„Krupp Titan“ – Versionsunterschied

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== Einzelnachweise ==
== Einzelnachweise ==
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<ref name="VDA">[[Verband der Automobilindustrie]]: Krupp-Südwerke Essen – [http://n-v-g.de/sites/default/files/Datenblatt/krupp_suedwerke_s_80_vda_datenblatt_1600.pdf Typ S80], Gruppe 15, Nr. 1600. Frankfurt am Main. Januar 1954</ref>
[[Verband der Automobilindustrie]]: Krupp-Südwerke Essen – [http://n-v-g.de/sites/default/files/Datenblatt/krupp_suedwerke_s_80_vda_datenblatt_1600.pdf Typ S80], Gruppe 15, Nr. 1600. Frankfurt am Main. Januar 1954
<ref name="Heyer">Ulrich Heyer, Gunter Waize und Oliver Kaschel: [http://www.nvc-oberhausen.com/upload/presse/presse-file-17.pdf Der gigantische Titan]. In Mass:Stab. 24. Jahrgang, 2/2005. Seiten 36–38</ref>
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Ulrich Heyer, Gunter Waize und Oliver Kaschel: [http://www.nvc-oberhausen.com/upload/presse/presse-file-17.pdf Der gigantische Titan]. In Mass:Stab. 24. Jahrgang, 2/2005. Seiten 36–38
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Version vom 6. Juni 2018, 05:28 Uhr

Krupp-Südwerke
Titan
Hersteller: Krupp-Südwerke
Verkaufsbezeichnung: Titan (Pritsche, Fahrgestell)

S 80 (Sattelzugmaschine)
Produktionszeitraum: 1950–1954[1]
Vorgängermodell: keines
Nachfolgemodell: Tiger[2]
Technische Daten
Bauformen: Pritsche, Zugmaschine, Fahrgestell
Motoren: Krupp SW 6, Zweitaktdieselmotor, 8724 cm³
Leistung: 140–154[1] kW
Länge: 8715 mm
Breite: 2500 mm
Höhe: 2950 mm
Radstand: 5000 mm
Wendekreis: 18,5 m
Nutzlast: 9,3 t
zul. Gesamtgewicht: 16 t

Der Titan ist ein LKW-Modell von Krupp, das von 1950 bis 1954 in Essen gebaut wurde. Bis 1951 wurde das Fahrzeug ausschließlich als Südwerke Titan vermarktet, ab 1951 bis zum Produktionsende hieß es Krupp-Südwerke Titan. Die Zugmaschine auf Titan-Basis wurde als S 80 bezeichnet.[3] In der gesamten Produktionszeit wurden 976 Fahrzeuge gebaut.[1]

Technik

Fahrwerk und Getriebe

Der Titan ist ein zweiachsiger LKW mit vernietetem Leiterrahmen und vorderer sowie hinterer Starrachse. Die Hinterachse ist mit Zwillingsbereifung, während die Vorderachse einfach bereift ist. Alle Achsen sind mit jeweils zwei halbelliptischen längsliegenden Blattfedern gefedert. Die Räder sind Stahlgussspeichenräder mit Trilexfelgen der Dimension 8,5-22 oder 8,5-24. Die Reifen haben die Größe 12-22 oder 12-24. Die Fußbremse ist eine Druckluftbremse von WABCO (Westinghouse), die mit Innenbacken-Trommelbremsen auf alle vier Räder wirkt. Die Handbremse für die Hinterachse wird mit zwei Hebeln betätigt. Die Lenkung ist eine Schneckenlenkung mit links angeordneter Lenksäule.[3]

Die Kraft wird vom Motor über eine Zweischeibentrockenkupplung des Typs Fichtel & Sachs LA2/50 HG auf das Getriebe übertragen. Das Getriebe ist ein mechanisches Sechsgangkugelschaltgetriebe des Typs ZF AK 6-75S, das baulich vom Motor getrennt ist. Vom Getriebe gelangt die Antriebskraft über eine zweiteilige Gelenkwelle und einen hypoidverzahnten Achsantrieb und ein Kegelraddifferenzial auf die Hinterräder.[3]

Motor

Der Motor ist der Krupp SW 6, ein wassergekühlter Sechszylinder-Reihen-Zweitakt-Dieselmotor mit Direkteinspritzung und Roots-Spülgebläse. Weil deutschen Herstellern nach dem Krieg der Bau von Dieselmotoren mit mehr als 150 PS vom Alliierten Kontrollrat verboten worden war, besteht er aus zwei kleineren Dreizylinder-Reihenmotorblöcken des Typs SW 3, die auf eine gemeinsame geschmiedete und achtfach gelagerte Kurbelwelle arbeiten.[1] Die beiden Motorblöcke, die Kurbelgehäuse und Zylinderblock umfassen, sind aus Gusseisen, der Zylinderkopf mit Metall-Asbestdichtung zum Motorblock hin ist aus Leichtmetall. Der Motor hat auswechselbare nasse Laufbuchsen. Graugusskolben von Mahle mit vier Kompressionsringen und zwei Ölabstreifringen übertragen über gleitgelagerte Doppel-T-Pleuel die Kraft auf die Kurbelwelle. Der Hubraum des Motors beträgt 8724 cm³ bei einer Zylinderbohrung von 115 mm und einem Kolbenhub von 140 mm.

