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|Bands = [[Black Sabbath]] • [[Led Zeppelin]] • [[The Who]] • [[Deep Purple]] • [[Iron Maiden]] • [[Judas Priest]] • [[Motörhead]]
|Sonstiges1Titel = Subgenres
|Sonstiges1Inhalt = '''Auswahl an Oberbegriffen'''<br />
|Sonstiges1Inhalt = [[Heavy Metal]] • [[Black Metal]] • [[Death Metal]] • [[Sleaze Rock|Sleaze Metal]] • [[Glam Metal]] • [[Power Metal]] • [[Groove Metal]] • [[New Wave of British Heavy Metal|NWoBHM]] • [[Thrash Metal]] • [[Speed Metal]] • [[Doom Metal]] • [[Progressive Metal]] • [[Gothic Metal]] • [[Industrial Metal]] • [[Nu Metal]] • [[Folk Metal]] • [[Grindcore]] • [[Metalcore]] • [[Deathcore]] • [[Pagan Metal]] • [[Symphonic Metal]] • [[Viking Metal]] • [[Alternative Metal]] • [[Christlicher Metal|White Metal]] • [[Sludge Metal]]
[[Heavy Metal]] <br />
[[New Wave of British Heavy Metal|NWoBHM]] • [[Power Metal]]<br />
[[Speed Metal]] • [[Thrash Metal]]<br />
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'''Metal''' ({{enS}} für ‚Metall‘) ist eine Musikrichtung und eine [[Metal (Kultur)|gleichnamige Szene]]. Die Bezeichnung ist die Kurzform des Begriffs ''[[Heavy Metal]]'',<ref name="slang" /> der heute nur nochvornehmlich die ursprüngliche Form dieser Musik bezeichnet. Ihre Ursprünge liegen im [[Bluesrock]] und dem [[Hard Rock]] Anfang der 1970er Jahre; sie zeichnet sich vor allem durch eine gitarren- und schlagzeugzentrierte [[Klangfarbe]] aus.
 
Seit den 1980er Jahren haben sich zahlreiche Substile etabliert, besondere Verbreitung fanden zum Beispiel [[Black Metal]], [[Death Metal]] oder [[Power Metal]]. Mit zunehmender Stilvielfalt verbreiterte sich auch das Spektrum musikalischer Techniken immer weiter, die Bandbreite reicht von extrem einfach gehaltenen, meist rhythmisch sehr treibenden Liedstrukturen bis zu komplexen Kompositionen mit Parallelen zur klassischen Musik, von [[Gutturaler Gesang|gutturalem Gesang]] bis zu opernartigen Gesangstechniken, von extrem langsamen bis zu rasant schnellen [[Rhythmus (Musik)|Rhythmen]]. Ähnlich vielfältig sind die Textelyrischen und gestalterischen [[Themen der Metal-Szene]], die von reiner [[Fantasy]] über Hassorgien, [[Religion]], [[Melancholie]] bis zur politischen [[Gesellschaftskritik]] reichen.
 
Dominant war lange Zeit vor allem der [[Englische Sprache|englische]] Sprachraum, später konnten auch deutsche, vor allem aber in den 1990er Jahren skandinavische Bands stilprägend werden. Heutzutage ist Metal eine internationale Musikform, neben nordamerikanischen und europäischen Bands konnten auch Bands aus Brasilien, Japan, Israel, China, Ägypten oder Australien internationale Erfolge erzielen.
 
== Geschichte ==
=== Ende 1960er – Anfang 1980er Jahre ===
[[Datei:Judas Priest dal viṿ a Cardiff in dal 1981.jpg|mini|Judas Priest, 1981]]
Die Vorläufer des Metal liegen vor allem im [[Bluesrock]] und [[Psychedelic Rock]], hier werden oft Bands genannt wie [[Blue Cheer]], [[Iron Butterfly]], [[MC5]] oder [[Steppenwolf (Band)|Steppenwolf]]. Aus diesen Strömungen heraus werden als erste richtige Metal-Bands [[Deep Purple]],<ref>Daniel Morsch: ''Die Heavy Metal-Bewegung: Einblicke in eine etwas andere Szenekultur - Eine Bestandaufnahme'', S. 13/14; 2005. Diplomarbeit an der Fachhochschule Mannheim, Hochschule für Sozialwesen (Geisteswissenschaft)</ref> [[Led Zeppelin]] und [[Black Sabbath]] angeführt, die ab dem Ende der sechziger Jahre agierten.<ref name="ency" />
 
Led Zeppelin blieben dabei dem Bluesrock nahe und zeichneten sich besonders aus durch den massiven Einsatz von Lautstärke und der Verquickung eines starken Schlagzeugs, der virtuosen Gitarre [[Jimmy Page]]s und der hohen und kraftvollen Stimme von [[Robert Plant]]. Black Sabbath hingegen versuchten in ihrem Stil klassische Blues-Elemente eher zu verdrängen.<ref name="ency" /> Sie entwarfen aus Einflüssen des Bluesrock und des [[Jazz]] eine [[Riff (Musik)|riff]]-betontere Art der Musik, wie sie für den Metal charakteristisch wurde, zugleich behandelten sie in ihren Texten konsequent negative und (in der damaligen Pop- und Rock-Musik verbreitete) [[Okkultismus|okkulte]] Themen. Am 19. November 2013 verlieh die Coventry University [[Tony Iommi]], dem Bandleader von Black Sabbath, einen Ehrendoktor der Künste für die Erfindung des Heavy Metal.<ref>{{Internetquelle |url=http://loudwire.com/black-sabbath-tony-iommi-receives-honorary-doctorate/ |titel=Black Sabbath’s Tony Iommi Receives Honorary Doctorate |autor=Graham „Gruhamed“ Hartmann |hrsg=Loudwire |datum=2013-11-22 |zugriff=2014-05-09 |sprache=en}}</ref>
 
Vor allem junge britische Bands wie [[Iron Maiden]], [[Judas Priest]], [[Saxon (Band)|Saxon]] oder [[Samson (Band)|Samson]] prägten um 1980 eine Generation von Bands, die sich von den zu dieser Zeit dominierenden [[Punk (Musik)|Punk]]-Bands abheben wollten. Dazu bedienten sie sich eines Stils, der zum einen das hohe Tempo des Punk beinhaltete, zum anderen aber auch die Härte, [[Dynamik (Musik)|Dynamik]] und [[Filigranarbeit|Filigranität]] des Hard Rock von Bands wie [[Deep Purple]] in den 1970er Jahren aufgriff. Einzelne Hard-Rock-Bands passten sich dem neuen Stil an und entwickelten sich zu Metal-Bands (in der Musikpresse als [[New Wave of British Heavy Metal]] (NWoBHM) bezeichnet), daher kommt auch das Verwechslungspotential der Stile. In dieser Zeit kann von einem eigenständigen Genre namens „Heavy Metal“ gesprochen werden.
 
=== 1980er Jahre ===
 
[[Datei:Metallica at The O2 Arena London 2008.jpg|mini|Metallica]]
[[Datei:Megadeth at Sauna.jpeg|mini|[[Megadeth]] bei einem Konzert im Jahre 2005 am [[Sauna Open Air]]]]
Etwa ab Mitte der [[1980er]] Jahre teilte sich der [[Heavy Metal]] in einzelne Substile auf, die alle unter dem Begriff ''Metal'' zusammengefasst wurden. Heavy Metal bezeichnet seither nur noch die ursprüngliche Form dieser Musik.
 
Die Band [[Motörhead]] um das einzige konstante Mitglied [[Lemmy Kilmister]], die auf Punk-, Hard-Rock-, Blues-Rock- und [[Rock ’n’ Roll|Rock-’n’-Roll]]-Einflüsse zurückgreift, und die Band [[Venom (Band)|Venom]] mit der für damalige Maßstäbe hohen Aggressivität ihrer stark punk-beeinflussten Musik<ref name="loc10f" /><ref name="loc12" /><ref name="olson14" /> und ihrem plakativen [[Satanismus|satanistischen]] Image<ref name="loc12" /><ref name="olson14" /> erweckten die Aufmerksamkeit der Szene und wurden Vorreiter stilistisch extremer Metal-Strömungen;<ref name="mhsp" /> während Venoms Debütalbum ''[[Welcome to Hell (Album)|Welcome to Hell]]'' einerseits „die Suche nach mehr Brutalität richtig ins Rollen“ brachte<ref name="mhsp" /> und ihr zweites Album ''[[Black Metal (Album)|Black Metal]]'' einer gleichnamigen Strömung ihren Namen gab, wurde die Musik der Band gleichzeitig auch in Teilen der Szene als Lärm untalentierter Musiker empfunden.<ref name="loc10f" />
 
1982 veröffentlichte die dänische Band [[Mercyful Fate]] ihre [[Mercyful Fate (EP)|gleichnamige erste EP]]; die Band verarbeitete Einflüsse aus dem [[Progressive Rock]],<ref name="rhi1">Götz Kühnemund: ''A History of Horror''. In ''[[Rock Hard]]'', Nr. 282, November 2010, S.&nbsp;20–27</ref> dem epischen [[Hard Rock]] der 1970er Jahre<ref name="szt">Björn Thorsten Jaschinski: ''Seziertisch''. In ''Rock Hard'', Nr. 282, November 2010, S. 28</ref> und dem traditionellen [[Heavy Metal]] und sorgte durch ihr „gehobenes Tempo, eine aggressive Leadgitarre, packende Harmonien, rhythmisch variables Songwriting und diese düstere Atmosphäre, die [[Demon (Band)|Demon]] und [[Witchfinder General]] blass aussehen ließ“, mit ihrer EP „nach nur einem Jahr gemeinsamer [[Semi-Professionalität|semi-professioneller]] Demoaufnahmen für Furore“. Während Diamond seine satanischen Texte später „auf ein wesentlich höheres sprachliches Niveau bringen“ sollte, war ''Nuns Have No Fun'' „nicht weniger explizit als der frühe Venom-Stoff“.<ref name="szt" /> Mercyful Fates Sänger [[King Diamond]] wurde darüber hinaus für seinen Gesang im [[Falsett]] und die Verwendung einer frühen Form des [[Corpsepaint]] bekannt. Die Band setzte Bühneneffekte wie die „explodierende [[Nonne]]“ am Ende von Auftritten oder das brennende [[Kreuz (Christentum)|Kreuz]] bei einem Auftritt in Amsterdam um 1983 ein; bei einem Auftritt hielt die Band auf der Bühne eine [[Schwarze Messe]] ab, für die sie das Blut ihres Managers Ole Bang nutzte.<ref name="rhi1" />
 
