„Grüne Post (Segelflugzeug)“ – Versionsunterschied

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Lippisch erhielt 1932 von der Redaktion der Zeitschrift ''[[Die Grüne Post]]'' den Auftrag zur Konstruktion eines im Aufbau einfach gehaltenen Segelflugzeuges, um den Fliegerklubs des Landes und besonders der fluginteressierten Jugend die Möglichkeit zum selbsttätigen Nachbau zu geben und sie damit in die Lage zu versetzen, kostengünstig Flugsport zu betreiben.
Lippisch erhielt 1932 von der Redaktion der Zeitschrift ''[[Die Grüne Post]]'' den Auftrag zur Konstruktion eines im Aufbau einfach gehaltenen Segelflugzeuges, um den Fliegerklubs des Landes und besonders der fluginteressierten Jugend die Möglichkeit zum selbsttätigen Nachbau zu geben und sie damit in die Lage zu versetzen, kostengünstig Flugsport zu betreiben.


Er entwarf einen abgestrebten [[Hochdecker (Flugzeug)|Hochdecker]] in stoffbespannter [[Flugzeug#Bauweisen|Holzbauweise]] mit rechteckiger [[Tragfläche]], freitragendem [[Leitwerk#Flugzeuge|Normalleitwerk]] und wahlweise offener oder geschlossener Kabine. Es wurde ein [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] aufgelegt, der unter der Leitung Lippischs in der ''Flugtechnik''-Werkstatt auf der [[Wasserkuppe]] im selben Jahr vollendet wurde. Die Erprobung im November übernahm der Leiter der dortigen [[Rhön-Rossitten-Gesellschaft|RRG]]-Flugschule, [[Fritz Stamer (Pilot)|Fritz Stamer]], der ihm gute Flugeigenschaften bescheinigte. Im Anschluss fertigte Lippisch Konstruktionpläne auf zwei [[DIN A3|DIN-A3]]-Seiten an, die erste noch im selben Monat, die zweite im Februar 1933, die von der ''Grünen Woche'' vervielfältigt und einschließlich Bauanleitung zum Kauf angeboten wurden. Für den Fall, dass fertige Flugzeuge mit dem Logo der Zeitschrift fliegen sollten, wurden Sponsorengelder in Aussicht gestellt. Etwa 2500 Bauzeichnungen konnten verkauft werden; es wird davon ausgegangen, dass ungefähr 5 % davon zu Nachbauten führten, was 125 gebauten Flugzeugen entsprechen würde.
Er entwarf einen abgestrebten [[Hochdecker (Flugzeug)|Hochdecker]] in stoffbespannter [[Flugzeug#Bauweisen|Holzbauweise]] mit rechteckiger [[Tragfläche]], freitragendem [[Leitwerk#Flugzeuge|T-Leitwerk]] und wahlweise offener oder geschlossener Kabine. Es wurde ein [[Prototyp (Technik)|Prototyp]] aufgelegt, der unter der Leitung Lippischs in der ''Flugtechnik''-Werkstatt auf der [[Wasserkuppe]] im selben Jahr vollendet wurde. Die Erprobung im November übernahm der Leiter der dortigen [[Rhön-Rossitten-Gesellschaft|RRG]]-Flugschule, [[Fritz Stamer (Pilot)|Fritz Stamer]], der ihm gute Flugeigenschaften bescheinigte. Im Anschluss fertigte Lippisch Konstruktionpläne auf zwei [[DIN A3|DIN-A3]]-Seiten an, die erste noch im selben Monat, die zweite im Februar 1933, die von der ''Grünen Woche'' vervielfältigt und einschließlich Bauanleitung zum Kauf angeboten wurden. Für den Fall, dass fertige Flugzeuge mit dem Logo der Zeitschrift fliegen sollten, wurden Sponsorengelder in Aussicht gestellt. Etwa 2500 Bauzeichnungen konnten verkauft werden; es wird davon ausgegangen, dass ungefähr 5 % davon zu Nachbauten führten, was 125 gebauten Flugzeugen entsprechen würde.


Bis zur ersten Hälfte der 1930er Jahre war das Muster durchaus populär, verlor danach aber rasch an Bedeutung. Die letzte nachweisbare ''Grüne Post'' war am 1.&nbsp;Januar 1948 in der Schweiz als <code>HB–131</code> registriert und flog bei der Segelfliegergruppe [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]]. Ein Nachbau kann im [[Deutsches Segelflugmuseum mit Modellflug|Deutschen Segelflugmuseum]] auf der Wasserkuppe besichtigt werden.
Bis zur ersten Hälfte der 1930er Jahre war das Muster durchaus populär, verlor danach aber rasch an Bedeutung. Die letzte nachweisbare ''Grüne Post'' war am 1.&nbsp;Januar 1948 in der Schweiz als <code>HB–131</code> registriert und flog bei der Segelfliegergruppe [[Freiburg im Üechtland|Freiburg]]. Ein Nachbau kann im [[Deutsches Segelflugmuseum mit Modellflug|Deutschen Segelflugmuseum]] auf der Wasserkuppe besichtigt werden.

