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„Chemisch-mechanischer Langzeitzünder“ – Versionsunterschied

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→‎Bekanntgewordene Selbstdetonationen seit 1999: bei der Vorbereitung zur Entschärfung in GÖ
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=== USA ===
Bei amerikanischen Bodenzündern für GP- und SAP-Bomben von 100 bis 2000 Pfund vom Typ M123, 124 und 125 (ältere Modelle) bzw. M123A1, M124A1 und M125A1 (neuere Modelle) wurde die Glasampulle nach dem Abwurf im freien Fall durch eine von einem [[Windradentsicherung|Windrad]] angetriebene Auslösespindel zerstört. Für diesen Prozess war eine Mindestfallhöhe von 100&nbsp;Fuß (etwa 30&nbsp;Meter) bzw. bei älteren Modellen bis zu 1800&nbsp;Fuß (550&nbsp;Meter) notwendig. Die Verzögerung des Auslösemechanismus konnte durch einen Zelluloid-Ring bzw. Hohlzylinder mit variabler Wandstärke auf 1&nbsp;bis 144&nbsp;Stunden (6&nbsp;Tage) Verzögerung eingestellt werden. Nach Freigabe des Schlagbolzens schlägt dieser auf den [[Detonator]] mit dem [[Initialsprengstoffe|Initialsprengstoff]] und bringt die Hauptladung zur Detonation.<ref name="13_lzzdr_kw">{{Internetquelle |autor=Hans Frenken |hrsg=Bund Deutscher Feuerwerker und Wehrtechniker e.V. |url=http://bdfwt.de/wp-content/uploads/2014/10/13_lzzdr_kw.pdf |format=PDF; 230&nbsp;kB|titel=Langzeitzünder |datum=2012-04 |zugriff=2023-10-09 |offline=nein |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150402104848/http://bdfwt.de/wp-content/uploads/2014/10/13_lzzdr_kw.pdf |archiv-datum=2015-04-02}},. Das Datum der Explosion in Salzburg ist dort falsch (17. März statt 17. Juli 2003) vermerkt.</ref>
 
Die Zünder sind im Aufbau weitgehend identisch und unterscheiden sich nur durch die Länge und Funktionsweise der Auslösespindel, die durch das Leitwerk der Bombe führt, das je nach Bombengröße unterschiedlich groß war. Bei den neueren A1-Modellen wurde die Auslösespindel direkt über ein Windrad mit acht Schaufeln angetrieben, während die älteren Modelle ein Getriebe und vier Schaufeln hatten. Diese Zünder reagieren sehr spezifisch auf Temperaturschwankungen: Temperaturen über 10&nbsp;°C beschleunigen den Prozess, unter 10&nbsp;°C wird der Prozess gehemmt.<ref>http://bulletpicker.com/tail_-delay_-m123a1.html</ref> Bei einer Temperatur von rund −4&nbsp;°C erfolgt die Detonation bei einer nominellen Verzögerung von 1&nbsp;Stunde erst nach rund {{Bruch|2|1|2}}&nbsp;Stunden – bei einer Temperatur von etwa 32&nbsp;°C löst der Zünder bei einer voreingestellten Zeit von 144 Stunden bereits nach 52 Stunden aus.<ref>http://bulletpicker.com/pdf/TM%209-1325-200,%20Bombs%20and%20Bomb%20Components.pdf#page=195</ref> Ein Überschreiten von bestimmten Temperaturschwellwerten während des Transports konnte zudem zu spontaner Detonation führen, weshalb die Zünder teilmontiert ohne Detonator und einem Temperaturindikator geliefert und erst unmittelbar vor dem Einsatz montiert wurden.