Den ursprünglichen Heavy Metal an Geschwindigkeit und Aggressivität übertreffend, entwickelten sich in den [[Vereinigte Staaten|USA]] der vom [[Hardcore Punk]] und Bands wie Venom und Motörhead<ref name="mhsp" /> beeinflusste [[Thrash Metal]] und der [[Speed Metal]] mit Bands wie [[Megadeth]], [[Slayer]], [[Metallica]], [[Testament (Band)|Testament]], [[Exodus (Band)|Exodus]] oder [[Anthrax (Band)|Anthrax]]. Als erstes Speed- und Thrash-Metal-Album gilt ''[[Kill ’Em All]]'' von Metallica.<ref name="mhsp" /> Mit ihren folgenden Alben stiegen ihre Popularität und ihr Ansehen, gleichzeitig entfernte die Band sich aber ab dem dritten Album ''[[Master of Puppets]]'' vom Thrash Metal. Ihr fünftes Album ''[[Metallica (Album)|Metallica]]'' und vor allem die darauf enthaltene [[Ballade]] ''[[Nothing Else Matters]]'' verschaffte der Band außerhalb der Szene eine enorme [[Popularität]]. Metallica gelten mit ihrem ausgesprochen großen Erfolg in der öffentlichen Wahrnehmung oft als der Inbegriff des Metal selbst, obwohl sie Mitte der 1990er Jahre durch die Veröffentlichung zweier dem ''Alternative''-Genre zuzuordnender Alben viele bisherige Fans aus der Metal-Szene verloren. Einen weiteren Klassiker des aggressiven Thrash Metal schufen Slayer mit ''[[Reign in Blood]]'', das als einer der Höhepunkte des Genres gilt.<ref name="mhsp" /> Durch ihr Kokettieren mit [[Okkultismus]] und teilweise auch [[Rechtsextreme Symbole und Zeichen|Nazisymbolen]] erhöhten sie auch die Messlatte für Provokationen deutlich.
 
In [[Europa]] entwickelte sich in den 1980er Jahren vor allem in [[Deutschland]] eine relativ umfangreiche Szene, wobei sich [[Hamburg]] und das [[Ruhrgebiet]] als kulturelle Zentren etablieren konnten. [[Kreator]], [[Destruction]] und [[Sodom (Band)|Sodom]] sind beispielsweise die bekanntesten Vertreter des deutschen [[Thrash Metal]], welcher zunächst unabhängig vom US-amerikanischen entstand<ref name="mhsp" /> und sich gegenüber dem meist glatter produzierten Metal aus Amerika durch seine größere Rauheit auszeichnete. Auf der anderen Seite begründeten [[Helloween]], [[Blind Guardian]] und [[Gamma Ray]] den europäischen [[Power Metal]]. Ebenfalls melodiöser klingt der vom britischen Progressive Rock beeinflusste [[Progressive Metal]], begründet von den US-amerikanischen Bands [[Watchtower (Band)|WatchTower]], [[Fates Warning]] und [[Queensrÿche]]. Aufgrund ihrer wegweisenden Alben ''To mega therion'' (1985) und ''[[Into the Pandemonium]]'' (1987) werden die Schweizer [[Celtic Frost]] – deren stilistische Entwicklung von einer Thrash-Metal-Grundlage ausging – im Rückblick mitunter als erste „Avantgarde-Metal“-Band betrachtet, inspirierten mit ihren Experimenten jedoch – neben vielen anderen Bands – insbesondere auch die schwedischen [[Symphonic Metal|Symphonic-Metal]]-Vorreiter [[Therion]].
 
Parallel zum aggressiven Thrash Metal und Speed Metal etablierte sich in den 1980er Jahren von den USA aus der [[Glam Metal]] (auch abwertend ''Hair Metal'', ''[[Poser (Person)|Poser]] Metal'' oder ''Cock Rock'' genannt). Er übernahm musikalische Elemente des Metal und verknüpfte sie mit dem Auftreten und Image des [[Glam Rock]]. Die bekanntesten Vertreter dieser Richtung sind [[Alice Cooper]], [[Poison (Band)|Poison]], [[Mötley Crüe]] sowie [[Bon Jovi]]. Die Musikrichtung dominierte die Mainstream-Charts bis zum Aufkommen des [[Grunge]] Anfang der [[1990er]] Jahre, unter dessen Popularität auch die des Metal allgemein litt.<ref name="mhsp" />
[[Datei:Death Mexico 06-89.jpg|mini|Death 1989]]
Aus dem Thrash Metal entwickelte sich wenig später der [[Death Metal]] mit Bands wie [[Paul Speckmann]]s Bands [[Master (Band)|Master]] und [[Death Strike]], [[Possessed]], die Band [[Death]] des als „Godfather of Death Metal“<ref name="sympathies" /> geltenden [[Chuck Schuldiner]], [[Morbid Angel]], [[Deicide]] und [[Autopsy (Band)|Autopsy]], deren Musik noch aggressivere Züge trug. [[Florida]] wurde sehr bald als „Mekka“ des Death Metal weltweit bekannt. Ab Ende der 1980er Jahre veröffentlichten dort ansässige Bands wie Morbid Angel, Deicide, Death und [[Obituary]] stilprägende Alben. Besonders Deicide und Morbid Angel bauten sich ein Image als [[Satanismus|satanistische]] Bands auf. In New York formierten sich [[Cannibal Corpse]], die einige Jahre später nach Florida auswanderten und ähnlich wie [[Autopsy (Band)|Autopsy]] mit brutalen Artworks und [[Splattertext]]en aufwarteten und [[Suffocation]], die eine starke Gewichtung auf technischen Death Metal legten. Europäischer Death Metal wurde vor allem aus Schweden und England bekannt.
 
Ende der 1980er Jahre vermischte die Szene, die den Thrash Metal bis auf wenige Bands wie Slayer verdrängte,<ref name="loc29" /> sich mit der aus dem Punk entstandenen [[Grindcore]]-Szene, als Musiker aus Metal-Bands Mitglieder von Grindcore-Bands wurden bzw. selber Grindcore-Bands gründeten und so ihre musikalischen Einflüsse aus dieser Musikrichtung einbrachten, und bestehende Grindcore-Bands Elemente aus anderen Stilen in ihre Musik einbrachten und umgekehrt die von ihnen behandelten gesellschaftsbezogenen Themen in den Death Metal, der sich mit ursprünglich todesbezogenen Themen beschäftigte.
 
In [[Lateinamerika]] wurden Bands wie [[Sepultura]], [[Sarcófago]], [[Vulcano (Band)|Vulcano]] oder [[Krisiun]] aus [[Brasilien]] bedeutende Vertreter des extremen Metal. In [[Osteuropa]] entstand noch zu Zeiten des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] eine Metal-Szene mit den Schwerpunkten Thrash Metal ([[Kat (Band)|Kat]], [[Kruis (Band)|Kruiz]], [[Shah (Band)|Shah]]), Death-/Thrash Metal ([[Vader (Band)|Vader]], [[Krabathor]]) und [[Black Metal]] ([[Root (Band)|Root]], [[Törr]], [[Master’s Hammer]], früher [[Behemoth (Band)|Behemoth]]).
 
=== Ab 1990 ===
Als zu Anfang der 1990er Jahre die Ära des ''Hairspray Metal'' im Zuge der [[Grunge]]-Welle schnell endete, hatten auch die anderen Metal-Stile den Zenit ihres Erfolges überschritten. Angesichts des Rückzuges des Metal in den [[Underground (Kunst)|Untergrund]] titelte das ''[[Rock Hard|Rock-Hard]]''-Magazin sogar: „Ist der Metal tot?“. Der Mainstream wurde von nun an von [[Popmusik|Pop]], [[Techno]], [[Contemporary R&B]] und [[Hip-Hop]] dominiert. Im Untergrund setzte jedoch gleichzeitig eine Stilexplosion ein, wobei sich die [[Skandinavien|skandinavische]] Metal-Szene als dominierend erwies.
[[Datei:Cradle of Filth 2005.jpg|mini|[[Cradle of Filth]]]]
 
Als Gegenbewegung zum populär werdenden Death Metal und in Anlehnung an ältere Bands wie [[Celtic Frost]] und [[Bathory]] bildete sich ab den späten 1980er Jahren eine internationale Untergrund-Szene. Aufmerksamkeit erregte dabei insbesondere die Black-Metal-Szene Norwegens, die sich ab 1991, nach dem Suizid des [[Mayhem]]-Sängers [[Dead (Musiker)|Per Yngve „Dead“ Ohlin]], um Mayhems Gitarristen [[Øystein Aarseth|Øystein „Euronymous“ Aarseth]] und dessen Schallplattenladen Helvete formierte.<ref name="loc39" /> Der theistische [[Satanismus|Satanist]] Euronymous prägte das Gedankengut des Black Metal entscheidend<ref name="olson27" /> und gilt daher als „Vater“ der Bewegung, mit Bands wie [[Darkthrone]], [[Immortal]], [[Emperor (Band)|Emperor]] und [[Burzum]], und Initiator der sogenannten „zweiten Welle des Black Metal“. Anfang bis Mitte der 1990er Jahre erlangte diese Szene öffentliche Aufmerksamkeit vor allem aufgrund von Kirchenbrandstiftungen, mit denen [[Varg Vikernes]] von Burzum gegenüber der Zeitung ''Bergens Tidende'' prahlte,<ref name="loc93">Michael Moynihan, Didrik Søderlind: ''Lords of Chaos'', First Edition, Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 92f</ref> und extremen Interview-Aussagen. Als Ende der damaligen Szene wird die Ermordung Euronymous’ durch Vikernes angesehen, der sich vom Satanismus ab- und einer [[Rechtsextremismus|rechtsextremen]] Auslegung des [[Neopaganismus|Neuheidentums]] zuwandte. Im Mainstream erlangte von den norwegischen Black-Metal-Bands trotz der [[Kommerzialisierung]] ihrer bekanntesten Vertreter ab Mitte der 1990er Jahre<ref>Wolf-Rüdiger Mühlmann: ''War Black Metal: Die Extremsten der Extremen''. ''Was bleibt, ist Schutt und Asche''. In ''Rock Hard'', Nr. 279, S. 71</ref> nur [[Dimmu Borgir]] eine gewisse Bekanntheit&nbsp;– wie auch [[Cradle of Filth]] aus England wird sie vom Untergrund jedoch als „untrue“ angesehen, da sie sich dabei stilistisch und ideologisch vom traditionellen Black Metal entfernte. Diese Bands werden daher dem [[Dark Metal]] zugeordnet.
 
