„Barnim IX.“ – Versionsunterschied

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[[Bild:Barnim-IX-Pommern.jpg|thumb|Barnim IX. von Pommern-Stettin]]
[[Datei:BarnimIX.1570.JPG |miniatur|Herzog Barnim IX. von Pommern-Stettin, Ölgemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren]]
[[Datei:BarnimIX.1555.JPG|miniatur|Herzog Barnim IX. von Pommern-Stettin, Ausschnitt aus dem [[Croy-Teppich]] ]]
'''Barnim IX.''' (* [[2. Dezember]] [[1501]]; † [[2. November]] [[1573]] in [[Stettin]]; nach anderer Zählung ''Barnim XI.'') war Herzog von [[Pommern-Stettin]].
[[Datei:BarnimIX.Anna.JPG|miniatur|Barnim IX. mit seiner Gemahlin Anna von Braunschweig-Lüneburg, aus dem Bilderstammbaum der Greifen von [[Cornelius Krommeny]] (1598).]]
[[Datei:Siegel-Barnim-XI-(IX).jpg|mini|Siegel von Herzog Barnim XI.(IX.) 1524 – Umzeichnung aus [[Theodor Pyl (Historiker)|Theodor Pyls]] Pommerschen Geschichtsdenkmälern, 1894]]
'''Barnim IX.''' (* [[2. Dezember]] [[1501]]; † [[2. November]] [[1573]] in der ''Oderburg'' bei [[Stettin]]; nach anderer Zählung ''Barnim XI.'') war Herzog von [[Pommern-Stettin]]. Er regierte zunächst von 1523 bis 1531 gemeinsam mit seinem Bruder [[Georg I. (Pommern)|Georg I.]], anschließend allein. Während seiner Regierung sicherten sich die Herzöge von Pommern endgültig ihre [[Reichsunmittelbarkeit]] und schlossen sich 1534 der [[Reformation]] an.


== Leben ==
== Leben ==
Geboren als Sohn [[Bogislaw X. (Pommern)|Bogislaw X.]] und seiner zweiten Frau [[Anna Jagiellonica (1476–1503)|Anna]], einer Tochter des polnischen Königs [[Kasimir IV. Jagiełło|Kasimir IV.]], studierte er an der [[Universität Wittenberg]], der Wirkungsstätte des Reformators [[Martin Luther]], wo er Ehrenrektor wurde.
Geboren als Sohn [[Bogislaw X. (Pommern)|Bogislaw X.]] und seiner zweiten Frau Anna, einer Tochter des polnischen Königs [[Kasimir IV. (Polen)|Kasimir IV.]], studierte er in [[Lutherstadt Wittenberg|Wittenberg]] und übernahm nach dem Tod seines Vaters, gemeinsam mit seinem Bruder [[Georg I. (Pommern)|Georg]] die Regierung im [[Herzogtum Pommern]]. Durch Ansprüche [[Preußen|Brandenburg]]s an Pommern, erhielten die beiden erst auf dem [[Reichstag zu Augsburg]] am 26. Juni 1530 das Reichslehen. Um sich den Ansprüchen der Brandenburger erwehren zu können heiratete Barnim am 2. Februar 1525 mit [[Anna von Braunschweig-Lüneburg (1502–1568)]], Tochter von [[Heinrich I. (Lüneburg)|Heinrich I.]] und schloss ein Schutzbündnis mit dem Haus der [[Welfen]]. Die Brüder entzweiten sich nach und nach voneinander. Als [[Philipp I. (Pommern-Wolgast)|Philipp I.]], der Sohn Georgs, an die Stelle seines Vaters trat, wurde eine Teilung des Pommerischen Landes in Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin am 21. Oktober 1532 beschlossen und zunächst auf acht Jahre festgelegt. Dabei erhielt Barnim Pommern-Stettin. Das [[Bistum Cammin]] teilten sich die Herzöge.


Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1523 gemeinsam mit seinem Bruder [[Georg I. (Pommern)|Georg]] die Regierung im [[Herzogtum Pommern]]. Um sich Ansprüchen [[Mark Brandenburg|Brandenburgs]], das Pommern als sein [[Afterlehen]] ansah, erwehren zu können, heiratete Barnim am 2. Februar 1525 [[Anna von Braunschweig-Lüneburg]] (1502–1568), Tochter von [[Heinrich I. (Braunschweig-Lüneburg)|Heinrich I.]], und schloss ein Schutzbündnis mit dem Haus der [[Welfen]]. Den langen Streit mit Brandenburg konnten die Brüder 1529 mit Kurfürst [[Joachim I. (Brandenburg)|Joachim I.]] im [[Vertrag von Grimnitz]] beilegen, wodurch sie auf dem [[Reichstag zu Augsburg]] am 26. Juni 1530 Pommern als ein Reichslehen erhielten. Georg vermählte sich mit [[Margareta von Brandenburg]], einer Tochter Joachims. Die Brüder entzweiten sich nach und nach. Als [[Philipp I. (Pommern)|Philipp I.]], der Sohn Georgs, an die Stelle seines Vaters getreten war, beschlossen die Herzöge am 21. Oktober 1532 die Teilung des Landes in Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin, die zunächst befristet war. Dabei erhielt Barnim Pommern-Stettin. Das [[Bistum Cammin]] teilten sich die Herzöge.
1534 beschloss man, den Forderungen der Untertanen nachzugeben und eine Verbesserung der Kirchlichen Verhältnisse durchzuführen. Dazu berief man den Landtag zu [[Trzebiatów|Treptow a. R.]] ein und lud [[Johannes Bugenhagen]] als Wittenberger Vertreter der protestantischen Partei dazu ein, eine Kirchenordnung für Pommern zu erarbeiten. Die dabei anfallenden Kloster und Kirchengüter wurden von den Herzögen geteilt und es entstand das herzogliche Pädagogium in [[Stettin]] 1543.


Schon als junger Student war Barnim zum Anhänger der Reformation geworden, die auch im Land selbst Fortschritte machte. Im Jahr 1534 beriefen die Herzöge [[Johannes Bugenhagen]] zum Landtag nach [[Trzebiatów|Treptow a. R.]], wo unter dessen Leitung die Reformation in Pommern beschlossen und eingeleitet wurde. Die dabei anfallenden Kloster und Kirchengüter wurden von den Herzögen geteilt, und 1543 entstand das herzogliche Pädagogium in [[Stettin]].
Da eine Annäherung zur evangelischen Seite vollzogen war, traten die Herzöge dem [[Schmalkaldischer Bund|Schmalkaldischen Bund]] im April 1536 bei. Nach achtjährigem Bestand der Teilung wurde diese gefestigt. Als der [[Schmalkaldischer Krieg|Schmalkaldische Krieg]] ausbrach, den die Vertreter des Schmalkaldischen Bundes gegen den Kaiser [[Karl V. (HRR)|Karl V.]] verloren, waren sie in einer unangenehmen Lage, da sie ja Gegner des Kaisers waren. Sanktionen konnten sie aber gegen Zahlung einer Geldbuße verhindern. Nach dem Tod von Philipp führte Barnim bis zur Volljährigkeit dessen Sohnes die Amtsgeschäfte in Pommern-Wolgast weiter. Da er ohne männliche Nachkommenschaft war, übertrug er im Erbvertrag von [[Jasenitz]] am 3. Februar 1569 [[Johann Friedrich (Pommern)|Johann Friedrich]] den Regierungssitz in Stettin und [[Ernst Ludwig (Pommern)|Ernst Ludwig]] den Regierungssitz Wolgast, wobei dem minderjährigen Neffen [[Kasimir VI. (Pommern)|Kasimir]] eine Anwartschaft auf dem Bischofsstuhl in Cammin eingeräumt wurde, den man bereits an die Herzogsfamilie gebunden hatte.

Da eine Annäherung zur evangelischen Seite vollzogen war, traten die Herzöge im April 1536 dem [[Schmalkaldischer Bund|Schmalkaldischen Bund]] bei. Nach dessen Niederlage im [[Schmalkaldischer Krieg|Schmalkaldischen Krieg]] kamen sie in eine unangenehme Lage, da sie zwar keine Kriegsteilnehmer, aber doch Gegner des Kaisers [[Karl V. (HRR)|Karls V.]] gewesen waren. Gegen Zahlung einer Geldbuße konnten sie Sanktionen verhindern. Nach dem Tod Philipps führte Barnim bis zur Volljährigkeit von dessen Sohn die Amtsgeschäfte in Pommern-Wolgast weiter. Da er ohne männliche Nachkommenschaft war, übertrug er im Erbvertrag von [[Jasienica (Police)|Jasenitz]] am 3. Februar 1569 [[Johann Friedrich (Pommern)|Johann Friedrich]] die Regierung in Stettin und [[Ernst Ludwig (Pommern)|Ernst Ludwig]] die Regierung in Wolgast, wobei dem minderjährigen Neffen [[Kasimir VI. (Pommern)|Kasimir]] eine Anwartschaft auf dem Bischofsstuhl in Cammin eingeräumt wurde, den man bereits an die Herzogsfamilie gebunden hatte.

