„Herrschaft Hausen“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Siebmacher114-Hausen.jpg|thumb|Familienwappen nach [[Johann Siebmacher|Siebmachers]] [[Wappenbuch]]]]
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Die '''Herrschaft Hausen''' umfasste die [[Schloss Hausen im Tal|Burg Hausen]] bei [[Hausen im Tal]], heute ein Ortsteil von [[Beuron]], sowie die heute zum [[Landkreis Sigmaringen]] gehörenden Orte [[Stetten am kalten Markt]], [[Nusplingen (Stetten am kalten Markt)|Nusplingen]], [[Glashütte (Stetten am kalten Markt)|Ober- und Unterglashütte]] (heute Ortsteile von Stetten am kalten Markt) und die Hälfte des Dorfes [[Neidingen (Beuron)|Neidingen]].
Die '''Herrschaft Hausen''' umfasste die [[Schloss Hausen im Tal|Burg Hausen]] bei [[Hausen im Tal]], heute ein Ortsteil von [[Beuron]], sowie die heute zum [[Baden-Württemberg|baden-württembergischen]] [[Landkreis Sigmaringen]] gehörenden Orte [[Stetten am kalten Markt]], [[Nusplingen (Stetten am kalten Markt)|Nusplingen]], [[Glashütte (Stetten am kalten Markt)|Ober- und Unterglashütte]] – heute Ortsteile von Stetten am kalten Markt – sowie die Hälfte des Dorfes [[Neidingen (Beuron)|Neidingen]].


== Familien ==
=== Hausen-Stetten ===
Die Burg Hausen wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich Vasallen der [[Grafschaft Pfullendorf|Grafen von Pfullendorf]]. Nach 1200 erschien eine neue Familie als Zweig der [[Burg Ramsberg (Großschönach)|Herren von Ramsberg]], die sich ebenfalls ''von Hausen'' nannten. Um 1550 baute Veit Georg, ein Sohn des Sixt von Hausen, das neue Schloss in Stetten am kalten Markt. [[Wolfgang von Hausen]] war bis 1613 [[Bistum Regensburg|Bischof von Regensburg]].
Die Burg Hausen wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich Vasallen der [[Grafschaft Pfullendorf|Grafen von Pfullendorf]]. Nach 1200 erschien eine neue Familie als Zweig der [[Burg Ramsberg (Großschönach)|Herren von Ramsberg]], die sich ebenfalls ''von Hausen'' nannten. Um 1550 baute Veit Georg, ein Sohn des Sixt von Hausen, das neue Schloss in Stetten am kalten Markt. [[Wolfgang von Hausen]] war bis 1613 [[Bistum Regensburg|Bischof von Regensburg]].


1648 starb mit Joachim dem Jüngeren der letzte ''von Hausen''. Das Erbe sollte an Berthold von Stein zu Klingenstein gehen, aber Österreich als Oberlehensherr zog das [[Lehen]] ein. 1682 wurde die Herrschaft an Albrecht [[Fugger]], Graf zu Kirchberg und Weißenhorn verkauft. 1735 kam die Herrschaft an Marquard Graf [[Schenk von Castell]]. 1785 erfolgte der pfandschaftliche Übergang an das [[Reichsabtei Salem|Kloster Salem]]. Nach der Aufhebung des Reichsstiftes kam die Herrschaft an das [[Großherzogtum Baden]].
1648 starb mit Joachim dem Jüngeren der letzte ''von Hausen''. Das Erbe sollte an Berthold von Stein zu Klingenstein gehen, aber Österreich als Oberlehensherr zog das [[Lehen]] ein. 1682 wurde die Herrschaft an Albrecht [[Fugger]], Graf zu Kirchberg und Weißenhorn verkauft. 1735 kam die Herrschaft an Marquard Graf [[Schenk von Castell]]. 1785 erfolgte der pfandschaftliche Übergang an das [[Reichsabtei Salem|Kloster Salem]]. Nach der Aufhebung des Reichsstiftes kam die Herrschaft an das [[Großherzogtum Baden]].


Am 25. August 1958 wurde bei Erweiterungsarbeiten an der Stettener Pfarrkirche in einem sonst vermauerten unterirdischen Raum die [[Grablege]] der Herren von Hausen-Stetten mit Skeletten und beigegebenen Waffen freigelegt.<ref>{{Literatur |Hrsg=Verein für Geschichte des Hegau e.&nbsp;V. |Titel=Heimat-Chronik |Sammelwerk=Hegau&nbsp;– Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee |Band=6 |Verlag=Jan-Thorbecke-Verlag |Ort=[[Lindau (Bodensee)]] und Konstanz |Datum=1958 |Seiten=251}}</ref>
Eine andere [[Burg Hausen (Burg am Heubelstein)|Burg Hausen]], auch ''Burg am Heubelstein'' genannt, wurde vermutlich von den Ortsherren von Hausen, später [[Margrethausen]] genannt, erbaut. Dieses Geschlecht ist 1332 erstmals nachweisbar. Der 1275 erwähnte Ort Hausen gehörte zur Herrschaft [[Burgfelden]] und hatte einen eigenen Ortsadel und ein [[Kloster Margrethausen|Kloster]]. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit Namen „Hausen“ wurde der Name der Kirchenheiligen dem Ortsnamen hinzugefügt.<ref>{{Literatur |Autor= Rudolf Seigel |Hrsg= Konrad Theiss und Hans Schleuning |Titel=Der Zollernalbkreis |TitelErg= Heimat und Arbeit |Ort=Aalen |Datum=1979 |Seiten=180}}</ref>