Weitere durch die Black-Metal-Bewegung hervorgegangene Strömungen sind der [[Pagan Metal]] und der [[Viking Metal]]. Den Grundstein dafür legte die schwedische Band Bathory mit ihren Alben ''[[Blood Fire Death]]'', ''[[Hammerheart]]'' und ''[[Twilight of the Gods]]'', auf denen sie Elemente klassischer Musik und skandinavischer Folklore in ihre Musik integrierte. Vor allem die Frühwerke der bedeutenderen Bands dieser Strömungen sind oft „rauer, primitiver und schnörkelloser“<ref name="stevens" /> als ihre späteren Aufnahmen und damit den Black-Metal-Wurzeln näher, wohingegen ein anderer Teil sich stärker am [[Folk Metal]] orientiert. Die ersten Pagan-/Viking- und Folk-Metal-Alben entstanden jedoch unabhängig voneinander, weshalb [[Fenriz]] von [[Darkthrone]] Bathorys Alben explizit vom Folk Metal abgrenzt.<ref name="bye" /> Das erste Folk-Metal-Album war ''[[The Wayward Sons of Mother Earth]]'', das 1991 veröffentlichte Debütalbum von [[Skyclad]] aus Newcastle, das Thrash Metal mit Einflüssen von Bands wie [[New Model Army (Band)|New Model Army]] oder [[Thin Lizzy]] kombinierte und erstmals im Metal die [[Fiddle]] als Leadinstrument einsetzte. Beide Stile gewannen – zusammen mit dem vom Folk Metal nur schwer abgrenzbaren [[Mittelalter-Rock]] – seit Mitte der [[1990er]] immer mehr an Popularität. Die vermutlich bekanntesten Vertreter sind neben den genannten Bands [[Cruachan (Band)|Cruachan]], [[Finntroll]], [[Korpiklaani]], [[Elvenking]], [[Eluveitie]], [[In Extremo]] und [[Subway to Sally]].
 
Anfang der 1990er Jahre nahm in [[Schweden]] die New Wave of Swedish Death Metal ihren Anfang. Während [[Dismember]] oder [[Entombed]] eine betont raue Variante des Death Metal popularisierten, verwendeten [[Hypocrisy]] vermehrt melodischere Passagen. In [[Göteborg]] entstand ausgelöst von [[At the Gates]] die sogenannte ''Göteborger Schule'', der [[Melodic Death Metal]], der die Brutalität des Death Metal mit den melodischen Elementen der [[New Wave of British Heavy Metal|NWoBHM]] verband. Bands wie [[In Flames]] und [[Dark Tranquillity]] verhalfen diesem Stil zum europaweiten Durchbruch.
 
Durch die Vermischung von Thrash Metal, Industrial Metal und Hardcore Punk mit den elektronischen Musikrichtungen [[Noise (Musik)|Noise]], [[Gabber]] und [[Drum and Bass]] entwickelte [[Atari Teenage Riot]] Mitte der 1990er Jahre die Musikrichtung [[Digital Hardcore]], die mit linksradikalen Texten für Furore (nicht nur) in der Metalszene sorgte.
 
Die [[Gothic (Kultur)|Gothic-Kultur]] hatte in den 1990er Jahren eine große Relevanz für diese gesamte Subkultur entwickelt. Einige Bands wie beispielsweise [[Paradise Lost (Band)|Paradise Lost]] übernahmen Merkmale des [[Gothic Rock]] in den Metal und führten so den [[Gothic Metal]] neu in die Szene ein.
 
[[Datei:Nergal Seth Live Milan.jpg|mini|Nergal ([[Adam Darski]]) und Seth (Patryk Sztyber) von [[Behemoth (Band)|Behemoth]], 2007]]
Wichtig war ab den 1990er Jahren für die deutsche Metal-Szene das [[Plattenlabel]] [[Nuclear Blast]], das trotz „Ausverkaufs“-Vorwürfen viele bereits erfolgreiche Bands der europäischen Szene unter Vertrag nahm und neue Bands wie [[Children of Bodom]] protegierte.
 
1993 initiierte die Band [[Earth (Band)|Earth]] mit ihrem Album ''[[Earth 2 (Album)|Earth 2: Special Low-Frequency Version]]'' die Entstehung des [[Drone Doom]].<ref>Robert Müller, Matthias Weckmann: ''Extreme Ausschläger''. In ''Metal Hammer'', Sonderheft Nr. 1/2012: ''History of Metal'', S. 37</ref> Die bekanntesten Vertreter dieser Stilrichtung sind heute die 1998 gegründeten, amerikanischen [[Sunn O)))]].
 
In der zweiten Hälfte der 1990er Jahre entstand auch der [[Symphonic Metal]], der orchestrale Elemente einsetzt, mit Bands wie [[Nightwish]], deren ehemalige Sängerin [[Tarja Turunen]] ausgebildete [[Sopran]]istin ist und diesem Gesangsstil zum Erfolg in der Metal-Szene verhalf, und [[Within Temptation]].
 
Während der Metal in Europa – Deutschland stellt mit dem [[Wacken Open Air]] das wichtigste [[Musikfestival|Festival]] der Szene – lebendig blieb, sah sich die nordamerikanische Szene mit einer Stagnation konfrontiert, auch wenn Bands wie [[Manowar]], [[Megadeth]] oder [[Slayer]] eine unverändert große weltweite Popularität genossen.
 
Das sollte neben verschiedenen als [[Crossover (Musik)|Crossover]] betitelten Bands wie den sehr erfolgreichen [[Faith No More]] der Grundstein für den [[Nu Metal]] sein. Jene Musikrichtung, ausgehend von den USA, gestaltete sich zu einem prägenden Trend der ausgehenden 1990er Jahre. Hauptsächlich losgetreten von Bands wie [[Korn (Band)|Korn]], [[Deftones]] und [[Limp Bizkit]] und später durch [[Slipknot]] und [[Linkin Park]] weitergeführt, konnte man sich gegenüber der dominierenden [[Black Music]] sogar in den [[Musik-Charts|Charts]] behaupten. In der – von nun als „klassisch“ oder „traditionell“ wahrgenommen&nbsp;– bisherigen Metal-Szene beäugte man den Erfolg dieser Musik allerdings tendenziell skeptisch, da sie kaum Bezüge zur alten Metal-Szene hatte, ihre Einflüsse eher vom [[Hardcore Punk|Hardcore]] und [[Hip-Hop]] stammten und sie ein deutlich kommerzielles Potential aufwies.
 
Ab 2002 ließen die Verkaufszahlen der meisten Nu-Metal-Bands dann stark nach,<ref name="mtv" /> während in einem Prozess, der an den [[Cock Rock|Cock-Rock]]-/Grunge-Umschwung zehn Jahre zuvor erinnerte, ausgehend von der Hardcore-Szene der [[Metalcore]] an Bedeutung gewann. Diese [[New Wave of American Heavy Metal]], angeführt von Bands wie zum Beispiel [[Killswitch Engage]] oder [[Chimaira (Band)|Chimaira]], vermengte Einflüsse des Hardcore mit klassischem Metal, besonders dem aggressiven [[Thrash Metal]] der Marke [[Slayer]] oder dem schwedischen [[Melodic Death Metal]].
 
{{Veraltet | dieses Absatzes | Die Entwicklung seit Mitte der 2000er Jahre fehlt | seit=2005}}
 
Um die Band [[Meshuggah]] entstand der Begriff ''[[Djent]]'', der den typischen Gitarrensound der Band [[Onomatopoesie|durch ein Wort beschrieb]]. Stilistische Vorläufer waren [[Progressive Metal]] und [[Groove Metal]], mit welchen der Djent die komplexen Rhythmen und die spielerisch anspruchsvollen Gitarrenriffs teilt. Weitere Vertreter dieser Richtung sind [[TesseracT]] oder [[Periphery]].
 
Einzelne Bands des Black Metal, z.&nbsp;B. [[Ved Buens Ende]], nahmen ab Mitte der 1990er Jahre progressive Elemente in ihre Musik auf und verzichteten auf genretypisches Auftreten wie [[Corpsepaint]] und satanistische Ästhetik. Ab der zweiten Hälfte der 2000er Jahre wurde für diese Musik unter dem Oberbegriff [[Post-Black-Metal]] subsumiert. Bekannte Vertreter dieser Strömung sind u.&nbsp;a. [[Nachtmystium]] oder [[Negura Bunget]]. Mit der EP ''Ruines Humaines'' (2006) der Band [[Amesoeurs]] und dem Album [[Souvenirs d’un autre monde]] (2007) der Band [[Alcest]] entstand eine Synthese der Genres Black Metal und [[Shoegaze]], die als ''[[Blackgaze]]'' oder ''Metalgaze'' bezeichnet wird.
 
== Musikalische Merkmale ==
Metal kann als Austreibung„Austreibung des [[Blues]] aus dem [[Rockmusik|Rock]]“ definiert werden.<ref>{{Literatur |Autor=Patrick Rösing |Titel=„Metal ist die Austreibung des Blues aus dem Rock“ |TitelErg=Interview mit Dietmar Elflein von Patrick Rösing |Sammelwerk=Festival Today |Band=2011 |Nummer=1 |Verlag=Schleswig-Holsteinischer Zeitungsverlag |Ort=Flensburg |Datum=2011-08-04 |Seiten=20 |Online=https://wwwweb.radio-exodusarchive.deorg/fileweb/content20141229053317/971-WOA_04082011.pdf |Abruf=2014-02-06 }} {{Webarchiv|url=https://www.radio-exodus.de/file/content/971-WOA_04082011.pdf |waybackAbruf=20140223213039 |text=„Metal ist die Austreibung des Blues aus dem Rock“ |archiv2022-bot=201912-05-01 06:17:53 InternetArchiveBot 15}}</ref> Musikalisch zeigt der Metal sowohl Einflüsse aus der [[Klassische Musik|klassischen]]<ref name="custodis38" /><ref name="mulvany50" /> als auch der [[Unterhaltungsmusik]], wobei deren Anteile in den einzelnen Subgenres variieren und der Metal bis auf eine kurze erfolgreiche Phase um das Jahr 1987Phasen nicht als populäre Musik definierbar ist.<ref name="mulvany11-16" /> Neben der Musik geben viele Künstler aber auch ihren Albencovern und ihren Shows ein Augenmerk, so dass den Metal auch eine visuelle Komponente prägt.
 
