(Go: >> BACK << -|- >> HOME <<)

„Soziale Kompetenz“ – Versionsunterschied

[ungesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Ergänzung der Ansichten der Autorin "Erika Güroff"
K Bot: Vorlage:Google Buch, Parameter BuchID: &pg entfernt, siehe WP:B/A, http nach https umgestellt
 
(5 dazwischenliegende Versionen von 5 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 17:
 
== Psychologie ==
In der [[Psychologie]] bezeichnet ''soziale Kompetenz'' eine nur schwer definierbare Gesamtheit von [[Fertigkeit]]en, die für die Gestaltung sozialer Interaktion nützlich oder notwendig sein können.<ref>Werner Stangl: [http://paedpsych.jk.uni-linz.ac.at/PAEDPSYCH/SOZIALEKOMPETENZ/ ''Der Begriff der sozialen Kompetenz in der psychologischen Literatur.''] abgerufen 5. Januar 2013.</ref>
 
Soziale Kompetenz (''adaptive behavior'') war als psychologischer Begriff bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Kriterium zur Beurteilung darüber, ob eine geistige Behinderung vorliegt oder nicht, gleichrangig zur [[Intelligenz]] (im Sinne der Erfassung durch Intelligenztests). Der [[Intelligenzquotient]] hat sich in den westlichen Industrieländern stärker durchgesetzt.
Erika Güroff fasst den Begriff soziale Kompetenz weit; sie versteht darunter mehr als nur Handlungskompetenzen, sondern erweitert sie auf intrapsychische Vorgänge. Nach ihrem Verständnis umfasst soziale Kompetenz im zwischenmenschlichen Geschehen, also in den vielfältigen sozialen Situationen
 
In der [[Psychologische Diagnostik|Psychologischen Diagnostik]] erfolgt die Erfassung oft auch über soziales [[Wissenstest|Wissen]], etwa mit [[Situational Judgement Test]]s, was als Voraussetzung für sozial kompetentes Handeln gilt.
* ein hohes Maß an kognitiven Fähigkeiten, sich und andere wertzuschätzen und sich selbst zu ermutigen und anzuerkennen
* emotionale Faktoren, wie Gelassenheit, Leichtigkeit, Mut oder Sicherheit und Selbstvertrauen, sowie Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber in zwischenmenschlichen Situationen
* physiologische Faktoren wie ausreichend Ruhe und Entspanntheit in diesen Situationen und schließlich
* ein breites Spektrum an sowohl authentischen als auch sozial angemessenen und zielführenden Verhaltenskompetenzen im sozialen Umgang (die soziale Kompetenz im engeren Sinn).<ref>{{Literatur |Autor=Erika Güroff |Titel=Selbstsicherheit und soziale Kompetenz. Das Trainingsprogramm TSK mit Basis- und Aufbauübungen |Auflage=4. durchgesehene |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2021}}</ref>
 
Hinsch und Pfingsten bezeichnen als soziale Kompetenz, im Sinne einer Arbeitshypothese „die Verfügbarkeit und Anwendung von kognitiven, emotionalen und motorischen Verhaltensweisen, die in bestimmten sozialen Situationen zu einem langfristig günstigen Verhältnis von positiven und negativen Konsequenzen für den Handelnden führen“.<ref name="Hinsch">{{Literatur| Autor = Rüdiger Hinsch, Ulrich Pfingsten| Titel = Das Gruppentraining sozialer Kompetenzen (GSK). Grundlagen, Durchführung, Materialien| Jahr = 2007| Verlag = Beltz, PVU| Ort = Weinheim| ISBN = 978-3-621-27572-9| Seiten = 82–83 }}</ref>
 
Erika Güroff setzt soziale Kompetenz aus folgenden Faktoren zusammen:
Soziale Kompetenz (''adaptive behavior'') war als psychologischer Begriff bis Mitte des 20. Jahrhunderts ein Kriterium zur Beurteilung darüber, ob eine geistige Behinderung vorliegt oder nicht, gleichrangig zur [[Intelligenz]] (im Sinne der Erfassung durch Intelligenztests). Der [[Intelligenzquotient]] hat sich in den westlichen Industrieländern stärker durchgesetzt.
 
