„Koßdorf“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Holländermühle Koßdorf.JPG|thumb|Holländermühle im Februar 2004]]
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'''Koßdorf''' ist ein Ortsteil<ref name="Hauptsatzung"/> der amtsfreien Stadt [[Mühlberg/Elbe|Mühlberg]] im [[Land Brandenburg|brandenburgischen]] [[Landkreis Elbe-Elster]] und liegt etwa 8 Kilometer nördlich der Kernstadt. Koßdorf hatte am 31. Dezember 2011 709 Einwohner.
'''Koßdorf''' ist ein Ortsteil<ref name="Hauptsatzung" /> der [[amtsfrei]]en Stadt [[Mühlberg/Elbe|Mühlberg]] im [[Brandenburg|brandenburgischen]] [[Landkreis Elbe-Elster]] und liegt etwa 8 Kilometer nördlich der Kernstadt. Koßdorf hatte am 31. Dezember 2011 709 Einwohner.


== Ortsgliederung ==
== Ortsgliederung ==
[[Datei:Schlacht bei Cosdorf.jpg|mini|Am 20. Februar 1760 traf das preußische 4. Kürassier-Regiment auf österreichische Truppen bei Koßdorf]]
Koßdorf besteht aus den 1937 [[Eingemeindung|eingemeindeten]], und bis dahin selbstständigen Gemeinden Koßdorf, [[Lehndorf (Koßdorf)|Lehndorf]] und [[Wenzendorf (Koßdorf)|Wenzendorf]]. Der Gemeindeteil Lönnewitz wurde 1950 eingemeindet<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis"/>.
[[Datei:Von der Affaire bey Cossdorff den 20 Febr. 1760.jpg|mini|Bild von der Schlacht am 20. Februar 1760]]
[[Datei:Nebelsieck Greischel 1910 (Kreiskarte) Kossdorf IMG 7381.JPG|mini|Koßdorf, Lehndorf und Wenzendorf auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).]]
Koßdorf besteht aus den 1937 [[Eingemeindung|eingemeindeten]], und bis dahin selbstständigen Gemeinden Koßdorf, [[Lehndorf (Mühlberg/Elbe)|Lehndorf]] und [[Wenzendorf (Mühlberg/Elbe)|Wenzendorf]]. Der Gemeindeteil [[Lönnewitz]] wurde 1950 eingemeindet.<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis" />


== Geschichte ==
== Geschichte ==
[[Datei:Schlacht bei Cosdorf.jpg|thumb|Am 20. Februar 1760 traf das preußische 4. Kürassier-Regiment auf österreichische Truppen bei Koßdorf]]
[[Datei:Von der Affaire bey Cossdorff den 20 Febr. 1760.jpg|thumb|Bild von der Schlacht am 20. Februar 1760]]
Koßdorf wurde 1234 erstmals als Costensdorp erwähnt. Der Name kommt vermutlich vom [[slawisch]]en ''kost'' (Knochen).<ref name="Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda"/>
1234 besitzt das [[Kloster Dobrilugk]] 3½ [[Hufe]]n in Koßdorf. 1251 wird ''Costinsdorph'' [[Filial]] von [[Altbelgern]]. 1272 gibt [[Heinrich III. (Meißen)|Heinrich der Erlauchte]] 4 Hufen, welche Otto von Cozebude als Lehn hatte, der Frau desselben als [[Leibgedinge]]. [[Dietrich IV. (Lausitz)|Markgraf Diezmann]] bestimmt 1289 das ''Übeltäter'', welche in [[Arzberg (Sachsen)|Blumberg]] ergriffen werden an den [[Galgen]] in Koßdorf gehängt werden sollen.


