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Peter Hartz verteidigt plötzlich Gen Z – „Hartz IV“-Namensgeber jetzt für Work-Life-Balance

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Der Entwickler von Hartz IV setzt sich für die jüngere Generation auf dem Arbeitsmarkt ein. Seine App soll mit der richtigen Planung sogar frühere Rente verschaffen.

Saarbrücken – „Generation Z will nicht arbeiten“ – dieses Vorurteil bekommen junge Leute häufig zu hören. Doch dabei liegt ihre ablehnende Haltung zum Arbeitsmarkt oft nicht an der Arbeit selbst, sondern an den Bedingungen, unter denen sie verrichtet wird. Dem schlechten Ruf der Gen Z widerspricht jetzt auch Peter Hartz.

Anfang 2002 entwickelte Peter Harzt ein Reformkonzept für die Sozialgesetze. Daraus entstand das nach ihm benannte „Hartz IV“. Mittlerweile wurde es durch das neu eingeführte Bürgergeld ersetzt.

Aktuell arbeitet der ehemalige VW-Vorstand zusammen mit seinem Sohn an einer App, die helfen soll, seine Karriere zu planen und Überstunden und Urlaub anzusparen. Durch seine App will Hartz auf die Bedürfnisse der jüngeren Generationen eingehen.

Generation Z laut Peter Hartz „genauso leistungsstark wie die Babyboomer“

Häufig wird der Generation Z unterstellt, arbeitsfaul und weniger karriereorientiert zu sein, als ihre Vorgänger. Als Generation Z werden Menschen, deren Geburtsjahr zwischen 1995 und 2010 liegen, bezeichnet. In der Generation Y sind Menschen, die zwischen 1980 und 1995 geboren wurden. Die genauen Zahlen unterscheiden sich je nach Definition leicht.

Viele junge Menschen weigern sich, ihre Arbeit zum Mittelpunkt ihres Lebens zu machen. Durch ihre Ansprüche an die Arbeitswelt lassen sie so manche Recruiter verzweifeln. Hartz App soll es besonders Berufseinsteigern erleichtern, ihre Arbeits- und Freizeit zu planen und so eine gute Work-Life-Balance herzustellen. Diese ist der Generation Z besonders wichtig.

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Peter Hartz, Namensgeber von Hartz IV, setzt sich für Generation Z auf dem Arbeitsmarkt ein. © Kay Nietfeld/dpa

Der Bild sagt Hartz im Interview, dass er die jungen Generationen als „genauso leistungsstark wie die Babyboomer“ ansieht. Der Entwickler unterstützt die Annahme, dass zufriedene Arbeitnehmer auch bessere Leistungen erbringen. Arbeitgeber, die den Bedürfnissen ihrer Angelstellen nicht nachgehen, würden künftig ohne Arbeitskräfte dastehen.

Peter Hartz entwickelt App um Work-Life-Balance herzustellen

„Anreiz für mich und mein Denken ist es auch jetzt noch, gute Lösungen für Arbeitnehmer zu finden“, so Hartz im Gespräch mit der Saarbrücker Zeitung, „Von Geburt an bekommt doch jeder Mensch das gleiche Zeitkapital mit auf den Weg. Zeit ist mit das Wertvollste überhaupt. Deshalb geht es doch für jeden Einzelnen darum, das Beste daraus zu machen.“

Harzt plädiert dafür, dass Arbeitgeber die Zeit ihrer Angestellten wertschätzen sollen. Das gelingt am besten durch flexible Arbeitszeitmodelle. Er betont die Wichtigkeit, Pläne wie Weiterbildungen, Pflege oder Erziehungszeit zu berücksichtigen. In seiner neuen App timefonds kann beispielsweise Zeit für ein Sabbatical oder einen Vorruhestand angespart werden. Ziel und Dauer der Ansparung werden in der App vermerkt. Der jeweilige monatliche Anteil des Gehaltes wird einbehalten und auf ein Zeitwertkonto überwiesen.

Auch im Internet teilt Generation Z ihre Unzufriedenheit mit dem aktuellen Arbeitsmarkt. Eine TikTokerin teilt, wie schlimm sie die 40-Stunden-Woche findet. Ein weiteres virales Video betont, wie wenig Urlaubszeit die meisten Arbeitenden zur Verfügung haben.

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