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Fünf Warnzeichen beim Vorstellungsgespräch – und wie Sie Ihre Bewerbung zurückziehen

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Geschafft – Sie wurden zum Vorstellungsgespräch eingeladen. Doch nicht immer kann der Arbeitgeber punkten. Bei fünf Warnzeichen sollten Sie hellhörig werden.

Keine Frage: Beim Vorstellungsgespräch wollen Sie Ihren potenziellen Arbeitgeber von sich und Ihren Qualifikationen überzeugen. Vergessen Sie jedoch nicht, dass es sich dabei um keine einseitige Unterhaltung handelt. Das Bewerbungsgespräch ist dazu da, dass sich Bewerber und Arbeitgeber gegenseitig beschnuppern können.

Während Bewerber über ihre individuellen Fähigkeiten und bisherige Berufserfahrung sprechen, gibt der Arbeitgeber Einblicke in die Unternehmenskultur und die Anforderungen der Stelle. Dabei sollten Sie Ausschau nach bestimmten Warnsignalen halten. Denn nicht immer ist alles Gold, was glänzt. In den folgenden fünf Fällen ist es besser, einen weiten Bogen um die Firma zu machen.

1. Schlechte Vorbereitung

Tagelang haben Sie sich akribisch auf das Bewerbungsgespräch vorbereitet. Doch dann müssen Sie ernüchtert feststellen, dass sich Ihr Gegenüber nicht einmal die Mühe gemacht hat, Ihren Lebenslauf zu lesen. Wenn Sie dem Interviewer sogar mit Ihrem Namen auf die Sprünge helfen müssen, ist Vorsicht angebracht. Offensichtlich wurde Ihre Bewerbung ziemlich willkürlich für das Gespräch ausgewählt. Respekt und Professionalität sehen anders aus!

Vorstellungsgespräch im Büro
Passt die Chemie beim Bewerbungsgespräch oder haben Sie ein ungutes Bauchgefühl? © Bartek Szewczyk/IMAGO

2. Vage Jobbeschreibung

Der Interviewer kann die Stelle oder die Aufgaben nicht klar beschreiben? Das deutet darauf hin, dass das Unternehmen selbst kein klares Bild von der Position hat. „Wer im Gespräch nichts über die konkreten Aufgaben, Zuständigkeiten, Zeitpläne und Ziele erfahren kann, sollte vorsichtig sein“, sagt Karrierecoach Bastian Hughes gegenüber RND. Der Ex-Personaler rät, im Vorstellungsgespräch nach den konkreten Anforderungen und Erwartungen zu fragen. „Wenn es keinerlei konkrete Informationen gibt, kann man davon ausgehen, dass auch die Arbeitsbedingungen im Unternehmen wenig Struktur haben.“ Und das wollen Sie schließlich vermeiden.

3. Lästern über Vorgänger

Abfällige Aussagen über ehemalige Mitarbeiter haben in einem Vorstellungsgespräch nichts zu suchen. Verliert der Arbeitgeber beziehungsweise Personaler negative Worte über Ihren Vorgänger, dann deutet das auf eine geringe Wertschätzung gegenüber Angestellten und schwierige Bedingungen hin. Lästern ist unprofessionell und zeugt von einem toxischen Arbeitsklima. Ein solches Umfeld braucht nun wirklich niemand – ein klares No-Go!

4. Unangebrachte Fragen

Manche Fragen sind im Bewerbungsgespräch absolut tabu. Wenn der Interviewer Sie bezüglich Religion, Weltanschauung, Familienstand, Kinderwunsch oder sexueller Orientierung löchert, dann sollten bei Ihnen die Alarmglocken schrillen. Diese Fragen verstoßen nämlich gegen das Allgemeine Gleichbehandlungsgesetz.

5. Aufforderung zum Unterschreiben

Das Jobinterview ist durch und der Arbeitgeber beziehungsweise Personaler fordert Sie sogleich auf, den Vertrag zu unterschreiben? Dann scheint an der ganzen Sache etwas faul zu sein. „Das ist ganz klar unseriös!“, warnt auch Bastian Hughes. „Wenn es um so eine wichtige Entscheidung geht, sollte man sich nie unter Druck setzen lassen. Wenn das Unternehmen echtes Interesse hat, wird es das auch morgen noch haben.“ Drängt eine Firma in Richtung Vertragsunterzeichnung, dann hat sie offensichtlich Angst, dass Sie es sich nochmal anders überlegen könnten. Außerdem können Sie davon ausgehen, dass es keine anderen geeigneten Bewerber auf die Stelle gibt.

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Warnzeichen beim Vorstellungsgespräch: Wie ziehe ich den Kopf aus der Schlinge?

Sollten Sie während des Bewerbungsgesprächs eines oder mehrere dieser Warnzeichen erkennen, ist es wichtig, höflich und professionell zu bleiben. Bedanken Sie sich am Ende für das Gespräch und nehmen Sie sich anschließend Zeit, um in Ruhe darüber zu reflektieren. Anschließend können Sie eine sachliche Absage als Email verschicken – beispielsweise mit den Worten „Hiermit ziehe ich meine Bewerbung für die Stelle X zurück“. Bedanken Sie sich im Voraus für das Verständnis des Adressaten. Wichtig: Sie müssen sich nicht für die Absage rechtfertigen – eine kurze Begründung reicht.

Karriere-Experte Dr. Bernd Slaghuis erklärt gegenüber focus.de: „Beide Seiten haben das Recht, sich genauso für wie auch gegen eine Zusammenarbeit zu entscheiden. War es ein ehrlicher Austausch und es passt nicht oder haben sich die Gespräche als Katastrophe erwiesen, dann ist jede Absage auch ein gutes Ergebnis.“

Wer mutig genug ist, kann auch telefonisch absagen. Das hat den Vorteil, dass die Firma sehr schnell über die Entscheidung in Kenntnis gesetzt wird und den Bewerbungsprozess mit anderen Kandidaten fortführen kann.

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