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„Platonische Akademie“ – Versionsunterschied

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Schon am Anfang des 15. Jahrhunderts bestanden in Florenz Gesprächskreise, die sich dem Studium antiker Literatur widmeten und dabei an die Akademie-Idee anknüpften. Nach der Jahrhundertmitte tauchten Begriffe wie ''Neue Akademie'' oder ''Florentiner Akademie'' auf. Das waren lockere Gruppen von [[Humanist]]en ohne feste Organisation und Mitgliedschaft. Ein solcher Diskussionskreis war auch die Gruppe um den Florentiner Humanisten [[Marsilio Ficino]]. Ficino erfreute sich der Gunst des [[Cosimo de Medici|Cosimo de’ Medici]], der ihm im April 1463 ein Landhaus in Careggi bei Florenz schenkte. Die bisher allgemein vertretene Auffassung, daß in Careggi die "Platonische Akademie" war, ein Zentrum des geistigen Lebens und Treffpunkt einer Gemeinschaft bedeutender Florentiner Humanisten, wird aber in der neueren Forschung mit guten Argumenten bestritten. Der Begriff ''Platonische Akademie'' wurde von Ficino und seinen Zeitgenossen nicht verwendet, sondern ist eine Erfindung des 17. Jahrhunderts. Eine solche Bezeichnung wäre auch trotz Ficinos Enthusiasmus für Platon unpassend gewesen, denn viele der Beteiligten (Ficinos Gesprächspartner, Freunde und Schüler) waren keine Platoniker, und die meisten waren eher Dichter und Literaten als Philosophen. Es gab keine wissenschaftlichen Projekte von Ficinos Akademie, sondern nur Unternehmungen der einzelnen Humanisten. Ficinos Hauptanliegen war eine Synthese von antikem Neuplatonismus und katholischem Christentum. Mit großem Fleiß widmete er sich der Übersetzung (ins Lateinische) und Kommentierung von Werken Platons und antiker Platoniker.
 
Im selben Zeitraum entstanden Akademien in Rom (ab 1464 ''[[Accademia Romana'']] unter [[Julius Pomponius Laetus|Pomponio Leto]]) und Neapel (spätestens ab 1458, später ''Accademia Pontaniana'' genannt, da 1471 [[Giovanni Pontano]] die Leitung übernahm). [[Aldus Manutius|Aldo Manuzio]] gründete in Venedig eine ''Neoacademia'', in der die Humanisten ausschließlich in altgriechischer Sprache diskutierten. Im 16. Jahrhundert errichteten in ganz Italien Gelehrte und gebildete Bürger Hunderte von (teilweise kurzlebigen) Akademien. Diese privater Initiative entsprungenen Einrichtungen waren im Prinzip autonom. Im Vordergrund standen typisch humanistische Anliegen, vorwiegend literarische und philologische sowie sonstige altertumskundliche Studien.
 
==Literatur==