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[[Datei:Ortsteile der Stadt Warstein.jpg|mini]]
'''Warstein''' ({{Audio|De-Warstein.ogg|[ˈvaːɐ̯ˌʃtaɪ̯n]}}) ist eine [[Stadt]] in [[Nordrhein-Westfalen]], [[Bundesrepublik Deutschland|Deutschland]]. Warstein gehört zum [[Kreis Soest]] im [[Regierungsbezirk Arnsberg]].
 
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== Geografie ==
=== Geografische Lage ===
[[Datei:Warstein vom Piusberg.jpg|mini|297px|Blick auf Warstein vom Piusberg]]Warstein liegt im Südteil des Kreises Soest im [[Naturpark Arnsberger Wald]] an der [[Wäster]]. Es befindet sich am Nordrand des [[Sauerland]]s zum sich nördlich daran anschließenden [[Haar (Westfalen)|Haarstrang]], hinter dem die [[Westfälische Bucht]] liegt.
 
Das Stadtgebiet von Warstein gliedert sich in den von Wald bedeckten Süden ''(Warsteiner Wald)'' und den unbewaldeten Norden ''([[Haar (Westfalen)|Haarstrang]])'' auf. Die Grenze beider Landschaftsformen bildet der Fluss [[Möhne]]. Der Haarstrang stellt die Grenze zwischen der im Süden liegenden [[Naturräumliche Einheit|naturräumlichen Einheit]] ''335 Nordsauerländer Oberland'' und der nördlich vom Haarstrang gelegenen Einheit ''542 Hellwegbörden''.
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=== Zeit des Nationalsozialismus und Zweiter Weltkrieg ===
[[Datei:treise-kapelle-warstein.jpg|mini|hochkant|Die Treise-Kapelle wurde 1985 zur Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie]]Die als Provinzial-Irrenanstalt 1902 gegründete, später als Provinzialheilanstalt (heutige [[LWL-Klinik Warstein]]) bezeichnete psychiatrische Klinik war in der Zeit des Nationalsozialismus in die Politik des Regimes gegenüber Behinderten eingebunden. Nach dem [[Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses]] von 1933 wurden in erheblichem Umfang Zwangssterilisationen durchgeführt. Zwischen 1940 und 1943 wurden im Rahmen der [[Aktion T4|Euthanasiepolitik]] insgesamt 1575 Patientinnen und Patienten in Einrichtungen wie die [[Tötungsanstalt Hadamar]] „verlegt“. Bischof [[Clemens August Graf von Galen]] hat in seiner Euthanasiepredigt ausdrücklich auf die Transporte aus Warstein Bezug genommen. Der bislang vom Nationalsozialismus überzeugte Anstaltspfarrer [[Lorenz Pieper]] wandte sich 1941 in einem Protestschreiben gegen die Tötungsaktion und wurde deshalb entlassen. Eine Kapelle auf dem Klinikgelände erinnert heute an die Opfer.<ref>[http://www.lwl.org/LWL/Gesundheit/psychiatrieverbund/K/lwl_klinik_warstein/ueber_uns/gedenkstaette-treise-kapelle-euthanasie Die Treise-Kapelle.Gedenkstätte für die Opfer der Euthanasie], [http://www.lebensgeschichten.net/selcont3.asp?typ=L&value=600 Kurzdarstellung zur Klinik während der NS-Zeit]</ref><ref>[[Franz-Werner Kersting]]: ''Die NS-Euthanasie als Herausforderung der Friedenskultur,'' S. 6 ([http://www.lwl.org/klinik_warstein_bilder/fachinformationen/21-11-05kersting-vortrag.pdf Online-Version] PDF; 50&nbsp;kB).</ref>
 
Ab September 1944 befand sich der Division-Stab des [[Aggregat 4|V2]]-Programmes in [[Suttrop]] bei Warstein. Kurz vor [[Zweiter Weltkrieg|Kriegsende]], im März 1945, zogen Kolonnen von mehreren hundert [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeitern]] durch Warstein. Die Arbeiter waren völlig abgemagert und bettelten teilweise die Bevölkerung an. Sie standen unter Bewachung des [[Volkssturm]]s und wurden abends zusammen mit in örtlichen Betrieben eingesetzten Zwangsarbeitertrupps in Behelfslagern, unter anderem der Schützenhalle auf dem Herrenberg in Warstein, eingeschlossen. Der SS-Obergruppenführer [[Hans Kammler|Kammler]] geriet kurz vor dem 20. März 1945 mit seinen Fahrzeugen in einen Verkehrsstau, der durch die Menge der zurückstrebenden Zwangsarbeiter verursacht worden war. Zusätzlich war er bei einem Spaziergang in einem Wald bei Warstein auf ein unbewachtes Lager von Zwangsarbeitern gestoßen. Da die örtlichen Behörden der Situation nicht Herr zu werden schienen, befahl Kammler seinen Untergebenen die Erschießung einer größeren Anzahl von Zwangsarbeitern, um die Ordnung wiederherzustellen. Auf diesen Befehl Kammlers wurden vom 21. bis zum 23. März 1945 im [[Massaker im Arnsberger Wald]] bei drei Erschießungsaktionen im [[Naturpark Arnsberger Wald|Arnsberger Wald]] (u.&nbsp;a. in Warstein und Suttrop) 208 Zwangsarbeiter erschossen, darunter befanden sich auch Frauen und Kinder.<ref>''Westfälische Rundschau'' vom 29. Januar 1959.</ref>