„Roma (Schiff, 1942)“ – Versionsunterschied

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Die '''''Roma''''' war ein [[Königreich Italien (1861–1946)|italienisches]] [[Schlachtschiff]] der [[Littorio-Klasse]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Sie war benannt nach der Stadt [[Rom]], wobei sich der Name aber weniger auf die Hauptstadt des modernen Italiens, sondern, ähnlich wie bei ihrem gleichzeitig gebauten Schwesterschiff [[RN Impero|''Impero'']], auf die Zeit des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] bezog. Am 9.&nbsp;September&nbsp;1943 wurde die ''Roma'' als erstes [[Großkampfschiff]] von einer [[Seezielflugkörper|Lenkwaffe]] versenkt.
Die '''''Roma''''' war ein [[Königreich Italien (1861–1946)|italienisches]] [[Schlachtschiff]] der [[Littorio-Klasse]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]]. Sie war benannt nach der Stadt [[Rom]], wobei sich der Name aber weniger auf die Hauptstadt des modernen Italiens, sondern, ähnlich wie bei ihrem gleichzeitig gebauten Schwesterschiff ''[[Impero (Schiff)|Impero]]'', auf die Zeit des [[Römisches Reich|Römischen Reiches]] bezog. Am 9.&nbsp;September 1943 wurde die ''Roma'' als erstes [[Großkampfschiff]] von einer [[Seezielflugkörper|Lenkwaffe]] versenkt.


== Bau ==
== Bau ==
Als letztes Schiff der ''Littorio-Klasse'' wurde die ''Roma'' im Jahre 1938 in Auftrag gegeben. Diese ''2. Serie'' war als Antwort auf die 1935 lancierte [[Frankreich|französische]] ''[[Richelieu-Klasse]]'' gedacht, die wiederum selbst eine Antwort auf die 1934 in Bau gegebenen und 1940 fertiggestellten ersten zwei Schiffe der ''1.&nbsp;Serie'', der ''[[RN Littorio]]'' bzw. ''[[RN Vittorio Veneto]]'', war. Diese zwei neuen Schlachtschiffe enthielten gegenüber den zwei älteren Einheiten einige Verbesserungen bezüglich [[Bug (Schiffbau)|Bugform]], [[Seetüchtigkeit|Seeeigenschaften]], [[Schiffsrumpf|Rumpfstruktur]], [[Panzerung]], [[Feuerleitanlage]], [[Kommandobrücke]], [[Bordfluganlage]], Kommunikationseinrichtungen und einigem mehr, so dass sie den modernsten Einheiten der anderen Marinen in nichts nachstanden oder ihnen voraus waren.
Als letztes Schiff der ''Littorio-Klasse'' wurde die ''Roma'' im Jahre 1938 in Auftrag gegeben. Diese ''2.&nbsp;Serie'' war als Antwort auf die 1935 lancierte [[Frankreich|französische]] [[Richelieu-Klasse|''Richelieu''-Klasse]] gedacht, die wiederum selbst eine Antwort auf die 1934 in Bau gegebenen und 1940 fertiggestellten ersten zwei Schiffe der 1.&nbsp;Serie, der ''[[Littorio (Schiff)|Littorio]]'' bzw. ''[[Vittorio Veneto (Schiff, 1940)|Vittorio Veneto]]'', war. Diese zwei neuen Schlachtschiffe enthielten gegenüber den zwei älteren Einheiten einige Verbesserungen bezüglich [[Bug (Schiffbau)|Bugform]], [[Seetüchtigkeit|Seeeigenschaften]], [[Schiffsrumpf|Rumpfstruktur]], [[Panzerung]], [[Feuerleitanlage]], [[Kommandobrücke]], [[Bordfluganlage]], Kommunikationseinrichtungen und einigem mehr, so dass sie den modernsten Einheiten der anderen Marinen in nichts nachstanden oder ihnen voraus waren.


