„Halle (Saale)“ – Versionsunterschied

|Gliederung = 5 [[Bezirk#Verwaltungseinheit|Stadtbezirke]] mit<br />[[Stadtbezirke und Stadtteile von Halle (Saale)|35 Stadtteilen]]

|Adresse = Marktplatz 1<br />06108 Halle (Saale)

|Bürgermeister = [[Bernd Wiegand]] (suspendiert) <br /> Egbert Geier (Vertretung)<!--Stand?-->

|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister

Wenige Tage später besuchte [[Napoleon Bonaparte|Kaiser Napoleon]] Halle und ordnete die Auflösung der Universität an. Deren Hauptgebäude, die Ratswaage, wurde Lazarett und danach zeitweise Schlachthaus.

[[Datei:Roter Turm in Halle (Saale) um 1824.jpg|mini|[[Roter Turm (Halle (Saale))|Roter Turm]] um 1824]]

Der [[Frieden von Tilsit]] beendete im Juli 1807 den Vierten Koalitionskrieg und Halle wurde im Dezember 1807 Teil des neu gebildeten [[Königreich Westphalen|Königreichs Westphalen]]. Nach dem Sieg über Napoleon 1813/14 erfolgte die Wiedergründung der Universität.

 

 

[[Datei:Halle Saale um 1900.jpg|mini|hochkant|Marktplatz von Halle mit den fünf Türmen um 1900]]

 

Anfang März 1919 rückte das [[Georg Ludwig Rudolf Maercker|Freikorps Maercker]] auf Befehl der Reichsregierung in Halle ein, um den von der [[Unabhängige Sozialdemokratische Partei Deutschlands|USPD]] kontrollierten halleschen [[Arbeiter- und Soldatenrat|Arbeiterrat]] zu entmachten und die Streikbewegung niederzuschlagen, die am 24.&nbsp;Februar von Halle ausgegangen war und das gesamte mitteldeutsche Industriegebiet erfasst hatte.<ref>Siehe Hans-Walter Schmuhl: ''Halle in der Weimarer Republik und im Nationalsozialismus.'' Halle (Saale) 2007, S. 33&nbsp;ff.</ref> Bei Zusammenstößen zwischen Arbeitern und Soldaten kamen in den folgenden Tagen 36 Menschen ums Leben. Der [[Kapp-Putsch]] zog im März 1920 einen noch weitaus blutigeren Gewaltausbruch nach sich. Städtische Honoratioren begrüßten ebenso wie die Lokalorganisationen von [[Deutschnationale Volkspartei|DNVP]] und [[Deutsche Volkspartei|DVP]] den Staatsstreich offen, auch Oberbürgermeister [[Richard Robert Rive]] spielte eine zumindest „undurchsichtige Rolle“.<ref>[[Detlef Schmiechen-Ackermann]], Steffi Kaltenborn (Hrsg.): ''Stadtgeschichte in der NS-Zeit. Fallstudien aus Sachsen-Anhalt und vergleichende Perspektiven.'' Münster 2005, S. 17 (Fußnote 35).</ref> Der Kommandeur der Garnison, Oberst Hermann Czettritz, bekannte sich am 14.&nbsp;März zu den Putschisten und ließ&nbsp;– unterstützt von [[Einwohnerwehr]] und studentischen Zeitfreiwilligen&nbsp;– die Stadt militärisch besetzen. Die mit mehreren Panzerautomobilen, schweren Minenwerfern und Artillerie ausgerüsteten Truppen lieferten sich vom 19. bis 22.&nbsp;März in [[Ammendorf/Beesen|Ammendorf]], [[Südliche Innenstadt (Halle (Saale))|Glaucha]], [[Trotha (Halle (Saale))|Trotha]], am [[Galgenberg (Halle)|Galgenberg]], in der Herrenstraße, am Rosengarten und am Rannischen Platz regelrechte Gefechte mit den auf Initiative von USPD und [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] mobilisierten Arbeitermilizen. Letztere erlitten dabei schwere Verluste, die zum Teil auf die systematische Ermordung von Gefangenen insbesondere durch die Zeitfreiwilligen zurückzuführen sind.<ref>Siehe Dirk Schumann: ''Politische Gewalt in der Weimarer Republik 1918–1933. Kampf um die Straße und Furcht vor dem Bürgerkrieg.'' Essen 2001, S. 92 (Fußnote 185).</ref> Am 29.&nbsp;März wurden auf dem [[Gertraudenfriedhof (Halle)|Gertraudenfriedhof]] unter großer Anteilnahme der Bevölkerung 115 Tote, darunter 12 Frauen, beigesetzt. Die tatsächliche Zahl der Todesopfer lag wahrscheinlich noch bedeutend höher.<ref>Siehe Schmuhl, Halle, S. 50 sowie Erwin Könnemann, Hans-Joachim Krusch: ''Aktionseinheit contra Kapp-Putsch.'' Berlin 1972, S. 407.</ref> An 20 bei der Erstürmung des Galgenberges getötete bzw. dort nach der Gefangennahme ermordete Mitglieder der [[Freie sozialistische Jugend#Freie Sozialistische Jugend (FSJ)|Freien Sozialistischen Jugend]] erinnert eine im Jahr 1958 angebrachte Gedenktafel. Garnison, Einwohnerwehr und Zeitfreiwillige gaben ihre Verluste mit 27 Toten an. Der lokale Bürgerkrieg vom März 1920 erwies sich als folgenreiche stadtgeschichtliche Zäsur; er vertiefte die Spaltung der städtischen Gesellschaft und beschleunigte die Herausbildung zweier gegeneinander abgeschlossener politischer Lager.<ref>Siehe Werner Freitag, Katrin Minner (Hrsg.): ''Geschichte der Stadt Halle.'' Band 2. ''Halle im 19. und 20.&nbsp;Jahrhundert.'' Halle (Saale) 2006, S. 252&nbsp;f.</ref> Am 11.&nbsp;Januar 1923 wurde in Halle der ''[[Wehrwolf (Wehrverband)|Wehrwolf. Bund deutscher Männer und Frontkrieger]]'' gegründet.

