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Studie zum Kiffen :
Cannabis ist ein Risiko für Jugendliche

Lesezeit: 2 Min.
Eine Jugendliche raucht Cannabis.
Eine weitere Studie bestätigt, was Forscher seit Langem vermuten: Wer in jungen Jahren kifft, schädigt sein Gehirn nachhaltig. Der präfrontale Cortex der kiffenden Studienteilnehmer war dünner als jener der abstinenten.

Ist die Legalisierung von Cannabis eine Gefahr für Kinder und Jugendliche? Was passiert, wenn sie – weil Kiffen im Erwachsenenalter erlaubt ist – ebenfalls häufiger einen Joint rauchen? In einer Studie unter Beteiligung von kanadischen und deutschen Wissenschaftlern wurde dies nun abermals untersucht.

Die Forscher hatten Gesundheitsdaten aus Ontario aus den Jahren 2009 bis 2012 ausgewertet, mit Annahmen für Einweisungen abge­glichen und Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene, die wegen einer psychotischen Episode oder anderer psychischer Probleme in einer Klinik behandelt werden mussten, nach ihrem Cannabiskonsum befragt.

Kiffende Studienteilnehmer konnten sich schlechter konzentrieren

Ähnlich wie vorherige Studien zeigte auch diese: Für Kinder und Jugendliche ist der Konsum von Cannabis ­offenbar riskanter als für junge Erwachsene von einem Alter von 20 Jahren an. Die Forscher erklären dies im Journal „Psychological Medicine“ damit, dass das Gehirn von Heranwachsenden noch nicht ausgereift sei und der Wirkstoff Tetrahydrocannabinol (THC) bei ihnen deshalb Störungen verursachen könne.

Im Jahr 2021 hatte ein internationales Forscherteam in „Jama Psychiatry“ in einer Studie per Magnet­reso­nanzaufnahmen mithilfe von rund 800 Jugendlichen die Aus­wirkungen des Kiffens auf das heranreifende Gehirn untersucht. Das Ergebnis: Ihr präfrontaler Cortex, also die Hirnregion, die für Impulskon­trolle, Handlungsplanung und Pro­blemlösungen zuständig ist, war dünner als der von nicht kiffenden Jugendlichen. Je häufiger die Jugendlichen kifften, umso dünner war diese Gehirnregion. In Verhaltenstests zeigten sich die kiffenden Studienteilnehmer impulsiver, sie konnten sich zudem schlechter konzentrieren.

Die Forscher der aktuellen Studie konnten zwar nur eine Korrelation zwischen Kiffen und Psychosen bei Heranwachsenden nachweisen. Sie betonen aber, dass in ihrer Stichprobe Psychosen bei Heranwachsenden ­häufiger beobachtet wurden als in vorhergehenden Untersuchungen. Möglicherweise hänge dies mit den in jüngerer Zeit beobachteten höheren THC-Gehalten in Cannabis zusammen, schreiben die Wissenschaftler.