„Platonische Akademie“ – Versionsunterschied
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Die '''Platonische Akademie''' ({{grcS|Άκαδήμεια|Akadḗmeia}} oder {{lang|grc|Άκαδημία|Akadēmía}}, [[Latinisierung|latinisiert]] {{lang|grc|''Academia''}}) war die von [[Platon]] gegründete antike [[Philosophenschule]] in [[Athen]].
Die Platonische Akademie war die älteste und längstlebige Institution dieser Art in Griechenland. Bei dem ''Akademeia'' genannten [[Hain]] des [[Attika (Landschaft)|attischen]] [[Heros]] [[Akademos]]<ref>Eine ältere Namensform, die im 6. Jahrhundert v. Chr. anscheinend noch vorherrschte, war ''Hekademos'', dementsprechend ''Hekademeia''; siehe Marie-Françoise Billot: ''Académie (topographie et archéologie)''. In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques'', Bd. 1, Paris 1989, S. 693–789, hier: 697f.</ref> im Nordwesten von Athen, außerhalb der Stadtmauer, kaufte Platon – wohl 387 v. Chr. – ein Grundstück, auf dem er einen Kultbezirk für die [[Musen]] einrichtete und philosophisch-wissenschaftlichen Unterricht zu erteilen begann.<ref>Zur Topographie und den Ausgrabungen siehe die Übersichtsdarstellung von Marie-Françoise Billot: ''Académie (topographie et archéologie)''. In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques'', Bd. 1, Paris 1989, S. 693–789.</ref> Im Laufe der Zeit wurde der Name von dem Hain auf die Schule übertragen, und für die Schulmitglieder wurde die Bezeichnung Akademiker ({{lang|grc|Ἀκαδημεικός|Akadēmeikós}})<ref>Auch {{lang|grc|Ἀκαδημαϊκός|Akadēmaïkós}}, {{lang|grc|Ἀκαδημικός|Akadēmikós}} und weitere Formen, siehe [[Henry George Liddell]], [[Robert Scott (Altphilologe)|Robert Scott]]: ''A Greek-English Lexicon'', 9. Auflage, Oxford 1940, S. 46 ([http://www.perseus.tufts.edu/hopper/text?doc=Perseus%3Atext%3A1999.04.0057%3Aentry%3D*)akadh%2Fmeia online]).</ref> gebräuchlich.
Auf Platons ''Akadḗmeia'' geht der neuzeitliche Begriff [[Akademie]] für wissenschaftliche oder künstlerische [[Hochschule]]n sowie für [[Wissenschaftler|Gelehrten]]-Vereinigungen, etwa die [[Akademie der Wissenschaften]], zurück.▼
▲Auf Platons ''Akadḗmeia'' geht der neuzeitliche Begriff [[Akademie]] für wissenschaftliche oder künstlerische [[Hochschule]]n sowie für
== Unterrichtsbetrieb ==▼
▲== Unterrichtsbetrieb ==
Der Unterricht fand teils auf Platons Grundstück, teils auf öffentlichem Grund im nahen [[Gymnasion]] statt. Frühe Quellen berichten, dass sich auf dem Grundstück ein Säulengang (Peripatos), ein Museion, Büsten des Sokrates und Platon, das Grabmal Platons und eine Exedra befanden.<ref>Kilian Fleischer: Philodem, Geschichte der Akademie. Einführung, Ausgabe, Kommentar. Brill, Leiden/Boston 2023, ISBN 978-90-04-54653-0, S. 288-296. Die Schilderung in Philodems ''Index Academicorum'', Kol. 2,6-38 geht auf Philochoros von Athen zurück.</ref> Fortgeschrittene Schüler übernahmen Lehr- und Forschungsaufgaben.<ref>John Patrick Lynch: ''Aristotle's School'', Berkeley 1972, S. 75f.; Hans Krämer: ''Die Ältere Akademie''. In: Hellmut Flashar (