Die ''Roma'' wurde 1938 auf der Werft ''Cantieri Riuniti dell'Adriatico'' in [[Triest]] auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 9.&nbsp;Juni 1940, die Indienststellung erfolgte am 14.&nbsp;Juni 1942.
Die ''Roma'' wurde 1938 auf der Werft ''[[Cantieri Riuniti dell’Adriatico]]'' in [[Triest]] auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 9.&nbsp;Juni 1940, die Indienststellung erfolgte am 14.&nbsp;Juni 1942.


== Waffenstillstand und Untergang ==
== Waffenstillstand und Untergang ==
[[Datei:Italian battleship Roma (1940) exploding.jpg|mini|Explosion des vorderen Hauptmagazins nach dem Einschlag der zweiten Lenkbombe Typ Fritz X]]
[[Datei:Italian battleship Roma (1940) exploding.jpg|mini|Explosion des vorderen Hauptmagazins nach dem Einschlag der zweiten Lenkbombe Typ Fritz X]]

Die ''Roma'' wurde zu spät in Dienst gestellt, um an den Gefechten um die [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Konvois [[Operationen Vigorous und Harpoon|''Vigorous'' und ''Harpoon'']] teilzunehmen. Danach hielt der katastrophale Mangel an Treibstoff die italienischen Schlachtschiffe im Hafen fest, so dass es zu keinen größeren Operationen der Flotte mehr kam.
Die ''Roma'' wurde zu spät in Dienst gestellt, um an den Gefechten um die [[Vereinigtes Königreich|britischen]] Konvois [[Operationen Vigorous und Harpoon|''Vigorous'' und ''Harpoon'']] teilzunehmen. Danach hielt Treibstoffmangel die italienischen Schlachtschiffe im Hafen fest, so dass es zu keinen größeren Operationen der Flotte mehr kam.
[[Datei:Affondamento corazzata Roma 1943-9-9 mappa.svg|mini|Route und Untergang der Roma]]

Nach dem Sturz des [[Faschismus]] und der Verhaftung [[Benito Mussolini|Mussolinis]] kam es am 8. September 1943 zum [[Waffenstillstand]] zwischen Italien und den [[Alliierte]]n. Als Teil der Waffenstillstandsbedingungen sollte sich die [[Marina Militare|italienische Flotte]] in [[Malta]] ergeben. In der Nacht vom 8. auf den 9.&nbsp;September verließen die Schlachtschiffe ''Roma'', ''Vittorio Veneto'' und ''Italia'' (ehemals ''Littorio'') zusammen mit drei [[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]] und acht [[Zerstörer]]n den Hafen von [[La Spezia]]. Die ''Roma'' war das [[Flaggschiff]] mit [[Admiral]] [[Carlo Bergamini]] an Bord. Da zeitgleich die alliierte [[Operation Avalanche (Zweiter Weltkrieg)|Landung bei Salerno]] stattfand, hatten die Alliierten die Italiener angewiesen, ihre [[Marina Militare#Geschichte|Flotte]] von diesem Gebiet fernzuhalten, sonst würde die Flotte als feindselig betrachtet und angegriffen werden. Daher nahm der italienische Verband einen Kurs an der Westküste von [[Korsika]] entlang.
[[Datei:Affondamento corazzata Roma 1943-9-9 mappa.svg|mini|Route und Untergang der ''Roma'']]

Nach dem Sturz des [[Italienischer Faschismus|Faschismus]] in Italien und der Verhaftung [[Benito Mussolini|Mussolinis]] kam es am 8.&nbsp;September 1943 zum [[Waffenstillstand]] zwischen Italien und den [[Alliierte]]n. Als Teil der Waffenstillstandsbedingungen sollte sich die [[Marina Militare|italienische Flotte]] in [[Malta]] ergeben. In der Nacht vom 8. auf den 9.&nbsp;September verließen die Schlachtschiffe ''Roma'', ''Vittorio Veneto'' und ''Italia'' (ehemals ''Littorio'') zusammen mit drei [[Leichter Kreuzer|Leichten Kreuzern]] und acht [[Zerstörer]]n den Hafen von [[La Spezia]]. Die ''Roma'' war das [[Flaggschiff]] mit [[Admiral]] [[Carlo Bergamini]] an Bord. Da zeitgleich die alliierte [[Operation Avalanche (Zweiter Weltkrieg)|Landung bei Salerno]] stattfand, hatten die Alliierten die Italiener angewiesen, ihre [[Marina Militare#Geschichte|Flotte]] von diesem Gebiet fernzuhalten, sonst würde die Flotte als feindselig betrachtet und angegriffen werden. Daher nahm der italienische Verband einen Kurs an der Westküste von [[Korsika]] entlang.


