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Textile Erzeugnisse können aber auch nicht textile Rohstoffe beinhalten (z.&nbsp;B. [[Leder]], [[Feder]]n,<ref>[http://ecosalon.com/fiber-watch-turning-an-eye-toward-fabric-woven-from-peacock-plumage/ ''Pfauenstoff''] auf ecosalon.com, abgerufen am 28. März 2016</ref> [[Schuppe (Morphologie)|Schuppen]]).
 
Zu den weiteren Bestandteilen, die oft nur einen geringen Anteil an der Gesamtmasse einnehmen, aber für das Aussehen und die Gebrauchseigenschaften von besonderer Bedeutung sind, zählen die [[Farbstoffe]] und die Veredlungsmittel, wie Avivagen<ref>[httphttps://www.duden.de/rechtschreibung/Avivage Avivagen] auf duden.de, abgerufen am 31. März 2016</ref> und [[Schlichte (Fertigungstechnik)#Textilindustrie|Schlichtemittel]] für die Beeinflussung der Faser- und Garnverarbeitbarkeit, [[Knitterfestigkeit|Knitterarmmittel]], Hydrophobier- und Hydrophiliermittel, Flammschutzmittel, Beschichtungsmittel und Bindemittel.
Der Handel ist verpflichtet, für Textilien, die aus mindestens 80 % Textilfasern bestehen und dem Letztverbraucher zur Verfügung gestellt werden, die Faserzusammensetzung entsprechend der [[Verordnung (EU) Nr. 1007/2011]] des Europäischen Parlaments und des Rates vom 27. September 2011,<ref>{{EUR-Lex-Rechtsakt|reihe=L|jahr=2011|amtsblattnummer=272|anfangsseite=1|endseite=64|format=PDF|dateigröße=1,30&nbsp;MB|titel=VERORDNUNG (EU) Nr. 1007/2011 DES EUROPÄISCHEN PARLAMENTS UND DES RATES vom 27. September 2011|abruf=2012-09-03}}</ref> die ab 8. Mai 2012 das [[Textilkennzeichnungsgesetz]] ersetzt hat, anzugeben. Entsprechende Ausnahmen sind ebenso dort geregelt.
Bedeutung für die zulässigen Bestandteile von Textilien hat auch der [[Öko-Tex]]-Standard 100,<ref>[https://www.oeko-tex.com/de/business/certifications_and_services/ots_100/ots_100_start.xhtml ''STANDARD 100 by OEKO-TEX®''] abgerufen am 2. Dezember 2016.</ref> der Textilien auf ihre humanökologische Unbedenklichkeit, den Schadstoffgehalt und die Gebrauchsechtheiten bewertet.
Für die Beurteilung der Textilien hinsichtlich der gesundheitlichen Verträglichkeit, aber auch des Gefährdungspotentials im Brandfall oder bei der Abfallbeseitigung wird oft ein [[Sicherheitsdatenblatt]] angefordert, das die wichtigsten Bestandteile ausweisen muss.
Textile Fertigwaren werden ebenfalls für viele Einsatzgebiete mit einer [[Textilpflegesymbol|Pflegekennzeichnung]] versehen.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.fachverband-textilpflege.de/pdf/Pflegerichtlinie-Kurzfassung-Juli08.pdf |wayback=20161027192421 |text=''Kurzfassung der Richtlinie für die Pflegekennzeichnungn von Textilien Stand: Juli 2008''] |archiv-bot=2023-01-20 12:52:14 InternetArchiveBot }} (PDF; 711&nbsp;kB), abgerufen am 3. September 2012.</ref>
 
