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Glücksspieleinnahmen versteuern

Steuern auf Glücksspieleinnahmen

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Glücksspieleinnahmen versteuern: Welche Unterschiede gelten in der DACH-Region?

Ihre Einnahmen müssen Sie in der DACH-Region grundsätzlich versteuern. Obwohl Österreich, die Schweiz und Deutschland unterschiedliche Besteuerungssysteme haben, gibt es einige Übereinstimmungen.

Bei Glücksspielgewinnen sieht es anders aus, da diese nicht zu den klassischen Einkünften gezählt werden. Ob, wann und in welchem Land Sie hierfür Steuern zahlen müssen, zeigt der nachfolgende Überblick.

Inhaltsverzeichnis

Glücksspielmärkte aus wirtschaftlicher Sicht von Bedeutung

In der DACH-Region hat die Bedeutung von Glücksspiel zugenommen. Das liegt nicht zuletzt an der Legalisierung von digitalen Angeboten, die ein enormes Wachstum mitbringen. Für Spieler ist es wichtig, Glücksspiele nicht als Einkommensquelle zu sehen, denn eine Garantie auf Umsatz gibt es nicht. Entscheidend in allen drei DACH-Ländern ist, dass nur seriöse und lizenzierte Anbieter genutzt werden dürfen.

Glücksspieleinnahmen versteuern

Obwohl das Spiel bei nicht zulässigen Glücksspielbetreibern für den Spieler nicht strafbar ist, führt die fehlende Gerichtsbarkeit zu Problemen. Nur wer Schwierigkeiten mit einem lizenzierten Betreiber hat, kann sich auf die in Österreich, Schweiz bzw. Deutschland geltenden Gesetze freuen.

Mit wachsender Attraktivität des Angebots ist die Nutzung legaler Optionen kein Problem mehr. Vor der Auswahl eines Anbieters empfiehlt sich der Vergleich von Bonus-Angeboten deutscher Online Casinos, österreichischer Möglichkeiten und Schweizer Betreiber.

Obwohl alle lizenzierten Glücksspielangebote den gleichen Regeln und Gesetzen unterliegen, gibt es gerade bei den Bonusmöglichkeiten teils erhebliche Unterschiede. Einen Einfluss auf die Besteuerung haben diese aber nicht! 

Glücksspiel in Österreich - keine steuerbaren Einnahmen

Ein großer Glücksspielgewinn sorgt im ersten Moment für Freude und wirft dann schnell steuerrechtliche Fragen auf. Was passiert, wenn eine fünf-, sechs- oder gar siebenstellige Summe auf dem eigenen Konto landet? Bleibt das Geld für den Fiskus uninteressant oder muss es versteuert werden? Einkommenssteuer kann schnell einen enormen Prozentsatz aufzehren, daher müssen die Regelungen vor der Nutzung des Geldes klar sein.

Grundsätzlich gibt es in Österreich sieben verschiedene Einkommensarten:

  • Einkommen aus Verpachtung und Vermietung
  • Einkommen aus Land- und Forstwirtschaft
  • Einkommen aus selbstständiger Arbeit
  • Einkommen aus Kapitalvermögen
  • Einkommen aus nichtselbstständiger Arbeit
  • Einkommen aus Gewerbebetrieb
  • Einkommen aus sonstigen Quellen
 

Glücksspielgewinne lassen sich keiner dieser Einkunftsarten zuordnen, sodass sie in Österreich nicht versteuert werden müssen. Das gilt auch dann, wenn die Gewinne im Ausland erzielt wurden, beispielsweise auf Reisen oder bei der Teilnahme an EU-Lotterien.

Glücksspiel in der Schweiz - steuerfrei bis zu einer Obergrenze

Die meisten Glücksspielgewinne in der Schweiz sind steuerfrei, aber nicht alle. Das Gesetz unterscheidet zwischen verschiedenen Spielarten und gibt dabei folgende Regelungen vor:

  • Spielbankenspiele: Mit Ausnahme von Sportwetten, Kleinspielen und Geschicklichkeitsspielen unterliegen Glücksspielgewinne in einer Schweizer Spielbank nicht der Steuerpflicht. Ab einem Gewinnbetrag von über CHF 1.038.3000 fällt Verrechnungssteuer an.
  • Online-Glücksspiele: Seit 2019 sind in der Schweiz auch digitale Automatenspiele erlaubt, die Gewinne müssen bis zu einem Freibetrag von CHF 1.000.000 nicht versteuert werden. Sobald der Gewinn diese Grenze überschreitet, ist er in der Steuererklärung anzugeben. Er unterliegt der Verrechnungssteuer, aber auch der Einkommenssteuer.
  • Großspiele: Hierunter fallen Sportwetten, Lotterien und Geschicklichkeitsspiele, die offline oder online durchgeführt werden. Der Freibetrag von CHF 1.000.000 gilt auch für diese Spiele, die Versteuerungspflicht darüber hinausgehend ebenfalls.
  • Kleinspiele: Hierunter werden Glücksspiele mit geringer Teilnehmerzahl verstanden, die nicht online und auch nicht interkantonal verfügbar sind (z.B. Verlosungen auf Märkten oder Festen oder kleine Pokerturniere). Gewinne sind ausnahmslos steuerfrei, es gibt keine Abzüge.

