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== Allgemeines ==
In [[Wirtschaftseinheit]]en ([[Privathaushalt]]e, [[Unternehmen]], [[Staat]]en mit ihren Untergliederungen wie [[Gebietskörperschaft]]en und der [[öffentliche Verwaltung|öffentlichen Verwaltung]]) bestehen die einer [[Stelle (Organisation)|Stelle]] zugewiesenen [[Aufgabe (Pflicht)|Arbeitsaufgaben]] meist aus einer Vielzahl von einzelnen [[Ablaufabschnitt]]en (Arbeitsschritte; {{enS|''task''}}), die erst in ihrer Gesamtheit durch einen letzten komplettierenden Arbeitsschritt als erfüllt anzusehen sind. Viele dieser Ablaufabschnitte sind funktional, physikalisch oder technisch voneinander abhängig, so dass beim Arbeitsablauf eine bestimmte Reihenfolge ([[Ablauffolge]]) einzuhalten ist. Dazu setzen [[Arbeitskraft|Arbeitskräfte]] meist [[Arbeitsmittel]] ein, um aufgrund der vorgegebenen Arbeitsaufgabe ein [[Arbeitsergebnis]] zu erzielen. EinDeshalb nochwird nicht komplettierterder Arbeitsablauf befindetauch sichals indas einemräumliche bestimmtenund zeitliche Zusammenwirken von [[StatusArbeitskraft]], (Arbeitsablauf)Arbeitsmitteln, [[Arbeitsgegenstand|BearbeitungsstatusArbeitsgegenständen]]., Bei[[Energie]] komplexeren Arbeitsabläufen lohnt sich die Erstellung vonund [[ArbeitsablaufplanungInformation]]en mitin einem [[OrganigrammArbeitssystem]]en bezeichnet.<ref>[https://www.google.de/books/edition/Lexikon_der_Fertigungsleittechnik/Vc_JBgAAQBAJ?hl=de&gbpv=1&dq=Arbeitsgegenstand+lexikon&pg=PA28&printsec=frontcover Frank Topolewski/Uwe Meinberg, ''Lexikon der Fertigungsleittechnik'', 1995, S. 28]</ref>
 
Ein noch nicht komplettierter Arbeitsablauf befindet sich in einem bestimmten [[Status (Arbeitsablauf)|Bearbeitungsstatus]]. Bei komplexeren Arbeitsabläufen lohnt sich die Erstellung von [[Arbeitsablaufplanung]]en mit [[Organigramm]]en.
Die [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]] in ihrer [[Praxis (Philosophie)|praktischen]] prozessualen Ausführung wird durch die [[Umweltzustand|Arbeitsumwelt]] und die ''geforderten Leistungsvoraussetzungen'' geprägt, wie [[Qualifikation (Personalwesen)|Qualifikation]], [[Auftrag|Arbeitsauftrag]] ({{enS|''job''}}) und [[Ausführungskompetenz|Ausführungsbedingungen]].<ref>Ekkehard Frieling/Karlheinz Sonntag/Ralf Stegmaier: ''Lehrbuch Arbeitspsychologie'', 1999, S. 468 ff.</ref> Der Arbeitsauftrag wiederum besteht aus [[Arbeitsanweisung]]en und sonstigen Instruktionen ([[Dienstanweisung]]en) zu den Arbeitsmitteln, Arbeitsabläufen und dem Arbeitsziel.<ref>Ansfried B. Weinert: ''Organisations- und Personalpsychologie'', 2004, S. 650</ref>
 
Die [[Arbeit (Philosophie)|Arbeit]] in ihrer [[Praxis (Philosophie)|praktischen]] prozessualen Ausführung ([[Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)|Arbeitsprozess]]) wird durch die [[Umweltzustand|Arbeitsumwelt]] und die ''geforderten Leistungsvoraussetzungen'' geprägt, wie [[Qualifikation (Personalwesen)|Qualifikation]], [[Auftrag|Arbeitsauftrag]] ({{enS|''job''}}) und [[Ausführungskompetenz|Ausführungsbedingungen]].<ref>Ekkehard Frieling/Karlheinz Sonntag/Ralf Stegmaier: ''Lehrbuch Arbeitspsychologie'', 1999, S. 468 ff.</ref> Der Arbeitsauftrag wiederum besteht aus [[Arbeitsanweisung]]en und sonstigen Instruktionen ([[Dienstanweisung]]en) zu den Arbeitsmitteln, Arbeitsabläufen und dem Arbeitsziel.<ref>Ansfried B. Weinert: ''Organisations- und Personalpsychologie'', 2004, S. 650</ref>
 
