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Julia Zorn vom TEV Miesbach nimmt am A-Lizenz-Lehrgang des DEB teil

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Im Nachwuchsbereich fühlt sich Julia Zorn als Trainerin sehr wohl, wie hier beim Sommertraining der U9 des TEV Miesbach.
Im Nachwuchsbereich fühlt sich Julia Zorn als Trainerin sehr wohl, wie hier beim Sommertraining der U9 des TEV Miesbach im Eisstadion. © Stefan Schweihofer

Julia Zorn vom TEV Miesbach nimmt als eine der ersten Frauen am A-Lizenz-Lehrgang des Deutschen Eishockey Bundes tei.

Das war sogar der ARD-Sportschau einen Beitrag wert: Erstmals haben vergangene Woche gleich vier Frauen am Auftakt-Lehrgang zur A-Trainerlizenz des Deutschen Eishockey Bundes (DEB) teilgenommen. Darunter auch die Miesbacherin Julia Zorn, die seit 2023 beim TEV Miesbach als hauptamtliche Nachwuchstrainerin tätig ist. Bislang hatten sich nur sehr vereinzelt Frauen, insgesamt deren drei, in die A-Schein-Ausbildung der Männer-Domäne Eishockey-Coach gewagt. Nun sind es gleich vier auf einen Streich. „Der A-Schein ist die höchste Ausbildung und da ich einen hohen Anspruch an mich selbst habe, habe ich mich angemeldet“, erklärt die 34-Jährige, die vergangenes Jahr den B-Schein absolviert hatte.

Am vergangenen Mittwoch begann die Trainerausbildung des DEB am Bundesleistungszentrum in Füssen. 32 Teilnehmer hatten sich angemeldet, die Anfang 2025 ihre Ausbildung mit der A-Lizenz abschließen können. Erstmals waren mit Jennifer Harss, Ronja Jenike, Corinna Elspass und Zorn, der ehemaligen Kapitänin der deutschen Nationalmannschaft, gleich vier Frauen mit dabei. Verschiedene Referenten führten durch den Lehrgang, darunter auch Herren-Bundestrainer Harold Kreis. Behandelt wurden unter anderem Themen wie die Entwicklung im Spitzensport, die psychologischen Aspekte oder auch die Rhetorik im Trainerjob.

Grundlage für die Teilnahme an Lehrgang zur A-Lizenz sind die C- und B-Lizenz sowie ein Nachweis der Trainertätigkeit. „Wir sind froh und freuen uns sehr, dass wir immer mehr Frauen dafür gewinnen können, im Trainerberuf ihre Zukunft zu sehen“, sagte Karl Schwarzenbrunner, DEB-Bundestrainer für Wissenschaft und Ausbildung, zum Ausbildungsstart. „Anfangs war ich schon etwas nervös. Erstens, weil ich eine der wenigen Frauen bin – aber ich bin es ja schon gewohnt, ein Exot zu sein. Und zweitens, weil ich Nachwuchstrainerin bin. Aber wir sind eine extrem coole Gruppe und wir Frauen sind super aufgenommen worden“, berichtet Zorn.

Am ersten Tag des Seminars ging es um die Rhetorik der Trainer, anschließend mussten alle Teilnehmer eine kurze Präsentation halten. Mit im Kurs sind zahlreiche ehemaligen Eishockey-Profis aus der DEL und DEL2 und sogar Ex-Bundestrainer Toni Söderholm, der mittlerweile beim EHC Red Bull München hinter der Bande steht und somit Andreas Eder trainiert. Weiter ging es mit Vorträgen von Harold Kreis, mit dem wichtigen Inhalt von Feedback-Gesprächen gegenüber Spielern und Eltern. Auch die Psychologie kam nicht zu kurz, unter anderem wurde der Umgang mit Stresssituationen besprochen. „Am meisten habe ich beim Austausch in der Gruppe gelernt“, berichtet Zorn.

Nun folgt ein virtueller Lehrgang, ehe es im Juli gemeinsam für fünf Tage in Füssen aufs Eis geht. Die praktische Prüfung müssen die Teilnehmer dann bis November per Video einreichen, die Bewertung durch den DEB wird sich aber bis ins neue Jahr ziehen. „Es waren auch Inhalte dabei, die ich für den TEV mitnehmen konnte. Letztlich sind wir auf den Punkt gekommen, dass es immer um die Spielerentwicklung geht, egal ob in der U9 oder bei den Senioren in der DEL. Die Fehler sind immer die gleichen, nur die Geschwindigkeit ist eine andere“, sagt die Miesbacherin.

Das Amt der Bundestrainerin hat sie aber noch nicht im Auge. „Ich mache den Schein erst einmal für mich selbst, denn ich fühle mich in den jüngeren Nachwuchs-Jahrgängen sehr wohl. Aber natürlich kann man nie sagen, wo die Reise hingeht“, meint Zorn. Ab November wird sie neben ihrer Arbeit in der Kreisstadt auch die Lehrgänge der deutschen U16-Juniorinnen gemeinsam mit Ex-Profi Christoph Höhenleitner betreuen.

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