Die von spätantiken Autoren überlieferte Behauptung, in Platons Akademie habe sich eine Inschrift befunden, die jedem der Geometrie Unkundigen den Eintritt untersagte, trifft sicher nicht zu.<ref>Die Geschichte dieser Legende untersucht Henri Dominique Saffrey: ''ΑΓΕΩΜΕΤΡΗΤΟΣ ΜΗΔΕΙΣ ΕΙΣΙΤΩ. Une inscription légendaire.'' In: ''[[Revue des Études Grecques|Revue des Études grecques]]'', Bd. 81, 1968, S. 67–87.</ref>
== Geschichte ==
=== Ältere Akademie ===
Als „Ältere“ oder „Alte“ Akademie bezeichnet man die erste Phase von der Gründung bis zum Tode des Scholarchen [[Krates von Athen|Krates]] (268/264 v. Chr.). Solange Platons Zeitgenossen noch lebten, orientierte man sich an der Erinnerung an seinen mündlichen Unterricht. Dann begann die schriftliche Fixierung des Unterrichtsstoffs und die Kommentierung von [[Platonischer Dialog|Platons Dialogen]]. Die Scholarchen verfassten zahlreiche (heute meist verlorene) Schriften, deren überlieferte Titel einen Eindruck von ihrer universalen Bildung und der Vielfalt der Fächer vermitteln. Man befasste sich mit [[Metaphysik]], [[Ontologie]], [[Erkenntnistheorie]], [[Wissenschaftstheorie]], [[Dialektik]], [[Ethik]], [[Verfassungstheorie]], [[Mathematik]] und [[Geometrie]], [[Astronomie]], [[Kosmologie]], [[Physik]], [[Seele#Traditionelle Vorstellungen und Lehren|Seelenlehre]], [[Sprachwissenschaft]], philosophischer [[Theologie]] und [[Dämonologie|Dämonenlehre]]. Man griff Fragen auf, die Platon angeregt, aber nicht zu einer Lösung gebracht hatte; die Mehrdeutigkeit seiner Dialoge bot vielfältige Ansatzpunkte zum Weiterdenken. Ein Merkmal der Akademie wurde die tiefe, geradezu religiöse Verehrung Platons und die Feier seines Geburtstags am siebten Tag des Monats Thargelion (Mai/Juni), dem mythischen Geburtstag des Gottes [[Apollon]].▼
Die Scholarchen der Älteren Akademie nach Platons Tod (348/347 v. Chr.) waren [[Speusippos]] (348/
▲Als „Ältere“ oder „Alte“ Akademie bezeichnet man die erste Phase von der Gründung bis zum Tode des Scholarchen [[Krates von Athen|Krates]] (268/264 v. Chr.). Solange Platons Zeitgenossen noch lebten, orientierte man sich an der Erinnerung an seinen mündlichen Unterricht. Dann begann die schriftliche Fixierung des Unterrichtsstoffs und die Kommentierung von Platons Dialogen. Die Scholarchen verfassten zahlreiche (heute meist verlorene) Schriften, deren überlieferte Titel einen Eindruck von ihrer universalen Bildung und der Vielfalt der Fächer vermitteln. Man befasste sich mit [[Metaphysik]], [[Ontologie]], [[Erkenntnistheorie]], [[Wissenschaftstheorie]], [[Dialektik]], [[Ethik]], [[Verfassungstheorie]], [[Mathematik]] und [[Geometrie]], [[Astronomie]], [[Kosmologie]], [[Physik]], [[Seele#Traditionelle Vorstellungen und Lehren|Seelenlehre]], [[Sprachwissenschaft]], philosophischer [[Theologie]] und Dämonenlehre. Man griff Fragen auf, die Platon angeregt, aber nicht zu einer Lösung gebracht hatte; die Mehrdeutigkeit seiner Dialoge bot vielfältige Ansatzpunkte zum Weiterdenken. Ein Merkmal der Akademie wurde die tiefe, geradezu religiöse Verehrung Platons und die Feier seines Geburtstags am siebten Tag des Monats Thargelion (Mai/Juni), dem mythischen Geburtstag des Gottes [[Apollon]].