Die Analyse und Gestaltung von Arbeitsabläufen ist in Unternehmen Teil der [[Ablauforganisation]]. Sie ermittelt die zweckmäßigsten Arbeitsabläufe, um hierdurch das bestmögliche Ergebnis sicherzustellen.<ref>Udo Freier/Gisela Rauschhofer: [https://books.google.de/books?id=nijwBgAAQBAJ&pg=PA105&dq=Dienstanweisung+Arbeitsablauf&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Dienstanweisung%20Arbeitsablauf&f=false ''Atlas Wirtschaftslehre.''] 1984, S. 105</ref> Dabei muss sie berücksichtigen, dass es im Betriebsablauf oft vorkommt, dass eine Arbeitsaufgabe nicht von einem einzigen Arbeitsplatz allein, sondern von mehreren Arbeitsplätzen – sogar [[Abteilung (Organisation)|abteilungs-]] und [[standort]]übergreifend – vollendet werden kann. Dann ist ein [[Koordination|koordiniertes]] Vorgehen der beteiligten Bereiche aufgrund von [[Ablaufdiagramm]]en erforderlich, welche die stellenübegreifenden Ablaufabschnitte festhalten. Können einzelne Ablaufabschnitte erst in einem gesamten Unternehmen durch einen komplexen [[Produktionsprozess]] zu einem [[Endprodukt]] oder einer [[Dienstleistung]] zusammengefügt werden, so spricht man von [[Arbeitssystem]]en oder [[Geschäftsprozess]]en. Ist die [[Fertigungstiefe]] im Unternehmen nicht sehr groß, führen die Arbeitsabläufe lediglich zu [[Halbfabrikat]]en oder [[Zwischenprodukt]]en, die erst durch [[Weiterverarbeitung (Produktion)|Weiterverarbeitung]] in anderen Unternehmen komplettiert werden können.
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Als Begründer des [[Scientific Management]], also der wissenschaftlichen Durchdringung auch der Arbeitsabläufe, gilt [[Frederick Winslow Taylor]]. Er und [[Frank Bunker Gilbreth]] begannen 1911 damit, den industriellen Arbeitsablauf durch Arbeitsablaufstudien systematisch zu analysieren. Taylor konzentrierte sich dabei auf Zeit- und Bewegungsstudien, mit deren Hilfe er den gesamten Arbeitsablauf in sinnvolle Teiloperationen aufspaltete und durch Objektivierung optimierte.<ref>Frederick Winslow Taylor, ''Die Grundsätze wissenschaftlicher Betriebsführung'', 1913, S. 32 ff.</ref> Hiermit stellte er die optimalen Bewegungsformen und den günstigsten Zeitaufwand für einen bestimmten Arbeitsablauf fest. Der [[Ingenieur]] [[Karl Hennig (Ingenieur)|Karl Wilhelm Hennig]] befasste sich 1948 eingehend mit industriellen Arbeitsabläufen. Der Arbeitsablauf ist für ihn das zeitliche Hinter- und Nebeneinander von Arbeitsvorgängen an [[Arbeitsobjekt]]en, ausgeführt durch Arbeitskräfte am Arbeitsplatz; er dient der Erfüllung einer Teilaufgabe in einem Betrieb.<ref name="hennig110">Karl Wilhelm Hennig: [https://books.google.de/books?id=PvN8BwAAQBAJ&pg=PA110&dq=Arbeitsablauf&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Arbeitsablauf&f=false ''Betriebswirtschaftliche Organisationslehre.''] 1948, S. 110</ref> Der Arbeitsablauf ist so zu gestalten, dass [[Wirtschaftlichkeit]], einwandfreie [[Produktqualität]], Schnelligkeit und Terminsicherheit erreicht werden können.<ref name="hennig110" />
 
[[Erich Gutenberg]] stellte 1951 fest, dass die [[Durchlaufzeit]] dann am geringsten ist, wenn die Arbeitsschritte ohne wesentlichen Zeitverlust aneinander anschließen.<ref>Erich Gutenberg: [https://books.google.de/books?id=2UjwBgAAQBAJ&pg=PA43&dq=gutenberg+Arbeitsablauf&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=snippet&q=Arbeitsfolge&f=false ''Grundlagen der BeriebswirtschaftslehreBetriebswirtschaftslehre, Band 1: Die Produktion.''] 1963, S. 157</ref> [[Konrad Mellerowicz]] hielt es 1951 für eine wichtige Aufgabe, „den Arbeitsablauf rational zu gestalten“<ref>Konrad Mellerowicz: ''Kosten und Kostenrechnung'', Band 1, 1951, S. 215</ref> und schrieb 1956 der organisatorischen Denkweise den Zweck zu, für eine Aufgabe den besten Arbeitsablauf zu finden,<ref>Konrad Mellerowicz: [https://books.google.de/books?id=vpkm7Fc8ONgC&pg=PA29&dq=mellerowicz+Arbeitsablauf&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=mellerowicz%20Arbeitsablauf&f=false ''Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.''] Band 1, 1956, S. 29</ref> wobei die [[Arbeitsvorbereitung]] für einen reibungslosen Arbeitsablauf sorgen kann.<ref>Konrad Mellerowicz: ''Allgemeine Betriebswirtschaftslehre.'' Band 1, 1956, S. 102</ref> Für [[Erich Kosiol]] galt 1962 als das oberste Ziel der Strukturierung des Arbeitsablaufs die Erreichung der kürzesten Durchlaufzeiten aller Bearbeitungsobjekte.<ref>Erich Kosiol: ''Organisation der Unternehmung'', 1962, S. 107</ref> [[Erwin Grochla]] setzte sich 1971 eingehend mit den Arbeitsabläufen im [[Büro]] auseinander.<ref>Erwin Grochla (Hrsg.): ''Das Büro als Zentrum der Informationsverarbeitung'', 1971, S. 129 ff.</ref>
 
