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„Bibliographisches Institut“ – Versionsunterschied

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| ISIN =
| Gründungsdatum = 1826
| Auflösungsdatum = 2022
| Auflösungsgrund =
| Sitz = [[Berlin]], Deutschland
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| Homepage =
}}
 
[[Datei:Mannheim Brockhaus 20120611.jpg|mini|Ehemaliger Hauptsitz in Mannheim]]
Das '''Bibliographische Institut''' war ein deutscher [[Verlag]]. Er wurde 1826 in [[Gotha]] gegründet und 1874 nach [[Leipzig]] verlegt. Zwischen 1953 und 1990 gab es zwei Verlage in Leipzig und [[Mannheim]], die 1991 wieder zusammengeführt wurden. 2013 erfolgte die Verlegung nach [[Berlin]] als Teil der Unternehmensgruppe ''[[Cornelsen Verlag|Cornelsen]]''. 2022 wurde das Bibliographische Institut vollständig in diese eingegliedert und hörte damit auf zu bestehen.
 
Bekannt war der Verlag vor allem durch Lexika wie ''[[Meyers Konversations-Lexikon]]'' <!-- siehe unten --> sowie Standardwerke zur deutschen Sprache wie den ''[[Duden]]''.
 
=== Bibliographisches Institut in1826 der Deutschen1945 Demokratischen Republik ===
<!-- === Gründung und Aufschwung ===-->
[[Datei:Yuzhakov Big Encyclopedia Building of Bibliographisches Institut.jpg|mini|Ensemble des Bibliographischen Instituts (Meyer) in Leipzig]]
[[Datei:B insVZ.jpg|mini|Verzeichnis der Publikationen des Verlags des Bibliographischen Instituts in Leipzig und Wien aus der Reihe ''[[Meyers Volksbücher]]'']]
[[Datei:BibliographischesInstitutAG-1000Mark-4-1915.jpg|thumbmini|Aktie Bibliographisches Institut AG, Leipzig, 1915]]
Das '''Bibliographische Institut''' ist ein deutscher [[Verlag]] mit Sitz in [[Berlin]], der zur Unternehmensgruppe ''[[Cornelsen Verlag|Cornelsen]]'' gehört. Bekannt wurde er vor allem durch Lexika wie ''[[Meyers Konversations-Lexikon]]'' sowie Standardwerke zur deutschen Sprache wie den ''[[Duden]]''. Im Zuge der [[Deutsche Teilung|deutschen Teilung]] firmierten zeitweise zwei Verlage gleichen Namens.
 
