Badisch-Rhyfälde

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Wappe Dütschlandcharte
Wappe vo dr Stadt Badisch-Rhyfälde Koordinate fehle
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Basisdate
Dialekt: Alemannisch
Hauptvariante: Niideralemannisch
un Hochalemannisch,
je nooch Herkumft un Ortsdeil
Regionalvariante: Dinkelbergisch
Verbreitig: relativ wyt verbreitet
Bundesland: Bade-Württebärg
Regierigsbezirk: Friburg
Landchreis: Lörrach
Höchi: 280 m ü. NHN
Flächi: 62,8 km²
Iiwohner: 32.513 (31. Dez. 2007)[1].
Bevölkerigsdichti: 517 Iiwohner je km²
Poschtleitzahl: 79618
Vorwahl: 07623
Kfz-Chennzeiche:
Gmeischlüssel: 08 3 36 069Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Stadtgliderig: Chernstadt un 7 Stadtdeile
Adress vo dr
Stadtverwaltig:
Kirchplatz 2
79618 Badisch-Rhyfälde
Webpräsenz: www.rheinfelden-baden.de
Oberbürgermeischter: Eberhard Niethammer (CDU)
[[Bild:Vorlage:Positionskarte Landkreis Lörrach|class=noviewer|155px|center|Rheinfelden (Baden) (Vorlage:Positionskarte Landkreis Lörrach)]]
keine Koordinaten
Lag vo Badisch-Rhyfälde (grien) im Landchreis Lörrach

D grossi Chreischtadt Badisch-Rhyfälde (IPA: [ˌb̥ɑːd̥ɪʃ 'riːfæld̥ə]) isch e Stadt im Landkreis Lörrach i Bade-Württeberg aa dr Schwiizer Gränz, gegenüber vo Rhyfälde-Schwiiz. Badisch-Rhyfälde het 32.513 Ywohner un bstoot us dr Chernstadt, zwee Ortsdeil un sibe ygmeideti Gmeinde. Doodemit isch Rhyfälde nooch Lörrach d zweitgröschti Stadt vum Landkreis.

Rhyfälde leit am südliche Usläufer vum Dinkelberg un am Ufer vum Hochrhy, öber 15km vo Basel ewäg.

De Artikel bhandelt vorallem d Chernstadt wo ersch im 19. Joorhundert gründet worre isch. Für d einzelne Ortsdeil un Gmeinde, lüeg dört.

Geographi

Rhyfälde im Grossruum Basel

Rhyfälde leit zwüschem Hochrhy im Süde, unem Dinkelberg im Norde wo bis züe 535 m hoch isch. Dr Dürrebach (wo meischtens chuum Wasser het) mündet bi Rhyfälde i de Rhy. Chnapp uf dr schwiizer Syte befindet sich s Inseli, e chlyni Insel wo de Rhy i zwee Flussarm drännt; uf dr dütschi Syte isch dr „Höllhoogge“ wo dr Rhy e scharfi Drehig macht. Vor 1912 het sich e zweiti Insel, d Gwört (Hochdütsch: Gewerth) im Rhy befunde wo aber durch d Stauig vum Rhy zum gröschte Deil unter Wasser isch.

Noochbarstädt

Aa Rhyfälde gränze:

Stadtglidrig

Rhyfälde bstoot usenere Chernstadt wo noo rächt jung isch, un de zwei ehemooligi Gmeinde Nollinge un Warmbach.

Durch d Kreisreform vo 1973 sin 7 Dörfer wo vorher eigeständig gsi sin uf Rhyfälde ygmeidet worre:

Drnäbe het jeder Ortsdeil un d Chernstadt verschidni Virtel un „Gmeinde“ wo durch d Siidlungsgschicht entstande sin.

Zwüsche de Bewohner vo dr Chernstadt un de Dörfler bstoot ällewel no e gwüssi Animosität (lueg dezüe au de Gschichtsabschnitt). Vorallem d ältri Gschicht vo de Dörfer, d längre Traditione un dr induschtrieli Karakter vo dr Stadt sin oft Grund für Neckereie. Grad die Lütt, wo uffem Berg wohne (also d Meisler, d Eggsler, d Adlehuusener und d Charsauer samt Büggener) schimpfe d Städtler mangmol "Kanäler".