Koßdorf wurde 1234 erstmals als Costensdorp erwähnt. Der Name kommt vermutlich vom [[Slawische Sprachen|slawischen]] ''kost'' (Knochen).<ref name="Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda" />
1443 erhält Hincko [[Berka von Dubá|Birke von der Duba]] die Herrschaft Mühlberg und somit auch Koßdorf. Hans Birke von der Duba verschreibt 1482 seiner Frau Koßdorf als Leibgedinge. Vermutlich wurde dann mit dem Tod der Frau Birke von der Duba der Ort Amtsdorf des kursächsischen Amtes Mühlberg. Das [[Kloster Marienstern]] besaß offenbar einige Güter in Koßdorf, da in dem Erbbuch von 1550 16 Männer und der Pfarrer [[Kolonat (Recht)|Erbzinsen]] von Erbfeldern and das [[Stift (Kirche)|Stift]] zahlten. 1637 wurde Koßdorf von schwedischen Truppen stark verwüstet. 1550 gab es 17 Hufen in Koßdorf.<ref name="Geschichte des Kreises Liebenwerda"/>
1234 besitzt das [[Kloster Dobrilugk]] 3½ [[Hufe]]n in Koßdorf. 1251 wird ''Costinsdorph'' [[Filial]] von [[Altbelgern]]. 1272 gibt [[Heinrich III. (Meißen)|Heinrich der Erlauchte]] 4 Hufen, welche Otto von Cozebude als Lehn hatte, der Frau desselben als [[Leibgedinge]]. [[Dietrich IV. (Lausitz)|Markgraf Diezmann]] bestimmt 1289, dass ''Übeltäter'', welche in [[Arzberg (Sachsen)|Blumberg]] ergriffen werden an den [[Galgen]] in Koßdorf gehängt werden sollen.


1443 erhält Hincko [[Berka von Dubá|Birke von der Duba]] die Herrschaft Mühlberg und somit auch Koßdorf. Hans Birke von der Duba verschreibt 1482 seiner Frau Koßdorf als Leibgedinge. Vermutlich wurde dann mit dem Tod der Frau Birke von der Duba der Ort Amtsdorf des kursächsischen Amtes Mühlberg. Das [[Kloster Marienstern]] besaß offenbar einige Güter in Koßdorf, da in dem Erbbuch von 1550 16 Männer und der Pfarrer [[Kolonat (Recht)|Erbzinsen]] von Erbfeldern an das [[Stift (Kirche)|Stift]] zahlten. 1637 wurde Koßdorf von schwedischen Truppen stark verwüstet. 1550 gab es 17 Hufen in Koßdorf.<ref name="Geschichte des Kreises Liebenwerda" />
Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] kam es am 20. Februar 1760 bei [[Gefecht bei Koßdorf|Koßdorf zu einem Gefecht]] zwischen [[Preußische Armee|preußischen]] (von Zetteritz) und [[österreichische Militärgeschichte|österreichischen]] (von Beck) Truppen.<ref name="Gefecht bei Koßdorf"/>

Während des [[Siebenjähriger Krieg|Siebenjährigen Krieges]] kam es am 20. Februar 1760 bei [[Gefecht bei Koßdorf|Koßdorf zu einem Gefecht]] zwischen [[Preußische Armee|preußischen]] (von Zetteritz) und [[österreichische Militärgeschichte|österreichischen]] (von Beck) Truppen.<ref name="Gefecht bei Koßdorf" />


1816 gab es in Koßdorf 221 Einwohner, um 1910 waren es 340 Einwohner.
1816 gab es in Koßdorf 221 Einwohner, um 1910 waren es 340 Einwohner.
1912 wurde eine [[Holländerwindmühle]] errichtet. 1980 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und ist weiterhin in Betrieb, heute allerdings elektrisch.
1912 wurde eine [[Holländerwindmühle]] errichtet. 1980 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und ist weiterhin in Betrieb, heute allerdings elektrisch.