Der Verlag wurde am 1. August 1826 von dem Kaufmann, Übersetzer und Publizisten [[Joseph Meyer]] (1796–1856) als [[Verlagsbuchhandlung]] (als „ein literärischen Zwecken gewidmetes Institut“) in [[Gotha]] gegründet und später1828 nach [[Hildburghausen]] verlegt. Ursprünglicher Gründungszweck war wohl die Etablierung einer ''Allgemeinen Bibliographischen Zeitung'' (als wöchentliches Verzeichnis zunächst aller in Deutschland, in der Schweiz, in England, Frankreich, den Niederlanden und Italien herauskommenden Bücher, Musikalien, Karten und Kunstsachen),. dieSie sollte (parallel zu dem (nicht von Meyer herausgegebenen, aber nicht selbst verlegten) ''Correspondenzblatt für Kaufleute. Wöchentlicher Bericht von London, Amsterdam, Hamburg, Paris, Berlin etc. über Waaren-, Staatspapier-, Geld- und Wechsel-Handel.'') ab 1. Januar 1827 erscheinen sollte, wurde aber nicht verwirklicht wurde.<ref Tatsächlichname="Engelsing begründet wurde das Verlagsunternehmen dann auf der erfolgreichen Verwirklichung des nächsten Plans Meyers, einer „Bibliothek der deutschen Classiker“ in 150 Bänden.<ref2869f">Rolf Engelsing: ''Ein bibliographischer Plan aus dem Jahre 1826.'' In: ''Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe.'' Nr. 89, 5. November 1968 (= ''Archiv für Geschichte des Buchwesens.'' Band 62), S. 2869 f., hier: S. 2869 f.</ref> Durch die Herausgabe preiswerter [[Klassiker]]ausgaben ab Mai 1827<ref>Rolf Engelsing: ''Ein bibliographischer Plan aus dem Jahre 1826.'' 1968, S. 2869 f.</ref> und durch neue Werbe- und Vertriebsmethoden gewann Meyer neue Käufer- und Leserschichten. Neben dem 52-bändigen ''Großen Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände. In Verbindung mit Staatsmännern, Gelehrten, Künstlern und Technikern'' (1839–1856) und [[Meyers Konversationslexikon]] erschienen weitere Reihenwerke wie ''Meyers Universum'', ''[[Meyers Reisebücher]]'', ''Meyers Atlanten'', [[Meyers Klassiker-Ausgaben]], [[Meyers Orts- und Verkehrslexikon]], [[Wilhelm Sievers (Geograph)|Sievers’]] [[Allgemeine Länderkunde]] und [[Brehms Tierleben]]. Unter der Leitung seines Sohnes [[Herrmann Julius Meyer]] zog das von Joseph Meyer geschaffene Unternehmen 1874 nach [[Reudnitz]] (ab 1889 ein Stadtteil von [[Leipzig]]) um.
== Geschichte ==
Der Verlag wurde am 1. August 1826 von dem Kaufmann, Übersetzer und Publizisten [[Joseph Meyer]] (1796–1856) als [[Verlagsbuchhandlung]] (als „ein literärischen Zwecken gewidmetes Institut“) in [[Gotha]] gegründet und später nach [[Hildburghausen]] verlegt. Ursprünglicher Gründungszweck war wohl die Etablierung einer ''Allgemeinen Bibliographischen Zeitung'' (als wöchentliches Verzeichnis zunächst aller in Deutschland, in der Schweiz, in England, Frankreich, den Niederlanden und Italien herauskommenden Bücher, Musikalien, Karten und Kunstsachen), die (parallel zu dem nicht von Meyer herausgegebenen, aber nicht selbst verlegten ''Correspondenzblatt für Kaufleute. Wöchentlicher Bericht von London, Amsterdam, Hamburg, Paris, Berlin etc. über Waaren-, Staatspapier-, Geld- und Wechsel-Handel.'') ab 1. Januar 1827 erscheinen sollte, aber nicht verwirklicht wurde. Tatsächlich begründet wurde das Verlagsunternehmen dann auf der erfolgreichen Verwirklichung des nächsten Plans Meyers, einer „Bibliothek der deutschen Classiker“ in 150 Bänden.<ref>Rolf Engelsing: ''Ein bibliographischer Plan aus dem Jahre 1826.'' In: ''Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel – Frankfurter Ausgabe.'' Nr. 89, 5. November 1968 (= ''Archiv für Geschichte des Buchwesens.'' Band 62), S. 2869 f., hier: S. 2869 f.</ref> Durch die Herausgabe preiswerter [[Klassiker]]ausgaben ab Mai 1827<ref>Rolf Engelsing: ''Ein bibliographischer Plan aus dem Jahre 1826.'' 1968, S. 2869 f.</ref> und durch neue Werbe- und Vertriebsmethoden gewann Meyer neue Käufer- und Leserschichten. Neben dem 52-bändigen ''Großen Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände. In Verbindung mit Staatsmännern, Gelehrten, Künstlern und Technikern'' (1839–1856) und [[Meyers Konversationslexikon]] erschienen weitere Reihenwerke wie ''Meyers Universum'', ''[[Meyers Reisebücher]]'', ''Meyers Atlanten'', [[Meyers Klassiker-Ausgaben]], [[Meyers Orts- und Verkehrslexikon]], [[Wilhelm Sievers (Geograph)|Sievers’]] [[Allgemeine Länderkunde]] und [[Brehms Tierleben]]. Unter der Leitung seines Sohnes [[Herrmann Julius Meyer]] zog das von Joseph Meyer geschaffene Unternehmen 1874 nach [[Reudnitz]] (ab 1889 ein Stadtteil von [[Leipzig]]) um.
 
