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[[Datei:RIMG0079be dahlie.jpg|mini|''Dahlien''-Hybride]]
 
Die Knolle der Dahlie ist essbar. Die Dahlie wurde von den [[Azteken]] als Nahrungspflanze kultiviert und wird auch heute in Mittelamerika gegessen<ref>Glenn Ross Whitley,: ''The medicinal and nutritional properties of Dahlia spp.'' In: ''Journal of Ethnopharmacology.'' Band 14/, Nr. 1, 1985, 80-81S. 80–81.</ref>. Daneben waren den Azteken zahlreiche medizinale Anwendungen bekannt<ref>Glenn Ross Whitley,: ''The medicinal and nutritional properties of Dahlia spp.'' In: ''Journal of Ethnopharmacology.'' Band 14/, Nr. 1, 1985, S. 78-80., [[doi:10.1016/0378-8741(85)90031-5]].</ref><ref>Arthur O. Tucker, Jules Janick,: ''Flora of the Voynich Codex,: An Exploration of Aztec Plants''. Springer, CHam 2019, ISBN 978-3-030-19376-8, S. 75.</ref>. Auf [[Nahuatl]] hieß die Pflanze ''acocotli''<ref>Arthur O. Tucker, Jules Janick,: ''Flora of the Voynich Codex,: An Exploration of Aztec Plants''. Cham 2019, S. 74</ref>. Ob es sich bei der im [[Voynich-Manuskript|Kodex Voynich]] abgebildeten (Fol. 99v#18) und als ''ăcatli'' bezeichneten Pflanze um eine Dahlie handelt, ist nicht völlig sicher<ref>Arthur O. Tucker, Jules Janick,: ''Flora of the Voynich Codex,: An Exploration of Aztec Plants''. Cham 2019, S. 74.</ref>.
Dahlien wurden vom [[Real Jardín Botánico de Madrid|Königlichen Botanischen Garten von Madrid]] der essbaren Knollen wegen eingeführt.<ref name="aztecdahlias">{{Cite web |url=http://www.aztecdahlias.com/azdahlhistory.htm |title=Archived copy |access-date=2013-12-14 |archive-url=https://web.archive.org/web/20170617184659/http://www.aztecdahlias.com/azdahlhistory.htm |archive-date=2017-06-17 |url-status=dead }}</ref> Die Knollen enthalten Stärke, Fett und [[Inulin]]<ref>Rivera-Espejel, Esteban A; Cruz-Alvarez, Oscar; Mejía-Muñoz, José M; García-Mateos, María R; María T. B. Colinas-León et al.: ''Physicochemical Quality, antioxidant Capacity and nutritional Value in tuberous Roots of some wild Dahlia Species.'' In: ''Notulae Botanicae Horti Agrobotanici Cluj-Napoca.'' Band 47/, Nr. 3, 2019, S. 813-820., [[DOI:10.15835/nbha47311552]].</ref> Unter den Gartendahlien scheint es einige Unterschiede zwischen den Sorten zu geben<ref>Consolate Nsabimana, Bo Jiang,: ''The chemical composition of some garden Dahlia tubers.'' In: ''British Food Journal.'' Band 113/, Nr. 9, 2011, S. 1081-1093., [[doi:10.1108/00070701111174541]].</ref>, dies wurde aber noch nicht systematisch untersucht. Es scheint auch geschmackliche Unterschiede zu geben.
 
[[Garten-Dahlie]]n gehen auf die Kreuzung von ''Dahlia coccinea'' und ''Dahlia pinnata'' zurück. Sie sind in zahllosen hybriden [[Pflanzenzüchtung|Zuchtformen]] beliebt als [[Zierpflanze]]n mit großen, dekorativen [[Blütenstand|Blütenständen]] in vielen Farben und Farbkombinationen. Die Zahl der Sorten geht in die Tausende, in Züchterkreisen ist eine Systematik aus zehn Gruppen gebräuchlich, in der die Sorten nach Größe und Typ der Blütenstände eingeteilt werden.<ref name="cheers" />
 
In Mittel-[[Europa]] blühen Dahlien vom [[Sommer]] bis in den [[Herbst]], sind aber nicht [[Winterhärte|winterhart]], sodass die [[Pflanzenknolle|Knollen]] im Haus überwintert werden müssen. Da Dahlien frostempfindlich sind, können sie nicht im Freiland überwintern.
Die ausgegrabenen Knollen sollten in einem mäßig feuchten Keller bei einer Temperatur von fünf bis zehn Grad lagern. Bei wärmeren Temperaturen beginnen sie auszutreiben.
 