Partnerstädt

Flagge vo Frankriich Fécamp, (Normandi, Frankriich) syt 1963
Flagge vo Grossbritannie Vale of Glamorgan / Barry, (Grossbritannie) syt 1968
Flagge vo Italie Neumarkt, (Südtirol) syt 1968
Flagge vo Belgie Mouscron, (Belgie) syt 1981
Ludwigsfelde, (Dütschland) (nit offiziell)

Usserdem gits engí Beziehige zum Schwízer Rhyfelde.

Bevölcherig

D Chreisstadt Rhyfälde het insgamt 32.513 Ywohner. Doodevo wohnt uugfäär d Hälfti i dr Chernstadt un dr Rescht i de ygmeidete Ortsdeil. Chnapp 4.592 Lüt hen e ussländischi Staatsaaghörigkeit (Stand 2007), des sin 14% vo dr Bevölcherig. De gröschte Aadeil hen Italiener mit 4.3% un Türke mit 2.8% [2].

Joor Ywohner
1755 440
1855 697
1890 735
1900 2.351
1. Dezember 1910 ¹ 3.322
1919 ¹ 3.612
16. Juni 1925 ¹ 5.304
16. Juni 1933 ¹ 6.511
17. Mai 1939 ¹ 7.452
13. September 1950 ¹ 9.084
Joor Ywohner
6. Juni 1961 ¹ 14.642
27. Mai 1970 ¹ 16.400
31. Dezember 1975 27.500
31. Dezember 1980 27.415
27. Mai 1987 ¹ 27.453
31. Dezember 1990]] 29.148
31. Dezember 1995 30.989
31. Dezember 2000 31.861
31. Dezember 2005 32.226

1. Zaale vo Volchszäälige . Bis 1919 sin Bevölcherigszaale vo Nollinge.

D Volchszäälig vo 1905 git e Yblick i de viilfältige Ursprung vo dr Bevölcherig vo Rhyfälde:

Religion

d St. Josef Chilch

Doo d Gegend vor 1805 zum Dütsche Orde bzw zum habsburgische Rhyfälde ghört het, isch se bis in s spööti 19. Joorhundert katholisch blybe. Nooch dr Aasiidlig vo dr Induschtri sin au Proteschtante i d Stadt zoge, d evangelischi Chrischtuschilch isch 1938 baut worre.

D katholischi Gmeind nutzt d St. Josef Chilch wo 1913 baut worre isch.

D älteschti Chilch vo Rhyfälde ufem Adelbärg (e ehemologi Schüüni) wird vo de Altkatholike gnutzt.

Usserdäm isch z Rhyfälde e islamischi Gmeind vo Ywandrer verträte wo syt 1996 e Moschee zur Vefüegig het. Nooch langem Stryt isch au e Minaret baut worre.

Dialäkt

e halb-alemannischi Yschrift anere Beiz

Wege dr junge Stadtgschicht ghört dr Rhyfälder Stadtdialäkt nüt züe de Noochbarmundarte un isch e Mischig us verschidni Element. I de Dörfer wo züe Rhyfälde ghöre wird allerdings s Dinkelbärgisch gschwätzt. D Noochbarmundarte sin s Markgräflerisch im Weschte, s Hotzewälderisch im Oschte, s Frickdälerisch im Süde un s Baseldütsch.

Obwohl bis uf Basel d ganzi Umgebig Hochalemannischsproochig isch, isch dr Stadtdialäkt vo Rhyfälde meischtens Niideralemannisch; mer seit Kind, Küe un ko aastatt Chind, Chüe un cho. D Benutzig vo k oder ch hängt aber au vum Umfäld un vo der Herkumft ab. Allerdings isch Rhyfälde im Gägesatz zum Grossdeil vum Niideralemannische nüt Entrundet; mer seit Füür un Lüt aastatt Fiir un Lit. Numme e paar Wörter tendiere zum entrunde, z.B nit oder Ditsche.

E rhyfälder Bsunderheit isch d Verschiebig vum Diphthong “ue” zu “üe”. So seit mer z.B “güet” oder im Singular “Schüel”, “Büeb” usw.

D doppelti Verneinig wird z Rhyfälde no öfters bnutzt, z.B „s het niene fascht ke Salz gää“. Au d Namenskonvention de Noochname vor de Vorname z stelle hört mer noo oft.