Tatsächlich begründet wurde das Verlagsunternehmen dann mit der erfolgreichen Verwirklichung des nächsten Plans Meyers, einer „Bibliothek der deutschen Classiker“ in 150 Bänden. Die preiswerten [[Klassiker]]ausgaben erschienen ab Mai 1827.<ref name="Engelsing 2869f"/> Durch neue Werbe- und Vertriebsmethoden gewann Meyer neue Käufer- und Leserschichten. Neben dem 52-bändigen ''Großen Conversations-Lexicon für die gebildeten Stände. In Verbindung mit Staatsmännern, Gelehrten, Künstlern und Technikern'' (1839–1856) und [[Meyers Konversationslexikon]] erschienen weitere Reihenwerke wie ''Meyers Universum'', ''Meyers Handlexikon des Allgemeinen Wissens''<ref>''Meyers Handlexikon des Allgemeinen Wissens.'' 2 Bände. Leipzig 1883.</ref>, ''[[Meyers Reisebücher]]'', ''Meyers Atlanten'', [[Meyers Klassiker-Ausgaben]], [[Meyers Orts- und Verkehrslexikon]], [[Wilhelm Sievers (Geograph)|Sievers’]] [[Allgemeine Länderkunde]] und [[Brehms Tierleben]].
Das 1880 von [[Konrad Duden]] herausgegebene „[[Duden|Orthographische&nbsp;Wörterbuch]]“ bildete die Grundlage für eine einheitliche deutsche [[Rechtschreibung]]. 1915 wurde der Verlag in eine [[Aktiengesellschaft]] umgewandelt. Aufsichtsratsvorsitzender war bis 1939 Justizrat [[Curt Hillig]].
 
[[Datei:BibliographischesInstitutAG-1000Mark-4-1915.jpg|thumb|Aktie Bibliographisches Institut AG, Leipzig, 1915]]
Das von Joseph Meyer geschaffene Unternehmen zog unter der Leitung seines Sohnes [[Herrmann Julius Meyer]] 1874 nach [[Reudnitz (Leipzig)|Reudnitz]] um. Das 1880 von [[Konrad Duden]] herausgegebene „[[Duden|Orthographische&nbsp;Wörterbuch]]“ bildete die Grundlage für eine einheitliche deutsche [[Rechtschreibung]].
 
Das 1880 von [[Konrad Duden]] herausgegebene „[[Duden|Orthographische&nbsp;Wörterbuch]]“ bildete die Grundlage für eine einheitliche deutsche [[Rechtschreibung]]. 1915 wurde der Verlag in eine [[Aktiengesellschaft]] umgewandelt. Aufsichtsratsvorsitzender war bis 1939 Justizrat [[Curt Hillig]].
 
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurden Soldatenbriefe zur Berufsförderung herausgegeben.
 
Das Verlagsgebäude wurde durch einen [[Luftangriffe auf Leipzig|Luftangriff im Zweiten Weltkrieg]] fast vollständig zerstört.<ref>Thomas Keiderling: ''Der VEB Bibliographisches Institut in Leipzig.'' In: Christoph Links, Siegfried Lokatis, Klaus G. Saur (Hrsg.): ''Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert.'' Band 5/2. De Gruyter, Berlin/Boston 2023, S. 271 ([https://www.degruyter.com/document/doi/10.1515/9783110673982-011/pdf?licenseType=restricted Online]).</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.lexikon-und-enzyklopaedie.de/Meyers-Enzyklopaedisches-Lexikon-9-Auflage/ |titel=Meyers Enzyklopädisches Lexikon 9. Auflage (1971–1979/1985) |werk=Lexikon und Enzyklopädie.de |abruf=2024-03-16}}</ref>
 
== Bibliographisches Institut in Leipzig 1945 – 1990 ==
[[Datei:Meyers kleines lexikon 1970.jpg|thumbmini|hochkant|''Meyers Kleines Lexikon'' in drei Bänden, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1970.]]
 