Da die Orte Wenzendorf, Lehndorf und Koßdorf dicht beieinander lagen, bildeten sie schon immer eine Schul- und Kirchgemeinde. Zum 1. Juli 1950 wurde Lönnewitz eingemeindet<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis"/>.
Da die Orte Wenzendorf, Lehndorf und Koßdorf dicht beieinander lagen, bildeten sie schon immer eine Schul- und Kirchgemeinde. Am 1. Juli 1950 wurde Lönnewitz eingemeindet.<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis" />


Zum 31. August 2001 schloss sich Koßdorf mit [[Altenau (Mühlberg)|Altenau]], [[Brottewitz]], [[Fichtenberg (Mühlberg)|Fichtenberg]], [[Martinskirchen]] und [[Mühlberg/Elbe]] zur neuen Stadt [[Mühlberg/Elbe]] zusammen<ref name="Zusammenschluss"/> und ist seither ein Ortsteil der amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe<ref name="Hauptsatzung"/>.
Zum 31. August 2001 schloss sich Koßdorf mit [[Altenau (Mühlberg/Elbe)|Altenau]], [[Brottewitz]], [[Fichtenberg (Mühlberg/Elbe)|Fichtenberg]], [[Martinskirchen]] und [[Mühlberg/Elbe]] zur neuen Stadt Mühlberg/Elbe zusammen<ref name="Zusammenschluss" /> und ist seither ein Ortsteil der amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe<ref name="Hauptsatzung" />.


=== Politische Zugehörigkeit ===
=== Politische Zugehörigkeit ===
Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort Koßdorf zum [[kursächsisch]]em [[Amt Mühlberg]], seit 1816 zum preußischen [[Landkreis Liebenwerda|Kreis Liebenwerda]], 1952 zum [[Kreis Bad Liebenwerda]] (1990 umbenannt in Landkreis Bad Liebenwerda) und seit 1993 zum [[Landkreis Elbe-Elster]].
Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort Koßdorf zum [[Kurfürstentum Sachsen|kursächsischem]] [[Amt Mühlberg]], seit 1816 zum preußischen [[Landkreis Liebenwerda|Kreis Liebenwerda]], 1952 zum [[Kreis Bad Liebenwerda]] (1990 umbenannt in Landkreis Bad Liebenwerda) und seit 1993 zum [[Landkreis Elbe-Elster]].


== Sehenswürdigkeiten ==
== Sehenswürdigkeiten ==
* In der ''[[Liste der Baudenkmale in Mühlberg/Elbe#Koßdorf|Liste der Baudenkmale in Mühlberg/Elbe]]'' sind für Koßdorf zwei [[Baudenkmal]]e aufgeführt:
[[Datei:Holländermühle Koßdorf.JPG|mini|Die Holländermühle im Februar 2004]]
=== Holländerwindmühle ===
=== Holländerwindmühle ===
→ ''Hauptartikel: [[Holländerwindmühle Koßdorf]]''
{{Hauptartikel|Holländerwindmühle Koßdorf}}


Die [[Holländerwindmühle]] wurde 1912 am Standort einer zu jener Zeit abgebrannten [[Bockwindmühle]] errichtet. Die funktionstüchtige Mühle befindet sich im Besitz der Familie Humpisch und wird immer noch durch deren Mühlenbetrieb genutzt.
Die unter Denkmalschutz stehende [[Holländerwindmühle]] wurde 1912 am Standort einer zu jener Zeit abgebrannten [[Bockwindmühle]] errichtet und am 12. Dezember des gleichen Jahres in Betrieb genommen. Das Mühlengrundstück selbst ist seit 1830 im Besitz der Familie Humpisch. Die funktionstüchtige Mühle ist in Betrieb und beliefert Bäckereien der Umgebung.

=== Dorfkirche ===
{{Hauptartikel|Dorfkirche Koßdorf}}

Bei der heutigen Koßdorfer Kirche handelt es sich um einen im Kern spätromanischen verputzten Saalbau aus Backstein mit mächtigem Westquerturm aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. In seinem Inneren befinden sich unter anderem ein aus der Hälfte des 18. Jahrhunderts stammendes lebensgroßes Kruzifix und eine [[Orgel]], welche in den Jahren von 1846 bis 1848 vom [[Delitzsch]]er [[Orgelbaumeister]] [[Gottlieb Müller (Orgelbauer)|Gottlieb Müller]] geschaffen wurde.<ref name="bldam"/><ref name="Dehio"/><ref name="Orgellandschaft"/>