Gschicht

D Chernstadt vo Rhyfälde het e jungi Gschicht, un isch ersch 1922 gründet worre. Vor 1802, wo durch de Friide vo Lunéville dr Rhy als Gränz zwüsche Vorderöschtriich un dr Schwiiz feschgsetzt worre isch, het s Gebiet vo dr hütige Stadt Badisch-Rhyfälde züe Schwiizer-Rhyfälde ghört. 1805 isch s Gebiet durch de Friide vo Pressburg aa s Grossherzogtum Bade cho. Es isch allerdings nüt bsiidelt gsi.

Vo de Aafäng bi zur Stadtgründig (1836 – 1901)

1836 isch e Zollhuus baut worre wo noo zu Nollinge ghört het. Usserem Zollhuus, emene Sennhof, em Höllhooggehuus, em Huus Salmegg un dr Wiechsmühli, het s Gebiet vum hütige Rhyfälde numme uss Fälder un Matte bstande. 1856 isch schliessli e Bahnstation bei Rheinfelden eröffnet worre; d Grundstügg defür sin Buure uss de umliegende Dörfer enteignet worre. Täglich sin vir Züg in beidi Richtunge uf Basel un Waldshüet gfaare. Uf dr Schwiizer Syte isch ersch 1875 e Bahnlinie i Betrieb gno worre. D Ysebahn het aber au zum Niidergang vo dr traditioneli Flösserei un de Poschtkutsche gfüert.

dr Bau vum Wasserchraftwerch

Als Gründigszit vo dr Stadt gelte allerdings d spöte 1890er Joor. 1897 isch gmeinsam vum Land Bade un em Kanton Aargau s erschti Flusschraftwerch vo Europa baut worre. Doodurch hen sich verschidni schwiizer Induschtrie (vorallem Alu un Chemi) bi Rhyfälde niidergloo un dr Weiler isch als Arbeitersiidlig erwiiteret worre. Zume d Arbeiter unterbringe sin zum Byspil d sognannte „chemischi Hüüser“ baut worre, wo i de 1960er Joor schliessli abgrisse worre sin. Scho vorem Bau vum Chraftwerch het sich allerdings scho Induschtri, vorallem d Siideweberei (1972 stillgleit un i de 1990er abgrisse) vunere Zürcher Firma. Vo de über 300 Arbeiter vo de Siideweberei sin Dreivirtel Fraue gsi. Bim Ussbau vo dr Induschtri het dr Emil Rathenau, dr Vater vum Walther Rathenau e grossi Roll gspiilt.

Um de rasant aawaggsende Vercheer i de Griff z bicho isch 1901 d alti Chrüüzig vo beidi Landstroosse mit dr Ysebahn durch e Unterfüerig ersetzt worre. D Grundstüggsbsitzer hen alli Yspruch erhobe un hen müesse entschädigt werre.

D rasanti Entwigglig vo Rhyfälde het allerdings bi viilene Nollinger Ängscht gschürt. Nollinge, mit synrer Besiidliggschicht zrugg bis zu de Kelte gilt als „Müettergmeind“ vo Badisch-Rhyfälde. So het dr Nollinger Rootschryber, de Hermann Steinegger i sym “Nollinger Lied” gschrybe:

”Und als du schon alt, über tausend Jahr,
das Schicksal dir eine Tochter gebar.
Schnell wuchs sie heran zur Stadt, wie der Blitz,
Und nahm dann dein Erbe bald in Besitz.”

E wytres Ärgerniss für Nollinge isch gsi dass d Induschtri un s Chraftwerch uf Land vo Charsau gstande sin, d Wohnhüüser allerdings uf Nollinger Bode. Doodurch het Charsau zwar d Stüürynahme erhalte, Nollinge hygäge d Problem mit dr Infrastruktur gha; d Verhältniss sin kaotisch gsi, zum Deil hen d Lüt sogar nüt gnau gwüsst i wellere Gmeind sii gwohnt hen. Deswege het Nollinge uf e Neuordnig vo de Gmeinde drängt un 1901 isch s ganzi Biet vo Rhyfälde als “Ortsteil Rheinfelden” aa s Dorf Nollinge aagschlosse worre. Charsau isch mit 200.000 Mark entschädigt worre. Rhyfälde het doomools 1.482 Ywohner gha, Nollinge 869.

