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Viertagewoche :
Werben mit weniger Arbeit

Lesezeit: 2 Min.
Lieber mehr Ruhe: Unternehmen glauben, Arbeitnehmer damit locken zu können
Deutschland diskutiere zu viel über „Nicht-Arbeit“ mahnte jüngst Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger. Doch gleichzeitig zeigen Stellenanzeigen: Die Unternehmen werben immer häufiger mit der Viertagewoche.

Die Arbeitgeberverbände mahnen, dass die Deutschen mehr und länger arbeiten müssten, denn die Gesellschaft altert, und die Fachkräfte werden weniger. „Deutschland diskutiert zu viel über die Bedingungen von Nicht-Arbeit“, so hatte es Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger vor einigen Wochen pointiert formuliert.

Immer mehr Unternehmen hingegen glauben anscheinend, dass sie begehrte Arbeitskräfte mit großzügigen Freizeitangeboten locken können: Im April nannten 4200 Unternehmen und öffentliche Einrichtungen die Viertagewoche in ihren Stellenanzeigen. Das seien deutlich mehr als in den Vorjahresmonaten, berichtet die Index-Gruppe, ein Unternehmen, das sich mit einer selbstentwickelten Datenbank auf die Auswertung von Stellenbörsen und Stellenanzeigen in Zeitungen und auf Unternehmenswebseiten spezialisiert hat.

Zum Vergleich: Im April 2023 sei das viel diskutierte Arbeitszeitmodell von nur 3100 Arbeitgebern erwähnt worden und im April 2022 nur von rund 1300. Der Analyse zugrunde liegt eine Onlinedatenbank, die die Veröffentlichung von Stellenanzeigen in mehr als 500 Printmedien und Internetstellenbörsen auswertet und auf rund 250.000 Online-Unternehmensseiten in 10 europäischen Ländern.

Vor allem im Handwerk und auf dem Bau

Vor allem in Stellenangeboten in den besonders umkämpften Branchen komme die Viertagewoche explizit zu Wort, etwa im Handwerk und auf dem Bau. Auch im Pflegebereich versuchen Arbeitgeber demnach überdurchschnittlich häufig mit Modellen zu punkten, die Arbeitnehmern ein langes Wochenende versprechen.

In Deutschland böten am häufigsten bayerische Unternehmen die Viertagewoche an, dahinter folgten Arbeitgeber aus Nordrhein-Westfalen. Allerdings wurden in diesen Bundesländern auch insgesamt die meisten Stellen ausgeschrieben. Ins Verhältnis zur Zahl der ausschreibenden Unternehmen gesetzt, warben die Arbeitgeber aus Schleswig-Holstein am häufigsten mit der Viertagewoche.