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Deo für Kinder Welches Mittel hilft, wenn die Kleinen müffeln?

Deo für Kinder: Mädchen trägt Deo unter ihrer Achsel auf
© Victoria М / Adobe Stock
Ab wann ist ein Deo für Kinder eine gute Idee? Auf welche Inhaltsstoffe können Eltern setzen und welche sind besser zu vermeiden? Und warum beginnen Kinder überhaupt, nach Schweiß zu riechen? Fragen über Fragen – wir haben die Antworten!

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Eben noch hattet ihr ein duftendes Baby im Arm und plötzlich ist da ein müffelnder Teenager, der sich in seinem Zimmer verschanzt? Das ist ganz normal und kein Grund zur Sorge – die Hormone sind schuld an der verstärkten Geruchsbildung! Wir erklären euch, was da im Körper eurer Kinder vor sich geht und haben Dr. Barbara Kunz – Fachärztin für Dermatologie und Leitung der Kinderdermatologie am Dermatologikum Hamburg – gefragt, ab wann ein Deo für Kinder eine Option ist und worauf ihr bei der Anschaffung achten solltet.

Wann fangen Kinder an, nach Schweiß zu riechen?

Wir kommen mit all unseren Schweißdrüsen auf die Welt, schwitzen können wir also schon ab Geburt – doch kleine Kinder und Säuglinge tun dies nur in ganz geringem Maß. Deswegen können die Kleinen auch schneller überhitzen: Sie produzieren zu wenig kühlenden Schweiß, um ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Doch sobald die Pubertät beginnt – bei Mädchen etwa mit 9, bei Jungs etwa mit 10 Jahren – ist damit Schluss: Stellt sich der Hormonhaushalt in der Pubertät oder Vorpubertät um, beginnt das große Schwitzen. Die Schweißdrüsen reagieren jetzt auf die erhöhte Ausschüttung von Testosteron, Östrogen und Adrenalin mit verstärkter Schweißbildung am Körper und auch im Gesicht. Ist der Schweiß frisch, riecht er in der Regel nicht. Der unangenehme Schweißgeruch entsteht erst durch Bakterien auf der Haut, die diesen zersetzen.

Wie stark ein pubertierendes Kind durch die hormonelle Umstellung schwitzt und riecht, ist individuell verschieden – die einen mehr, die anderen weniger. Einige beginnen bereits in der Vorpubertät damit, andere erst später. In jedem Fall ist es kein Grund, sich zu schämen und Abhilfe gegen Gerüche gibt es ja zum Glück auch: regelmäßiges waschen. Dr. Barbara Kunz empfiehlt hier regelmäßiges, kurzes Abduschen nach dem Schwitzen und ein gründliches Abtrocknen, "damit kein feuchtwarmes Milieu entsteht, in dem sich Bakterien besonders wohlfühlen". Beginnt das Schwitzen allerdings schon direkt, sobald die (beinahe) Jugendlichen aus der Dusche steigen oder reicht die regelmäßige Wasch-Hygiene nicht aus, um Gerüche zu bekämpfen, könnte ein Deo für Kinder oder ein Antitranspirant infrage kommen.

Was ist der Unterschied zwischen Deo und Antitranspirant?

Ein klassisches Deo (eigentlich heißt es Deodorant) verhindert das Bakterienwachstum auf der Haut und überdeckt – häufig durch einen Duft – den durch die Schweißzersetzung entstehenden Geruch. Das Antitranspirant hingegen setzt einen Schritt früher an und hemmt direkt die Schweißbildung – so kommt es erst gar nicht zu nassen Achseln. Das funktioniert in der Regel mittels Aluminiumsalzen (ACH): Diese verengen die Schweißdrüsen und der Schweiß kommt nicht mehr an die Hautoberfläche.

Aluminium, war da nicht was? Ja genau: Bis vor kurzem wurde von der Verwendung aluminiumhaltiger Antitranspirantien abgeraten, da es Bedenken bezüglich möglicher Gesundheitsrisiken gab – vor allem bei Kindern. Nach aktueller Einschätzung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) gilt Aluminium in Antitranspirant allerdings nicht mehr als bedenklich. So schrieb das BfR in einer Pressemitteilung, dass "gesundheitliche Beeinträchtigungen durch den regelmäßigen Gebrauch von ACH-haltigen Antitranspirantien nach gegenwärtigem wissenschaftlichem Kenntnisstand unwahrscheinlich" seien.

Dr. Kunz empfiehlt Eltern dennoch, eine "sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung" vorzunehmen, da "die Unbedenklichkeit nicht eindeutig geklärt" sei. Ihr Tipp: vor der Verwendung von aluminiumhaltigen Produkten mit einem Arzt oder einer Ärztin sprechen und sich individuell beraten lassen. Bei Kindern mit einer Hautbarrierestörung wie Neurodermitis sollte man zudem besonders vorsichtig sein.

Ab wann dürfen Kinder ein Deo benutzen?

Laut Dr. Kunz ist es sinnvoll, erst bei wirklichem Bedarf auf Deo und Antitranspirant zurückzugreifen. Das heißt: Wenn die Kinder in die Vorpubertät oder Pubertät kommen und beginnen, stark zu schwitzen und zu riechen. Vorher ist es in der Regel auch gar nicht nötig – regelmäßiges Waschen ist dann als Hygienemaßnahme absolut ausreichend.

Jüngere Kinder brauchen in der Regel kein Deodorant. Erst mit Beginn der Pubertät, etwa mit 10 bis 12 Jahren, setzt eine vermehrte Schweißbildung ein.