S Verhältniss zwüsche de Ortsdeil isch allerdings aagspannt gsi, so schrybt dr Elmar Döbele i de Rhyfälder Gschichtsblätter: “Auf der einen Seite finden wir alteingesessene Bauerngeschlechter alemannischer Herkunft und Sprache, gleicher Konfessionszugehörigkeit; auf der anderen eine anfänglich noch wenig seßhafte Arbeiterschaft verschiedener Herkunft, Sprache und Konfession. Für die Zeit vor 1910 stellt Dr. Kampffmeyer fest, daß die einheimische Bevölkerung nichts mit der Rheinfelder Bevölkerung zu tun haben wollte und daß Mißtrauen und Mißachtung das Verhältnis beherschten.” E Deil vo Oberrhyfälde isch vo de Nollinger sogar als “Preußisch Rheinfelden” bezeichnet worre un aa dr Fasnet sin dörte Gränzspfääl ufgstellt worre. [3]

S früehi 20. Joorhundert

Notgäld vo Rhyfälde mit dr Rhybrugg us dr Inflationszit

1903 isch d Schillerschüel (bis i d 60er Johr “Canalschüel”) als erschti Schüel vo Rhyfälde baut worre un e eigni Füürwehr isch gründet worre. Vorher sin über 130 Chinder vumene einzige Lehrer imene provisorische Ruum unterrichtet worre un dr Rescht het müesse jede Dag e dreivirtel Stund uf Warmbach un Nollinge laufe. 1902 isch d erschti Rhyfälder Zitig, de "Rheinfelder Anzeiger" erschine.

1909 het z Rhyfälde e Streik vo de Aluminium-Arbeiter stattgfunde. Um Gägesatz züe andri Arbeiterstreiks in Bade wo sunscht meischtens friidlich abgloffe sin, het de Streik eskaliert. Durch de Gwerchschaftsekretär Engels us Stroossburg isch d Situation noo züesätzlich ufgheizt worre. Spööter het sich russgstellt dass dr Engels i s Badner Oberland versetzt worre gsi isch “damit er sich an den Oberländer Bauern seinen harten Schädel einrenne”. Wo s Fabrikgelände vonere Mengi mit Stei beworfe worre isch, isch vo dr Fabrik uss dr Italiener Adamo Gnoli erschosse un en andrer Arbeiter schwer verletzt worre. Doodruf het e konschtanzer Infantriregiment Rhyfälde bsetzt un abgriggelt; au sin aageblich Hunderti vo Italiener uss dr Umgebig uf Rhyfälde marschiert um de Gnoni z räche, hen aber chönne vo italienischi Arbeiter uss Rhyfälde beruhigt werre. De Streik het e monatelangs politischs Noochspiil gha; 21 Persone sin wege Landsfriidebruch aaklagt worre. Vorallem het dr Streik au zeigt wie sozial unsicher un unruhig dr neui Ort noo gsi isch. [4].

1910 isch d hütigi Rhybrugg fertiggstellt worre. D alti, hölzerni, ziigeldeckti Holzbrugg wo über s Inseli gfüert het isch 1897 abbrännt gsi. Reschte devo sin hüt no uffem Inseli zum sehe.

Im Erschte Wältchrieg sin 96 Rhyfälder gfalle.

dr Rhyfälder/Nollinger Löw

1921 isch s benoochbarte Warmbach uf eigne Wunsch aa Nollinge aagliidret worre, doodurch isch d Bevölcherig noo emool um über 500 aagsprunge. Am 7. Oktober 1922 het Nollinge mit syni Ortsdeil Badisch-Rhyfälde un Warmbach schliessli d Stadträcht erhalte, dr Sitz vo dr Verwaltig isch scho 1920 vumene ortsfremde [5] Bürgermeischter uf Rhyfälde verlegt worre gsi. Bi dr Erhebig zur Stadt het mer sich gege heftige Wiiderstand vo de Nollinger (24 Nollinger Gegestimme gege 45 Rhyfälder Stimme) für de Name “Rheinfelden (Baden)” entschide.