▲Die Scholarchen der Älteren Akademie nach Platons Tod (348/347 v. Chr.) waren [[Speusippos]] (348/347-339), [[Xenokrates]] von [[Chalcedon (Stadt)|Chalkedon]] (339-314), [[Polemon von Athen]] (314-270/269) und [[Krates von Athen]] (270/269-268/264). Weitere bedeutende Gelehrte, die in der Älteren Akademie mitarbeiteten, waren [[Eudoxos von Knidos]], [[Herakleides Pontikos]], [[Philippos von Opus]], [[Krantor (Philosoph)|Krantor]] und – bis zu seinem Austritt – [[Aristoteles]].
=== Jüngere („skeptische“) Akademie ===
Einen überaus folgenschweren Einschnitt in der Geschichte der Akademie bildete der Amtsantritt des Scholarchen [[Arkesilaos]] zwischen 268 und 264 v. Chr. Mit ihm begann eine neue Epoche, die man je nach Einteilungsschema „Jüngere“ oder „Mittlere“ Akademie nennt. Innerhalb der Jüngeren Akademie wird von manchen Philosophiehistorikern eine „Mittlere“ und eine mit dem Scholarchen [[Karneades von Kyrene]] beginnende „Neue“ unterschieden.
Die wichtigsten Scholarchen der Jüngeren Akademie waren
=== Neugründung des Antiochos ===
Schon vor dem gewaltsamen Untergang der Jüngeren Akademie hatte [[Antiochos von Askalon|Antiochos]] von [[Askalon]], ein Schüler Philons, sich von ihm getrennt und eine eigene Schule gegründet, die er programmatisch „Alte Akademie“ nannte. Damit wollte er an die ursprüngliche Schule Platons anknüpfen. Das war eine bewusste Abkehr vom Skeptizismus der Jüngeren Akademie, den Antiochos für unplatonisch hielt. Er war so stark von [[Stoa|stoischen]] Lehren beeinflusst, dass er geradezu als Stoiker gelten konnte; nach seiner Ansicht stammten diese Lehren ursprünglich aus der Akademie. Sein Nachfolger war sein Bruder [[Aristos]]. Prominente Schüler waren die Römer [[Marcus Terentius Varro|Varro]], [[Marcus Tullius Cicero|Cicero]] und [[Marcus Iunius Brutus|Brutus]]. Nach Caesars Tod (44 v. Chr.) gab es in Athen keine Akademie als Stätte organisierter Ausbildung mehr, sondern nur noch einzelne Platoniker, die Unterricht erteilten.
=== Spätantike ===
Im 3. Jahrhundert gründete [[Longinos]] in Athen wiederum eine kurzlebige platonische Schule. Aber erst im 5. Jahrhundert kam es zu einer nachhaltigen Wiederbelebung der Tradition platonischer Studien in einem institutionellen Rahmen. Einem reichen [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]], [[Plutarch von Athen]], gelang um 410 die Eröffnung des Unterrichtsbetriebs in einem Haus, das er dafür errichten ließ.