Riechen eure Kleinen unangenehm, obwohl sie weder stark schwitzen noch in der Pubertät sind, lasst euch bei eurem Kinderarzt oder eurer Kinderärztin beraten. Es gibt Stoffwechselerkrankungen, die mit einem starken Körpergeruch einhergehen können. Hier sind dann aber nicht Deos das Mittel der Wahl, sondern eine ärztliche Behandlung.

Bei übermäßigem Schwitzen kann zudem eine Hyperhidrose vorliegen – hier produzieren die Schweißdrüsen grundsätzlich oder in bestimmten Situationen extrem viel Schweiß. Der Körpergeruch kann dann häufig trotz regelmäßigem Duschen und gründlicher Körperpflege nicht mehr verhindert werden, was für die Betroffenen sehr belastend sein kann. Lasst euch bei Verdacht auf eine Hyperhidrose daher ebenfalls ärztlich beraten, auch hier können bestimmte Grunderkrankungen der Auslöser sein.

Welches Deo ist für Kinder geeignet?

In der Regel sind Deodorants zunächst ausreichend, um Gerüche bei Kindern zu kontrollieren – da ihre Schweißdrüsen noch nicht in vollem Umfang aktiv sind, wie Dr. Kunz erklärt. Ein Antitranspirant ist für Kinder also nicht die erste Wahl und kommt eher bei älteren Teenagern infrage.

Nicht für Kinder zu empfehlen sind laut Dr. Kunz stark parfümierte Deodorants mit vielen Duftstoffen – da diese Inhaltsstoffe im Verdacht stehen, Allergien zu provozieren. Und gerade unter den Achseln ist die Haut sehr zart und durch die vielen Schweißdrüsen durchlässig – da wollen wir keine Düfte mit Allergiepotenzial. Außerdem lässt sich die Geruchsbildung auch gut mit unparfümierten Deos verhindern. Eltern, die auf Nummer sicher gehen wollen, wählen also lieber ein Duft-neutrales Deo für die Kinder aus. Obendrein rät die Dermatologin, auf potenziell irritierende und allergene Inhaltsstoffe wie bestimmte Farbstoffe, Alkohol und Konservierungsstoffe (Parabene) zu verzichten – diese können insbesondere die empfindliche Haut unter den Achseln reizen oder allergische Reaktionen hervorrufen.

Gut zu wissen: "Naturkosmetik" heißt nicht immer frei von bedenklichen Inhaltsstoffen. Gerade in Naturkosmetik-Deos finden sich häufig sehr viele Duftstoffe und Alkohol. Und auch der Hinweis "dermatologisch getestet" kann irreführend sein: Dieser Slogan besagt nur, dass das Produkt in Anwesenheit eines Dermatologen oder einer Dermatologin getestet wurde – die genauen Testkriterien und Testergebnisse sind jedoch oft unklar.

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Muss es ein spezielles Kinder-Deo sein?

Es gibt Hersteller wie Youfreen* oder Hejdu*, die eigens milde Deos oder Deomilch für Kinder auf den Markt gebracht haben. Aber sind spezielle Kinder-Deos überhaupt nötig? Laut Dr. Kunz können sie zumindest hilfreich sein und die Auswahl erleichtern, da sie – im besten Fall – auf die Bedürfnisse empfindlicher Kinderhaut abgestimmt sind und "der Verwendung gut verträglicher Inhaltsstoffe mehr Bedeutung beigemessen" wird. Dennoch solltet ihr als Eltern die Produktetiketten aller Hersteller sorgfältig lesen und euch die Inhaltsstoffe genau anschauen, denn: 

Die Bezeichnung 'Kinderdeo' sagt per se nichts über die Verträglichkeit aus. Ein Erwachsenendeo, das für sensible, zu Allergien neigende Haut entwickelt wurde, kann da unter Umständen die bessere Wahl sein.

Grundsätzlich können eure Kinder also auch ein "Erwachsenen-Deo" benutzen, sofern es frei von bedenklichen Inhaltsstoffen ist. Was ihr allerdings beachten solltet, ist, dass jedes Familienmitglied aus hygienischen Gründen sein eigenes Deo oder Antitranspirant nutzt – das gilt primär bei Roll-ons, also Produkten, die mit direktem Hautkontakt aufgetragen werden. Ein Spray können sich hingegen auch alle teilen.

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*Redaktioneller Hinweis: Frau Dr. Kunz steht in keinem Zusammenhang mit den in diesem Artikel erwähnten Produkten.

Was hilft noch gegen Schweißgeruch bei Kindern und Jugendlichen?

Klar, regelmäßiges Waschen ist selbstverständlich. Aber ihr könnt als Eltern von Teenagern noch mehr "Schweiß-Prävention" betreiben:

  • Rasieren
    Sofern schon Haare vorhanden sind, kann das regelmäßige Rasieren der Achseln dem Bakterienwachstum und damit auch der Geruchsbildung vorbeugen.
  • Antibakterielle Waschlotion
    Eine antibakterielle Waschlotion, die Bakterien an potenziell müffelnden Hautstellen bekämpft, kann eine sinnvolle Ergänzung für euren Teenie sein.
  • Trigger meiden
    Scharfes, heißes Essen kann starke Schweißausbrüche fördern. Also lieber etwas milder würzen. Und wenn die Jugendlichen zu Erwachsenen werden: Dasselbe gilt für Koffein, Nikotin und Alkohol.
  • Frische Kleidung
    Regelmäßig (am besten täglich) frische Kleidung anziehen. Das beugt unangenehmen Gerüchen vor. Denn nicht der frische, sondern der alte Schweiß in den Klamotten ist das müffelnde Problem.
  • Naturmaterialien
    Setzt bei Teenagern auf atmungsaktive Naturmaterialien bei der Bekleidung: Baumwolle, Wolle, Seide oder Leinen eignen sich hier sehr gut.
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Quellen:

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