== Persönlichkeiten ==
== Persönlichkeiten ==
[[Datei:BehmMargarete.jpg|miniatur|hochkant=0.5|Margarete Behm]]
[[Datei:BehmMargarete.jpg|mini|hochkant=0.5|Margarete Behm]]
* [[Margarete Behm]] (1860–1929), deutsche Politikerin und Abgeordnete der [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].
* [[Margarete Behm]] (1860–1929), deutsche Politikerin und Abgeordnete der [[Deutschnationale Volkspartei|Deutschnationalen Volkspartei]].
* [[Emil Mechau]] (1882-1945), deutscher Konstrukteur und Kinopionier, starb kurz nach Kriegsende in Koßdorf als er eine Handgranate entschärfen wollte.
* [[Emil Mechau]] (1882–1945), deutscher Konstrukteur und Kinopionier, starb kurz nach Kriegsende in Koßdorf, als er eine Handgranate entschärfen wollte.
* [[Walter Gabriel]] (1887-1983), deutscher evangelischer Theologe, Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Häftling im KZ Dachau, Pfarrverweser in Koßdorf.
* [[Walter Gabriel (Theologe)|Walter Gabriel]] (1887–1983), deutscher evangelischer Theologe, Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Häftling im KZ Dachau, Pfarrverweser in Koßdorf.


== Anmerkungen und Einzelnachweise ==
== Fußnoten ==
<references>
<references>
<ref name="bldam">{{Webarchiv|url=https://bldam-brandenburg.de/denkmalinformationen/denkmalliste-denkmaldatenbank |wayback=20171209180504 |text=Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum |archiv-bot=2019-04-23 22:28:02 InternetArchiveBot }}, abgerufen am 31. Oktober 2016.</ref>

<ref name="Dehio">{{Literatur|Titel=Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg|Autor=Georg Dehio| Jahr=2012| Auflage=2| ISBN=978-3-422-03123-4|Seiten=565–566}}</ref>

<ref name="Orgellandschaft">{{Literatur |Autor= |Titel=Orgellandschaft Elbe-Elster |Herausgeber=Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster |Ort=Herzberg/Elster |Jahr=2005 |ISBN= |Seiten=40–41}}</ref>

<ref name="Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda">''Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda'' Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968</ref>
<ref name="Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda">''Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda'' Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968</ref>

<ref name="Geschichte des Kreises Liebenwerda">''Geschichte des Kreises Liebenwerda''Geschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des [[Landkreis Liebenwerda|Kreises Liebenwerda]], [[Heinrich Nebelsieck]]</ref>
<ref name="Geschichte des Kreises Liebenwerda">''Geschichte des Kreises Liebenwerda''Geschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des [[Landkreis Liebenwerda|Kreises Liebenwerda]], [[Heinrich Nebelsieck]]</ref>

<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis">Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.4 Landkreis Elbe-Elster [http://www.brandenburg.de/sixcms/media.php/4055/Beitrag19.4_Landkreis62_HistorischesGemeindeverzeichnis2005.pdf PDF]</ref>
<ref name="Historisches Gemeindeverzeichnis">Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.4 Landkreis Elbe-Elster [http://www.statistik-berlin-brandenburg.de/Publikationen/Stat_Berichte/2015/SB_A01-99-04_2006u00_BB.pdf PDF]</ref>
<ref name="Zusammenschluss">Bildung der neuen amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 30. Juli 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 34, Potsdam, den 22. August 2001, S.587 [http://www.bravors.brandenburg.de/sixcms/media.php/15/Amtsblatt%2034_01.pdf PDF]</ref>

<ref name="Hauptsatzung">Hauptsatzung der Stadt Mühlberg/Elbe vom 28. Januar 2009 [http://daten.verwaltungsportal.de/dateien/rechtsgrundlagen/200920-20hauptsatzungneu.pdf PDF]</ref>
<ref name="Zusammenschluss">Bildung der neuen amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 30. Juli 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 34, Potsdam, den 22. August 2001, S. 587 [https://bravors.brandenburg.de/br2/sixcms/media.php/76/Amtsblatt%2034_01.pdf PDF]</ref>
<ref name="Gefecht bei Koßdorf">[http://www.preussenweb.de/regiment4.htm Regimenter der preußischen Armee - Die altpreußischen Regimenter]</ref>