▲Im 3. Jahrhundert gründete [[Longinos]] in Athen wiederum eine kurzlebige platonische Schule. Aber erst im 5. Jahrhundert kam es zu einer nachhaltigen Wiederbelebung der Tradition platonischer Studien in einem institutionellen Rahmen. Einem reichen [[Neuplatonismus|Neuplatoniker]], [[Plutarch von Athen]], gelang um 410 die Eröffnung des Unterrichtsbetriebs in einem Haus, das er dafür errichten ließ. Man berief sich nachdrücklich auf die Tradition der Akademie Platons. Mit [[Proklos]], dem berühmtesten dieser Neuplatoniker, erreichte diese Spätblüte ihren Höhepunkt. Doch hatte schon längst das Christentum die Macht im römischen Staat erlangt und war seit dem späten 4. Jahrhundert Staatsreligion, und so war der Untergang dieser [[Spätantike|spätantiken]] platonischen Schule nur eine Frage der Zeit. Obwohl die Athener Neuplatoniker das Christentum eindeutig ablehnten und ihre Schule ein Zentrum des geistigen Widerstandes gegen die herrschende Religion war, blieben sie erstaunlich lange unbehelligt. Erst 529 untersagte Kaiser [[Justinian I.]] den Lehrbetrieb; etwas später wiederholte und verschärfte er das Verbot.<ref>Johannes Malalas, ''Chronik'' 18.47; zur Textüberlieferung siehe Edward Watts: ''Justinian, Malalas, and the End of Athenian Philosophical Teaching in A.D. 529''. In: ''The Journal of Roman Studies'' 94, 2004, S. 168-182, hier: S. 171f.; zur Datierung und zum Hintergrund James Allan Stewart Evans: ''The Age of Justinian'', London 1996, S. 67-71.</ref> Strittig ist in der Forschung, ob es – wie der Chronist [[Johannes Malalas]] behauptet – einen besonderen kaiserlichen Erlass gab, der ein Ende des Philosophieunterrichts in Athen anordnete, oder ob es nur um die Umsetzung eines allgemeinen Lehrverbots für Personen, die sich der Taufe widersetzten, auch in Athen ging.<ref>Siehe hierzu Watts (2004) S. 172f.; Rainer Thiel: ''Simplikios und das Ende der neuplatonischen Schule in Athen'', Stuttgart 1999, S. 16f.; Udo Hartmann: ''Geist im Exil''. In: Monika Schuol u. a. (Hrsg.): ''Grenzüberschreitungen'', Stuttgart 2002, S. 135 und Anm. 38.</ref> Faktisch führten die staatlichen Maßnahmen jedenfalls zur Schließung der Schule.
Die neuplatonische Schule des 5. und 6. Jahrhunderts wird in der Forschungsliteratur oft Akademie genannt, da sie ihren Sitz in Athen hatte und ihrem eigenen Selbstverständnis nach die Schule Platons war und sich eifrig um die Kommentierung seiner Werke bemühte, auch aus Treue zu seiner Lehre inhaltliche Kompromisse mit dem Christentum ablehnte. Die Berechtigung dieser Bezeichnung ist jedoch fraglich, da sie in den Quellen nicht bezeugt ist. Das ehemalige Gelände der Akademie befand sich im Besitz der Schule, diente aber nicht mehr als Unterrichtsstätte, sondern wurde verpachtet.<ref>[[Heinrich Dörrie]]:
▲Wohl im Frühjahr 532 zogen sieben der letzten Athener Neuplatoniker – darunter [[Damaskios]], der letzte Scholarch, und sein Schüler [[Simplikios]] – an den Hof des [[Sassaniden|Perserkönigs]] [[Chosrau I.]], der als Förderer der Künste und Bewunderer der griechischen Philosophie galt. Sie sahen ihre Hoffnungen jedoch bald enttäuscht und kehrten noch im selben Jahr ins Oströmische Reich zurück, nachdem Chosrau im [[Ewiger Frieden|Friedensvertrag]] mit Justinian eine Garantie für ihre Sicherheit ausgehandelt hatte.<ref>Zur Datierung und zu den Einzelheiten siehe Hartmann (2002) S. 135ff.; Edward Watts: ''Where to Live the Philosophical Life in the Sixth Century? Damascius, Simplicius, and the Return from Persia''. In: ''Greek, Roman, and Byzantine Studies'' 45, 2005, S. 285-315 ([http://www.duke.edu/web/classics/grbs/FTexts/45/Watts.pdf online]).</ref>