Vo de 20er Joor bis zum Ussbruch vum Zweite Wältchrieg sin d Wohnhüüser für d Belegschaft wyter in alli Richtunge usbaut worre, i de 30er Johr isch mer allerdings vo Arbeiterwohnhüüser wie de “Chemische Hüüser” zum Bau vo Eifamiliehüüser übergange. I de 60er Johr sin d alte Arbeiterhüüser schliessli zum gröschte Deil abgrisse worre, für d Induschtri ischs günschtiger gsi Eigetumswohnunge oder Eigeheim z finanziere. [6].

Zweiter Wältchrieg

Warschynts ufgrund vo dr Nöchi zur Schwiiz un wyl dr Grossdeil vo dr Induschtri schwiizer Unternähme ghört het, isch Rhyfälde im Chrieg nüt bombardiert worre un het kei Zerstörige erlitte. Rhyfälde het während em Chrieg allerdings 383 Gfalleni un 120 Vermissti z beklage gha.

E truurigs Kapitel vo dr Rhyfälder Gschicht sin d viile Zwangsarbeiter wo im Chrieg z Rhyfälde un dr Umgebig in dr Induschtri un dr Landwirtschaft ygsetzt worre sin. Es sin vorallem Zwangsrekrutierti, aber zum Deil au Chriegsgfangeni un Freiwilligi gsi. Insgsamt sin warschynts über 4.000 Persone als Fremdarbeiter z Rhyfälde gsi, zirka 25% vo dr Bevölcherig. Dr gröschti Aateil devo, über 70%, het müesse bi de Alu-Werche schaffe. Dr gröschti Aateil sin Russe gsi (1.107), denoo Franzose (999), Belgier (596), Holländer (392), Italiener (378), Kroate (246), Ukrainer (112), Pole (108), Bulgare (70), Slowene (31), Grieche (11) un sunschtigi (näbe 2 Elsässer au e Armenier). E Deil isch privat unterbrocht gsi, dr gröschti Deil allerdings oft i Baracke un Lager vo dr Induschtri. Ob d Mänsche güet bhandlet worre sin isch je nooch däm unterschidlich gsi, i viilene Fäll sin d Fremdarbeiter wie Familiemitgliider bhandlet worre (was streng verbote gsi isch), oft aber au schlächt. [7].

Immer wiider sin Zwangsarbeiter aa de schlechte Läbensbedingunge gstorbe oder uf dr Flucht verschosse worre oder im Rhy ertrunke; au sin mehrmools Zwangsarbeiter z.B wege Verhältniss mit dütschi Fraue hygrichtet worre. Über d gnaui Zahl vo Opfer isch allerdings wenig bekannt.

E paar Däg vorem Ymarsch vo de Franzose sin d Fremdarbeiter wo noo z Rhyfälde gsi sin (zirka tuusig) i d Schwiiz abgschobe worre. Zum eine het mer sich vor Racheakt un Plündrige gfürchtet, zum andre het dr Plan vo NS-Funktionär d Mänsche em Rhy z “liquidiere” verhindret werre sölle [8]. Au d Sprengig vum Chraftwerch un dr Rhybrugg het chönne verhindret werre. Am 25. April schliessli isch Rhyfälde wiiderstandslos vo de Franzose befreit worre, debi het dr Rhyfälder Wiiderstand e wichtigi Roll gspiilt wo d Franzose i d Stadt gleitet het un Chämpf verhindret het.

1975 bis hüt

Noochem Zweite Wältchrieg isch d Bevölcherig vo Rhyfälde rasant gwaggse, vo rund 8.000 uf 17.000 bis 1975; mit de ygmeidete Gmeinde zämme het Rhyfälde 1976 scho 30.374 Ywohner gha. Zwüsche de 50er Joor un 1961 isch e au grossi Aazahl vo Heimetvertriebeni un DDR-Flüchtling z Rhyfälde aagsiidlet worre, insgsamt fascht e Virtel vo dr Bevölcherig [9]. Dr Aadeil vo Gaschtarbeiter isch ebefalls gstiige, uf 9,8% bis 1976.

Bi dr Kreisreform vo 1973 isch Rhyfälde vum Landchreis Sägginge zum Landchreis Lörrach cho. Durch d Kreisreform sin 7 Nochbardörfer i d Stadt ygmeidet worre. Degerfälde un Meisele am 1. Januar 1972, Herte am 1. Oktober 1973, Nordschwoobe am 1. März 1974, Adelhuuse un Eiggsle am 1. Juli 1974 un Charsau am 1. Januar 1975. Durch d Ygmeidige het Rhyfälde 1973 d Bevölkcherig vo 20.000 überschritte un isch am 1. Januar 1975 zur Grosse Chreisstadt erhobe worre.