[[Datei:Fritz X side.jpg|mini|links|Lenkbombe des Typs Fritz X]]
[[Datei:Fritz X side.jpg|mini|links|Lenkbombe des Typs Fritz X]]
Nachdem die [[Deutschland|Deutschen]] von den Absichten der Italiener erfahren hatten, erhielt die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] umgehend Anweisung, die italienischen Schiffe anzugreifen. Von [[Marseille]] aus starteten daher 15&nbsp;Bomber des Typs [[Dornier Do 217|Dornier&nbsp;217K]] der III.&nbsp;Gruppe des [[Kampfgeschwader 100|Kampfgeschwaders&nbsp;100]], bewaffnet mit je einer [[Sprengbombe|steuerbaren Bombe]] des Typs [[Fritz&nbsp;X]]. Die Fritz&nbsp;X war eine der ersten Lenkwaffen der Welt und war erst elf Tage vorher, am 29.&nbsp;August, an die Front ausgeliefert worden. Das neuartige Prinzip und die Wirkungsweise dieser Waffe waren sowohl den Alliierten als auch den Italienern völlig unbekannt.


Nachdem die [[NS-Staat|deutsche]] Führung von den Absichten der Italiener erfahren hatte, erhielt die [[Luftwaffe (Wehrmacht)|Luftwaffe]] umgehend Anweisung, die italienischen Schiffe anzugreifen. Von [[Marseille]] aus starteten 15&nbsp;Bomber des Typs [[Dornier Do 217|Dornier&nbsp;217K]] der III.&nbsp;Gruppe des [[Kampfgeschwader 100|Kampfgeschwaders&nbsp;100]], bewaffnet mit je einer [[Sprengbombe|steuerbaren Bombe]] des Typs [[Fritz&nbsp;X]].<ref>H. L. de Zeng, D. G. Stankey, E. J. Creek: ''Bomber Units of the Luftwaffe 1933–1945.'' A Reference Source, Volume 1. Ian Allan Publishing, 2007, ISBN 978-1-85780-279-5 (englisch), S. 272, 275.</ref><ref>E. R. Hooton: ''Eagle in Flames: The Fall of the Luftwaffe.'' Arms & Armour Press. ISBN 1-86019-995-X, S. 59.</ref> Die Fritz&nbsp;X war eine der ersten Lenkwaffen der Welt und erst elf Tage vorher, am 29.&nbsp;August, an die Truppe ausgeliefert worden. Das neuartige Prinzip und die Wirkungsweise dieser Waffe waren sowohl den Alliierten als auch den Italienern völlig unbekannt.
Gegen 15:30 Uhr stießen die Bomber bei [[Capo Testa]] an der Küste [[Sardinien]]s auf den italienischen Verband und griffen ihn an. Konventionelle Bomben wurden normalerweise in einem Winkel von 80° fast direkt über dem Ziel abgeworfen, der Abwurf der ''Fritz&nbsp;X'' erfolgte jedoch in einem Winkel von 60° weit vor dem Ziel, danach flog die Bombe auf das Ziel zu. Da diese neue Waffenart den Italienern vollkommen unbekannt war, deuteten sie den „zu frühen“ Abwurf der Bomben dahingehend, dass die Deutschen sie nicht tatsächlich angreifen, sondern ihnen einen Schuss vor den Bug setzen wollten. Erst kurz vor dem Einschlag der Bomben erkannten sie, dass es sich um einen echten Angriff handelte. Innerhalb von fünf Minuten wurde die ''Roma'' zweimal getroffen. Die erste Bombe schlug auf der Steuerbordseite ein und durchschlug den gesamten Rumpf, ohne zu explodieren. Dieser Treffer führte zu Wassereinbrüchen und reduzierte die Geschwindigkeit auf zehn Knoten. Um 15:50&nbsp;Uhr schlug die zweite Bombe zwischen dem [[Kommandoturm]] und dem zweiten vorderen [[Geschützturm|Hauptgeschützturm]] (Turm Nr. 2) ein. Durch den Treffer explodierte das vordere [[Munitionslager|Hauptmagazin]], die Wucht der Explosion war so stark, dass der 1.500&nbsp;[[Tonne (Einheit)|t]] schwere Turm Nr.&nbsp;2 weggesprengt wurde. Kurz darauf kenterte die ''Roma'', zerbrach in zwei Teile und versank. Von der Besatzung überlebten 596 Mann (laut italienischem Marinebericht von 2012 waren es 622). Admiral Bergamini und 1351 weitere Besatzungsmitglieder gingen mit dem Schiff unter.