=== Bibliographisches Institut in der Deutschen Demokratischen Republik ===
[[Datei:Meyers kleines lexikon 1970.jpg|thumb|''Meyers Kleines Lexikon'' in drei Bänden, VEB Bibliographisches Institut Leipzig, 1970.]]
Nach der [[Enteignung]] 1946 wurde der Verlag als ''[[Volkseigener Betrieb|VEB]] Bibliographisches Institut Leipzig'' fortgeführt, am 1. Juli 1948 offiziell verstaatlicht und in einen [[Volkseigener Betrieb|Volkseigenen Betrieb]] umgewandelt, wobei der Produktionsbereich ausgegliedert wurde. Zu den klassischen Geschäftsfeldern des Verlages trat mehr und mehr die Reiseliteratur; in den 50er Jahren entwickelte sich das Bibliographische Institut Leipzig zum bedeutendsten Herausgeber von Reiseführern und Wanderkarten der DDR. Große Popularität erlangten die Publikationsreihen ''[[Brockhaus-Wanderheft|Unser kleines Wanderheft]]'' und ''[[Die Gute Wanderkarte]]''; außerdem wurden u. a. Straßenkarten, Heimat- und Wanderbücher, Stadtpläne von [[Leipzig]] sowie ein Autoatlas von Deutschland herausgegeben.
 
Im Zuge der Profilierung der DDR-Verlage wurde 1960 die Herstellung der Wanderkarten an den VEB [[Landkartenverlag Berlin]] und 1963 der Verlag der übrigen Reiseliteratur an den [[''VEB F. A. Brockhaus Verlag Leipzig]]'' übergeben. 1964 wurde der [[Verlag Enzyklopädie]] organisatorisch an das Bibliographische Institut angegliedert, blieb aber rechtlich selbständig.
 
Die Lexikonredaktion des VEB Bibliographisches Institut gab die ''Meyers Lexikon''-Reihe weiter heraus, darunter ''Meyers Konversations-Lexikon'', ''Meyers Kleines Lexikon'' (3&nbsp;Bände nebst Ergänzung, 1967 ff.), ''Meyers Neues Lexikon'' (18&nbsp;Bände, 1971 ff.), ''Meyers Universallexikon'' (4&nbsp;Bände, 1978 ff.) und ''Meyers Handlexikon''.
 
=== Bibliographisches Institut in derMannheim Bundesrepublik1953 Deutschland– 1990 ===
{{Hauptartikel|Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus}}
[[Datei:Mannheim Brockhaus 20120611.jpg|mini|Ehemaliger Hauptsitz in Mannheim]]
1953 beschlossen die ehemaligen Eigentümer, den Sitz der Aktiengesellschaft in die Bundesrepublik Deutschland nach [[Mannheim]] zu verlegen, was einer Neugründung des Unternehmens gleichkam. 1984 fusionierten die beiden westdeutschen Lexikonverlage: „F. A. Brockhaus“ und „Bibliographisches Institut AG“ zum [[Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus|Bibliographischen Institut & F. A. Brockhaus AG]].
 
