Eversburg

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Eversburg
Stadtteil von Osnabrück
Karte:
Karte
Basisdaten
Fläche: 2,98 km²
Einwohner: 9370 Stand: 31. Dezember 2022
Bevölkerungsdichte: 3.144 Einwohner/km²
Postleitzahl: 49090
Vorwahlen: 0541
Gliederung
Stadtteilnummer:

04

Eversburg ist ein Stadtteil im nordwestlichen Bereich der niedersächsischen Stadt Osnabrück mit 9370 Einwohnern[1] (12/2022), die sich auf 2,98 km² Fläche verteilen[2].

Eversburg grenzt im Norden an den Ortsteil Büren der nordrhein-westfälischen Gemeinde Lotte. Weiter grenzt es an die Osnabrücker Stadtteile Pye, Hafen, Westerberg und Atter (im Uhrzeigersinn).

In dem früher unfruchtbaren Gebiet ermöglichte ein durchfließender Bach, der heute Landwehrbach genannt wird, die Anlage des Hofes Eversfeld, der dem Edelherrn Hermann von Blankena gehörte und der ihn 1223 an das Osnabrücker Domkapitel verkaufte. Die dauernden Streitigkeiten mit den Grafen von Tecklenburg machten es um 1300 erforderlich, eine Landwehr um Osnabrück anzulegen und den Hof zu befestigen. Das Domkapitel baute Hof Eversfeld in eine Wasserburg um, deren Gräben von dem Bach gespeist wurden. Den Hof nannte man fortan Eversburg; erstmals ist dieser Name 1383 in einer Stadtrechnung erwähnt.[3] Sie war das bedeutendste der Güter des Domkapitels und diente als Sommerresidenz der Osnabrücker Dompröpste. 1562 wurde die damals sehr verfallene Anlage wieder instand gesetzt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde sie in Mitleidenschaft gezogen, das davon verschonte Herrenhaus diente am Ende der Verhandlungen zum Westfälischen Frieden als Beratungsort der katholischen Seite.[4] 1688 wurde die Anlage zu einem dreiflügeligen Herrenhaus mit Gärten und Orangerie ausgebaut.[5] 1701 wurde die Kapelle hinzugefügt. 1718 wurde eine steinerne Bogenbrücke, die sogenannte Römerbrücke, über die Hase errichtet.

Das Hauptgebäude des Hofes wurde 1840 abgerissen, bis heute erhalten ist die Burgkapelle Maria Trost. Gleichzeitig wurden die Wassergräben verfüllt. Die Besiedlung der Gebiete rund um die Eversburg sowie der südlich gelegenen Eversheide erfolgte hauptsächlich ab den 1850er Jahren durch Bergleute, die in der nahen Zeche Piesberg arbeiteten.[6]

Einwohnerentwicklung

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Die Einwohnerentwicklung des Stadtteils Eversburg:[7][8]

Datum Einwohner
31. Dezember 2004 7895
31. Dezember 2005 7905
31. Dezember 2006 7988
31. Dezember 2007 7888
31. Dezember 2008 7918
Datum Einwohner
31. Dezember 2009 7831
31. Dezember 2010 7766
31. Dezember 2011 7740
31. Dezember 2012 7859
31. Dezember 2013 7889
Datum Einwohner
31. Dezember 2014 8119
31. Dezember 2015 9005
31. Dezember 2016 8935
31. Dezember 2017 8576
31. Dezember 2018 8788
Datum Einwohner
31. Dezember 2019 8766

Zu den öffentlichen Einrichtungen des Stadtteils gehören eine Grundschule, eine integrierte Gesamtschule, das Jugendzentrum Westwerk, ein Friedhof sowie eine Freiwillige Feuerwehr innerhalb der Feuerwehr Osnabrück. Die ehemalige Stadtteilbibliothek Eversburg ist aus finanziellen Gründen mittlerweile geschlossen worden.

Die Wirtschaftskraft in Eversburg bilden einige Gewerbebetriebe, hauptsächlich aus der Logistikbranche. Früher gab es noch einen Betrieb aus der Schwerindustrie: Die Eisengießerei Borgelt wurde im Jahr 2011 aufgegeben; auf dem Grundstück entstehen nun Wohnhäuser.

Im Südwesten befindet sich ein großes Naherholungsgebiet mit dem Rubbenbruchsee.

Verkehrsverbindung

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Schienenverkehr

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Ehem. Bahnhof Osnabrück-Eversburg

Eversburg liegt am Kreuzungspunkt der drei Bahnstrecken Löhne–Rheine, Oldenburg–Osnabrück und der Tecklenburger Nordbahn über Mettingen und Recke nach Rheine. Hier befindet sich der aktuell außer Betrieb genommene Keilbahnhof Osnabrück-Eversburg.

Die 1856 zuerst angelegte Bahnstrecke Löhne-Rheine querte jedoch Eversburg ohne Halt, nur ein Gleis zum Bergwerk am Piesberg zweigte ab. Als am 8. August 1876 die Bahnstrecke nach Oldenburg eröffnet wurde, erhielt Eversburg einen Personenhalt an dieser Strecke, welche von der Großherzoglich Oldenburgischen Eisenbahn (GOE) bedient wurde. Zur Besichtigung des neuen Bahnhofs Osnabrück-Eversburg reisten in einem Sonderzug 1876 der Großherzog von Oldenburg mit Gemahlin nach Osnabrück-Eversburg (auf damals preußisches Gebiet) an. Personenzüge auf der Strecke Löhne-Rheine, die zu den Preußischen Staatseisenbahnen gehörten, hielten weiterhin nicht in Eversburg, lediglich Güterzüge wurden hier zwischen den Bahngesellschaften ausgetauscht.