<ref name="Hauptsatzung">Hauptsatzung der Stadt Mühlberg/Elbe vom 28. Januar 2009 [http://daten.verwaltungsportal.de/dateien/legalframework/6/9/4/6/Hauptsatzung_der_Stadt_M_hlberg.pdf PDF]</ref>

<ref name="Gefecht bei Koßdorf">[http://www.preussenweb.de/regiment4.htm Regimenter der preußischen Armee Die altpreußischen Regimenter]</ref>
</references>
</references>


== Weblinks ==
== Weblinks ==
{{Commonscat|Koßdorf}}
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* [https://www.rbb-online.de/brandenburgaktuell/landschleicher/beitraege/elbe-elster/aktuell_20060723_kossdorf_ee.html Koßdorf] in der RBB-Sendung Landschleicher vom 23. Juli 2006

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Aktuelle Version vom 1. November 2023, 11:33 Uhr

Ansicht mit Kirchturm (2011)

Koßdorf ist ein Ortsteil[1] der amtsfreien Stadt Mühlberg im brandenburgischen Landkreis Elbe-Elster und liegt etwa 8 Kilometer nördlich der Kernstadt. Koßdorf hatte am 31. Dezember 2011 709 Einwohner.

Am 20. Februar 1760 traf das preußische 4. Kürassier-Regiment auf österreichische Truppen bei Koßdorf
Bild von der Schlacht am 20. Februar 1760
Koßdorf, Lehndorf und Wenzendorf auf einer geschichtlichen Karte des Kreises Liebenwerda (1910).

Koßdorf besteht aus den 1937 eingemeindeten, und bis dahin selbstständigen Gemeinden Koßdorf, Lehndorf und Wenzendorf. Der Gemeindeteil Lönnewitz wurde 1950 eingemeindet.[2]

Koßdorf wurde 1234 erstmals als Costensdorp erwähnt. Der Name kommt vermutlich vom slawischen kost (Knochen).[3] 1234 besitzt das Kloster DobrilugkHufen in Koßdorf. 1251 wird Costinsdorph Filial von Altbelgern. 1272 gibt Heinrich der Erlauchte 4 Hufen, welche Otto von Cozebude als Lehn hatte, der Frau desselben als Leibgedinge. Markgraf Diezmann bestimmt 1289, dass Übeltäter, welche in Blumberg ergriffen werden an den Galgen in Koßdorf gehängt werden sollen.

1443 erhält Hincko Birke von der Duba die Herrschaft Mühlberg und somit auch Koßdorf. Hans Birke von der Duba verschreibt 1482 seiner Frau Koßdorf als Leibgedinge. Vermutlich wurde dann mit dem Tod der Frau Birke von der Duba der Ort Amtsdorf des kursächsischen Amtes Mühlberg. Das Kloster Marienstern besaß offenbar einige Güter in Koßdorf, da in dem Erbbuch von 1550 16 Männer und der Pfarrer Erbzinsen von Erbfeldern an das Stift zahlten. 1637 wurde Koßdorf von schwedischen Truppen stark verwüstet. 1550 gab es 17 Hufen in Koßdorf.[4]

Während des Siebenjährigen Krieges kam es am 20. Februar 1760 bei Koßdorf zu einem Gefecht zwischen preußischen (von Zetteritz) und österreichischen (von Beck) Truppen.[5]

1816 gab es in Koßdorf 221 Einwohner, um 1910 waren es 340 Einwohner. 1912 wurde eine Holländerwindmühle errichtet. 1980 wurde sie unter Denkmalschutz gestellt und ist weiterhin in Betrieb, heute allerdings elektrisch.

Da die Orte Wenzendorf, Lehndorf und Koßdorf dicht beieinander lagen, bildeten sie schon immer eine Schul- und Kirchgemeinde. Am 1. Juli 1950 wurde Lönnewitz eingemeindet.[2]

Zum 31. August 2001 schloss sich Koßdorf mit Altenau, Brottewitz, Fichtenberg, Martinskirchen und Mühlberg/Elbe zur neuen Stadt Mühlberg/Elbe zusammen[6] und ist seither ein Ortsteil der amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe[1].