1953 beschlossen die ehemaligen Eigentümer, den Sitz der Aktiengesellschaft in die Bundesrepublik Deutschland nach [[Mannheim]] zu verlegen, was einer Neugründung des Unternehmens gleichkam. 1984 fusionierten die beiden westdeutschen Lexikonverlage: „F. A. Brockhaus“ und „Bibliographisches Institut AG“ zum [[Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus|Bibliographischen Institut & F. A. Brockhaus AG]].
=== Fusion und Gegenwart ===
Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] erfolgte 1990 die Umwandlung des ostdeutschen Verlags in die ''Bibliographisches Institut & Verlag Enzyklopädie GmbH'', 1991 die Übernahme derselben durch die ''[[Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus|Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG]]''. Im Jahr 2003 beteiligte sich die Verlagsgruppe am ''PAETEC Schulbuchverlag'', der seit 2009 als ''Duden Schulbuchverlag'' firmiert. 2004 wurde der ''[[Harenberg Verlag|Harenberg Kalender- und Lexikonverlag]]'' übernommen. Ende 2008 zog sich das ''Bibliographische Institut'' mit den Marken ''[[Duden]]'' und ''[[Meyers Konversations-Lexikon|Meyers]]'' aus dem Bereich lexikalischer Nachschlagewerke zurück und trennte sich von ''F. A. Brockhaus AG''. Der Brockhaus-Verlag ging in den Besitz der ''[[Wissen Media Verlag|Wissenmedia]] GmbH'' über. Die [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus-Markenrechte]] wurden verkauft.<ref>http://www.ad-hoc-news.de/bertelsmann-tochter-brockhaus-aus-unternehmensnamen--/de/Regional/20371312</ref> Im Frühjahr 2009 erwarb die [[Cornelsen Verlag]]sgruppe die Mehrheitsanteile am Verlag ''Bibliographisches Institut'' von der ''[[Langenscheidt|Langenscheidt KG]]'' und der Familie Brockhaus.
 
== Bibliographisches Institut 1990 – 2022 ==
Nachdem die letzten Kleinaktionäre abgefunden waren, wurde das Unternehmen 2010 in eine [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|Gesellschaft mit beschränkter Haftung]] (GmbH) umgewandelt. Der verbliebene Teil des Unternehmens wird bis heute als ''Bibliographisches Institut GmbH'' fortgeführt. 2011 bündelte der Verlag u. a. die Marken ''[[Duden]]'', ''[[Meyers Konversations-Lexikon|Meyers]]'', ''[[Patmos Verlagsgruppe#Artemis & Winkler Verlag|Artemis & Winkler Verlag]]'' und ''[[Verlag Sauerländer|Sauerländer]]''.<ref>[http://www.bi-media.de/unternehmen/verlagsgeschichte.php Verlagsgeschichte] (Stand: 13. Januar 2012)</ref>
=== 1990 – 2009 ===
Nach der [[Wende (DDR)|Wende]] erfolgte 1990 die Umwandlung des ostdeutschen Verlags in die ''Bibliographisches Institut & Verlag Enzyklopädie GmbH'', 1991 die Übernahme derselben durch die ''[[Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus|Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG]]''. Im Jahr 2003 beteiligte sich die Verlagsgruppe am ''PAETEC Schulbuchverlag'', der seit 2009 als ''Duden Schulbuchverlag'' firmiert. 2004 wurde der ''[[Harenberg Verlag|Harenberg Kalender- und Lexikonverlag]]'' übernommen. Ende 2008 zog sich das ''Bibliographische Institut'' mit den Marken ''[[Duden]]'' und ''[[Meyers Konversations-Lexikon|Meyers]]'' aus dem Bereich lexikalischer Nachschlagewerke zurück und trennte sich von ''F. A. Brockhaus AG''. Der Brockhaus-Verlag ging in den Besitz der ''[[Wissen Media Verlag|Wissenmedia]] GmbH'' über. Die [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus-Markenrechte]] wurden verkauft.<ref>http://www.ad-hoc-news.de/bertelsmann-tochter-brockhaus-aus-unternehmensnamen--/de/Regional/20371312</ref> Im Frühjahr 2009 erwarb die [[Cornelsen Verlag]]sgruppe die Mehrheitsanteile am Verlag ''Bibliographisches Institut'' von der ''[[Langenscheidt|Langenscheidt KG]]'' und der Familie Brockhaus.
 