Als weitere abzweigende Strecke wurde die schmalspurige Kleinbahn Piesberg-Rheine am 24. Oktober 1903 in Betrieb genommen. Seit dem Umbau auf Normalspur im Jahr 1935 wird sie Tecklenburger Nordbahn genannt. Im Jahr 1940 wurde endlich ein Bahnsteig an der Strecke nach Rheine angelegt.[9]

Mit der Verlagerung des Verkehrs ab 1960 zugunsten des motorisierten Individualverkehrs auf die Straße wurde zunächst am 25. September 1965 der Personenverkehr auf der Tecklenburger Nordbahn eingestellt. Der Bahnsteig an der Strecke nach Rheine wurde in den 1980er Jahren geschlossen und seit 1991 ist der Halt für Züge in Richtung Oldenburg aufgehoben. Seit diesem Zeitpunkt wird der Bahnhof nur noch im Güterverkehr zur Tecklenburger Nordbahn und nach Oldenburg genutzt.

Reaktivierungsbemühungen

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Schon seit der Schließung des Bahnhofs gibt es Anstrengungen, wieder einen Zughalt in Eversburg zu ermöglichen, diese haben durch die Aufnahme der Tecklenburger Nordbahn in den Nahverkehrsplan SPNV Westfalen-Lippe neuen Schwung bekommen. Durch die gestiegene Zahl von Pendlern aus dem Tecklenburger Land sowie der starken Belastung des Stadtgebietes durch den motorisierter Individualverkehr wird eine Reaktivierung der Strecke als volkswirtschaftlich sinnvoll erachtet.

Da der ehemalige Bahnhof jedoch im Keil der Strecken liegt und nur schwer zu erreichen ist, soll etwas nördlich des Bahnhofes im Abzweig zur Tecklenburger Nordbahn, auf Höhe der gleichnamigen Bushaltestelle, der Haltepunkt Eversburg-Büren errichtet werden.

Eversburg war an die erste Oberleitungs-Buslinie Osnabrücks angebunden; die Linie 5 führte (mit Straßenbahnanschluss) vom Rißmüllerplatz über die Natruper Straße und teilte sich am Eversburger Platz in zwei Teillinien nach Eversburg-Büren (über die Atterstraße) und Eversburg-Atter (über die Wersener Straße). Heute verkehren herkömmliche Stadtbusse ab „Eversburg-Büren“ bzw. von Atter kommend durch Eversburg.

Straßenverkehr

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Wichtigste Straße des Stadtteils ist die Wersener Straße (Landesstraße 88), die sich nach Westen hin kreuzungsfrei bis zur Anschlussstelle Osnabrück-Hafen der Autobahn 1, nach Südosten hin als Pagenstecherstraße gen Innenstadt fortsetzt. Am Eversburger Platz kreuzt die Natruper Straße, die sich stadtauswärts als Atterstraße in Richtung Lotte-Büren fortsetzt und den Norden des Stadtteils erschließt.

In Eversburg befinden sich die evangelische St.-Michaelis-Kirche, die katholische Liebfrauenkirche, die serbisch-orthodoxe Kirche des Heiligen Georg und eine Moschee der Ahmadiyya.

Neuapostolische Kirche

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Die Neuapostolische Kirche in Eversburg wurde 1958 gegründet. Zum 31. Dezember 2009 wurde die Kirche geschlossen, nachdem schon 2006 die Gemeinde mit der Neuapostolische Gemeinde Osnabrück-Mitte fusioniert war.[10][11]

Commons: Eversburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag von Stefan Eismann zu Eversburg in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts

Einzelnachweise

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  1. Tabelle 14: Kennzahlenüberblick im Jump-Off-Jahr 2022 für die 23 Stadtteile Osnabrücks. Stadt Osnabrück, abgerufen am 7. März 2024.
  2. Stadt Osnabrück - Statistik - Größe der Stadtteile und Statistische Bezirke 11/2011 (PDF-Datei)
  3. Rudolf vom Bruch: Die Rittersitze des Fürstenstums Osnabrück. S. 70
  4. Josef Hermann, Die Eversburg unter Ferdinand Kerssenbrock, in: Landschaftsverband Osnabrück e. V. (Hrsg.), Herrschen, Leben, Repräsentieren - Residenzen im Fürstbistum Osnabrück 1600–1800, Regensburg 2014, S. 285ff.
  5. Eintrag von Stefan Eismann zu Eversburg bei Osnabrück in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts, abgerufen am 23. Juli 2021.
  6. Ludwig Hoffmeyer, Ludwig Bäte, Heinrich Koch: Chronik der Stadt Osnabrück. 4. Auflage. Meinders & Elstermann, Osnabrück 1982, ISBN 3-88926-004-7, Kap. VI. 7. „Gewerbeverhältnisse“, S. 395 f.
  7. Stadt Osnabrück -Statistik - Bevölkerung nach Stadtteilen 2004–2014 (PDF-Datei)
  8. Archivierte Kopie (Memento vom 4. November 2018 im Internet Archive) KOSMOS - Kommunales Statistik und Monitoringportal Osnabrück Zahlen 2014–2019
  9. Joachim Dierks: Lachstartar an der Bahnsteigkante. In: noz.de. 15. August 2017, abgerufen am 24. Februar 2024.
  10. Liste der geschlossenen Kirchen der Neuapostolischen Kirche. In: apostolische-geschichte.de. Abgerufen am 31. August 2020.
  11. Corinna Berghahn: Was passiert mit der nicht mehr genutzten Kirche im Osnabrücker Heiligenweg? In: noz.de. Neue Osnabrücker Zeitung, 31. August 2020, abgerufen am 31. August 2020.

Koordinaten: 52° 18′ N, 7° 59′ O