Gegen 15:30 Uhr stießen die Bomber bei [[Capo Testa]] an der Küste [[Sardinien]]s auf den italienischen Verband und griffen ihn an. Konventionelle Bomben wurden normalerweise in einem Winkel von 80° fast direkt über dem Ziel abgeworfen, der Abwurf der ''Fritz&nbsp;X'' erfolgte jedoch in einem Winkel von 60° weit vor dem Ziel, danach flog die Bombe auf das Ziel zu. Da diese neue Waffenart den Italienern vollkommen unbekannt war, deuteten sie den „zu frühen“ Abwurf der Bomben dahingehend, dass die Deutschen sie nicht tatsächlich angreifen, sondern ihnen einen [[Schuss vor den Bug]] setzen wollten. Erst kurz vor dem Einschlag der Bomben erkannten sie, dass es sich um einen echten Angriff handelte. Innerhalb von fünf Minuten wurde die ''Roma'' zweimal getroffen. Die erste Bombe schlug auf der Steuerbordseite ein und durchschlug den gesamten Rumpf, ohne zu explodieren. Dieser Treffer führte zu Wassereinbrüchen und reduzierte die Geschwindigkeit auf zehn Knoten. Um 15:50&nbsp;Uhr schlug die zweite Bombe zwischen dem [[Kommandoturm]] und dem zweiten vorderen [[Geschützturm|Hauptgeschützturm]] (Turm Nr.&nbsp;2) ein. Durch den Treffer explodierte das vordere [[Arsenal|Hauptmagazin]], die Wucht der Explosion war so stark, dass der 1500&nbsp;[[Tonne (Einheit)|t]] schwere Turm Nr.&nbsp;2 weggesprengt wurde. Kurz darauf kenterte die ''Roma'', zerbrach in zwei Teile und versank. Von der Besatzung überlebten 596 Mann (laut italienischem Marinebericht von 2012 waren es 622). 1393 Besatzungsmitglieder, darunter Admiral Bergamini, gingen mit dem Schiff unter.
Am 28. Juni 2012 wurde seitens der italienischen Marine berichtet, dass das Wrack der Roma mittels des Tauchrobotors ''Pluto Palla'' nahe der Insel Sardinien gefunden wurde. Es liegt rund 16 nautische Meilen (ca. 30 Kilometer) nördlich der Küste Sardiniens in etwa 1000 Meter Tiefe.<ref>[http://www.zeit.de/news/2012-06/28/italien-italienisches-weltkriegs-schiff-vor-sardinien-gefunden-28144225 Italienisches Weltkriegs-Schiff vor Sardinien gefunden] - Zeit online</ref>

Am 28. Juni 2012 meldete die italienische Marine, dass das Wrack der Roma mittels des Tauchroboters ''Pluto Palla'' nahe der Insel Sardinien gefunden worden sei. Es liegt rund 16 nautische Meilen (ca. 30 Kilometer) nördlich der Küste Sardiniens im [[Golf von Asinara]] in etwa 1000 Meter Tiefe.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/news/2012-06/28/italien-italienisches-weltkriegs-schiff-vor-sardinien-gefunden-28144225 |titel=''Italienisches Weltkriegs-Schiff vor Sardinien gefunden.'' |archiv-url=https://web.archive.org/web/20180623194348/https://www.zeit.de/news/2012-06/28/italien-italienisches-weltkriegs-schiff-vor-sardinien-gefunden-28144225 |archiv-datum=2018-06-23 |abruf=2019-01-28}} Zeit online</ref>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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== Einzelnachweise ==
== Fußnoten ==
<references />
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Aktuelle Version vom 25. November 2023, 23:42 Uhr