Ende 2008 zog sich das ''Bibliographische Institut'' mit den Marken ''[[Duden]]'' und ''[[Meyers Konversations-Lexikon|Meyers]]'' aus dem Bereich lexikalischer Nachschlagewerke zurück und trennte sich von ''F. A. Brockhaus AG''. Der Brockhaus-Verlag ging in den Besitz der ''[[Wissen Media Verlag|Wissenmedia]] GmbH'' über. Die [[Brockhaus Enzyklopädie|Brockhaus-Markenrechte]] wurden verkauft.<ref>{{cite web
Das Archivgut des Bibliographischen Instituts (vor 1946), des VEB Bibliographisches Institut (1946–1990) sowie der Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (Standort Leipzig, 1991–2009) befindet sich im [[Staatsarchiv Leipzig]].
| title = ad-hoc-news.de
| url = http://www.ad-hoc-news.de/bertelsmann-tochter-brockhaus-aus-unternehmensnamen--/de/Regional/20371312
| date = 2012-05-29
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| archivedate = 2012-05-29 }}</ref>
 
=== 2009 – 2022 ===
Die Kinder- und Jugendbuchsparte wurde Anfang 2013 an den [[S. Fischer Verlag]] in Frankfurt am Main verkauft. Nach der weitgehenden Verlagerung an den Standort Berlin im Frühjahr 2013, welche mit einem Stellenabbau verbunden war, verblieben in Mannheim von ursprünglich 190 Arbeitsplätzen lediglich die 20 Arbeitsplätze des Geschäftsbereichs Sprachtechnologie.<ref>{{cite web|url=http://www.boersenblatt.net/593252/ |title=Sozialplan für Bibliographisches Institut steht |publisher=boersenblatt.net |date=2013-02-05 |accessdate=2013-07-01}}</ref> Im August 2013 wurde bekannt, dass auch der Bereich Sprachtechnologie geschlossen wird.<ref>{{Cite web|url = http://www.boersenblatt.net/633159/|title = Endgültiges Aus für Duden-Stammsitz|date = 2013-08-14|accessdate = 2013-09-07|publisher = boersenblatt.net}}</ref> Das Mannheimer Archiv mit Verlagsprodukten seit 1848 ging am 16. Mai 2013 als Schenkung an die [[Universitätsbibliothek Mannheim]].<ref>{{cite web |url=http://www.idw-online.de/de/event43627 |title=Universitätsbibliothek Mannheim erhält Schenkung aus Mannheimer Verlagsarchiv |author=Informationsdienst Wissenschaft (idw) |accessdate=2013-05-16 |date=2013-05-16}}</ref>
Im Frühjahr 2009 erwarb die [[Cornelsen Verlag]]sgruppe die Mehrheitsanteile am Verlag ''Bibliographisches Institut'' von der ''[[Langenscheidt|Langenscheidt KG]]'' und der Familie Brockhaus.
Nachdem die letzten Kleinaktionäre abgefunden waren, wurde das Unternehmen 2010 in eine [[Gesellschaft mit beschränkter Haftung (Deutschland)|Gesellschaft mit beschränkter Haftung]] (GmbH) umgewandelt. Der verbliebene Teil des Unternehmens wird bis heutewurde als ''Bibliographisches Institut GmbH'' fortgeführt. 2011 bündelte der Verlag u. a. die Marken ''[[Duden]]'', ''[[Meyers Konversations-Lexikon|Meyers]]'', ''[[Patmos Verlagsgruppe#Artemis & Winkler Verlag|Artemis & Winkler Verlag]]'' und ''[[Verlag Sauerländer|Sauerländer]]''.<ref>[{{Webarchiv|url=http://www.bi-media.de/unternehmen/verlagsgeschichte.php |wayback=20120114143151 |text=Verlagsgeschichte] }} (Stand: 13. Januar 2012)</ref>
Die Kinder- und Jugendbuchsparte wurde Anfang 2013 an den [[S. Fischer Verlag]] in Frankfurt am Main verkauft.
 
