Eugen Lemberg

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Eugen Lemberg, (* 27. Dezember 1903 Plzeň (Pilsen), † 25. Dezember 1976 Mainz), war ein führender geistiger Wegbereiter der sudetendeutschen völkischen Bewegung in der Bundesrepublik.

Eugen Lemberg gehörte der völkisch katholischen Jugendbewegung an und studierte bei Erich Gierach an der Karls-Universität Prag.

Im Sommer 1938 wurde er in der Propagandaabteilung des Sudetendeutschen Freikorps in Dresden aktiv. Im selben Jahr leitete er nach der deutschen Besetzung die Anstalt für Lehrerausbildung in Liberec. Für seine NS-Karriere trat er aus der katholischen Kirche aus.

Nach 1945 wurde er Professor für Soziologie des Bildungswesens am Institut für Pädagogische Forschung in Frankfurt am Main.

Seine ideologischen Aktivitäten setzte er bei der Bildung eines Netzwerkes für die Ostforschung fort. Er gründete 1956 das Collegium Carolinum in München und war von 1956 bis 1963 Präsident des Herder-Forschungsrates.


Eugen Lemberg entwickelte zusammen mit Max Hildebert Boehm das Konzept der Landsmannschaften, mit denen nach einer erhofften Revision des Potsdamer Abkommens Ansprüche der „Vertriebenen“ deutschen „Volksgruppen“ demographisch geltend gemacht werden sollten. Noch 1964 entwickelte Lemberg einen Nationalismus „im positiven Sinn einer sozialen Integrationsgemeinschaft“ (Roland Wuttke in Nation und Europa), das in der Neuen Rechte noch aktuell diskutiert wird. So von Bernd Kallina in seinem Vortrag vor der Burschenschaft Danubia "Das Konzept der Ideologie (Eugen Lemberg) - die Notwendigkeit politischer Ordnungssysteme".

Literatur

  • Eva Hahnová/Hans Henning Hahn (2002): Sudetoněmecká vzpomínání a zapomínání.
  • Roland Wuttke: Gegen Selbstzufriedenheit und Resignation: Die Rechte muß sich ein neues Fundament geben. NATION & EUROPA Deutsche Monatshefte (online - Eingesehen 25.12.05)
  • Geschichtsschreibung zu den böhmischen Ländern im 20. Jh. - Wissenschaftstraditionen - Institutionen - Diskurse, Teil I (1900-1952) [1]
  • Miroslav Hroch: Eugen Lembergs „Nationalismustheorie“ [2]
  • Ariane Afsari: Die „Volksdeutschen“ in Polen, Frankreich, Ungarn und der Tschechoslowakei [3]