=== Instrumentierung ===
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=== Melodik und Harmonik ===
[[Datei:Breaking the Law (Judas Priest).svg|500px|mini|Beispiel eines typischen Metal-Riffs mit [[Moll (Musik)#Molltonleiter|äolischer]] Progression in I-VI-VII (Am-F-G): Das Haupt-Riff von [[Judas Priest]]s ''Breaking the Law''. ({{Audio|Breaking the Law (Judas Priest).mid|Hörbeispiel}})]]
 
Ein Merkmal des traditionellen Metal, der das Genre von anderen der [[Rockmusik]] entstammenden Musikstilen unterscheidet, sind modale Skalen, auch bekannt als Kirchentonleitern – beispielsweise verwenden [[Metallica]] sehr häufig den [[Phrygischer Modus|phrygischen Modus]]. Insbesondere der [[Äolischer Modus|Äolische Modus]] und andere Molltonarten dominieren viele Lieder.<ref name="wolfhoffmann" /> Konkret zeigt sich das in ChordprogressionChordprogressionen wie I–VI–VIII-VI–VII, I VII–-VII-(VI) oder I–VI–IV–VIII-VI–IV-VII oder manchmal I–I- minor V–IV-I, z.&nbsp;B. [[Judas Priest]] – ''[[Breaking the Law]]'' (Haupt-Riff: I–VI–VIII-VI-VII), [[Iron Maiden]] – ''Hallowed Be Thy Name'' (Hauptrhythmusmuster: I–VI–VIII-VI-VII), [[Accept]] – ''Princess of the Dawn'' (Haupt-Riff: I–VI–VIII-VI-VII).
 
Neben modalen Skalen fließen oft auch andere Tonleitern in die Soli und Melodien ein. So spielen viele klassisch inspirierte Gitarristen in [[Moll (Musik)#Harmonisches Moll|Harmonisch Moll]] (beispielsweise [[Yngwie Malmsteen]] oder [[Uli Jon Roth]]<ref>Dinosaur David B: [{{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/233 |wayback=20110706125708 |text=''Uli Jon Roth''] |archiv-bot=2022-03-25 23:12:15 InternetArchiveBot }}. ''Dinosaur Rock Guitar''. Online abgerufen am 6. Mai 2011</ref>). Ebenfalls sehr beliebt sind die [[Pentatonik]] und auch die [[Bluestonleiter]]. Einige Gitarristen benutzen die Tonleitern in melodischen Licks über modalen Akkorden, z.&nbsp;B. [[Tony Iommi]],<ref>HeadDino: [{{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/26 |wayback=20110706094925 |text=''Tony Iommi''] |archiv-bot=2022-03-25 23:12:15 InternetArchiveBot }}. ''Dinosaur Rock Guitar''. Online abgerufen am 6. Mai 2011</ref> [[Ritchie Blackmore]],<ref>HeadDino: [{{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/13 |wayback=20150710105533 |text=''Ritchie Blackmore''] |archiv-bot=2022-03-25 23:12:15 InternetArchiveBot }}. ''Dinosaur Rock Guitar''. Online abgerufen am 6. Mai 2011</ref> [[K. K. Downing]],<ref>HeadDino: {{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/19 |wayback=20110706102419 |text=''KK Downing'' |archiv-bot=2019-05-01 06:17:53 InternetArchiveBot }}. ''Dinosaur Rock Guitar''. Online abgerufen am 6. Mai 2011</ref> [[Glenn Tipton]]<ref>HeadDino: [{{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/59 |wayback=20110706090004 |text=''Glenn Tipton''] |archiv-bot=2022-03-25 23:12:15 InternetArchiveBot }}. ''Dinosaur Rock Guitar''. Online abgerufen am 6. Mai 2011</ref> und [[Wolf Hoffmann (Musiker)|Wolf Hoffmann]].<ref name="wolfhoffmann" /> Obwohl ein sehr simples System, setzen Gitarristen wie [[Zakk Wylde]] und [[Angus Young]] die Pentatonik in vielfältiger Weise ein. Es ist erwähnenswert, dass Metal vom Hard Rock insbesondere dadurch unterschieden wird, anstelle der Blues-Skala besagte andere Tonleitern zu verwenden.
 
[[Datei:Black sabbath transcription.png|500px|mini|Beispiel einer harmonischen Progression mit Tritonus(G-C#): Das Haupt-Riff des Liedes ''[[Black Sabbath (Lied)|Black Sabbath]]''.]]
 
Ein harmonisches Markenzeichen vieler Metal-Stile ist der Gebrauch spannungsreicher Tonbeziehungen, wie z.&nbsp;B. der [[Chromatik]] oder – wie viele Musiker und Experten herausgestellt haben – des [[Tritonus]].<ref>Wolf Marshall, „Power Lord-Climbing chords, evil tritones, giant callhouses“ ''Guitar Legends'', April 1997, S. 29</ref><ref name="MH">[[Sam Dunn]]: {{Webarchiv|url=http://www.metalhistory.com/ |wayback=20180807081407 |text=''Metal: A Headbanger’s Journey'' |archiv-bot=2019-05-01 06:17:53 InternetArchiveBot }}. Warner Home Video (2006). Online abgerufen am 19. März 2007</ref> Letzteres dissonante Intervall wurde in der mittelalterlichen Musik strikt vermieden. Es wurde von Mönchen als ''Diabolus in musica'' (lat. ‚Teufel in der Musik‘) bezeichnet, da es dem Hörer im Allgemeinen einen „bedrückenden“, „erschreckenden“ oder „bösen“ Klang suggeriert, weswegen Künstler es in Riffs und Soli ausgiebig nutzen.
 
Metal benutzt extensiv den [[Orgelpunkt]] als harmonische Basis. Ein Orgelpunkt ist eine anhaltende oder rhythmisch wiederholte Note, typischerweise im tieferen Tonbereich, über welcher in einem anderen Tonbereich eine oder mehrere freie Harmonien gespielt wirdwerden. Metal-Riffs bauen häufig auf einer persistent wiederholten Note auf, die auf den unteren Saiten der Gitarre oder des Basses gespielt wird (meistens E-, A- oder D-Saiten). Anders ausgedrückt: Eine bestimmte Bassnote wird andauernd wiederholt, während einige unterschiedliche Akkorde gespielt werden, die diese Bassnote normalerweise nicht enthalten würden. Z.&nbsp;B. das Eröffnungsriff von Judas Priests ''You’ve Got Another Thing Comin' '' – hier spielt eine Gitarre den Orgelpunkt in F#, während die andere die Akkorde spielt. Im Black Metal wird der Orgelpunkt vorzugsweise vom Bass, seltener von der Gitarre selbst gespielt.
 
Ein harmonisches Genremerkmal bilden [[Powerchord]]s. Sie bestehen aus einer Basisnote und einer reinen Quinte, zuzüglich der Basisnote eine Oktave höher. Manchmal werden auch andere Powerchords mit einem anderen Intervall statt der traditionellen reinen Quinte verwendet,<ref>"Shaping Up and Riffing Out - Using major and minor power chords to add colour to your parts" ''Guitar Legends'', April 1997, S. 97</ref> z.&nbsp;B. mit der reinen Quarte, der kleinen oder großen Terz, der verminderten Quinte oder der kleinen Sexte.
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=== Rhythmus und Tempo ===
[[Datei:One Taktarten.png|mini|400px|Wechselnde Taktarten in Metallicas Titel ''[[One (Metallica-Lied)|One]]'' – Der Titel beginnt mit einer gezupften [[Akustische Gitarre|Akustikgitarre]] im <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt und geht über den <sup>2</sup>/<sub>4</sub>-Takt und den <sup>3</sup>/<sub>4</sub>-Takt in [[Powerchord]]s im 6/4-Takt über, um dann wieder in den 3/4-Takt zu wechseln.]]
Im Metal wird hauptsächlich der <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt verwendet, andere Taktarten sind aber keinesfalls ausgeschlossen. So wechselt der Takt in [[Metallica]]s Lied ''[[One (Metallica-Lied)|One]]'' (siehe Noten und *[[Datei:Speaker Icon.svg|15px]]) mehrere Male. Metal-[[Ballade (U-Musik)|Balladen]] stehen mitunter im <sup>6</sup>/<sub>8</sub>-Takt, nicht zuletzt weil dieser Takt sich gut für Akkordzerlegung ([[Arpeggio|Arpeggi]]) eignet (siehe ''[[Nothing Else Matters]]'' von Metallica).
 
Im Metal wird hauptsächlich der <sup>4</sup>/<sub>4</sub>-Takt verwendet, andere Taktarten sind aber keinesfalls ausgeschlossen. So wechselt der Takt in [[Metallica]]s Lied ''[[One (Metallica-Lied)|One]]'' (siehe Noten) mehrere Male. Metal-[[Ballade (U-Musik)|Balladen]] stehen mitunter im <sup>6</sup>/<sub>8</sub>-Takt, nicht zuletzt weil dieser Takt sich gut für Akkordzerlegung ([[Arpeggio|Arpeggi]]) eignet (siehe ''[[Nothing Else Matters]]'' von Metallica).
Je nach Genre werden unkonventionelle Rhythmen als wichtiges Stilelement angesehen. Insbesondere im [[Progressive Metal]] sowie in Teilen des [[Death Metal]] werden häufig [[Tempo (Musik)|Tempo]] und [[Takt (Musik)|Taktart]] gewechselt. Auf diese Weise wirken die Lieder manchmal (gewollt) uneingängig. In einigen Genres wie [[Mathcore]] sind komplexe Taktschemata neben Dissonanz stilprägend.
 