Die Kinder- und Jugendbuchsparte wurde Anfang 2013 an den [[S. Fischer Verlag]] in Frankfurt am Main verkauft. Nach der weitgehenden Verlagerung an den Standort Berlin im Frühjahr 2013, welche mit einem Stellenabbau verbunden war, verblieben in Mannheim von ursprünglich 190 Arbeitsplätzen lediglich die 20 Arbeitsplätze des Geschäftsbereichs Sprachtechnologie.<ref>{{cite web |url=http://www.boersenblatt.net/593252/ |title=Sozialplan für Bibliographisches Institut steht |publisher=boersenblatt.net |date=2013-02-05 |accessdate=2013-07-01 |archiveurl=https://web.archive.org/web/20130611174648/http://www.boersenblatt.net/593252/ |archivedate=2013-06-11 }}</ref> Im August 2013 wurde bekannt, dass auch der Bereich Sprachtechnologie geschlossen wird.<ref>{{Cite web|url = http://www.boersenblatt.net/633159/|title = Endgültiges Aus für Duden-Stammsitz|date = 2013-08-14|accessdate = 2013-09-07|publisher = boersenblatt.net}}</ref> Das Mannheimer Archiv mit Verlagsprodukten seit 1848 ging am 16. Mai 2013 als Schenkung an die [[Universitätsbibliothek Mannheim]].<ref>{{cite web |url=http://www.idw-online.de/de/event43627 |title=Universitätsbibliothek Mannheim erhält Schenkung aus Mannheimer Verlagsarchiv |author=Informationsdienst Wissenschaft (idw) |accessdate=2013-05-16 |date=2013-05-16}}</ref>
Im Frühjahr 2013 zog der Verlag von [[Mannheim]] nach Berlin in den [[Bezirk Treptow-Köpenick]], wie im Juli 2012 vom Eigentümer Cornelsen angekündigt.<ref>{{cite web|url=http://www.boersenblattbi-media.netde/628234informationen/ impressum|title=Julia Reinking ist neue Verlagsleiterin Impressum|publisherwork=boersenblattbi-media.net de|dateaccessdate=2013-0609-28 07|accessdatearchiveurl=2013-07-01}}<https://web.archive.org/ref><ref>{{cite web|url=/20160227155929/http://www.bi-media.de/informationen/impressum|titlearchivedate=Impressum|work=bi2016-media.de02-27 }}</ref>
 
Am 1. Januar 2016 wurde der Vertrieb der Bibliographisches Institut GmbH mit seinen Marken Duden, Cornelsen Scriptor, Meyers und Artemis & Winkler mit dem Vertrieb der Cornelsen Schulverlage (Cornelsen Früh- und Schulpädagogik, Lextra, Verlag an der Ruhr, Oldenbourg-Brigg Pädagogik) unter dem Dach der Cornelsen Verlag GmbH zusammengelegt.<ref>{{Internetquelle | url=httphttps://www.duden.de/handel | titel=Handel | autor= | hrsg=Duden.de | datum= | zugriff=2017-03-07}}</ref> Zum 1. August 2022 wurden die verbliebenen Verlagsbereiche in die [[Cornelsen Verlag]] GmbH integriert.
 
== Archiv ==
Das Archivgut des Bibliographischen Instituts (vor 1946), des VEB Bibliographisches Institut (1946–1990) sowie der Bibliographisches Institut & F. A. Brockhaus AG (Standort Leipzig, 1991–2009) befindet sich im [[Staatsarchiv Leipzig]].
 