{| class="wikitable" style="text-align:right; margin-right:30px;"

|-

|-

|style="text-align:left"| {{SYR}} || 7.685 || 7.260

{| class="wikitable" style="text-align:right; margin-right:10px;"

|-

|-

|style="text-align:left"| {{IND}} || 850 || 550

=== Stadtrat ===

{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Halle (Saale)}}

 

{{Wahldiagramm

| DIFF2 = ja

| PROZENT = nein

| PARTEI2 = CDU

| PARTEI6 = Haupts. Halle

| FARBE6 = 6633CC

| PARTEI9 = PARTEI

{{Sitzverteilung

| Land = DE

| float = left

| HaHa Link = [[Wählergruppe|Hauptsache Halle]]

| HaHa Farbe = 6633CC

| MitBürger Link = [[Wählergruppe|MitBürger für Halle]]

| MitBürger Farbe = 8B0000

| FDP = 2

}}

{{Absatz}}

;Wahlergebnisse vergangener Kommunalwahlen

{{Farblegende|#009EE0|[[Alternative für Deutschland|AfD]]}}

{{Farblegende|#46962B|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]}}

{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Halle (Saale)}}

{| class="wikitable" style="text-align:right"

! colspan="2"| Parteien und Wählergemeinschaften

! Sitze<br />2019

|-

|-

| style="text-align:left" | CDU

| style="text-align:left" |[[Christlich Demokratische Union Deutschlands]]

| 17,42

| 10

|-

|-

| style="text-align:left" | SPD

| style="text-align:left" |[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands]]

| 11,27

| 6

|-

| style="text-align:left" | Hauptsache Halle

| style="text-align:left" | Hauptsache Halle

| 6,87

| 4

|-

| style="text-align:left" | MitBürger für Halle

| style="text-align:left" | MitBürger für Halle

| 4,46

| 3

| 3

|-

| style="text-align:left" | Die PARTEI

| style="text-align:left" |[[Die Partei|Partei für Arbeit, Rechtsstaat, Tierschutz, Elitenförderung und basisdemokratische Initiative]]

| 3,42

| 2

|-

| style="text-align:left" | FREIE WÄHLER

| style="text-align:left" | [[Freie Wähler (Bundesvereinigung)|FREIE WÄHLER]]

| 2,09

| 1

|-

| style="text-align:left" | Schrader

| style="text-align:left" | TEAM SCHRADER

| 0,82

| –

|-

| style="text-align:left" | NPD

| style="text-align:left" |[[Nationaldemokratische Partei Deutschlands]]

| 0,23

|- class="hintergrundfarbe2"

! colspan="2" style="text-align:left"| Gesamt

[[Datei:Opernhaus Halle Saale 2009 (cropped).jpg|mini|[[Opernhaus Halle]] (2009)]]

 

 

Im November 2008 wurden die Oper, die Staatskapelle, die Kulturinsel und das Thalia-Theater unter der Dachorganisation ''Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH)'' zusammengeschlossen.<ref>[http://www.buehnen-halle.de/ www.Buehnen-Halle.de].</ref>

{{siehe auch|Liste von Orgeln in Halle (Saale)}}

Daneben gehören zur Kulturlandschaft Halles:

* [[Thalia Theater (Halle)|Thalia Theater]] – Kinder- und Jugendtheater

* Märchenteppich – Figurentheater für Kinder und Erwachsene

* [[Kulturinsel Halle|Puppentheater Halle]]

* [[Steintor-Varieté]] – ältestes Varietétheater Deutschlands

* Theater Mandroschke – Spielstätte der Freien Theater und [[Off-Theater]]-Szene

* WUK Theater Quartier – Werkstätten und Kultur am Holzplatz (Freies Theater)

→ Siehe auch [[Kunst im öffentlichen Raum in Halle (Saale)]], [[Liste der Kulturdenkmale in Halle (Saale)]] und [[Liste der Bodendenkmale in Halle (Saale)]].