* ein hohes Maß an kognitiven Fähigkeiten, sich und andere wertzuschätzen und sich selbst zu ermutigen und anzuerkennen
In der [[Psychologische Diagnostik|Psychologischen Diagnostik]] erfolgt die Erfassung oft auch über soziales [[Wissenstest|Wissen]], etwa mit [[Situational Judgement Test]]s, was als Voraussetzung für sozial kompetentes Handeln gilt.
* emotionale Faktoren, wie Gelassenheit, Leichtigkeit, Mut oder Sicherheit und Selbstvertrauen, sowie Wohlwollen sich selbst und anderen gegenüber in zwischenmenschlichen Situationen
* physiologische Faktoren wie ausreichend Ruhe und Entspanntheit in diesen Situationen und schließlich
* ein breites Spektrum an sowohl authentischen als auch, sozial angemessenen und zielführenden Verhaltenskompetenzen im sozialen Umgang (die soziale Kompetenz im engeren Sinn).<ref>{{Literatur |Autor=Erika Güroff |Titel=Selbstsicherheit und soziale Kompetenz. Das Trainingsprogramm TSK mit Basis- und Aufbauübungen |Auflage=4. durchgesehene |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2021}}</ref>
 
=== Kulturelle Abhängigkeit ===
Zeile 44:
 
=== Aspekte der sozialen Kompetenz ===
Es gibt keine allgemein anerkannte Theorie der [[Persönlichkeitsmerkmal]]e oder Facetten, die zur sozialen Kompetenz gerechnet werden. Kanning schreibt dazu „Jede einzelne Fähigkeit oder Fertigkeit bzw. jeder Aspekt des Wissens, der die Qualität sozialen Verhaltens erhöht, kann als eine eigenständige soziale Kompetenz definiert werden.“ Er sieht soziale Kompetenz als Oberbegriff.<ref>Uwe Peter Kanning: ''Diagnostik sozialer Kompetenzen.'' Hogrefe Verlag, Göttingen 2009, ISBN 978-3-84092-253-4, S.&nbsp;17 ff ({{Google Buch |BuchID=QpTC_FZ5ljAC&pg |Seite=17 |Hervorhebung=sozialer Kompetenz |Linktext=Vorschau}})</ref>
 
Diese Gesamtheit kann dabei in folgende Elemente gegliedert werden:<ref>{{Literatur |Titel=To “act wisely in human relations:” Exploring the dimensions of social competence |Sammelwerk=Personality and Individual Differences |Band=21 |Nummer=4 |Datum=1996-10-01 |ISSN=0191-8869 |DOI=10.1016/0191-8869(96)00084-0 |Seiten=469–481 |Online=https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/0191886996000840 |Abruf=2019-01-12}}</ref>
Zeile 77:
Der primäre Ort zum Erlernen sozialer Kompetenz ist traditionell die Familie. Inwieweit die Familie damit überfordert ist, und welche Maßnahmen seitens der Gesellschaft Abhilfe schaffen könnten, wird kontrovers diskutiert. In Deutschland wird in Bildungsreformplänen beschrieben, dass soziale Kompetenz ein wesentliches Bildungs- und Erziehungsziel sein soll.<!-- <ref>[http://www.bmfsfj.de/RedaktionBMFSFJ/Abteilung2/Pdf-Anlagen/soziale-kompetenz-f_C3_BCr-kinder-und-familien,property=pdf.pdf Soziale Kompetenz für Kinder und Familien]</ref> toter Link! -->
 
Schulische Methoden, die das Erlernen sozialer Kompetenz erleichtern sollen, sind das autonome Lernen, das [[Offenes Lernen|offene Lernen]], der [[Kommunikativer Unterricht|kommunikative Unterricht]]. Sozialkompetenz im Rahmen eines Gesamtkonzepts soll beim [[Handlungsorientierter Unterricht|handlungsorientierten Unterricht]] vermittelt werden.<ref>[httphttps://arbeitsblaetter.stangl-taller.at/KOMMUNIKATION/SozialeKompetenzLernen.shtml Werner Stangls Arbeitsblätter: ''Soziale Kompetenz – Pädagogische Sicht.''] abgerufen 5. Januar 2013.</ref>
 
Im Rahmen des dialogorientierten Lehrgesprächs wird Sozialkompetenz als „[[Handlungskompetenz]] definiert, die ein sozial-kommunikatives Handeln über unterschiedliche Inhalte in spezifischen Situationen ermöglichen“.<ref>{{Webarchiv|url=http://www.alexandria.unisg.ch/Publikationen/Person/B/Annette_Bauer-klebl |wayback=20100120135657 |text=Publikationsverzeichnis Anette Bauer-Klebl }} (ohne nähere Quellenangabe!), abgerufen 5. Januar 2013.</ref>