== Literatur ==
<small>(chronologisch geordnet)</small>
* [[Johannes Hohlfeld]]: ''Das Bibliographische Institut. Festschrift zu seiner Jahrhundertfeier.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1926.
* Armin Human: ''Carl Joseph Meyer und das bibliographische Institut von Hildburghausen — Leipzig. Eine kulturhistorische Skizze.'' In: ''Schriften des Vereins für Sachsen-Meiningische Geschichte und Landeskunde.'' 23. Heft 23. Kesselring’sche Hofbuchhandlung, Hildburghausen 1896, S. 59–136 ([https://archive.thulb.uni-jena.de/collections/rsc/viewer/HisBest_derivate_00004533/ThG-001_1896_023_0059.tif Digitalisat]).
* ''Meyers Bibliographisches Institut in Leipzig''. In: [[Meyers Großes Konversations-Lexikon#6. Auflage (1902–1908/1920)|Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage]]. Band 13. Bibliographisches Institut, Leipzig 1908 ([http://www.zeno.org/Meyers-1905/B/Meyer+1+u.+2 Online] bei [[Zeno.org]]).
* [[Christoph Links]]: ''Das Schicksal der DDR-Verlage – Die Privatisierung und ihre Konsequenzen.'' edition berolina, Berlin 2016, ISBN 978-3-95841-051-0, S. 106–110.
* [[Johannes Hohlfeld]]: ''Das Bibliographische Institut. Festschrift zu seiner Jahrhundertfeier.'' Bibliographisches Institut, Leipzig 1926, {{DNB|58096230X}}.
* [[Heinz Sarkowski]]: ''Das Bibliographische Institut – Verlagsgeschichte und Bibliographie 1826-1976.'' Bibliographisches Institut Mannheim/Wien/Zürich 1976, ISBN 978-3-411-01368-5.
* Thomas Keiderling: ''Enzyklopädisten und Lexika im Dienst der Diktatur? Die Verlage F. A. Brockhaus und Bibliographisches Institut („Meyer“) während des Nationalsozialismus.'' In: ''[[Vierteljahrshefte für Zeitgeschichte]].'' Heft 1/2012. München 2012, {{ISSN|0042-5702}}, S. 69–92 ([https://www.ifz-muenchen.de/heftarchiv/2012_1_3_keiderling.pdf? PDF]).
* [[Christoph Links]]: ''Das Schicksal der DDR-Verlage – Die Privatisierung und ihre Konsequenzen.'' edition berolina, Berlin 2016, ISBN 978-3-95841-051-0, S. 106–110.
 
== Weblinks ==
{{Commonscat|Bibliographisches Institut}}
{{Wikisource}}
* [http://www.leipzig-lexikon.de/INDUHAND/biblinst.htm Das Bibliographische Institut]. In: Leipzig-Lexikon.de
* [https://mediengeschichte.dnb.de/DBSMZBN/Content/DE/Industrialisierung/08-geschichte-des-bibliographischen-instituts.html ''Geschichte des Bibliographischen Instituts'']. In: [[Deutsche Nationalbibliothek|DNB.de]]
* [httphttps://www.leipzig-lexikon.de/INDUHAND/biblinst.htm ''Das Bibliographische Institut'']. In: Leipzig-Lexikon.de
* [https://archive.org/search.php?query=Bibliographisches+Institut&sin= ''Werke von und über das Bibliographische Institut''] bei [[Archive.org]]
* [https://www.deutsche-digitale-bibliothek.de/searchresults?isThumbnailFiltered=true&query=Bibliographisches+Institut ''Werke von und über das Bibliographische Institut''] in der [[Deutsche Digitale Bibliothek|Deutschen Digitalen Bibliothek]]
* {{Pressemappe|FID=co/041842|TEXT=Frühe Dokumente und Zeitungsartikel zur|NAME=}}
 
== Einzelnachweise ==
<references />
 
{{Normdaten|TYP=k|GND=1042456135|LCCN=n/79/113072n79113072|VIAF=204652510132445426}}
 
[[Kategorie:Buchverlag (Deutschland)]]
[[Kategorie:Ehemaliger Verlag (Berlin)]]
[[Kategorie:UnternehmenEhemaliger Verlag (MannheimLeipzig)]]
[[Kategorie:Ehemaliger Verlag (Leipzig)]]
[[Kategorie:Wissenschaftsverlag (Deutschland)]]
[[Kategorie:Gegründet 1826]]
[[Kategorie:Verlag (DDR)]]
[[Kategorie:Unternehmen (Mannheim)]]
[[Kategorie:Gegründet 1826]]
[[Kategorie:Cornelsen Verlag]]
[[Kategorie:Ehemalige Aktiengesellschaft in Deutschland]]
[[Kategorie:Aufgelöst 2022]]