== Herstellungsverfahren ==
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* Bei Fügeverfahren wie dem [[Gewirke (Textil)|Wirken]], dem [[Kettenwirkmaschine|Kettenwirken]], dem [[Stricken]], [[Nadelbinden]] und Nähwirken werden Maschen aus ineinander hängenden Schlaufen, die z.&nbsp;T. auch gerade Fadensysteme mit einbinden, zu einem Flächengebilde zusammengefügt. Es entstehen Gewirke, Kettengewirke, Gestricke und Nähgewirke. Insbesondere Gewirke und Gestricke sind wegen ihrer mehr formschlüssigen Verbindung gut dehnbar.
* [[Flechten (Technik)|Flechten]], [[Klöppeln]], [[Häkeln]] und [[Knoten (Knüpfen)|Knoten]] sind weitere Fügeverfahren, bei denen aus Fäden textile Flächengebilde entstehen.
* Beim [[Filzen (Textiltechnik)|Filzen]], das zu einem derden ältesten Verfahren zur Herstellung textiler Flächengebilde gehört, werden durch [[Walken]] von Vliesen, die filzfähige Fasern (insbesondere Wolle und Haare) enthalten, die Fasern aufgrund mechanischer, thermischer und chemischer Einwirkungen miteinander verfilzt. Es entstehen Walkfilze.
* Eines der vielfältigsten Herstellungsverfahren für textile Flächengebilde ist das Fügen von Fasern und ggf. Verfestigungsmitteln zu [[Vliesstoff]]en. Zuerst erfolgt das Vlieslegen aus textilen Spinnfasern oder direkt aus [[Spinnen (Faser)|extrudierten textilen Endlosfasern]], z.&nbsp;T. auch unter Beimischung anderer faseriger Bestandteile wie [[Zellstoff]], wobei die Fasern durch ihre eigene Haftung, aber auch Formschluss zusammengehalten werden. Die Fasern können im Vlies mit einer bevorzugten Orientierung, aber auch in Wirrlage angeordnet sein. Die Fasern der Vliese werden durch Vernadeln mit Widerhakennadeln, Maschenbildung, Verwirbeln mittels Wasserstrahlen, Einwirkung von Hitze und/oder Druck, Ultraschall oder durch adhäsive und kohäsive Bindung mit Hilfe von Bindemitteln zum textilen Flächengebilde Vliesstoff verbunden.
Die meisten der durch die verschiedenen Fügeverfahren entstandenen textilen Roherzeugnisse (Halbfabrikate) werden noch verschiedenen [[Textilveredelung|Veredlungsverfahren]] unterzogen, um ein spezielles Aussehen (z.&nbsp;B. durch [[Färben]] und [[Textildruck|Bedrucken]]) oder spezielle Gebrauchseigenschaften (z.&nbsp;B. Fleckschutz, Knitterarmut, Flammschutz) zu erhalten.
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Vorteilhafte Erhaltungsbedingungen für prähistorische Textilreste bestehen auch, wenn diese verkohlt oder zum Beispiel durch Kontakt zu Kupferartefakten mit kupferbasierten Mineralien überkrustet sind. Da [[Kupfer]] das Wachstum von Bakterien und damit den biologischen Abbau hemmt, konnten durch diesen Umstand zum Beispiel Textilreste der indianischen [[Hopewell-Kultur]] untersucht werden.<ref>{{Literatur |Autor=Hillary Mayell |Titel={{lang|en|Textile Fragments Provide Details of Ancient Lives}} |Sammelwerk=National Geographic News |Datum=2004-08-23 |Online=[http://news.nationalgeographic.com/news/2004/08/0823_040823_ancient_textiles.html Online] |Abruf=2008-01-16}}</ref>
 
== Siehe auch ==
* [[Wascheffekt]]
== Literatur ==
* [[Wolfgang Bobeth]] (Hrsg.): ''Textile Faserstoffe. Beschaffenheit und Eigenschaften.'' Springer, Berlin, Heidelberg / New York, NY 1993, ISBN 978-3-642-77656-4.
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* Stefan Mecheels, Herbert Vogler, Josef Kurz: ''Kultur- & Industriegeschichte der Textilien.'' Wachter, Bönnigheim 2009, ISBN 978-3-9812485-3-1.
* Dagmar Neuland-Kitzerow, Christine Binroth, Salwa Joram (Hrsg.): ''Textile Vielfalt am [[Museum Europäischer Kulturen]].'' Verlag der Kunst, Dresden 2014, ISBN 978-3-86530-202-1.
* Karel Otavsky et al. (Hrsg.): ''Mittelalterliche Textilien. I. Ägypten, Persien und Mesopotamien, Spanien und Nordafrika'' (= ''Die Textilsammlung der Abegg-Stiftung.'' Band 1). Abegg-Stiftung, Riggisberg 1995.
* Burkhard Wulfhorst: ''Textile Fertigungsverfahren. Eine Einführung.'' Hanser, München/Wien 1998, ISBN 3-446-19187-9.
 
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{{Commonscat|Textiles|Textilien}}
{{Wiktionary}}
* {{DNB-Portal|4059615-1}}
* [https://www.blv.admin.ch/blv/de/home/gebrauchsgegenstaende/textilien.html ''Textilien''] – Informationen des [[Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen|Bundesamts für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen]]
 
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<references />
 
{{Normdaten|TYP=s|GND=41357864059615-31|LCCN=sh85134321|NDL=00568929}}
 
[[Kategorie:Textilmaterial| Textilie]]
[[Kategorie:Textilwarenkunde| Textilie]]
 
[[Kategorie:Textilwesen| Textilie]]
 
[[ar:النسيج]]