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„Das ist keine 08/15-Dachsanierung“ -Arbeiten am Schongauer Eisstadion gestartet

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Eine Hebebühne erleichtert das Abbauen der Lichtanlage und der Werbeschilder und bringt dann die Handwerker unters Dach.
Eine Hebebühne erleichtert das Abbauen der Lichtanlage und der Werbeschilder und bringt dann die Handwerker unters Dach. © Hans-Helmut Herold

Die Arbeiten am Schongauer Eisstadion sind gestartet. Nun ist der Zimmerer am Werk. Der Zeitplan ist straff, es bleibt nur die Sommerpause.

Schongau – Seit vielen Jahren ist klar: An der Dachkonstruktion der Eishalle an der Schongauer Lechuferstraße muss dringend nachgebessert werden, sie erfüllt nicht mehr den Anforderungen der aktuellen Schneelastnorm. Das städtische Bauamt Schongau hatte im Mai 2021 einen Fördertopf anzapfen können – jetzt ging es los. Bereits an Karfreitag krempelten die Mitglieder der Eislaufabteilung ihre Ärmel hoch, denn es ist viel Eigenleistung gefragt, wie Franz Andergassen, Abteilungsleiter der EAS im TSV Schongau, erklärt.

Damit der Zimmerer überhaupt arbeiten kann, haben die Ehrenamtlichen rechts und links auf der Tribüne Gerüste aufgebaut, auch eine Hebebühne steht schon in der Halle. Sämtliche Werbeanlagen unterm Dach wurden bereits abmontiert genauso wie die Lautsprecheranlage, die seitlichen Werbetafeln folgen noch. Auch die Vorarbeiten für den Elektriker machen die fleißigen Helfer selbst. Das ist der zweite große Posten dieser Sanierungsarbeiten: Die gesamte Beleuchtung wird auf den neuesten Stand gebracht und auf LED umgestellt, um Kosten einzusparen. Der Verein geht davon aus, dass sich diese Investition binnen kürzester Zeit amortisiert haben wird.

Die alte Beleuchtung wird komplett ausgetauscht und durch LED-Lampen ersetzt.
Die alte Beleuchtung wird komplett ausgetauscht und durch LED-Lampen ersetzt. © Hans-Helmut Herold

„Wir werden immer Hand in Hand arbeiten“, beschreibt Andergassen das Vorgehen, denn längere Verzögerungen bei der Sanierung kann man sich gar nicht leisten, schließlich muss alles während dieser Sommersaison so weit fertig sein, dass man im Herbst wieder aufs Eis kann. Andergassen hofft, dass es zu keinen großen Verzögerungen kommt, die Handwerker seien alle guter Dinge. Er weiß aber auch: „Das ist keine 08/15-Dachsanierung.“

Möglicherweise wird Sanitär-Container angeschafft

„Die Zuggurte des Holztragwerks sind überbelastet“, erklärt noch einmal Robert Thomas, der als stellvertretender Stadtbaumeister die Sanierung begleitet. Daher würden unter anderem Stahlseile eingezogen, die die Tragfähigkeit erhöhen. Die Untergurtverstärkung ist auch das, was dem Besucher dann am meisten auffallen werde, so Thomas – und natürlich die neue LED-Beleuchtung.

Insgesamt stehen 1,17 Millionen Euro zur Verfügung, die Fördersumme beträgt 90 Prozent. Die Ausschreibung habe recht gute Ergebnisse gebracht, so Thomas, daher bleiben eventuell Mittel für ein Extra-Projekt: Möglicherweise könne ein Sanitär-Container für den Südteil angeschafft werden. Auch den Kassenbereich könne man vielleicht noch modernisieren beziehungsweise die bisherigen Provisorien entfernen und durch feste Elemente ersetzen. „Wir sind gerade in der Planung und es ist noch nicht abschließend beschlossen“, so Thomas, ist aber recht zuversichtlich.

Andergassen will als Vorsitzender der EAS aufhören - „jetzt müssen mal die Jungen ran“

Wie viel Eigenleistung die EAS selbst in diese Sanierung stecken muss an Zeit und Geldmittel, das vermag Andergassen schlecht abzuschätzen. Die komplette Verkabelung oder Aufhängung für die Lautsprecher etwa müsse der Verein selbst tragen, „da kommt schon noch einiges auf die Abteilung zu“, ist er sicher. Aber schon jetzt kämen die Firmen dem Verein entgegen. „Es ist ein entspanntes Miteinander bisher“, freut sich der EAS-Chef. Auch die Zusammenarbeit mit dem städtischen Bauamt lobt er, wenn der Verein auch für seinen Geschmack zu lang in der Luft gehangen sei und man gerne manches Mal früher informiert worden wäre. „Wir wussten leider lange nicht, was los ist. Aber das ist nur meine persönliche Meinung.“

Diese Sanierungsphase will Andergassen noch begleiten, vielleicht aber nicht mehr als Abteilungsleiter. „Mitte Mai bei der nächsten Hauptversammlung will ich aufhören“, kündigt er an. Franz Heger habe ihn vor Urzeiten für die Eislaufabteilung gewonnen. „Ich hatte einen VW-Bus und wurde gefragt, ob ich nicht die Junioren-Mannschaft zum Auswärtsspiel nach Kempten fahren könne“, erinnert er sich. „Und diese Spieler hüpfen heute in der AH rum“, sagt der 68-Jährige lachend. Er habe so ziemlich alle Posten in der EAS durchlaufen bis auf Trainer und Spieler, „jetzt müssen mal die Jungen ran“. Er habe auch bereits jemanden im Blick für die Abteilung – „es wird also weitergehen“.

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