Die Eishockeygeschichte aus Berlin
Am 04.02.1897 fand auf dem Halensee in Berlin das erste offizielle Eishockeyspiel in Deutschland statt. Somit ist Berlin sozusagen die Geburtsstadt des Eishockeysports in Deutschland. Bereits ab dem Jahr 1865 wurde der Eishockeysport in den Geschichtsbüchern erwähnt. Im August 1908 wurde der erste Berliner Eispalast eröffnet, so konnte das erst internationale Turnier in dem Eispalast an der Lutherstraße ausgetragen werden. Die erste Berliner Stadtmeisterschaft fand 1909 statt. Der erste Berliner Stadtmeister wurde der Berliner Schlittschuhclub. Ab 1914 durften aufgrund des Ausbruchs des ersten Weltkrieges keine sportlichen Veranstaltungen ausgetragen werden.
Nach Kriegsende fand im Dezember 1918 wieder ein Eishockeyspiel im Admiralspalast statt. Die Partie gewann der Berliner Schlittschuhclub mit 5:1 gegen den BFC Preussen. Der regelmäßige Spielbetrieb konnte wieder zur Saison 1918/19 aufgenommen werden. Im Jahre 1920 wurde auf dem Grundstück an der Thüringer Allee ein Kunsteisbahn erbaut. Auch während der Weltwirtschaftskrise konnte der Berliner Schlittschuhclub weiter bestehen und trug diverse Turniere mit Europäischer Beteiligungen aus. Somit wurde der Berliner Schlittschuhclub in der Weimarer Republik das Deutsche Aushängeschild für das Eishockey. Während des zweiten Weltkrieges wurden weiterhin die Deutschen Meisterschaften ausgetragen. 1944 wurde die KSG Brandenburg Berlin/Berliner SC letzter Deutscher Meister.
Nach dem zweiten Weltkrieg fand 1947 das vorerst letzte gesamtdeutsche Turnier statt, dass der SC Riessersee gegen den SG Eichkamp gewinnen konnte. Auf Befehl der Siegermächte mussten sämtliche Vereine aufgelöst werden. Somit entstanden ab 1950 neue Sportgruppen. Erster Nachkriegsmeister wurde 1951 der SG Eichkamp der ehemalige Berliner Schlittschuhclub.
Auf Grund der Teilung Berlins gab es im Westteil den Berliner Schlittschuhclub, den LTTC Rot-Weiß, TC Grunewald und diverse andere. Nachdem der Berliner Schlittschuhclub in finanzielle Schwierigkeiten geriet wurde ein Neuanfang gestartet. Nach dem Gewinn der Berliner Meisterschaft des LTTC Rot-Weiß 1952 gerieten diese ebenfalls in finanzielle Schwierigkeiten. 1952 verlor der LTTC Rot-Weiß die inoffizielle Berliner Gesamtmeisterschaft gegen die SG Dynamo Berlin aus dem Ostteil.1954 wurde der BFC Preussen gegründet und fusionierte mit dem SC Einheit Berlin. Nun gab es in Westberlin den LTTC Rot-Weiß, den Berliner Schlittschuhclub und den BFC Preussen. 1956 wurde mit dem Bau der ersten Kunsteisbahn in Neukölnn begonnen. Somit konnte das ganze Jahr über Eishockey trainiert und gespielt werden. Das Eisstadion Neukölln wurde die Heimspielstätte des Berlin Schlittschuhclubs in der Oberliga. 1970 stieg der Berliner Schlittschuhclub in die Regionalliga ab. Der BFC Preussen übernahm die Vorherrschaft in Westberlin. 1971 fusionierte der Berliner Schlittschuhclub mit den Verein BFC Preussen und der Eishockeyabteilung der Hertha BSC Berlin. Zeitgleich wurde im Stadtteil Wedding eine neue Kunsteisbahn erbaut die wieder mehr Zuschauer zum Eishockey bewegte. Ein Jahr nach der Fusionierung wurde der Aufstieg in die Bundesliga erreicht. Der Berliner Schlittschuhclub nahm des Weiteren den späteren Bundestrainer Xaver Unsinn unter Vertrag und gewann 1976 in der neuerbauten Mehrzweckhalle an der Jaffestraße die Deutsche Meisterschaft. Im Jahre 1982 musste jedoch aufgrund von finanziellen Schwierigkeiten der Berliner Schlittschuhclub Konkurs anmelden. Es entstand aus der Konkursmasse des Berliner Schlittschuhclubs und des BFC Preussen der neue BSC Preussen Berlin. Der Spielbetrieb wurde 1983/84 in der 2. Bundesliga aufgenommen. 1987 wurde der Aufstieg in die erste Bundesliga erreicht. Der BSC Preussen Berlin spielte bis zur Wiedervereinigung 1990 durch gehend in der 1. Bundesliga.