Je nach Genre werden unkonventionelle Rhythmen als wichtiges Stilelement angesehen. Insbesondere im [[Progressive Metal]] sowie im Teilen des [[Death Metal]] werden häufig [[Tempo (Musik)|Tempo]] und [[Takt (Musik)|Taktart]] gewechselt. Auf diese Weise wirken die Lieder manchmal (gewollt) uneingängig. In einigen Genres wie [[Mathcore]] sind komplexe Taktschemata neben Dissonanz stilprägend.
 
Ein bestimmendes Merkmal des Metal sind [[Staccato]]rhythmen, häufig durch [[Palm Muting]] (das teilweise Abdämpfen der Saiten mit der Schlaghand) realisiert. Die rhythmischen Figuren des Metal sind typischerweise relativ lang.
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== Lyrische und gestalterische Themen ==
{{Hauptartikel|Themen der Metal-Szene}}
 
Als lyrische und gestalterische [[Themen der Metal-Szene]] werden in Szenedarstellungen einige inhaltliche Komplexe benannt, welche sich in vielen Subströmungen wiederfinden. Diese werden von Künstlern in der [[Metal (Kultur)|Metal-Szene]] propagiert, von Fans aufgegriffen und rezipiert und dienen als weitere szeneinterne Anknüpfungspunkte untereinander. Die meisten dieser [[Topos (Geisteswissenschaft)|Kerntopoi]] finden sich in den Gestaltungen von [[Tonträger]]n, Werbungen, Bühneninszenierungen, [[Musikvideo]]s und Liedtexten unterschiedlicher Szeneakteure sowie in den häufig auf solche Elemente rekurrierende Textilien und Aufnäher.
 
Als die [[Metal (Kultur)#Vergemeinschaftungspraxis|Vergemeinschaftungspraxis der Szene]] mitbestimmenden, thematischen Schwerpunkte gelten Auseinandersetzungen mit der Figur des [[Teufel]]s, inklusive diverser Formen des [[Okkultismus]], literarischen Gattungen wie [[Fantasy]] und [[Horrorliteratur|Horror]], der [[Vormoderne]] oder als negativ wahrgenommene Emotionen wie [[Hass]] und [[Wut]] oder [[Angst]], [[Grauen]] und [[Trauer]]. Den negativ wahrgenommenen Emotionen stehen besonders die als [[Apollinisch-dionysisch|dionysisch]] genannten Themen [[Sexualität]], [[Drogenkonsum|Drogen-]] und [[Alkoholkonsum]] sowie Partybeschreibungen gegenüber. Dabei kann eine solche Auflistung weder als exklusiv noch als absolut betrachtet werden. Weitere Themen können bei einzelnen Interpreten, Stilrichtungen, Peers oder Szene-Subströmungen von immanenter Bedeutung sein, während sich kaum eine Szeneströmung oder Stilrichtung allen Themen widmet.
 
== StilartenGeschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte des Metals}}
[[Datei:metalgenres.png|mini|Ein Schema der verschiedenen Metal-Genres und ihre Verknüpfungen]]
Die Unterscheidung verschiedener Substile stellt heute einen wichtigen Aspekt des Szenelebens dar. Während einerseits viele Fans sich ein komplexes Schema von Genre ausarbeiten, kritisieren andere Fans derartige Kategorisierungsversuche als sinnlos und einschränkend.<ref>Rachendrachen: [http://www.vampster.com/artikel/show/?id=12692 ''DAS METAL-UTENSIL DES MONATS: ´Wenn du nicht weißt, was es ist, nenn´ es Progmetal!´'']</ref>
 
Die [[Geschichte des Metals]] bilden mit jener der Metal-Szene eine ineinander greifende Einheit kultureller und musikalischer Entwicklungen. Während Darstellungen der musikalische Entwicklung meist mit dem Ende der 1960er Jahre beginnen, werden Aufbereitungen der kulturelle Entwicklung hingegen mit in den frühen 1980er Jahren begonnen.
Dem ursprünglichen [[Heavy Metal]] – vor allem dem der [[New Wave of British Heavy Metal|NWoBHM]] – ist heute der [[Power Metal]] am nächsten. Vor allem ältere Metal-Anhänger zählen noch den [[Hard Rock]] selbst zum Heavy Metal, da letzterer sich aus diesem entwickelt hatte, was die Abgrenzung beider Genres anfangs erschwerte. Massenkompabilität erreichte aus diesem Bereich besonders der [[Glam Metal]], der eher dem Hard Rock als dem Metal zuzuordnen ist.
 
Die Geschichte des Metals und der Metal-Szene ist geprägt von der stetigen Neuverhandlung und Neubesetzung des Begriffes Metal und des differierenden Verständnisses der entsprechenden Musik. Entlang des Diskurses um die Authentizität neuer Ausprägungen wurde die Zugehörigkeit entsprechender Interpreten und Fans zu einer gemeinsamen Kultur anhaltend in Frage gestellt und diskursiv erschlossen.<ref name="GMV30">{{Literatur |Autor=Susanne Sackl-Sharif |Titel=Gender – Metal – Videoclips |Verlag=Budrich UniPress |Ort=Opladen |Datum=2015 |ISBN=978-3-86388-702-5 |Seiten=30}}</ref> Insbesondere entlang dieser Fragestellung entstanden manche der Strömungen als Abgrenzung zu temporär populären Entwicklungen im Metal. So ist die [[Black Metal|Black-Metal]]-Szene im Kontrast zum [[Death Metal]] und der mit einem entsprechenden Selbstverständnis einhergehende [[True Metal]] im Kontrast zu popkulturellen Derivaten wie dem [[Glam Metal]] entstanden. Ausgehend von mitunter regional geprägten Entwicklungen der Szene entstanden so seit den 1980er Jahren stetig neue Spielweisen, die häufig eigene Subszenen ausbildeten und weitere Entwicklungen forcierten. Seither werden entlang dieser Entwicklungen Definitionen des gesamten Spektrum der Musik, der vollständigen Szene sowie der Subszenen und ihre präferierten Musikstile aus der Szene heraus und in der Forschung zur Szene fortwährend verhandelt. „Welche Subfelder zum Metal gerechnet werden und welche nicht, ist ebenso je nach Standpunkt unterschiedlich wie das Zuordnen einzelner Bands zu einem Subfeld.“<ref name="GMV30" /> Viele seither neu entstandene Musik-Strömungen brachten musikalische Aspekte, teils anderer Subkulturkreise, in die Szene ein oder generierten aus anderen Bezügen neue. Häufig wurden mit dem Aufkommen neuer Subströmungen ältere, zuvor in Frage gestellte Strömungen von der Szene akzeptiert.
Der [[Speed Metal]] und der [[Thrash Metal]] gehen von diesem Bereich fließend über in das weite Feld des [[Extreme Metal]]. Wichtig sind dort der [[Death Metal]] und der [[Black Metal]], gelegentlich wird auch der [[Doom Metal]] dazu gezählt.
 
So erfuhr der [[Glam Metal]] durch den Erfolg des [[Grunge]] Akzeptanz im Metal. Andere Strömungen wie der [[Thrash Metal]] wurden nach kurzem Widerstand als Szeneaspekt angenommen. Viele dieser Subströmungen entstanden parallel zueinander und entwickelten sich gelegentlich unabhängig voneinander separat weiter, woraus eine immense Fülle an Stilrichtungen mit eigenen Betitelungen und zum Teil eigenen Fankreisen unter dem Begriff Metal subsumiert wird. Hinzukommend entstanden Musikrichtungen und die sich auf diese berufenden Szeneströmungen häufig zeitversetzt zueinander.
Es existieren zahlreiche weitere Substile – z.&nbsp;B. [[Progressive Metal]], [[Folk Metal]] – und die Übergänge sind untereinander meist fließend. Beispiele für Übergänge zu anderen Musikarten sind der [[Gothic Metal]], der [[Industrial Metal]], der [[Nu Metal]], der Folk-, [[Pagan Metal|Pagan]]- und [[Viking Metal]], der [[Grindcore|Grind]]- und der [[Metalcore]].
 
Kartographie- und Überblicksversuche sind häufig unvollständig und meist von subjektiven Einschätzungen geprägt. Stilbegriffe wie [[Post-Metal]], [[Gothic Metal]] stehen indes in einer binären Funktion sowohl einen konkreten und oft eng definierten Stil wie auch einen groben Oberbegriff zu betiteln, weitere Stilausprägungen werden indes unter mehreren Begriffen geführt.<ref Name="Anselmi330">{{Literatur|Autor=J. J. Anselmi|Titel=Doomed to Fail|TitelErg=The Incredibly Loud History of Doom, Sludge, and Post-metal|Jahr=2020|Verlag=Rare Bird Books|Sprache=en|ISBN=978-1-64428-064-5|Seiten=330}}</ref><ref name="GothicMetal196">{{Literatur |Autor=Stefan Gnad |Hrsg=Alexander Nym |Titel=Gothic Metal |Sammelwerk=Schillerndes Dunkel. Geschichte, Entwicklung und Themen der Gothic-Szene |Auflage=1. |Verlag=Plöttner Verlag |Ort=Leipzig |Datum=2010 |ISBN=978-3-86211-006-3 |Seiten=189–199, hier S. 196}}</ref> Einige Begriffe wie [[Christlicher Metal|White]] oder [[Black Metal]] beschreiben primär lyrische beziehungsweise ideologische Schwerpunkte anstatt oder nebst musikalischer Variationen.<ref Name="BFG66">{{Literatur|Autor=Bettina Roccor|Titel=Heavy Metal|TitelErg=Die Bands. Die Fans. Die Gegner|Verlag=Beck|Ort=München|Jahr=1998|Seiten=66}}</ref><ref name="MRLid">{{Internetquelle |url=http://metal-rules.com/interviews/trouble-jan2004.htm |autor=Luxi Lahtinen |datum=Januar 2004 |titel=Interview with Trouble |hrsg=Metal Rules |zugriff=2018-08-01 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20170921143911/http://metal-rules.com/interviews/trouble-jan2004.htm |archiv-datum=2017-09-21 |sprache=en}}</ref> Ausgehend von mitunter regional geprägten Entwicklungen der Szene entstanden so seit den 1980er Jahren stetig neue Spielweisen, die häufig eigene Subszenen ausbildeten und so weitere Entwicklungen forcierten. Seither werden entlang dieser Entwicklungen Definitionen des gesamten Spektrum der Musik, der vollständigen Szene sowie der Subszenen und ihre präferierten Musikstile aus der Szene heraus und in der Forschung zur Szene fortwährend verhandelt. Ein abgeschlossene Kartografie der Musik ist daher nicht möglich.
[[Datei:2002.11.18 manowar bercy eric adams 1.jpg|mini|[[Eric Adams (Musiker)|Eric Adams]], Sänger der True-Metal-Band Manowar, 2002]]
Während es einerseits ein starkes [[Zusammengehörigkeitsgefühl|Gemeinschaftsgefühl]] unter den Metal-Fans gibt, herrschen besonders zwischen den fanatischeren Anhängern einzelner Richtungen oft Animositäten. Die Strömungen definieren sich in vielen Fällen nicht nur rein musikalisch, sondern hinter ihnen stehen nicht selten auch eigene Subszenen im Metal. In einigen Fällen wird die Ideologie sogar als einziges Kriterium zur Unterscheidung verwendet, so zum Beispiel beim [[Christlicher Metal|christlichen Metal]], der sich ausschließlich über den christlichen Hintergrund seiner Texte definiert, aber in musikalischer Hinsicht praktisch das ganze Spektrum der Metal-Substile abdeckt. So werden Bands mit typischem, nordisch inspiriertem Black-Metal-Klang, aber christlichen Texten, aufgrund der [[Satanismus|satanistischen]] Prägung des Black Metal als mit diesem Begriff unvereinbar gesehen und deshalb auch als „[[Unblack Metal]]“ bezeichnet. Ähnlich sind auch Richtungen wie [[True Metal]] und [[Viking Metal]] entschieden durch ihr Gedankengut bestimmt. Besonders umstritten innerhalb der Metal-Szene sind der [[Glam Metal]]<ref name="custodis39" /> und der [[Nu Metal]],<ref name="custodis39" /> da diese mehr am Mainstream orientiert sind als die meisten anderen Stile des Metal. Insbesondere [[True Metal|True-Metal]]-Bands wie [[Manowar]] stehen diesen Substilen sehr ablehnend gegenüber und bezeichnen sie abwertend als ''False Metal'' sowie deren Anhänger als ''Poser''. Andererseits sind Vertreter des musikalisch von anderen Substilen nicht klar abgrenzbaren True Metal immer wieder dem Vorwurf der Selbstüberschätzung ausgesetzt, da sie für sich beanspruchen würden, die „wahren Metalheads bzw. Metaller“ zu sein und sich somit nach Auffassung von Kritikern der Lächerlichkeit preisgäben.
 