Roma Regia Marina
Dienstzeit
Bauwerft: Cantieri Riuniti dell’Adriatico
Kiellegung: 18. September 1938
Stapellauf: 9. Juni 1940
Indienststellung: 14. Juni 1942
Schicksal: Am 9. September 1943 in der Nähe von Capo Testa, Sardinien, durch Luftangriff versenkt.
Allgemeine Eigenschaften
Wasserverdrängung: Standard: 43.624 ts
maximal: 45.752 ts
Länge (pp):
Länge KWL:
Länge ü. a.:
224,5 m
232,4 m
240,7 m
Breite: 33 m
Tiefgang: 10,5 m
Maschinenanlage: 8 ölgefeuerte Dampfkessel
4 Satz Belluzzo-Dampfturbinen mit 139.561 WPS über Einfachgetriebe auf 4 Schrauben
Geschwindigkeit: 31,4 Knoten
Besatzung: 1830 Offiziere und Mannschaften
Bewaffnung: 9 × 381-mm-Geschütze (3×3)
12 × 152-mm-Geschütze (4×3)
12 × 90-mm-Flak (12×1)
40 × 37-mm-Flak (20×2)
60 × 20-mm-Flak (30×2)

Die Roma war ein italienisches Schlachtschiff der Littorio-Klasse im Zweiten Weltkrieg. Sie war benannt nach der Stadt Rom, wobei sich der Name aber weniger auf die Hauptstadt des modernen Italiens, sondern, ähnlich wie bei ihrem gleichzeitig gebauten Schwesterschiff Impero, auf die Zeit des Römischen Reiches bezog. Am 9. September 1943 wurde die Roma als erstes Großkampfschiff von einer Lenkwaffe versenkt.

Als letztes Schiff der Littorio-Klasse wurde die Roma im Jahre 1938 in Auftrag gegeben. Diese 2. Serie war als Antwort auf die 1935 lancierte französische Richelieu-Klasse gedacht, die wiederum selbst eine Antwort auf die 1934 in Bau gegebenen und 1940 fertiggestellten ersten zwei Schiffe der 1. Serie, der Littorio bzw. Vittorio Veneto, war. Diese zwei neuen Schlachtschiffe enthielten gegenüber den zwei älteren Einheiten einige Verbesserungen bezüglich Bugform, Seeeigenschaften, Rumpfstruktur, Panzerung, Feuerleitanlage, Kommandobrücke, Bordfluganlage, Kommunikationseinrichtungen und einigem mehr, so dass sie den modernsten Einheiten der anderen Marinen in nichts nachstanden oder ihnen voraus waren.

Die Roma wurde 1938 auf der Werft Cantieri Riuniti dell’Adriatico in Triest auf Kiel gelegt. Der Stapellauf war am 9. Juni 1940, die Indienststellung erfolgte am 14. Juni 1942.

Waffenstillstand und Untergang

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Explosion des vorderen Hauptmagazins nach dem Einschlag der zweiten Lenkbombe Typ Fritz X

Die Roma wurde zu spät in Dienst gestellt, um an den Gefechten um die britischen Konvois Vigorous und Harpoon teilzunehmen. Danach hielt Treibstoffmangel die italienischen Schlachtschiffe im Hafen fest, so dass es zu keinen größeren Operationen der Flotte mehr kam.