Bildig

Rhyfälde het ei Gymnasium, s Georg Büchner-Gymnasium, ei Realschüel (d Gertrud-Luckner-Realschüel), ei Förderschüel (d Eichendorff-Schüel), zwei Grundschüele (d Fridolinschüel un d Hebelschüel), seggs Grund- un Hauptschüele: d Christian-Heinrich-Zeller-Schüel, d Dinkelbergschule, d Goethe-Grund- und Hauptschüel, dHans-Thoma-Grund- und Hauptschüel Warmbach, d Scheffel-Grund- und Hauptschüel Herte und d Schillerschüel Rhyfälde, un e Volchshochschüel.

Vercheer

Rhyfälde ghört zum Regio Verkehrsverbund Lörrach un isch mitenere S-Bahn Linie mit Basel un nooch Oschte mit dr Hochrhystreck verbunde. Au Buslinie faare vo Rhyfälde uss. Über d A 861 isch Rhyfälde aa d A 98 un aa d A 3 i dr Schwiiz aabunde.

E Grossdeil vo de Strosse sin uf alti Dorfpfäd aagleit un deswege zum Deil lycht boge.

Sehenswürdigkeite

d Füessgängerzon vo Rhyfälde
dr Wasserdurm
  • S Zentrum vum Rhyfälder Läbe isch d Füessgängerzon mittem Kaschtanieplatz.
  • S Stadtmuseum isch im Haus Salmegg, wo au e Konzertsaal, verschidni Rüüm für Usstellige un e Reschtaurant unterbroocht sin.
  • Dr Wasserdurm isch eis vo de älteschti Bauwerch vo Rhyfälde, isch 35m hoch un isch vo 1898 bis 1971 in Betrieb gsi. Hüt isch s Narremuseum dört unterbracht.
  • S Rheinkraftwerk wo dr Bau devo 1899 de Aastoss zur Gründig vo dr Stadt gää het; bsunders sehenswert isch de Sandsteinbau un d alti Turbinehalle. S isch s erschti Flusschraftwerch vo Europa gsi. Wegem Bau vumene neue Chraftwerch isch plannt s alti mittelfrischtig abzriise. Vum Zollhuus füert e Pfad de Rhy na über s Chraftwerch bis uf Büügge.
  • D Adelbergchilch isch d älteschti Chilch vo dr Stadt un isch 1899 gwiicht worre, isch aber bal z chly für d katholischi Gmein vo dr Stadt gsi. Si stoot ufem Adelberg i dr Nöchi vo dr Gränzstation un em Bahnhof.
  • S Schloss Büügge isch e ehemooligs Ordensschloss vum Dütsch-Ritterorde un s wichtigschti historischi Bauwerch i dr Umgebig. D Burg isch im 13. Joorhundert baut worre un ersch nooch dr Flurbereinigung vum Napoleon ufgää worre. Hüt no sin Deil vo dr Burg un s Schloss erhalte. Dr Caspar Hauser isch aageblich bi Büügge e Zit lang gfange ghalte worre. Hütt isch Schloss Bügge e evangelischi Begegnigsstätt. Z Büügge sin au umfangrychi Grottsteihöhle z bsichtige.
  • I de Dörfer Degerfälde, Obereiggsle, Herte, Meisele un Nordschwobe sin mittelalterlichi Chilche z finde.

Veranstaltige

  • In Zämmearbeit mit dr Schwöschterstadt Rhyfälde-Schwiiz het im Summer 2007 s Projekt “Grün 2007” stattgfunde, e “Kleine Landesgarteschau”.
  • S Trottoirfescht findet jeds Johr Endi Auguscht oder em Aafang vum September statt.
  • 2002 het d 17. Etappe vo dr Tour de France durch Rhyfälde gfüert.
  • Dr Eiggsler Umgang, e Prozession wo syt 1504 am erscht Suntig vum Juli z Eiggsle stattfindet.