== Rezeption ==
=== Innere Rezeption ===
[[Datei:Slayer, The Fields of Rock, 2007.jpg|mini|300px|Slayer live im Jahre 2007; v.l.n.r: [[Jeff Hanneman]], [[Tom Araya]] und [[Kerry King]]]]
In den Augen der Fans zeichnet sich die Musik vor allem durch ihre Intensität und [[Authentizität]] aus. Erstere Eigenschaft lässt sich vor allem mit ihrer [[Lautstärke]], ihrem straffen [[Rhythmus (Musik)|Rhythmus]], der oft hohen Geschwindigkeit, ihrem Spiel von [[Dissonanz]] und [[Konsonanz]] sowie ggf. anderen Elementen wie Komplexität und Virtuosität begründen.<ref name="mulvany11-16" /> Der Hang zum Authentischen zieht sich durch die gesamte Subkultur und drückt sich unter anderem in dem Anspruch an die Musiker aus, dass sie ihre Musik selber schreiben und sich nicht durch kurzlebige Trends beeinflussen lassen. Zwischen den Bands und Fans bestehen trotz klarer Grenzen enge Verbindungen, was auch als Merkmal der [[Folk]]-Musik gilt, weshalb auch die Existenz eines folkloristischen Ideals im Metal oder sogar die Einordnung des Metal als Folk-Musik (über den [[Folk Metal]] hinaus) diskutiert werden.<ref name="mulvany11-16" /> Im Gegensatz zum kurzlebigen Pop, in dem den jeweils neuesten Liedern gegenüber älteren Priorität eingeräumt wird, zeigt sich im Metal ein starkes musikalisches Traditionsbewusstsein<ref name="mulvany11-16" /> sowohl im Aufgreifen von Folk- und klassischer Musik<ref name="mulvany11-16" /><ref name="mulvany50" /> als auch hinsichtlich der Klassiker der jeweiligen Subgenres. Fällt eine Band unter Verdacht, „kommerziell“ zu sein (wofür insbesondere bei extremeren Substilen häufig bereits geringer kommerzieller Erfolg ausreicht), so betrachten das oft nicht wenige Metal-Fans als „Verrat“ am Metal.
 
=== Verhältnis zu anderen Subkulturen ===
In den Anfangstagen des Metals wurde das Genre selbst innerhalb der noch deutlich weniger als heute ausdifferenzierten Rockkultur als geringwertig angesehen. Noch bis in die 1990er Jahre charakterisierte das in Deutschland einflussreiche „Rock-Lexikon“ von [[Barry Graves]] und [[Siegfried Schmidt-Joos]] (Heavy) Metal als „extrem verstärkten, bombastischen Rocksound, der vor allen Dingen weiße, junge Männer aus niederen Bildungsschichten mit Sexualängsten anzog“ und attestierte dem Genre einen „ohnehin limitierten musikalischen Gehalt.“<ref name="lexi">Barry Graves, Siegfried Schmidt-Joos: ''Das neue Rock-Lexikon''. Bd. 2, ISBN 978-3-499-16321-0, S. 913</ref>
 
In der Szene ist häufig eine Abneigung gegenüber „nicht handgemachter“ Musik verbreitet. So halten [[Hip-Hop (Subkultur)|Hip-Hopper]] in der Metal-Szene häufig als Feindbild her, ihre musikalischen Vorlieben werden als niveaulos oder oberflächlich angesehen. Die teilweise vorgenommene [[Stereotyp]]isierung der Hip-Hopper zu aggressiven, wenig intelligenten Proleten wird von vielen Webseiten auf satirische Art und Weise bis ins Extrem geführt, von vielen Metal-Anhängern aber als intolerant abgelehnt. Andererseits kommt es immer wieder auch zu [[Kollaboration]]en mit Musikern aus anderen Bereichen, wie z.&nbsp;B. aus dem Hip-Hop, besonders im [[Crossover (Musik)|Crossover]] ([[Anthrax (Band)|Anthrax]]) oder im [[Nu Metal]] ([[Korn (Band)|Korn]], [[Limp Bizkit]]).
 
Aufgrund sich teilweise überschneidender Hörgewohnheiten treten Metal-Fans beispielsweise auf Festivals und Konzerten häufig in Kontakt zu [[Gothic (Kultur)|Goths]], [[Punk]]s, [[Rocker]]n, Fans [[Electro (Sammelbezeichnung)|härterer elektronischer Musik]], [[Hardcore Punk|Hardcore]]-Fans oder anderen Vertretern des alternativen Spektrums der Musik. Zu musikorientierten Subkulturen außerhalb des alternativen Spektrums existieren grundsätzlich keine besonders gefärbten Kontakte.
 
=== Verhältnis zur Öffentlichkeit ===
Während einige Bands aus dem Metal-Bereich und – abhängig von [[Trend (Soziologie)|Trends]] und dem jeweiligen [[Zeitgeist]] – auch ganze Sparten in der Öffentlichkeit Gehör finden und ihre Musik von einem breiten Publikum konsumiert wird, wird der Metal auch mit vielen Vorurteilen verbunden.
 
Kritische Blicke von Außenstehenden werden durch vielerlei Faktoren ausgelöst. Ein gewisses Unwissen zeigt sich beispielsweise darin, dass manche Menschen einen Metaller nicht von einem [[Punk]] oder [[Gothic (Kultur)|Goth]] unterscheiden können. Die oftmals langen Haare wurden als feminin und bei Männern als obskur aufgefasst, da in Europa moderne Männer grundsätzlich Kurzhaarfrisuren trügen. Die Toleranz ist allerdings seit den 1960er Jahren generell größer geworden.
 
Ähnlich wie gewaltthematisierende Filme, Comics oder Computerspiele wird auch Metal manchmal als jugendgefährdend eingestuft. Dabei wird davon ausgegangen, dass der Metal mit seiner Tendenz zur Thematisierung von konfliktreichen Aspekten des Lebens negative Auswirkungen auf die [[Psyche]] von Jugendlichen haben kann. Das geht teilweise so weit, dass Metal für Suizide oder Amokläufe von Jugendlichen verantwortlich gemacht wird. Mehrfach standen so schon Bands wie [[Marilyn Manson]] oder [[Slipknot]] am Pranger.
 
Besonders in den 1960er Jahren tendierte man dazu, [[Rockmusik]] generell als verdummenden, primitiven Krach zu bezeichnen, welcher sich schädigend auf die Moral der Hörer auswirken würde. Während diese Einstellung aus dem Alltag weitestgehend verschwunden ist, lebt sie als übertriebenes Klischee weiterhin fort, beispielsweise in den Zeichentrickfiguren [[Beavis and Butt-Head]].
 
Ein populärer Mythos sind die sogenannten [[Rückwärtsbotschaft]]en. Angeblich wurden in Metal-Titeln rückwärts aufgenommene Tonbotschaften versteckt, die den Hörer unterbewusst beeinflussen würden. Die Existenz solcher versteckter Botschaften wurde jedoch bis heute nicht nachgewiesen, die Wirkung als Methode mentaler Beeinflussung sogar durch wissenschaftliche Studien widerlegt. Allerdings machen sich einige Bands diesen Mythos zu eigen und platzieren absichtlich rückwärts gesprochene Nachrichten auf ihren Alben.
 