Route und Untergang der Roma

Nach dem Sturz des Faschismus in Italien und der Verhaftung Mussolinis kam es am 8. September 1943 zum Waffenstillstand zwischen Italien und den Alliierten. Als Teil der Waffenstillstandsbedingungen sollte sich die italienische Flotte in Malta ergeben. In der Nacht vom 8. auf den 9. September verließen die Schlachtschiffe Roma, Vittorio Veneto und Italia (ehemals Littorio) zusammen mit drei Leichten Kreuzern und acht Zerstörern den Hafen von La Spezia. Die Roma war das Flaggschiff mit Admiral Carlo Bergamini an Bord. Da zeitgleich die alliierte Landung bei Salerno stattfand, hatten die Alliierten die Italiener angewiesen, ihre Flotte von diesem Gebiet fernzuhalten, sonst würde die Flotte als feindselig betrachtet und angegriffen werden. Daher nahm der italienische Verband einen Kurs an der Westküste von Korsika entlang.

Lenkbombe des Typs Fritz X

Nachdem die deutsche Führung von den Absichten der Italiener erfahren hatte, erhielt die Luftwaffe umgehend Anweisung, die italienischen Schiffe anzugreifen. Von Marseille aus starteten 15 Bomber des Typs Dornier 217K der III. Gruppe des Kampfgeschwaders 100, bewaffnet mit je einer steuerbaren Bombe des Typs Fritz X.[1][2] Die Fritz X war eine der ersten Lenkwaffen der Welt und erst elf Tage vorher, am 29. August, an die Truppe ausgeliefert worden. Das neuartige Prinzip und die Wirkungsweise dieser Waffe waren sowohl den Alliierten als auch den Italienern völlig unbekannt.

Gegen 15:30 Uhr stießen die Bomber bei Capo Testa an der Küste Sardiniens auf den italienischen Verband und griffen ihn an. Konventionelle Bomben wurden normalerweise in einem Winkel von 80° fast direkt über dem Ziel abgeworfen, der Abwurf der Fritz X erfolgte jedoch in einem Winkel von 60° weit vor dem Ziel, danach flog die Bombe auf das Ziel zu. Da diese neue Waffenart den Italienern vollkommen unbekannt war, deuteten sie den „zu frühen“ Abwurf der Bomben dahingehend, dass die Deutschen sie nicht tatsächlich angreifen, sondern ihnen einen Schuss vor den Bug setzen wollten. Erst kurz vor dem Einschlag der Bomben erkannten sie, dass es sich um einen echten Angriff handelte. Innerhalb von fünf Minuten wurde die Roma zweimal getroffen. Die erste Bombe schlug auf der Steuerbordseite ein und durchschlug den gesamten Rumpf, ohne zu explodieren. Dieser Treffer führte zu Wassereinbrüchen und reduzierte die Geschwindigkeit auf zehn Knoten. Um 15:50 Uhr schlug die zweite Bombe zwischen dem Kommandoturm und dem zweiten vorderen Hauptgeschützturm (Turm Nr. 2) ein. Durch den Treffer explodierte das vordere Hauptmagazin, die Wucht der Explosion war so stark, dass der 1500 t schwere Turm Nr. 2 weggesprengt wurde. Kurz darauf kenterte die Roma, zerbrach in zwei Teile und versank. Von der Besatzung überlebten 596 Mann (laut italienischem Marinebericht von 2012 waren es 622). 1393 Besatzungsmitglieder, darunter Admiral Bergamini, gingen mit dem Schiff unter.

Am 28. Juni 2012 meldete die italienische Marine, dass das Wrack der Roma mittels des Tauchroboters Pluto Palla nahe der Insel Sardinien gefunden worden sei. Es liegt rund 16 nautische Meilen (ca. 30 Kilometer) nördlich der Küste Sardiniens im Golf von Asinara in etwa 1000 Meter Tiefe.[3]

Commons: Roma – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. H. L. de Zeng, D. G. Stankey, E. J. Creek: Bomber Units of the Luftwaffe 1933–1945. A Reference Source, Volume 1. Ian Allan Publishing, 2007, ISBN 978-1-85780-279-5 (englisch), S. 272, 275.
  2. E. R. Hooton: Eagle in Flames: The Fall of the Luftwaffe. Arms & Armour Press. ISBN 1-86019-995-X, S. 59.
  3. Italienisches Weltkriegs-Schiff vor Sardinien gefunden. Archiviert vom Original am 23. Juni 2018; abgerufen am 28. Januar 2019. Zeit online

Koordinaten: 41° 9′ 28″ N, 8° 17′ 35″ O