Im Ostteils Berlin entstanden zahlreiche Vereine. Darunter die SG Grün Weiß Pankow, der 1949 die erste Ostmeisterschaft gewann, SG Dynamo Berlin, SC Einheit Berliner Bär, HSG Humboldt Uni Berlin. Die SG Grün Weiß Pankow änderte innerhalb zwei Jahren zweimal Ihren Namen, nach BSG Empor Berlin spielten Sie ab 1951 unter dem Namen BSG Einheit Berliner Bär und wurden mehrfacher DDR-Jugendmeister.
1954 wurde auf Befehl des Staates nur noch staatlich organisierte Verein zugelassen. Somit mussten erneut alle Vereine aufgelöst werden. Es wurden dann der SC Dynamo Berlin, der SC Einheit und der SC Motor gegründet und spielten von fort an die Ostberliner Meisterschaft aus.
Mit der Verstaatlichung der Sportvereine wurde 1954 das, auch noch heute größte Sport und Trainingszentrum, Sportforum Hohenschönhausen in Berlin gegründet. Das unter Denkmalschutz stehende Sportforum wurde nach den Entwürfen eines Architektenkollektivs unter der Leitung von Walter Schmidt erbaut.Der SC Einheit war bis in die 60er Jahre der erfolgreichste Club in Ostberlin, jedoch wurde er von der SC Dynamo Berlin als Vorzeigeclub abgelöst. Aufgrund eines Beschlusses des DTSB wurden sämtliche DDR-Sportarten nicht mehr gefördert die nicht unter den medaillenträchtigen Sportarten fielen. Somit wurden alle Vereine zu Hobbymannschaften herab gestuft und konnten somit nicht am offiziellen Ligaspielbetrieb teilnehmen. Ab diesem Zeitpunkt spielten bis zur Wiedervereinigung Deutschlands 1990 nur die SC Dynamo Berlin und die SG Dynamo Weisswasser in der Ostberliner Eishockeyliga. Von 1954 bis 1990 wurde der SC Dynamo Berlin 14x Meister sowie die SG Dynamo Weisswasser 22x Meister.
Nach der Wiedervereinigung Berlins 1990 wurden die Ost-Vereine SG Dynamo Weisswasser und die SC Dynamo Berlin die 1. Bundesliga integriert. Im Zuge der Integrierung wurde der SC Dynamo Berlin in den EHC Dynamo Berlin umbenannt. 1992 erfolgte dann die Umbenennung in die Eisbären Berlin die 1994 Gründungsmitglied der DEL waren und bis heute zum Rekordmeister der DEL aufgestiegen sind.
Der BSC Preussen Berlin war 1994 Gründungsmitglied der DEL. Ein Jahr nach Gründung der DEL 1995 wurde die erste Mannschaft vom BSC Preussen Berlin in die Preussen Devils ausgegliedert. 1996 erfolgte eine weitere Namensänderung in die Berlin Capitals. Nach acht Jahren in der DEL stiegen die Berlin Capitals aus der DEL ab. Nach weiteren finanziellen Problemen musste der Verein Konkurs anmelden. Die Spieler teilten sich auf die Vereine des ECC Preussen Juniors Berlin und dem im Jahre 1962 gegründeten FASS Berlin auf.
Der FASS Berlin und der ECC Preussen Juniors Berlin nehmen am Spielbetrieb der Oberliga Ost teil.
Fraueneishockey in BerlinIm Jahre 1975 wurde der DEC Eishasen in Berlin als erster eigenständiger Fraueneishockeyverein gegründet und 1979 in das Vereinsregister eingetragen. Initiatoren für die Gründung des ersten Fraueneinshockeyvereins war der ehemalige Bundestrainer Xaver Unsinn und der spätere jahrelange Trainer der Eishasen Michael Eigen. So entstand im Laufe der Jahre weitere Fraueneishockeyvereine sowie der OSC Berlin Eisladies. Die Eisladies etablierten sich in der Frauen-Bundesliga und spielen bis heute regelmäßig eine entscheidende Rolle um die Vergabe der Deutschen Frauenmeisterschaft. 1991 gewann der OSC Berlin Eisladies die erste Deutsche Meisterschaft. Es folgten bis heute noch drei weitere 2006, 2007 und 2009 sowie den 3. Platz 2010 bei dem IIHF European Women Champions Cup. Die Heimspielstätte der Eisladies ist der Wellblechpalast im Sportforum Hohenschönhausen.
2007 musste sich der DEC Eishasen Berlin wegen Spielermangels zurück ziehen. Somit ist der einzige Fraueneishockeyverein der OSC Berlin Eisladies. Bekannte Spielerinnen der Eisladies sind:
Ivonne Schröder die zugleich bei den Herren den Tornado Niesky in der Oberliga Ost spielt, Susann Götz Kapitän der DEB Frauennationalmannschaft, Claudia Grundmann, Franziska Busch, Nina Kamenik und Anja Scheytt.
Mehr zum Fraueneishockey finden Sie unter: www.bundesliga.frauen-eishockey.com und www.frauen-eishockey.com.