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„Inselkirche Juist“ – Versionsunterschied

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=== Fünfte Inselkirche 1780–1963 ===
[[Datei:Juist 1934 5.jpg|mini|hochkant|Fünfte Inselkirche 1934]]
Nachdem die Loog-Kirche zu klein geworden war, richtete der damalige Pastor [[Gerhard Otto Christoph Janus]] einen Genehmigungsantrag für den Bau einer neuen Kirche an den Landesherrn [[Friedrich II. (Preußen)|Friedrich den Großen]]. Jener wurde am 17.&nbsp;April 1779 genehmigt. Im September desselben Jahres konnte mit dem Bau der Kirche am Friedhof begonnen werden. Dazu wurde ein kleiner Glockengalgen gebaut. Der Kanzelaltar von 1732 wurde aus der Loog-Kirche übertragen; die Einweihung der Kirche geschah am 25.&nbsp;Dezember 1779. Nach dem [[Frieden von Tilsit]] 1807 kam Ostfriesland und damit Juist zum französischen Königreich Holland. Am 11.&nbsp;November 1811 erhielt Juist holländische Besatzungstruppen unter Führung französischer Offiziere. Sie ließen die Kirche zur Festung ausbauen. In die Mauern wurden Schießscharten für die Mündungen kleiner Feldgeschütze gebrochen. Um die Kirche herum wurden Palisaden eingerammt. Das Pfarrhaus diente als Unterkunft für die Soldaten. Zwei Jahre später brannte das Pfarrhaus infolge einer Unachtsamkeit der Soldaten aus. Erst 1816 endete die Besatzungszeit, die Truppen verließen die Insel. Im September 1818 wurde die Kirche für ihre eigentliche Bestimmung wieder hergerichtet. Als mit dem ersten großen Anstieg der Anzahl der Kurgäste im Jahre 1898 eine Osterweiterung nötig wurde, baute man dazu einen [[Dachreiter]] am Westgiebel, der für die Glocke von 1814 Platz bot. In den Jahren 1905 bis 1906 wurde die Balkendecke durch eine in den Dachraum hinaufgezogene Decke ersetzt und der Altar von der Kanzel getrennt, die weiter nördlich auf einen Unterbau gestellt wurde. 1908 wurde ein Turm gebaut und im gleichen Jahr zwei Glocken gestiftet, die am 4.&nbsp;Juli von [[Glockengießer-Familie Schilling#Franz Schilling|Franz Schilling]] ([[Apolda]]) gegossen wurden und zusammen mit der bereits vorhandenen Glocke in die Glockenstube gehängt wurden. Im Jahre 1917 mussten die alte und die große Glocke zu „Kriegszwecken“ abgeliefert werden. Daraufhin wurde erst 1926 die ''Kriegergedächtnisglocke'' gegossen, aber auch sie musste 1942 zerstört werden. 1925 wurde eine erste Orgel eingebaut. 1954 bis 1955 wurde das Fundament gesichert und die Außenfassade verblendet, um besser vor der Witterung geschützt zu sein. 1957 erfolgte dann ein neuer Innenputz und die heutige Ausmalung einschließlich [[Altar]], [[Kanzel]], [[Orgel]] und Gestühl. Hierbei wurden die alten Schießscharten im Mauerwerk aus der holländischen Besatzung (1811–1816) entdeckt.