▲Die neuplatonische Schule des 5. und 6. Jahrhunderts wird in der Forschungsliteratur oft Akademie genannt, da sie ihren Sitz in Athen hatte und ihrem eigenen Selbstverständnis nach die Schule Platons war und sich eifrig um die Kommentierung seiner Werke bemühte, auch aus Treue zu seiner Lehre inhaltliche Kompromisse mit dem Christentum ablehnte. Die Berechtigung dieser Bezeichnung ist jedoch fraglich, da sie in den Quellen nicht bezeugt ist. Das ehemalige Gelände der Akademie befand sich im Besitz der Schule, diente aber nicht mehr als Unterrichtsstätte, sondern wurde verpachtet.<ref>[[Heinrich Dörrie]]: ''Die geschichtlichen Wurzeln des Platonismus'' (= ''Der Platonismus in der Antike'' Band 1), Stuttgart 1987, S. 550f.</ref>
== Rezeption in der Renaissance ==
Schon am Anfang des 15. Jahrhunderts bestanden in Florenz Gesprächskreise, die sich dem Studium antiker Literatur widmeten und dabei an die Akademie-Idee anknüpften. Nach der Jahrhundertmitte tauchten Begriffe wie ''Neue Akademie'' oder ''Florentiner Akademie'' auf. Dabei handelte es sich um lockere Gruppen von [[Humanist]]en ohne feste Organisation und Mitgliedschaft.
▲Schon am Anfang des 15. Jahrhunderts bestanden in Florenz Gesprächskreise, die sich dem Studium antiker Literatur widmeten und dabei an die Akademie-Idee anknüpften. Nach der Jahrhundertmitte tauchten Begriffe wie ''Neue Akademie'' oder ''Florentiner Akademie'' auf. Dabei handelte es sich um lockere Gruppen von [[Humanist]]en ohne feste Organisation und Mitgliedschaft. Ein solcher Diskussionskreis war auch die Gruppe um den Florentiner Humanisten [[Marsilio Ficino]]. Ficino erfreute sich der Gunst des [[Cosimo de Medici|Cosimo de’ Medici]], der ihm im April 1463 ein Landhaus in Careggi bei Florenz schenkte. Die bisher allgemein vertretene Auffassung, dass in Careggi die „Platonische Akademie“ war, ein Zentrum des geistigen Lebens und Treffpunkt einer Gemeinschaft bedeutender Florentiner Humanisten, wird aber in der neueren Forschung mit guten Argumenten bestritten. Der Begriff ''Platonische Akademie'' wurde von Ficino und seinen Zeitgenossen nicht verwendet, sondern ist eine Erfindung des 17. Jahrhunderts. Eine solche Bezeichnung wäre auch trotz Ficinos Enthusiasmus für Platon unpassend gewesen, denn viele der Beteiligten (Ficinos Gesprächspartner, Freunde und Schüler) waren keine Platoniker und die meisten waren eher Dichter und Literaten als Philosophen. Es gab keine wissenschaftlichen Projekte von Ficinos Akademie, sondern nur Unternehmungen der einzelnen Humanisten. Ficinos Hauptanliegen war eine Synthese von antikem Neuplatonismus und katholischem Christentum. Mit großem Fleiß widmete er sich der Übersetzung (ins Lateinische) und Kommentierung von Werken Platons und antiker Platoniker.
Im selben Zeitraum entstanden Akademien in Rom (ab 1464 [[Accademia Romana]] unter [[Julius Pomponius Laetus]]) und Neapel (zunächst als Gesprächskreis unter [[Antonio Beccadelli]] († 1471); der eigentliche Gründer war [[Giovanni Pontano]], nach dem sie ''Accademia Pontaniana'' genannt wurde). [[Aldus Manutius|Aldo Manuzio]] gründete in Venedig eine ''Neoacademia'', in der die Humanisten ausschließlich in altgriechischer Sprache diskutierten. Im 16. Jahrhundert errichteten in ganz Italien Gelehrte und gebildete Bürger Hunderte von (teilweise kurzlebigen) Akademien. Diese privater Initiative entsprungenen Einrichtungen waren im Prinzip autonom. Im Vordergrund standen typisch humanistische Anliegen, vorwiegend literarische und philologische sowie sonstige altertumskundliche Studien.