Weiterhin existent ist die Vorstellung, in der Metal-Szene bestehe ein Hang zum [[Satanismus]]. Dieser oder andere Formen des [[Okkultismus]] spielen in den meisten Sparten keine ernsthafte Rolle, sie dienen in der Regel allenfalls zur bewussten Provokation<ref name="loc15f" /><ref name="olson13" /><ref name="olson17" /><ref name="olson25" /> und Rebellion und der Betonung der eigenen Freiheit,<ref name="olson13" /><ref name="olson25" /> wenngleich viele Metal-Fans tendenziell eher kirchenkritisch eingestellt sind bzw. Religion ablehnen. Eine ernsthafte Beschäftigung mit dem philosophischen sowie religiösen Satanismus ist beinahe ausschließlich im [[Black Metal]] auffindbar, bei dem ein religiöser Hintergrund als allgemein gegeben anzusehen ist.<ref name="olson37f" /><ref name="olson40ff" />
 
Einige Metal-Bands können sich über Jahre hinweg eines hohen Bekanntheits- und Beliebtheitsgrades erfreuen. Beispiele dafür sind [[Black Sabbath]], [[Iron Maiden]], [[Metallica]], [[Megadeth]], [[Judas Priest]], [[Slayer]] und [[Manowar]]. Allgemein hat die Bedeutung des Metal im kommerziellen Mainstream aber im Laufe der Zeit geschwankt. Während in den 1970ern die [[New Wave of British Heavy Metal]] kommerzielle Erfolge hatte, war in den 1980er Jahren vor allem der so genannte [[Glam Metal]] ein extrem dominanter Bestandteil der Musikcharts. Obwohl dieser von Teilen der Szene als [[kommerz]]iell abgelehnt wurde, prägte er seinerzeit dennoch das Bild des Metal als einen auf sexuellen Exzentrismus fokussierten, oberflächlichen Musikstil. Nachdem dieser seine Massenpopularität verloren hatte, spielte im Mainstream der Metal nur noch eine sehr geringe Rolle. Kommerziell erfolgreich wurde Metal auf breiterer Basis erst wieder Mitte der 1990er Jahre durch die Vertreter des [[Nu Metal]].
 
In [[Norwegen]] ist der [[Black Metal]] mit seiner Kultur und seinen Akteuren sogar ein fester Begriff und findet breites Interesse in den Medien. Die meisten Menschen dort kennen Bands wie [[Darkthrone]] oder [[Emperor (Band)|Emperor]] zumindest vom Namen her, das [[Oslo]]er [[Inferno Metal Festival Norway]] wurde im Fernsehen übertragen.
 
=== Visualisierungen ===
Typisch für viele Metal-Genres ist die große Rolle, die die [[Visualisierung|optische Präsentation]] des musikalischen Materials spielt. Die [[Schallplattenhülle|Cover]] und [[CD- und DVD-Verpackungen#Begriffe|Beihefte]] sind relativ oft mit komplexen Zeichnungen zur Untermalung der Thematik bzw. der Atmosphäre auf optischer Ebene gestaltet. Auf den Covers wird meist auf Bilder der jeweiligen Band verzichtet. Dagegen besitzen manche Gruppen eigene Maskottchen, denen eine zentrale Position auf dem Plattencover zukommt. Das bekannteste Beispiel ist der Zombie ''Eddie'' von [[Iron Maiden]], aber auch andere Bands wie [[Motörhead]] (''Snaggletooth''), [[Megadeth]] (''Vic Rattlehead'') oder [[Running Wild (Band)|Running Wild]] (''Adrian'') verwenden zur Visualisierung die immer gleichen Figuren. Im Gegensatz dazu sind beispielsweise im Pop-Bereich mehrheitlich Fotoaufnahmen der Künstler auf den CD-Covers anzutreffen.
 
[[Datei:Megadeth logo chrome.png|mini|Das seit ihren Anfangstagen bis heute kaum veränderte Logo Megadeths]]
Ein weiterer für den Metal typischer Aspekt ist die Art der Darstellung der Bandnamen auf Plattencovern und [[Merchandising]]-Artikeln. So stellen viele Bands ihren Namen in einer leicht voneinander abzugrenzenden Art dar und behalten diese Darstellung über die Jahre bei. Vorwiegend im Death- und Black Metal finden sich auch bis zur Unleserlichkeit verzierte Schriftzüge von Bandnamen, die teils nur noch von „Eingeweihten“ entziffert werden können.
 
=== Medien ===
Die Bandbreite an Printmedien ist im Metal im Vergleich zu anderen Szenen relativ umfangreich. Einer der Vorreiter war seit 1980 das niederländische Blatt ''[[Aardschok]]'' das als erste Publikation ausschließlich über Metal berichtete (wobei dieser nicht vom Hard Rock abgegrenzt wurde),<ref>Marc Halupczok: ''Eine Szene wächst''. In ''Metal Hammer'', Sonderheft Nr. 1/2012: ''History of Metal'', S. 20</ref> seit 1981 erschien in englischer Sprache ''[[Kerrang|Kerrang!]]''. Neben den beiden größten deutschsprachigen Publikationen, der ursprünglich eher auf traditionellen Metal ausgerichteten Zeitschrift ''[[Rock Hard]]'' und dem ''[[Metal Hammer]]'' gibt es noch zahlreiche kleinere Zeitschriften, wie ''Metal Heart'', ''Heavy'', das ''Eternity Magazine'', oder auch die auf extremere Spielarten spezialisierte Zeitschrift ''[[Legacy (Musikmagazin)|Legacy]]''. Außerdem widmen sich einige Fans dem Vertrieb eigener [[Fanzine]]s. Diese zählen neben Konzerten<ref name="apm17f" /><ref>him: {{Webarchiv|url=http://www.metal.de/kolumne.php4?was=kolumne&id=3 | wayback=20090403232020 | text=''Das Live-Konzert''}}</ref>, Festivals<ref>him: {{Webarchiv|url=http://metal.de/kolumne.php4?was=kolumne&id=4 | wayback=20071015121102 | text=''Das Open Air''}}</ref> und [[Tape-Trading]]<ref name="apm17f" /> zu den wichtigen Kommunikationswegen unter Metallern.<ref name="apm17f" />
 
In den 1980er und 1990er Jahren gab es auch Fernsehsendungen, die sich mit dem Metal beschäftigten, dazu gehörten u.&nbsp;a. ''Hard ’n Heavy'' ([[musicbox]]/[[Tele 5]], 1983–1991), moderiert von [[Annette Hopfenmüller]], ''MOSH'' ([[RTL Television|RTL Plus]], 1988–1989), moderiert von [[Sabina Classen]] ([[Holy Moses]]) und [[Götz Kühnemund]], ''Metalla'' ([[VIVA]], 1993–1998), moderiert von [[Ralph Krieger]], Adam Turtle und [[Markus Kavka]], und ''Virus'' ([[VIVA Zwei|VIVA2]], 1998–1999).
 
International wurde vor allem die Sendung ''[[Headbangers Ball]]'' populär. Sie wurde in den USA ([[MTV]], 1987–1995), moderiert von Kevin Seal (1987–1988), [[Adam Curry]] (1988–1990) und Riki Rachtman (1990–1995), und parallel dazu in Europa ([[MTV Networks Europe|MTV Europe]], 1990–1997), moderiert von [[Kristiane Backer]] (1990) und [[Vanessa Warwick]] (1991–1997), ausgestrahlt.
 
Seither sind spezifische Heavy-Metal-Sendungen im Fernsehen sehr selten anzutreffen. Als eine der letzten Sendungen wurde das unmoderierte ''Hell’s Kitchen'' auf VIVA abgesetzt, das in halbstündiger Laufzeit Videoclips präsentierte. Videos werden gegenwärtig auf label-eigenen [[DVD]]s vertrieben, als Beilage der obengenannten Zeitschriften oder vor allem über Label-Kanäle und Band-Profile bei Videoplattformen wie [[YouTube]] oder [[MySpace]] veröffentlicht. In diesem Zusammenhang tragen auch Online-Magazine zur Verbreitung der Videos bei. Das [[Internet]] konnte sich mit Online-Magazinen wie ''[[Powermetal.de]]'', ''[[Vampster]]'' oder ''metal.de'' und -Communitys (Foren etc.) als weiteres wichtiges [[Massenmedien|Kommunikationsmedium]] etablieren. In Regionen, wo es mitunter keine Live-Auftritte gibt, kommt Aufnahmen und anderen Kommunikationswegen eine zentrale Bedeutung zu.<ref name="apm17f" />
 
== Internationalität ==
Heavy Metal entstand ursprünglich im britischen Raum, der bis in die frühen 1980er Jahre auch dominanter Teil der Subkultur blieb. Mit dem Aufkommen des Thrash Metal in der ersten Hälfte der 1980er, der größtenteils von US-amerikanischen und deutschen Bands geprägt wurde, änderte sich das. Mit der folgenden Stilexplosion der 1980er Jahre wurde besonders Skandinavien bedeutend für die Weiterentwicklung der verschiedenen Metal-Stile, aber auch in anderen Regionen der Welt begannen sich eigenständige Metal-Szenen zu entwickeln. Mit Blick auf die Extreme-Metal-Szene resümierte [[Keith Kahn-Harris]] zur Struktur der Metal-Szene: „Die Szene ist global, enthält darin aber quasi-autonome lokale Szenen in den meisten Ländern der Welt.“.<ref name="hate1">„The scene is global, but contains quasi-autonomous local scenes within it in most countries of the world.“ Keith Kahn-Harris: ''“I hate this fucking country”: Dealing with the Global and the Local in the Israeli Extreme Metal Scene''. In: Richard Young (Hrsg.): ''Critical Studies, Music Popular Culture Identities.'', 2002, S. 122</ref> Heute ist Metal ein Phänomen geworden, das in fast allen Ländern der Welt beheimatet ist, die Online-Datenbank ''[[Encyclopaedia Metallum]]'' weist Metal-Bands in über 130 Ländern nach, darunter Ländern wie Botswana, Kuba, Grönland, Iran, Myanmar, Madagaskar und Pakistan.<ref>[http://www.metal-archives.com/browse/country ''Browse by country''.] ''Encyclopaedia Metallum: The Metal Archives''; abgerufen am 22. April 2011</ref>
 
== Literatur ==
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* Reto Wehrli: ''Verteufelter Heavy Metal.'' Telos Verlag, Münster/Westf. 2001, ISBN 3-933060-04-4.
* Holger Schmenk, Christian Krumm: ''Kumpels in Kutten. Heavy Metal im Ruhrgebiet.'' Henselowsky & Boschmann, Bottrop 2010, ISBN 978-3-942094-02-3.
* [[Hartmut Rosa]]: ''When Monsters Roar and Angels Sing. Eine kleine Soziologie des Heavy Metal.'' Kohlhammer, Stuttgart 2023, ISBN 978-3-17-042648-1.
* [[Niels Penke]]: ''Die Vergötzung des Konkreten und das verhasste Abstrakte. Antisemitismus im Extreme Metal''. In: Maria Kanitz, Lukas Geck (Hrsg.): ''Klaviatur des Hasses : Antisemitismus in der Musik''. Baden-Baden : Nomos, 2022, S. 71–89
 