Gleichstromgespülte Zweitakter wie der SW 6 haben keine Einlassventile, sondern Einlassschlitze und Auslassventile im Zylinderkopf. Beim SW 6 sind es je Zylinder drei senkrecht hängende Ventile, die über eine im Kurbelgehäuse liegende Nockenwelle, Stößel, Stoßstangen und Kipphebel betätigt werden. Die Nockenwelle wird über Stirnräder von der Kurbelwelle angetrieben.[3]

Anders als kleine Zweitaktottomotoren, bei denen das Frischgas im Kurbelgehäuse vorverdichtet wird, saugen Dieselmotoren reine Luft an und können deshalb nicht mit Treibstoff-Öl-Mischung geschmiert werden. Außerdem arbeiten sie mit hoher Luftzahl (λ). Die benötigten größeren Spülluftmengen für den Ladungswechsel werden von einer externen Spülluftpumpe bereitgestellt, hier von einem über Keilriemen angetriebenen Roots-Gebläse, damit möglichst wenig Abgas im Zylinder verbleibt.

Eine Kolbenpumpe fördert den Kraftstoff in zwei Einspritzpumpen (Typ Deckel PSA 13) mit Fliehkraftregler. Über Einspritzdüsen (Typ Deckel DN 10) wird er direkt in die Kolbenmulden eingespritzt. Vorher wird der Kraftstoff von einem Papierfilter gereinigt. Der Motor ist druckumlaufgeschmiert; er hat zwei getrennte Ölkreisläufe und zwei Ölwannen. Das Öl wird von Zahnradölpumpen gefördert. Die Ansaugluft wird von einem Ölbadluftfilter vor dem Spülgebläse gereinigt.[3]

Auf Wunsch war eine Motorbremse (Drosselklappe im Auspuff) lieferbar, die die Bremsleistung des Krupp Titan verstärkte.[3]

Technische Daten

Typ S 80[3]
Motor Maße, Gewichte und Füllmengen Kraftübertragung
Motorbezeichnung SW 6 Länge 8715 mm Kupplung Zweischeibentrockenkupplung Fichtel & Sachs LA 2/50 HG
Motortyp Zweitaktmotor Breite 2500 mm Getriebe Sechsganggetriebe ZF AK 6-75S
Gemischbildung Innen Höhe 2950 mm Getriebeübersetzungen 1. Gang: 6,44
2. Gang: 4,1
3. Gang: 2,61
4. Gang: 1,62
5. Gang: 1
6. Gang: 0,72
R. Gang: 5,92
Bauart Doppeldreizylinder, Reihe Überhang, vorn 2000 mm
Zylinderanzahl 6 Überhang, hinten 1450 mm
Ventilsteuerung hängende Auslassventile,
Einlass schlitzgesteuert
Radstand 5000 mm
Kühlung Wasserkühlung Spurweite vorn: 2020 mm
hinten:1820 mm
Antrieb auf Hinterräder
Gemischaufbereitung Direkteinspritzung Bodenfreiheit 310 mm Reifengröße 12-22 oder 12-24
Einspritzdruck 226 bar Leergewicht 6700 kg Höchstgeschwindigkeit 62,5 km/h
Bohrung × Hub 115 × 140 mm Maximal zulässiges Gesamtgewicht 16000 kg Druckluft-Bremsanlage von Westinghouse Bremstrommeldurchmesser 480 mm
Hubraum 8724 cm³ Maximale Auflagelast 9300 kg Elektrische Anlage
Nennleistung 140 kW bei 1700 min−1 (bis 1951)
154 kW bei 1700 min−1 (ab 1951)
Maximale Anhängelast 25300 kg Anlasser 24-V-Schraubtriebanlasser Bosch BPD 6/24 ARS 147,
elektromagnetisch betätigt
Maximaldrehmoment 981 Nm bei 1200 min−1 Zulässige Achslasten vorn: 6000 kg
hinten: 10000 kg
Lichtmaschine Keilriemengetrieben, Bosch LJ/GK300/12/1400 R1, 300 W oder 700 W, 12 V
Ladebeginn bei Kurbelwellendrehzahl 770 min−1
Verdichtungsverhältnis 14:1 Füllmenge des Kraftstoffbehälters 205 l Batterie 2 × 12-Volt-Bleisäureakkumulator, 180 Ah
Mittlerer Arbeitsdruck 7 bar Füllmenge der Ölwannen je 15 l Scheinwerfer Kugelfußscheinwerfer, 35 W, ø 220 mm
Zündfolge 1-6-2-4-3-5 Füllmenge des Getriebegehäuses 11 l Tachometer Anzeigebereich 0–70 km/h
Spezifischer Kraftstoffverbrauch 238 g/kWh bei 1200 min−1 Füllmenge des Wasserkühlers 45 l Fahrtrichtungsanzeiger Einbaupendelwinker
Motormasse 1073 kg Wendekreisdurchmesser 18,5 m Kraftstoffverbrauch 20 l/100 km

Einzelnachweise

  1. a b c d Ulrich Heyer, Gunter Waize und Oliver Kaschel: Der gigantische Titan. In Mass:Stab. 24. Jahrgang, 2/2005. Seiten 36–38
  2. Tiger bei Classic Driver
  3. a b c d e f g Verband der Automobilindustrie: Krupp-Südwerke Essen – Typ S80, Gruppe 15, Nr. 1600. Frankfurt am Main. Januar 1954