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== Literatur ==
'''Übersichtsdarstellungen in Handbüchern'''
* Marie-Françoise Billot: ''Académie (topographie et archéologie).'' In: Richard Goulet (Hrsg.): ''Dictionnaire des philosophes antiques.'' Band 1, CNRS, Paris 1989, ISBN 2-222-04042-6, S. 693–789
* [[Woldemar Görler]]: ''Älterer Pyrrhonismus, Jüngere Akademie, Antiochos aus Askalon''. In: [[Hellmut Flashar]] (Hrsg.): ''[[Grundriss der Geschichte der Philosophie]]. Die Philosophie der Antike'', Band 4: ''Die hellenistische Philosophie'', 2. Halbband, Schwabe, Basel 1994, ISBN 3-7965-0930-4, S. 717–989
* John M. Dillon: ''The Heirs of Plato: A Study of the Old Academy (347–274 BC)'', Oxford University Press, Oxford 2003. ISBN 0-19-823766-9 ▼
*
<!-- hier bitte NICHT den extrem veralteten RE-Artikel von Natorp, 1893, einfügen -->
* James Hankins: ''The Myth of the Platonic Academy of Florence'', in: ''Renaissance Quarterly'' 44 (1991) S. 429–475 (mit allgemeiner Erörterung des Begriffs Akademie im 15. Jahrhundert)▼
'''Untersuchungen zur Philosophie und zum Schulbetrieb'''
* [[
▲* [[John M. Dillon]]: ''The Heirs of Plato
* Edward Watts: ''Justinian, Malalas, and the End of Athenian Philosophical Teaching in AD 529'', in: ''Journal of Roman Studies'' 94 (2004) S. 168–182▼
'''Untersuchungen zur Archäologie'''
* Edward Watts: ''City and School in Late Antique Athens and Alexandria.'' University of California Press, Berkeley 2006.▼
* Ada Caruso: ''Akademia. Archeologia di una scuola filosofica ad Atene da Platone a Proclo (387 a.C. – 485 d.C)'' (= ''Studi di Archeologia e di Topografia di Atene e dell'Attica'', 6). Edizioni Pandemos, Athen/Paestum 2013, ISBN 978-88-87744-49-1 ([http://bmcr.brynmawr.edu/2013/2013-09-37.html Rezension] von [[Robert Lamberton]])
'''Spätantike Rezeption (neuplatonische Schule)'''
▲* Edward Watts: ''Justinian, Malalas, and the End of Athenian Philosophical Teaching in AD 529''
▲* Edward Watts: ''City and School in Late Antique Athens and Alexandria.'' University of California Press, Berkeley 2006
'''Nachantike Rezeption'''
▲* James Hankins: ''The Myth of the Platonic Academy of Florence''
* [[Stefan Rebenich]]: ''Akademie''. In: ''[[Der Neue Pauly]]'' (DNP), Band 13, Metzler, Stuttgart/Weimar 1999, ISBN 3-476-01483-5, Sp. 40–56 (über die Rezeption des Akademiegedankens seit der Renaissance)
== Weblinks ==
* Roman Eisele: [http://www.roman-eisele.de/rhet/stuff/CiceroAkademieKurzfsg.pdf ''Cicero und die Neue Akademie''], Tübingen 2004 (PDF; 91 kB)
▲* {{Commonscat|Platonic Academy|Platonische Akademie}}
*
* {{IEP|https://iep.utm.edu/academy/|Plato: The Academy|Lewis Trelawny-Cassity}}
== Anmerkungen ==
<references/>
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[[Kategorie:Griechische Philosophie]]
[[Kategorie:Philosophische Institution]]
[[Kategorie:Bildung (Antike)]]
[[Kategorie:Platon]]
[[Kategorie:Platonismus]]
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