Wirtschaft un Induschtri

S Wasserchraftwerch

Rhyfälde isch bis hüt induschtriel prägt. An änder truurigi Berüemtheit isch Rhyfälde durch Dioxinablagerige vo de asässige Induschtrie cho: die Firme wo Rhyfälde zu Arbeitsplätz un Waggstum verhulfe hänn, hänn mit ihre Abfäll leider au Wohnigsgebiet sanierigsbedürftig gmacht.

Degussa AG (mit ehmools: Hüls AG, Degussa-Hüls, Dynamit Nobel)

Scho im 19. Jahrhundert isch de Standort Rhyfälde vo de Degussa enschtande: 1899 hett d Degussa zämme mit de Aluminium Co. ihre erschti Produktionsstandort z Rhyfälde gründet. Richtig uffwärts gange ischs aber erscht 1907, wo d Produktion vom Natriumperborat uffgnoo worde isch - des Perborat, was äs "Per-" in "Persil" ussmacht nämlig - un em Standort Rhyfälde zu villene Arbeitsplätz verhulfe hätt.

Züe de Degussa AG ghört hütt übrigens au des, wo früener unterem Name Hüls AG gloffe isch. Hütt produziert d Degussa z Rhyfälde vor allem Bliichmittel un anderi Wäschmittel-Rohstoff un bschäftigt insgsamt 1.200 Lütt.

Aluminium Rheinfelden

D Aluminium (odder eifach "d Alu", wi mer oft sait) isch 1898 gründet worde un isch sitt dem immer widder erwiiteret un vergrößert worde. Wi de Name scho sait, produziert d Aluminium Aluminium-Gusslegierige, vor allem für d Automobil-Induschtri.

Wappe

Als s Wappe vo Rhyfälde isch s Wappe vo Nollinge bybhalte worre. Es zeigt e rote Löw wo ufrächt stoot un i dr Vorderpranke e roti Ros hält, un isch s Wappe vo de “Ritter vo Nollinge” gsi wo im 15. Joorhundert usgstorbe sin. D Flagge vo Rhyfälde isch grüen-rot-gääl.

Quelle

  • Rheinfelder Neujahrsblätter 1996. Rheinfelder Neujahrblatt-Kommission. Herzog AG, Rheinfelden. 1995.
  • Rheinfelder Geschichtsblätter 3. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden, Arbeitsgruppe Geschichte. 1994.
  • Hans Kampffmeyer. Rheinfelden oder Die Entwicklung eines modernen Industrieortes – Reprint der Dissertation von 1910. Rheinfelder Geschichtsblätter 4. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden, Arbeitsgruppe Geschichte. 1994.
  • Rheinfelder Neujahrsblätter 1987. Rheinfelder Neujahrsblatt-Kommission. Herzog AG, Rheinfelden/Baden. 1986.
  1. Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
  2. http://www.rheinfelden-baden.de/servlet/PB/menu/1316554_l1/index.html
  3. Rheinfelder Geschichtsblätter 3. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden, Arbeitsgruppe Geschichte. 1994. Syte 49-50.
  4. Rheinfelder Geschichtsblätter 3. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden, Arbeitsgruppe Geschichte. 1994. Syte 53
  5. Dr. Bernhard Mohr. Rheinfelder Neujahrsblätter 1987. Rheinfelder Neujahrsblätter Kommission. Herzog AG, Filmsatz und Offset, Rheinfelden. Syte 40.
  6. Helmut Kienzle. Leben und Wohnen in der Industriestadt Rheinfelden; in: Rheinfelder Geschichtsblätter 3. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden. Arbeitsgruppe Geschichte. Syte 68.
  7. Fremd und nicht freiwillig. Zwangsarbeit und Kriegsgefangenschaft in Rheinfelden-Baden und Umgebung 1940-45. Rheinfelder Geschichtsblätter. Verein Haus Salmegg e.V., Rheinfelden/Baden, Arbeitsgruppe Geschichte. 1992.
  8. Rheinfelder Neujahrsblätter 1996. Rheinfelder Neujahrsblatt-Komission. Herzog AG, Rheinfelden. 1995. Syte 88
  9. Dr. Bernhard Mohr. Rheinfelder Neujahrsblätter 1987. Rheinfelder Neujahrsblätter Kommission. Herzog AG, Filmsatz und Offset, Rheinfelden. Syte 52.

Allmänd

 Commons: Rheinfelden (Baden) – Album mit Multimediadateie