Barnim zog sich auf die von ihm ausgebaute ''Oderburg'' bei Stettin zurück, wo er vier Jahre später starb.<ref>Nach [[Jodocus Temme|Jodocus Donatus Hubertus Temme]]: ''[https://de.wikisource.org/wiki/Die_Oderburg_bei_Stettin Die Volkssagen von Pommern und Rügen.]'' Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, S. 86–87. Die Oderburg wurde im 18. Jahrhundert beim Ausbau der [[Festung Stettin]] abgerissen.</ref> Sein Grab fand er in der [[Marienkirche (Stettin)|Stettiner Marienkirche]]. Nach deren Abriss verlegte man es in die [[Schlosskirche zu Stettin|Schloßkirche]].


== Kinder ==
== Kinder ==
* Marie (1527-1554), am 16.Juli 1544 mit [[Otto IV. (Schauenburg-Pinneberg)| Otto IV. Graf von Schauenburg-Pinneberg]]
* Marie (1527–1554), am 16. Juli 1544 mit [[Otto IV. (Schaumburg)|Otto IV. Graf von Schauenburg-Pinneberg]]
* Dorothea (1528-1558), am 8. Juli 1554 mit [[Mansfeld (Adelsgeschlecht)|Johann I. Graf von Mansfeld-Hinterort]]
* Dorothea (1528–1558), am 8. Juli 1554 mit [[Mansfeld (Adelsgeschlecht)|Johann I. Graf von Mansfeld-Hinterort]]
* Anna (1531-1592), am 16. Mai 1557 mit [[Karl (Anhalt)|Karl von Anhalt]], ab 25. August 1566 mit [[Heinrich VI. von Plauen]] und ab 23. September 1576 mit [[Barby (Adelsgeschlecht)|Jobst III. Graf von Barby-Mühlingen]]
* Anna (1531–1592), am 16. Mai 1557 mit [[Karl (Anhalt-Zerbst)|Karl von Anhalt]], ab 25. August 1566 mit [[Heinrich VI. von Plauen]] und ab 23. September 1576 mit [[Barby (Adelsgeschlecht)|Jobst III. Graf von Barby-Mühlingen]]
* Sibylla (1541-1564)
* Sibylla (1541–1564)
* Bogislaw (XII.) (um 27. August 1542-vor 15. September 1542)
* Bogislaw (XII.) (um 27. August 1542–vor 15. September 1542)


== Vorfahren ==
== Vorfahren ==
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== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Stammliste der Greifen]]
* [[Stammliste der Greifen]]
* [[Liste der Herzöge von Pommern]]
* [[Geschichte Pommerns]]


== Literatur ==
== Literatur ==
* {{ADB|2|79|82|Barnim XI.|Gottfried von Bülow|ADB:Barnim IX.}}
* {{ADB|2|79|82|Barnim XI.|[[Gottfried von Bülow]]|ADB:Barnim IX.}}
* {{NDB|1|595|596|Barnim IX.|Ursula Scheil}}
* {{NDB|1|595|596|Barnim IX.|Ursula Scheil|10099721X}}
* {{NDB|7|31||Greifen|[[Roderich Schmidt]]}} (Familienartikel)
* {{NDB|7|29|33|Greifen|[[Roderich Schmidt]]|118697501}} (Hier S. 31f. im Familienartikel)


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Barnim IX, Duke of Pomerania-Stettin|Barnim IX. von Pommern}}
*[http://www.ruegenwalde.com/greifen/bar-9/bar-9.htm www.ruegenwalde.com]
* [http://www.ruegenwalde.com/greifen/bar-9/bar-9.htm www.ruegenwalde.com]
*[http://www.genealogie-mittelalter.de/pommern_herzoege_von/barnim_9_der_fromme_herzog_von_pommern_stettin_+_1573.html genealogie-mittelalter.de]


== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Greifenhaus]]

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Aktuelle Version vom 28. April 2024, 20:53 Uhr

Herzog Barnim IX. von Pommern-Stettin, Ölgemälde aus der Werkstatt von Lucas Cranach dem Jüngeren
Herzog Barnim IX. von Pommern-Stettin, Ausschnitt aus dem Croy-Teppich
Barnim IX. mit seiner Gemahlin Anna von Braunschweig-Lüneburg, aus dem Bilderstammbaum der Greifen von Cornelius Krommeny (1598).
Siegel von Herzog Barnim XI.(IX.) 1524 – Umzeichnung aus Theodor Pyls Pommerschen Geschichtsdenkmälern, 1894

Barnim IX. (* 2. Dezember 1501; † 2. November 1573 in der Oderburg bei Stettin; nach anderer Zählung Barnim XI.) war Herzog von Pommern-Stettin. Er regierte zunächst von 1523 bis 1531 gemeinsam mit seinem Bruder Georg I., anschließend allein. Während seiner Regierung sicherten sich die Herzöge von Pommern endgültig ihre Reichsunmittelbarkeit und schlossen sich 1534 der Reformation an.

