Do you see anything?" - "No!" antwortete Mr. Dam, der als einziger Journalist dem Würzburger Physiker ein Interview für eine amerikanische Monatsillustrierte abluchsen konnte, nachdem die Nachricht von den sensationellen X-Strahlen mit den neuen Telegraphen um die Welt gekabelt worden war. Er saß in einem stockfinsteren Kasten, während Wilhelm Conrad Röntgen bei Licht mit Hochspannung und Hochvakuum hantierte. Und dann berichtet er, daß in dem Moment, als er die Hochspannung lärmen hörte, ein mit Bariumtetracyanoplatinat präpariertes Papier in seiner Hand zu leuchten begann - ein gelblich-grünes Licht, das sich als Wolken, Wellen und Flackern über dessen ganze Fläche verbreitete, im Takt mit der spratzenden Hochspannung. "Und dann blickte ich mit den Augen in Richtung der Strahlen, doch es gab nur Finsternis, ich sah oder spürte rein gar nichts. Die Entladung lief auf Hochtouren, und die Strahlen flogen durch meinen Kopf und nach allem, was ich wußte, seitlich zum Kasten hinaus. Doch sie waren unsichtbar und unmerklich."