 

Halles [[Zoologischer Garten Halle (Saale)|Bergzoo]] zeichnet sich durch seine Lage auf dem 130 Meter hohen [[Reilsberg]] aus, die vielfach schöne Aussichten gewährt. Unter den Gärten und Parks der Stadt ist der als „Herberge der Romantik“ bekanntgewordene [[Herberge der Romantik|Reichardts Garten]] bemerkenswert. Er wurde von [[Johann Friedrich Reichardt]] ab 1794 angelegt. Hier trafen sich seinerzeit Dichter der Romantik wie Novalis, Tieck, Eichendorff, Brentano, Goethe und Jean Paul. Hinzu kommt Lehmanns Garten, ein vom Bankier Lehmann angelegter Park, nahe dessen Stadtvilla.

 

 

Seit Oktober 2019 gibt es am Hansering den ''Park der Olympiasieger'' mit 15 Tafeln zu Ehren derjenigen halleschen Sportler, die bisher mit einer Goldmedaille von [[Olympische Spiele|Olympischen Spielen]] zurückgekehrt sind. Diese Leistungen sollen gewürdigt und stärker in das öffentliche Bewusstsein gerückt werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.osp-sachsen-anhalt.de/o.red.r/news-1146.html |titel=Einweihung des ''Park der Olympiasieger'' in Halle |werk=osp-sachsen-anhalt.de |hrsg=Olympiastützpunkt Sachsen-Anhalt |datum=2019-10-24 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20210507161912/https://www.osp-sachsen-anhalt.de/o.red.r/news-1146.html |archiv-datum=2021-05-07 |abruf=2022-07-07}}</ref>

 

=== Marktplatz und andere Plätze ===

* [[Astronomische Station Johannes Kepler]] mit [[Planetarium]] und [[Sternwarte]]

* Die sozialistische Planstadt [[Halle-Neustadt]]

 

=== Regelmäßige Veranstaltungen ===

* Dezember: [[Hallescher Weihnachtsmarkt]]

}}

 

=== Kulinarische Spezialitäten ===

 

In Halle werden mehrere Radioprogramme produziert. Der [[Mitteldeutscher Rundfunk|MDR]] produziert abgesehen von den jeweiligen Regionalprogrammen alle im Sendegebiet ausgestrahlten MDR-Programme im Hörfunkzentrum in Halle. Neben dem Massenprogramm [[MDR Jump]] handelt es sich hierbei um das Informationsprogramm [[MDR Aktuell]] sowie die Spartenprogramme [[MDR Sputnik]], [[MDR Kultur]] und [[MDR Klassik]]. Zusätzlich zu diesen überregionalen Sendern befindet sich ein Regionalstudio von [[MDR Sachsen-Anhalt]] in Halle.

 

Neben den öffentlich-rechtlichen Sendern befinden sich mehrere private Radiostationen in Halle. Dies sind die privaten Programme [[89.0 RTL]] und [[Radio Brocken]], die beide teilweise im Besitz der RTL Gruppe sind. Wobei sich 89.0 RTL auf ein sehr junges Publikum beschränkt, setzt Radio Brocken mehr auf ein regional ausgerichtetes Programm für eine Zielgruppe bis 49 Jahren. Außerdem gibt es in Halle das freie und nicht kommerzielle Lokalradio [[Radio Corax]], das sich vor allem durch seinen alternativen Programminhalt auszeichnet, der von ehrenamtlichen Redakteuren erstellt wird und dadurch eine große Vielfalt an Themen aufweist. Der Radiosender [[radio SAW]] betreibt in Halle ein Regionalstudio.

 

==== Internet ====

 

=== Ansässige Unternehmen ===

[[Datei:2007-05 Halle (Saale) 02.jpg|mini|[[Halloren Schokoladenfabrik]], Deutschlands älteste Schokoladenfabrik]]

* [[Deutsche Post AG|Deutsche Post DHL]] (5100)

* [[Stadtwerke Halle]] inkl. der Tochterunternehmen [[Hallesche Verkehrs-AG]], Hallesche Wasser und Stadtwirtschaft GmbH und EVH GmbH (4593)

* Herrmann & Tallig Objektdienste GmbH (463)

 

 

 

=== Öffentliche Einrichtungen ===

* [[Paul Raabe]] (* 1927 in Oldenburg; † 5. Juli 2013 in Wolfenbüttel), 1992–2000 Direktor der Franckeschen Stiftungen

* [[Richard von Volkmann]]-Leander (* 17. August 1830 in Leipzig; † 28. November 1889 in Jena), Mediziner

 

=== Söhne und Töchter der Stadt Halle ===

{{Wikisource}}

{{Wikivoyage}}

* [http://www.stadtentwicklung-sachsen-anhalt.de/inhalt/halle/ Halle – Topographie und Besiedlung – Stadtentwicklung in Sachsen-Anhalt]

* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Sachsen-Anhalt/Städte_und_Gemeinden/H/Halle,_Saale/|Halle, Saale}}

 

== Einzelnachweise ==

 

{{NaviBlock