Politische Zugehörigkeit

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Seit dem 15. Jahrhundert gehörte der Ort Koßdorf zum kursächsischem Amt Mühlberg, seit 1816 zum preußischen Kreis Liebenwerda, 1952 zum Kreis Bad Liebenwerda (1990 umbenannt in Landkreis Bad Liebenwerda) und seit 1993 zum Landkreis Elbe-Elster.

Sehenswürdigkeiten

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Die Holländermühle im Februar 2004

Holländerwindmühle

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Die unter Denkmalschutz stehende Holländerwindmühle wurde 1912 am Standort einer zu jener Zeit abgebrannten Bockwindmühle errichtet und am 12. Dezember des gleichen Jahres in Betrieb genommen. Das Mühlengrundstück selbst ist seit 1830 im Besitz der Familie Humpisch. Die funktionstüchtige Mühle ist in Betrieb und beliefert Bäckereien der Umgebung.

Bei der heutigen Koßdorfer Kirche handelt es sich um einen im Kern spätromanischen verputzten Saalbau aus Backstein mit mächtigem Westquerturm aus der Mitte des 13. Jahrhunderts. In seinem Inneren befinden sich unter anderem ein aus der Hälfte des 18. Jahrhunderts stammendes lebensgroßes Kruzifix und eine Orgel, welche in den Jahren von 1846 bis 1848 vom Delitzscher Orgelbaumeister Gottlieb Müller geschaffen wurde.[7][8][9]

Persönlichkeiten

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Margarete Behm
  • Margarete Behm (1860–1929), deutsche Politikerin und Abgeordnete der Deutschnationalen Volkspartei.
  • Emil Mechau (1882–1945), deutscher Konstrukteur und Kinopionier, starb kurz nach Kriegsende in Koßdorf, als er eine Handgranate entschärfen wollte.
  • Walter Gabriel (1887–1983), deutscher evangelischer Theologe, Mitglied der Bekennenden Kirche (BK) und Häftling im KZ Dachau, Pfarrverweser in Koßdorf.

Anmerkungen und Einzelnachweise

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  1. a b Hauptsatzung der Stadt Mühlberg/Elbe vom 28. Januar 2009 PDF
  2. a b Landesbetrieb für Datenverarbeitung und Statistik Land Brandenburg Historisches Gemeindeverzeichnis des Landes Brandenburg 1875 bis 2005 19.4 Landkreis Elbe-Elster PDF
  3. Die Ortsnamen des Kreises Bad Liebenwerda Emilia Crome, Akademie-Verlag Berlin, 1968
  4. Geschichte des Kreises LiebenwerdaGeschichten der Territorien und Kreise der Provinz Sachsen, Band 1: Geschichte des Kreises Liebenwerda, Heinrich Nebelsieck
  5. Regimenter der preußischen Armee – Die altpreußischen Regimenter
  6. Bildung der neuen amtsfreien Stadt Mühlberg/Elbe. Bekanntmachung des Ministeriums des Innern vom 30. Juli 2001. Amtsblatt für Brandenburg Gemeinsames Ministerialblatt für das Land Brandenburg, 12. Jahrgang, 2001, Nummer 34, Potsdam, den 22. August 2001, S. 587 PDF
  7. Datenbank des Brandenburgischen Landesamtes für Denkmalpflege und Archäologisches Landesmuseum (Memento des Originals vom 9. Dezember 2017 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/bldam-brandenburg.de, abgerufen am 31. Oktober 2016.
  8. Georg Dehio: Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler – Brandenburg. 2. Auflage. 2012, ISBN 978-3-422-03123-4, S. 565–566.
  9. Kulturamt des Landkreises Elbe-Elster, Kreismuseum Bad Liebenwerda, Sparkasse Elbe-Elster (Hrsg.): Orgellandschaft Elbe-Elster. Herzberg/Elster 2005, S. 40–41.
Commons: Koßdorf – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Koßdorf in der RBB-Sendung Landschleicher vom 23. Juli 2006

Koordinaten: 51° 30′ N, 13° 14′ O