== Störungen im Arbeitsablauf ==
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== Arbeitsprozess, Prozessmanagement und Workflow-Management ==
Ein [[Arbeitsprozess (Betriebswirtschaft)|Arbeitsprozess]] ist ein verbindlicher Arbeitsablauf, der ein eindeutiges Startereignis und Endergebnis aufweist, [[Arbeitsteilung|arbeitsteilig]] von mehreren Prozessbeteiligten bearbeitet wird und für einen internen oder externen [[Kunde]]n einen [[Nutzen (Wirtschaft)|Nutzen]] stiftet.<ref>Carlo Simon/Bernd Hientzsch: [https://books.google.de/books?id=OqegBAAAQBAJ&pg=PA10&dq=Arbeitsablauf+Prozessmanagement&hl=de&sa=X&redir_esc=y#v=onepage&q=Arbeitsablauf%20Prozessmanagement&f=false ''Prozesseigner: Wissen & Methoden für Manager von Unternehmensprozessen.''] 2014, S. 10</ref> Das [[Prozessmanagement]] betrifft die fachlich-konzeptionelle Ebene im Unternehmen, während das [[Workflow-Management]] die operative Ebene darstellt. Ziel des Prozessmanagements ist es, Arbeitsabläufe systematisch zu analysieren und kontinuierlich zu verbessern. Hierfür sind [[Arbeitsinhalt]]e und [[Arbeitsort]]e durch eine [[Arbeitsanalyse und -synthese]] zu untersuchen. Das Workflow-Management hat auf der Grundlage dieser Ergebnisse den richtigen Arbeitsablauf zur Verfügung zu stellen. Es kann als technische Sicht auf die Geschäftsprozesse bezeichnet werden, da es die Steuerung der Arbeitsabläufe beinhaltet. Dabei kann ein [[Workflow-Management-System]] den Ablauf in mehrfachem Kontext unterstützen, ihn mit notwendigen [[Daten]] (temporal, modal, final) versorgen und ihn gemäß einer im System hinterlegten Vorgabe oder eines dafür vorgesehenen [[Algorithmus]] unterstützen. Internationale industrielle Gremien wie die [[Workflow Management Coalition|WfMC]] und [[Object Management Group|OMG]] haben dazu Standards wie BPAF<ref>[http://www.wfmc.org/index.php/standards/bpaf BPAF-Standard]</ref>, [[Business Process Model and Notation|BPMN]]<ref>[http://www.bpmn.org BPMN-Business Model]</ref> und [[Business Process Modeling Language|BPML]]<ref>[http://www.techopedia.com/definition/13762/business-process-modeling-language-bpml BPML-Business Model-Language]</ref> entwickelt.
 
== Unterschied zwischen traditionellem Arbeitsablauf und agilem Arbeitsablauf ==
Ein traditioneller Arbeitsablauf verläuft normalerweise sequentiell und linear, d.&nbsp;h. alle Schritte stehen fest, bevor die Arbeit beginnt. Sobald ein Schritt abgeschlossen ist, kann die Arbeit in die nächste Phase übergehen. Dies wird als [[Wasserfallmodell|Wasserfallmethode]] bezeichnet. An dieser Stelle unterscheidet sich der traditionelle Arbeitsablauf mit dem agilen Arbeitsablauf. Bei einem agilen Arbeitsablauf liegt der Fokus auf der kontinuierlichen Bereitstellung von kleineren Arbeitsstücken sowie das schnelle Erhalten von Feedback. Änderungen können dabei immer am Ende eines [[Scrum|Sprints]] vorgenommen werden, sodass dieser Arbeitsablauf weniger starr ist als die traditionelle Vorgehensweise. Der agile Workflow ist damit flexibler im Hinblick auf die Struktur und Veränderungen. Außerdem erlaubt die Vorgehensweise es Aufgaben leichter zu priorisieren.<ref>[https://www.workpath.com/magazin/agilitaet-prinzipien Begriffserklärung] auf ''WORKPATH''.</ref>
 
== Siehe auch ==
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* [[Prozessmanagement]]
* [[Prozessmapping]]
* [[Status (Arbeitsablauf)]]
 
== Einzelnachweise ==
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[[Kategorie:Arbeitsplanung]]
[[Kategorie:Arbeitsstudium]]
[[Kategorie:Betriebswirtschaftslehre]]
[[Kategorie:Geschäftsprozessmanagement]]
[[Kategorie:Planung und Organisation]]