Marschbahn

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Als Marschbahn bezeichnet man die in Schleswig-Holstein gelegene 237 km lange Bahnlinie, die die Bahnhöfe Hamburg-Altona im Süden und Westerland im Norden miteinander verbindet. In den Fahrplänen der Deutschen Bahn ist sie als Kursbuch-Strecke 130 verzeichnet. Das Passagieraufkommen beläuft sich auf etwa 5 Millionen jährlich wobei hierzu in erster Linie der Zubringerdienst zu den nordfriesischen Inseln und Halligen beiträgt. Die Reisezeit beträgt etwa 3 Stunden.


Unterwegsbahnhöfe

(von Süd nach Nord) Elmshorn - Herzhorn - Glückstadt - Krempe - Kremperheide - Itzehoe - Wilster - Burg(Ditm) - St. Michaelisdonn - Meldorf - Heide(Holst) - Lunden - Friedrichstadt - Husum - Bredstedt - Langenhorn (Schlesw) - Niebüll - Klanxbüll - Morsum - Keitum


abzweigende Strecken

in Betrieb

außer Betrieb

Landkarte von 1888, die die Marschbahn zwischen Heide und Itzehoe zeigt.
  • St. Michaelisdonn - Marne
  • St. Michaelisdonn - Brunsbüttel Nord
  • Wilster - Brunsbüttel

Teile der beiden letztgenannten Strecken sind Reste des ursprünglichen Verlaufs der Marschbahn zwischen St. Michaelisdonn und Wilster. Bis 1920 waren sie zwischen Eddelak und St. Margarethen miteinander verbunden. Der dazwischen liegende Nord-Ostsee-Kanal wurde ab 1893 mit einer Drehbrücke überquert.

hervorhebenswerte Streckenabschnitte

  • Zwischen den Bahnhöfen Klanxbüll und Morsum wird die Strecke über den Hindenburgdamm über das nordfriesische Watt geführt. Auf dem Damm befindet sich eine Blockstelle.

Ausbau

Die Strecke ist zum größten Teil zweigleisig ausgebaut. Eingleisige Abschnitte gibt es zwischen Westerland und Morsum, Klanxbüll und Niebüll sowie im Bereich der Eiderbrücke bei Friedrichstadt. Elektrifiziert ist die Marschbahn nur auf dem Abschnitt Hamburg-Itzehoe.

Streckenrechte

Die Betriebsrechte wurden 2002 vom Land Schleswig-Holstein neu ausgeschrieben und wurden 2003 gingen an die Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Dies gilt als bisher größter Auftrag für ein privates Bahnunternehmen in Deutschland. Die NOB übernimmt die Strecke im Dezember 2005 wobei die Streckenrechte für zehn Jahre übertragen werden.


Geschichte

Die Strecke wurde am 1. Januar 1879 auf dem Teilstück bis Heide eingeweiht. Am 1. September 1886 erfolgte die Verlängerung bis Husum, am 17. Oktober 1887 bis Bredstedt, am 15. November 1887 bis Niebüll. Der Anschluss an die Insel Sylt erfolgte mit der Eröffnung des Hindenburgdamms am 1. Juni 1927.

Ursprünglich gehörte zur Marschbahn auch die 1881 fertiggestellte Nebenstrecke St. Michaelisdonn - Marne. Diese war zunächst nur für den Güterverkehr, speziell für den Transport von Zuckerrüben, gebaut und wurde erst später auch für den Personenverkehr freigegeben. Seit 1961 wurden dann wieder nur Güter transportiert, bis die Strecke in den 80er von der Bahn aufgegeben wurde. Heute dient sie touristischen Zwecken indem dort seit dem 1. Mai 2004 in den Sommermonaten eine Draisinen-Vermietung eingerichtet wurde.

Der 1887 fertiggestellte Abschnitt Niebüll-Tønder wurde, nachdem er lange Zeit nicht von der Deutschen Bahn genutzt wurde, im Jahre 2000 von der Privatbahn NVAG zunächst probeweise und ab 2001 in den Sommermonaten im zweistündigen Regelbetrieb reaktiviert. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten auf dänischer Seite wird die Strecke seit 2003 ganzjährig von der Nord-Ostsee-Bahn betrieben, die die Streckenrechte der mittlerweile insolventen NVAG übernommen hatte.