=== Hausen-Margrethausen ===
Eine andere [[Burg Hausen (Burg am Heubelstein)|Burg Hausen]], auch ''Burg am Heubelstein'' genannt, wurde vermutlich von den Ortsherren von Hausen, später [[Margrethausen]] genannt, erbaut. Dieses Geschlecht ist 1332 erstmals nachweisbar. Der 1275 erwähnte Ort Hausen gehörte zur Herrschaft [[Burgfelden]] und hatte einen eigenen Ortsadel und ein [[Kloster Margrethausen|Kloster]]. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit Namen „Hausen“ wurde der Name der Kirchenheiligen dem Ortsnamen hinzugefügt.<ref>{{Literatur |Autor=Rudolf Seigel |Hrsg=Konrad Theiss und Hans Schleuning |Titel=Der Zollernalbkreis |TitelErg= Heimat und Arbeit |Ort=Aalen |Datum=1979 |Seiten=180}}</ref>


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
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== Literatur ==
== Literatur ==
* {{Literatur
* [[Gerhard Köbler]]: ''Historisches Lexikon der deutschen Länder. Die deutschen Territorien vom Mittelalter bis zur Gegenwart.'' 7., vollständig überarbeitete Auflage. C.H. Beck, München 2007, ISBN 978-3-406-54986-1, S. 258.
|Autor=[[Gerhard Köbler]]
* [[Günter Schmitt]]: ''Burgenführer Schwäbische Alb. Band 3. Donautal. Wandern und entdecken zwischen Sigmaringen und Tuttlingen.'' Biberacher Verlagsdruckerei, Biberach an der Riß 1990, ISBN 3-924489-50-5.
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== Weblinks ==
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Aktuelle Version vom 11. Februar 2024, 09:00 Uhr

Familienwappen nach Siebmachers Wappenbuch

Die Herrschaft Hausen umfasste die Burg Hausen bei Hausen im Tal, heute ein Ortsteil von Beuron, sowie die heute zum baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen gehörenden Orte Stetten am kalten Markt, Nusplingen, Ober- und Unterglashütte – heute Ortsteile von Stetten am kalten Markt – sowie die Hälfte des Dorfes Neidingen.

Die Burg Hausen wurde im 11. Jahrhundert errichtet. Nach ihr nannten sich Vasallen der Grafen von Pfullendorf. Nach 1200 erschien eine neue Familie als Zweig der Herren von Ramsberg, die sich ebenfalls von Hausen nannten. Um 1550 baute Veit Georg, ein Sohn des Sixt von Hausen, das neue Schloss in Stetten am kalten Markt. Wolfgang von Hausen war bis 1613 Bischof von Regensburg.

1648 starb mit Joachim dem Jüngeren der letzte von Hausen. Das Erbe sollte an Berthold von Stein zu Klingenstein gehen, aber Österreich als Oberlehensherr zog das Lehen ein. 1682 wurde die Herrschaft an Albrecht Fugger, Graf zu Kirchberg und Weißenhorn verkauft. 1735 kam die Herrschaft an Marquard Graf Schenk von Castell. 1785 erfolgte der pfandschaftliche Übergang an das Kloster Salem. Nach der Aufhebung des Reichsstiftes kam die Herrschaft an das Großherzogtum Baden.

Am 25. August 1958 wurde bei Erweiterungsarbeiten an der Stettener Pfarrkirche in einem sonst vermauerten unterirdischen Raum die Grablege der Herren von Hausen-Stetten mit Skeletten und beigegebenen Waffen freigelegt.[1]

Hausen-Margrethausen

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Eine andere Burg Hausen, auch Burg am Heubelstein genannt, wurde vermutlich von den Ortsherren von Hausen, später Margrethausen genannt, erbaut. Dieses Geschlecht ist 1332 erstmals nachweisbar. Der 1275 erwähnte Ort Hausen gehörte zur Herrschaft Burgfelden und hatte einen eigenen Ortsadel und ein Kloster. Zur Unterscheidung von anderen Orten mit Namen „Hausen“ wurde der Name der Kirchenheiligen dem Ortsnamen hinzugefügt.[2]

Commons: Herren von Hausen – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Heimat-Chronik. In: Verein für Geschichte des Hegau e. V. (Hrsg.): Hegau – Zeitschrift für Geschichte, Volkskunde und Naturgeschichte des Gebietes zwischen Rhein, Donau und Bodensee. Band 6. Jan-Thorbecke-Verlag, Lindau (Bodensee) und Konstanz 1958, S. 251.
  2. Rudolf Seigel: Der Zollernalbkreis. Heimat und Arbeit. Hrsg.: Konrad Theiss und Hans Schleuning. Aalen 1979, S. 180.