Dahlienknollen können wie Kartoffeln gekocht werden.
Die Blätter können als Salate gegessen werden. Je nach Sorte können sie entfernt wie [[Spinat]] oder [[Rucola]] schmecken.
Sogenannte ''Deli-Dahlien'' sind besonders zum Verzehr geeignet.<ref>Julia Tobies: [https://www.mdr.de/mdr-garten/pflanzen/dahlien-pflegen-vermehren-ueberwintern-100.html ''Dahlie: Die Herbstschönheit pflanzen, pflegen und überwintern.''], In: ''mdr.de'' 20. April 2022; zuletzt abgerufen am 10. In:September MDR2023.de</ref>
 
Dacopa, ein aus gerösteten Dahlienknollen hergestelltes Produkt mit intensivem [[Mokka (Kaffee)|Mokka]]-Geschmack, wurde als [[Kaffeeersatz]] verwendet und dient in [[Zentralamerika]] zur Aromatisierung von Getränken.<ref name="Katz2002">Katz, Solomon H.; WeaverKatz, William Woys Weaver: ''Encyclopedia of Food and Culture''. The Gale Group, New York 2002.</ref> Es wurde von dem einflussreichen Nahrungsmittelchemiker [[William A. Mitchell]] entwickelt.<ref name="Steyn2004">Mark Steyn: [https://www.theatlantic.com/magazine/archive/2004/11/tastemaker-with-a-sweet-tooth/303577/ ''Tastemaker With a Sweet Tooth. William A. Mitchell (1911-2004).''] Auf: ''theatlantic.com''; zuletzt abgerufen am 10. September 2023.</ref>
 
== Trivia ==
Es gibt jedes Jahr zahlreiche Dahlienfeste, Ausstellungen und Zuchtschauen, so zum Beispiel den [[Dahliengarten (Gera)|Dahliengarten]] in [[Gera]], die jährliche Dahlienschau in Lindau/Bodensee (September und Oktober) oder seit 1931 das [[Zoo Rostock#Dahlienquartier|Dahlienquartier]] im Tiergarten Rostock.
 
Die Blüte der Dahlien in den [[Schwarz-Rot-Gold|deutschen Nationalfarben]] ist das Symbol der Kampagne [[Deutschland – Land der Ideen]], die im Jahr 2005 gestartet wurde. Die Dahlie wurde erstmals vom Forscher [[Alexander von Humboldt]] nach Deutschland gebracht. Mit ihr soll die Innovations- und Forschungsfreudigkeit Deutschlands dargestellt werden.<ref>Ulrike Reeg, Pasquale Gallo (Hrsgg.): ''Schnittstelle Interkulturalität:. Beiträge zur Didaktik, Deutsch als Fremdsprache.'' Waxmann, Münster 2009, ISBN 978-3-8309-7135-1, S. 74.</ref>
 
Die Zwergdahlie ''Dahlia'' ×''hybrida'' ‘Roter Schorsch’ wurde zur [[Bayern|bayerischen]] Balkonpflanze des Jahres 2009 gekürt.<ref name = "aelf" />
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* Eckehart J. Jäger, Friedrich Ebel, Peter Hanelt, Gerd K. Müller (Hrsg.): ''[[Werner Rothmaler|Rothmaler]] – Exkursionsflora von Deutschland.'' Band 5: ''Krautige Zier- und Nutzpflanzen.'' [[Springer Spektrum|Spektrum Akademischer Verlag]], [[Berlin]]/[[Heidelberg]] 2008, ISBN 978-3-8274-0918-8.
* Berend Meyer: ''Schöne Dahlien.'' [[Eugen Ulmer Verlag|Ulmer]], [[Stuttgart]] 1991, ISBN 3-8001-6442-6.
* Dayle E. Saar, Neil O. Polans, Paul D. Sørensen: ''A Phylogenetic Analysis of the Genus Dahlia (Asteraceae) Based on Internal and External Transcribed Spacer Regions of Nuclear Ribosomal DNA.'' In: ''Systematic Botany.'', VolumeBand 28, IssueNr. 3, 2003, S. 627–639. {{JSTOR|25063902}}.
* Paul D. Sorensen: ''Revision of the genus Dahlia (Compositae, Heliantheae–Coreopsidineae).'' In: ''Rhodora.'' Vol.Band 71, 1969, {{ISSN|0035-4902}}, S. 309–365, [http://www.botanicus.org/item/31753003413934 Digitalisat].
* Bettina Verbeek: ''Dahlien. Die schönsten Sorten und ihre Pflege.'' [[BLV Verlag|BLV Buchverlag]], [[München]] 2007, ISBN 978-3-8354-0219-5.
 
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</ref>
<ref name="Hansen2004">
Hans V. Hansen: ''Simplified keys to four sections with 34 species in the genus Dahlia (Asteraceae – Coreopsidae).'' In: ''Nordic Journal of Botany.'', VolumeBand 24, 2004, S. 549–553.
</ref>
<ref name="Burkhardt2018">
Lotte Burkhardt: ''Verzeichnis eponymischer Pflanzennamen''. Erweiterte Edition. Botanic Garden and Botanical Museum Berlin, Freie Universität Berlin, Berlin 2018. [https://www.bgbm.org/de/other-publications/verzeichnis-eponymischer-pflanzennamen-erweiterte-edition online].
</ref>
<ref name="Wagenitz1979">[[Gerhard Wagenitz]]: ''Dahlia.'' In: {{BibISBN|3489840208|Seite=208-210}}.