Geboren als Sohn Bogislaw X. und seiner zweiten Frau Anna, einer Tochter des polnischen Königs Kasimir IV., studierte er an der Universität Wittenberg, der Wirkungsstätte des Reformators Martin Luther, wo er Ehrenrektor wurde.

Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1523 gemeinsam mit seinem Bruder Georg die Regierung im Herzogtum Pommern. Um sich Ansprüchen Brandenburgs, das Pommern als sein Afterlehen ansah, erwehren zu können, heiratete Barnim am 2. Februar 1525 Anna von Braunschweig-Lüneburg (1502–1568), Tochter von Heinrich I., und schloss ein Schutzbündnis mit dem Haus der Welfen. Den langen Streit mit Brandenburg konnten die Brüder 1529 mit Kurfürst Joachim I. im Vertrag von Grimnitz beilegen, wodurch sie auf dem Reichstag zu Augsburg am 26. Juni 1530 Pommern als ein Reichslehen erhielten. Georg vermählte sich mit Margareta von Brandenburg, einer Tochter Joachims. Die Brüder entzweiten sich nach und nach. Als Philipp I., der Sohn Georgs, an die Stelle seines Vaters getreten war, beschlossen die Herzöge am 21. Oktober 1532 die Teilung des Landes in Pommern-Wolgast und Pommern-Stettin, die zunächst befristet war. Dabei erhielt Barnim Pommern-Stettin. Das Bistum Cammin teilten sich die Herzöge.

Schon als junger Student war Barnim zum Anhänger der Reformation geworden, die auch im Land selbst Fortschritte machte. Im Jahr 1534 beriefen die Herzöge Johannes Bugenhagen zum Landtag nach Treptow a. R., wo unter dessen Leitung die Reformation in Pommern beschlossen und eingeleitet wurde. Die dabei anfallenden Kloster und Kirchengüter wurden von den Herzögen geteilt, und 1543 entstand das herzogliche Pädagogium in Stettin.

Da eine Annäherung zur evangelischen Seite vollzogen war, traten die Herzöge im April 1536 dem Schmalkaldischen Bund bei. Nach dessen Niederlage im Schmalkaldischen Krieg kamen sie in eine unangenehme Lage, da sie zwar keine Kriegsteilnehmer, aber doch Gegner des Kaisers Karls V. gewesen waren. Gegen Zahlung einer Geldbuße konnten sie Sanktionen verhindern. Nach dem Tod Philipps führte Barnim bis zur Volljährigkeit von dessen Sohn die Amtsgeschäfte in Pommern-Wolgast weiter. Da er ohne männliche Nachkommenschaft war, übertrug er im Erbvertrag von Jasenitz am 3. Februar 1569 Johann Friedrich die Regierung in Stettin und Ernst Ludwig die Regierung in Wolgast, wobei dem minderjährigen Neffen Kasimir eine Anwartschaft auf dem Bischofsstuhl in Cammin eingeräumt wurde, den man bereits an die Herzogsfamilie gebunden hatte.

Barnim zog sich auf die von ihm ausgebaute Oderburg bei Stettin zurück, wo er vier Jahre später starb.[1] Sein Grab fand er in der Stettiner Marienkirche. Nach deren Abriss verlegte man es in die Schloßkirche.

 
 
 
 
 
Wartislaw IX. von Pommern-Wolgast (1400–1457)
 
 
 
 
Erich II. von Pommern (1425–1474)
 
 
 
 
 
Sophia von Sachsen-Lauenburg
 
 
 
Bogislaw X. von Pommern (1454–1523)
 
 
 
 
 
 
Bogislaw IX. von Pommern-Stolp (1407–1446)
 
 
 
Sophia von Pommern-Stolp
 
 
 
 
 
Maria von Masowien
 
 
 
Barnim IX. von Pommern (1501–1573)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Władysław II. Jagiełło (1348–1434)
 
 
 
Kasimir IV. Jagiełło (1427–1492)
 
 
 
 
 
Sophie Holszańska (1405–1461)
 
 
 
Anna Jagiellonica (1476–1503)
 
 
 
 
 
 
 
 
Albrecht II. von Habsburg (1397–1439)
 
 
 
Elisabeth von Habsburg (1437–1505)
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Elisabeth von Luxemburg (1409–1442)
 
 
Commons: Barnim IX. von Pommern – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Nach Jodocus Donatus Hubertus Temme: Die Volkssagen von Pommern und Rügen. Nicolaische Buchhandlung, Berlin 1840, S. 86–87. Die Oderburg wurde im 18. Jahrhundert beim Ausbau der Festung Stettin abgerissen.