Die Gesetze gelten für Glücksspiele, die in der Schweiz offiziell legal und erlaubt sind. Spieler, die bei (nicht erlaubten) ausländischen Anbietern gewinnen, müssen das Geld ab dem ersten Franken versteuern.

Glücksspiel in Deutschland - kein Einkommen nach deutschem Steuergesetz

In Deutschland gilt generelle Steuerfreiheit auf Gewinne, sofern keine persönliche „Leistung“ erbracht werden musste. Der entscheidende Faktor ist, dass der Gewinn tatsächlich auf Basis von Glück erzielt wurde. So gab es in der Vergangenheit für den Big Brother-Teilnehmer Sascha Sirtl eine unangenehme Überraschung, nachdem er seinen Millionengewinn nach deutschem Recht versteuern musste.

Grund hierfür war, dass er den Gewinn nicht allein aufgrund von Glück generieren konnte, sondern im Gegenzug seine Präsenz und seine unterhaltende Leistung vor den Kameras eingebracht hatte. Ähnlich wie in Österreich lassen sich Glücksspieleinnahmen keiner in Deutschland anerkannten Einkunftsart zuordnen, sodass keine Besteuerung möglich ist.

Dabei spielt es auch keine Rolle, ob der Gewinn in einem digitalen oder niedergelassenen Etablissement erzielt wurde. Lotteriegewinne, Glücksspieleinkünfte oder auch der Sieg beim Preisausschreiben sind und bleiben steuerfrei.

Steuerfreiheit gilt nicht für Zinsen und Erträge aus Gewinnen

In Österreich und Deutschland sind Gewinne in unbegrenzter Höhe steuerfrei, in der Schweiz zumindest teilweise. Hier ist wichtig zu beachten, dass zwar der Reingewinn von der Steuer unbenommen bleibt, nicht aber daraus resultierende Einnahmen.

Beispiel: Wird das gewonnene Geld in eine Immobilie investiert, zum Trading genutzt oder zinsbringend angelegt, fallen auf die dadurch entstehenden Einnahmen Steuern an. Das gilt für die Schweiz ebenso wie für die beiden anderen Länder der DACH-Region.

Sonderfall Profi-Spieler - in Österreich und Deutschland ist eine Steuerpflicht möglich

In der Schweiz gibt es die Einstufung zum Profispieler bislang nicht, die Steuerfreiheit gilt für alle Gewinne, die in der ESTV verzeichnet wurden. Anders sieht es in Österreich und Deutschland aus. Hier können die Finanzbehörden Spieler als „Profis“ bzw. gewerbsmäßige Spieler einstufen, was die Besteuerung verändert.

Sobald Gewinne aus Glücksspiel dazu genutzt werden, den Einkommensbedarf zu decken, ist die Einstufung zum professionellen Spieler theoretisch möglich. In der Praxis ist das vor allem im Pokerbereich der Fall, da hier nicht nur Glück, sondern auch Talent erforderlich sind. Pokerspieler haben die Möglichkeit, durch eigenes Können Einfluss auf das Spiel zu nehmen.

Zwar spielt das Glück bei der Kartenvergabe immer noch eine Rolle, Poker gilt aber als einziges Glücksspiel, das nicht ausschließlich auf Fortunas Gunst basiert. Regelmäßig werden Turnierteilnehmer mit hohen und regelmäßigen Einkünften als Profis eingestuft und unterliegen dann sowohl in Deutschland als auch in Österreich der Steuerpflicht.

Wichtig: Bei Unklarheiten ist es immer ratsam, eine Steuerberatung in Anspruch zu nehmen, um zu verhindern, dass eine rückwirkende Einordnung erfolgt.

Fazit: Steuerrecht in der DACH-Region unterschiedlich geregelt

Trotz Ähnlichkeiten gibt es bei der Besteuerung von Glücksspielgewinnen in Deutschland, Österreich und der Schweiz einige Unterschiede. Die größten Ähnlichkeiten sind in D und Ö zu verzeichnen, Schweiz ist das einzige Land, dass ab einer bestimmten Grenze Steuern auch auf Glücksspielgewinne erhebt.

Ob in den anderen beiden Ländern künftig neue Gesetze denkbar sind, bleibt abzuwarten. Immerhin entgehen dem Fiskus durch die Steuerfreiheit horrende Einnahmen, wenn die Anzahl der Gewinner aufgrund steigender Spielerzahlen zunimmt.

Quellen

Haftungsausschluss

Da sich Steuerinformationen täglich ändern können,  garantieren und haften wir ausdrücklich nicht – obwohl sorgfältig recherchiert – für den korrekten Inhalt, gültigen Steuerinformationen und möglichen Folgen einer evenutellen Fehl-Information unsererseits. Auch haften wir nicht für die Informationen von verlinkten externen Quellen.

Bilder: alle verwendeten Bilder sind frei lizenziert

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