== Siehe auch ==
* {{Portal|Metal|Alles zum Metal in der Wikipedia}}
* [[Liste von Metalstilen]]
== Weblinks ==
{{Commonscat|Heavy metal music|Metal}}
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<ref name="slang">
Tom Dalzell, Terry Victor: ''The Concise New Partridge Dictionary of Slang and Unconventional English''. Routledge, New York 2008, ISBN 0-203-96211-7, S. 328
</ref>
<ref name="ency">
William Phillips, Brian Cogan: ''Encyclopedia of heavy metal music''. 2009, S.&nbsp;3–8, ISBN 978-0-313-34800-6
</ref>
<ref name="loc10f">
„“Our music was born on the back of the Punk explosion in England,” states Abaddon, “if you drew back Venom’s influences I guess you’d find bands like Deep Purple and the Sex Pistols, Led Zeppelin and Black Sabbath.” Thus it was not surprising that an array of their early fans were drawn from areas beyond the standard Metal crowd (many of whom considered Venom pointlessly offensive and untalented noise-makers).“ [[Michael Moynihan]], Didrik Søderlind: ''[[Lords of Chaos (Buch)|Lords of Chaos]]''. First Edition. Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 10f
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<ref name="loc12">
„Besides pioneering a dirtier sound than any other extant Punk or Metal band in Europe, Venom’s notoriety was doubly assured with their elaborate endorsement of Satanism to a degree which would have caused wet dreams for medieval inquisitors. Given the level of blasphemy they made their trademark, it is not surprising the band could be embraced as panacea for the soul by kids brought up in stifling Christian environments, and looking for any possible way out.“ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: ''Lords of Chaos''. First Edition. Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 12
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<ref name="olson14">
„Venom took the stripped-down, punk-influenced metal of Motörhead, distorted it even further, and added Satanic themes and imagery. Sharing Kiss’ love of over-the-top stage shows and irate parents, Venom crafted an image for themselves as leather clad, heavy metal devil worshipers. This image was an inspiration to later black metal insofar as it attempted to become the embodiment of everything frightened parents groups erroneously accused Led Zeppelin and Kiss of being. They rightly assumed that if vague rumors of Satanism could sell records, unapologetic celebration of Satanism could sell even more. Venom’s Satanism was largely a promotional technique and, in spite of how they would be interpreted by certain excitable young Norwegians, they never pretended to adhere to any literal type of Satanism.“ Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 14
</ref>
<ref name="mhsp">
Jan Fleckhaus, Christof Leim: ''Der Ursprung der Härte''. In ''Metal Hammer'', Nr. 3, 2008, S.&nbsp;34–41
</ref>
<ref name="sympathies">
[http://www.emptywords.org/memorial2.htm ''Sympathies'']
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<ref name="loc29">
Michael Moynihan, Didrik Søderlind: ''Lords of Chaos''. First Edition. Feral House 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 29
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<ref name="loc39">
„The opening of the record store Helvete happened a few months after [Dead’s suicide]. That’s the creation of the whole Norwegian Black Metal scene—it’s connected with that shop, the influence Euronymous had on the young customers in the shop, and how he convinced them of what was real and not real in this world. A lot of the guys in Immortal and Dark Throne [sic!] were all into normal Death Metal and Euronymous showed them what Black Metal was really like, how things should be, and they followed him. Looking at the first Dark Throne album compared to the second, you can see Euronymous’ influence on the second one, ''[[A Blaze in the Northern Sky]]''. That’s the first Norwegian Black Metal album after ''[[Deathcrush]]'' which was really big and an influence on the rest of the scene. […] The whole Norwegian scene is based on Euronymous and his testimony from his shop. […] He was always telling what he thought, following his own instincts to the true Black Metal stuff like corpsepaint and spikes, worshipping death and being extreme.“ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: ''Lords of Chaos''. First Edition. Feral House, 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 39
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<ref name="olson27">
„Euronymous, his band Mayhem and other key figures in the scene would transform Venom’s quasi-Satanic stage theatrics into a form of cultural expression unique from other forms of metal or Satanism. The early Nordic scene often suggested that they had no interest in making the world a better place or alleviating suffering; on the contrary, they asserted a desire to increase human suffering. Euronymous was the central figure involved in the formation of the Norwegian black metal scene. He established the look, sound and philosophy of the Norwegian scene and black metal as it exists today would not have existed without Euronymous.“ Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 27
</ref>
<ref name="stevens">
Keith Stevens: [http://www.metal-observer.com/articles.php?lid=2&sid=1&id=11585 ''Review - MORRIGAN - Welcome To Samhain''] The Metal Observer
</ref>
<ref name="bye">
BurnYourEars Webzine: [http://www.burnyourears.de/reviews/interview/992-darkthrone-interview-mit-dem-metal-missionar-drummer-und-nicht-musiker-fenriz ''Darkthrone – Interview mit dem Metal-Missionar, Drummer und Nicht-Musiker Fenriz'']
</ref>
<ref name="mtv">
Joe D’Angelo, Heather Parry: [http://www.mtv.com/bands/m/metal_meltdown/news_feature_030124/index.jhtml ''Nu Metal Meltdown'']
</ref>
<ref name="custodis38">
Michael Custodis: ''Klassische Musik heute''. ''Eine Spurensuche in der Rockmusik''. 2009 transcript Verlag, S. 38
„Manowars Gitarrist [[Karl Logan]] begründete die Entscheidung, ''[[Nessun dorma]]'' einzuspielen, mit den engen Verbindungen zwischen beiden Genres: „We […] just wanted to show the relationship between [classical music, Anm. d. Verf.] and heavy metal because the music of that song is definitely, undeniably powerful. Again, it’s just another side of the band and it’s a reminder that heavy metal is about melody and memorable melodic moments, not just percussion […].““ [[Michael Custodis]]: ''Klassische Musik heute''. ''Eine Spurensuche in der Rockmusik''. 2009 transcript Verlag, S. 38
</ref>
<ref name="mulvany50">
„What metal bands did do was draw material from classical music, like Manowar’s ‘[[Hummelflug (Musik)|Flight of the Bumblebee]]’ and ‘[[Guillaume Tell (Rossini)|William Tell]]’, Ritchie Blackmore/Rainbow’s excerptions from [[9. Sinfonie (Beethoven)|Beethoven’s Ninth]], and Accept’s ‘Metal Heart / [[Für Elise]]’, but as Weinstein asserts, these were not acknowledgements of metal’s musical past. Rather they were used as proclamations of virtuosity (Weinstein 1998, 143, also Walser 1993, chapter 3). Interestingly, the compositional authenticity of folk metal has not yet been criticized, though many bands use similar techniques to those of Led Zeppelin, only drawing from older sources. Otyg’s Daniel Fredriksson has suggested to me that this is because folk tunes are seen as “the definition of authenticity.” He adds that “someone who plays a folk tune isn’t seen as ripping off someone else, he or she is granted being a part of a chain of tradition, of the ‘soul of nature’” (Fredriksson, pc).“ Aaron Patrick Mulvany: [httphttps://wesscholardigitalcollections.wesleyan.edu/cgiobject/viewcontent.cgi?article=1010&context=etd_mas_thesesir-2566 ''“Reawakening Pride Once Lost”: Indigeneity And European Folk Metal''.] Masterarbeit. Wesleyan University, Middletown CT 2000, S. 50
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<ref name="mulvany11-16">
Aaron Patrick Mulvany: [httphttps://wesscholardigitalcollections.wesleyan.edu/cgiobject/viewcontent.cgi?article=1010&context=etd_mas_thesesir-2566 ''“Reawakening Pride Once Lost”: Indigeneity And European Folk Metal''.] Masterarbeit. Wesleyan University, Middletown CT 2000, S.&nbsp;11–16
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<ref name="wolfhoffmann">
„All Aeolian and classical influence in Hard Rock and Metal can be traced back to Ritchie Blackmore (and to some extent Uli Roth).“ HeadDino: [http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/25 ''Wolf Hoffmann''.] ''Dinosaur Rock Guitar''; abgerufen am 22. April 2011
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<ref name="custodis39">
Michael Custodis: ''Klassische Musik heute''. ''Eine Spurensuche in der Rockmusik''. 2009 transcript Verlag, S. 39
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<ref name="loc15f">
„[King] Diamond represents one of the only performers of the ’80s Satanic Metal who was more than just a poseur using a devilish image for shock value.“ Michael Moynihan, Didrik Søderlind: ''Lords of Chaos''. First Edition. Feral House, 1998, ISBN 0-922915-48-2, S. 15f
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<ref name="olson13">
Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 13
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<ref name="olson17">
„Slayer also reveled in Satanic imagery more than any other North American band of their time. However, like Venom, Slayer’s Satanism was almost exclusively for show and provocation. Singer Tom Araya is, in fact, a professed Catholic and his explanations of his musical forays into Satanism are confusing at best.“ Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 17
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<ref name="olson25">
Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 25
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<ref name="olson37f">
Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 37f
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<ref name="olson40ff">
Benjamin Hedge Olson: [http://etd.ohiolink.edu/send-pdf.cgi/Olson%20Benjamin%20Hedge.pdf?bgsu1206132032 ''I am the Black Wizards: Multiplicity, Mysticism and Identity in Black Metal Music and Culture''.] (PDF) Bowling Green State University, Mai 2008, S. 40ff
</ref>
<ref name="apm17f">
Aaron Patrick Mulvany: [http://wesscholar.wesleyan.edu/cgi/viewcontent.cgi?article=1010&context=etd_mas_theses ''“Reawakening Pride Once Lost”: Indigeneity And European Folk Metal''.] Wesleyan University, Middletown CT Mai 2000, S. 17 f.
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<ref name="wolfhoffmann">„All Aeolian and classical influence in Hard Rock and Metal can be traced back to Ritchie Blackmore (and to some extent Uli Roth).“ HeadDino: {{Webarchiv|url=http://www.dinosaurrockguitar.com/new/node/25 |wayback=20110412033528 |text=''Wolf Hoffmann''. |archiv-bot=2022-03-25 23:12:15 InternetArchiveBot }} ''Dinosaur Rock Guitar''; abgerufen am 22. April 2011</ref>
</references>