Version vom 28. April 2024, 20:48 Uhr

Grüne Post
Typ Segelflugzeug
Entwurfsland

Deutsches Reich Deutsches Reich

Hersteller Alexander Lippisch
Erstflug November 1932
Stückzahl ≈ 125

Die Grüne Post war ein einsitziges Segelflugzeug, das Anfang der 1930er Jahre von Alexander Lippisch konstruiert wurde.

Entwicklung

Lippisch erhielt 1932 von der Redaktion der Zeitschrift Die Grüne Post den Auftrag zur Konstruktion eines im Aufbau einfach gehaltenen Segelflugzeuges, um den Fliegerklubs des Landes und besonders der fluginteressierten Jugend die Möglichkeit zum selbsttätigen Nachbau zu geben und sie damit in die Lage zu versetzen, kostengünstig Flugsport zu betreiben.

Er entwarf einen abgestrebten Hochdecker in stoffbespannter Holzbauweise mit rechteckiger Tragfläche, freitragendem T-Leitwerk und wahlweise offener oder geschlossener Kabine. Es wurde ein Prototyp aufgelegt, der unter der Leitung Lippischs in der Flugtechnik-Werkstatt auf der Wasserkuppe im selben Jahr vollendet wurde. Die Erprobung im November übernahm der Leiter der dortigen RRG-Flugschule, Fritz Stamer, der ihm gute Flugeigenschaften bescheinigte. Im Anschluss fertigte Lippisch Konstruktionpläne auf zwei DIN-A3-Seiten an, die erste noch im selben Monat, die zweite im Februar 1933, die von der Grünen Woche vervielfältigt und einschließlich Bauanleitung zum Kauf angeboten wurden. Für den Fall, dass fertige Flugzeuge mit dem Logo der Zeitschrift fliegen sollten, wurden Sponsorengelder in Aussicht gestellt. Etwa 2500 Bauzeichnungen konnten verkauft werden; es wird davon ausgegangen, dass ungefähr 5 % davon zu Nachbauten führten, was 125 gebauten Flugzeugen entsprechen würde.

Bis zur ersten Hälfte der 1930er Jahre war das Muster durchaus populär, verlor danach aber rasch an Bedeutung. Die letzte nachweisbare Grüne Post war am 1. Januar 1948 in der Schweiz als HB–131 registriert und flog bei der Segelfliegergruppe Freiburg. Ein Nachbau kann im Deutschen Segelflugmuseum auf der Wasserkuppe besichtigt werden.

AEKKEA-Raab Grüne Post

In Griechenland entstanden mehrere Segelflugzeuge nach Plänen der Grünen Post bei AEKKEA-Raab in Athen. Antonius Raab und sein Chefkonstrukteur Georgios Pagakis, der bereits in seiner Studienzeit an der Technischen Universität von Athen das Segelflugzeug Diavolos konstruiert hatte, überarbeiteten die Originalpläne der RRG und nahmen bei AEKKEA-Raab in Moschato 1939 eine Kleinserien-Produktion der AEKKEA-Raab Grüne Post auf. Insgesamt wurden 8–10 Grüne Post bei AEKKEA-Raab 1939 und 1940 gebaut, die bei griechischen Luftsportvereinen in Athen und Thessaloniki ohne Zulassung flogen.[1]

Technische Daten

Grüne Post im Segelflugmuseum
Kenngröße Daten
Besatzung 1
Spannweite 10,00 m
Länge 5,60 m
Höhe 1,44 m
Flügelfläche 13,5 m²
Flügelstreckung 7,4
Flächenbelastung 14,1 kg/m²
Rüstmasse 110 kg
Startmasse 190 kg
Gleitzahl 16

Literatur

  • Peter W. Cohausz: Die „Grüne Post“ geht ab. In: Flugzeug Classic, Nr. 3/2002. GeraNova, München, ISSN 1617-0725, S. 22–25.
  • Martin Simons: Segelflugzeug 1920–1945. 4. Auflage, Eqip, Bonn 2017, ISBN 3-9806773-6-2, S. 44 und 46.
Commons: Grüne Post – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Xeneco – Seite mit Bildern der griechischen AEKKEA-Raab Grüne Post

Einzelnachweise

  1. Paul Zöller: Dietrich-, Raab-Katzenstein- und Gerner-Flugzeuge. BoD-Verlag, Norderstedt 2024, ISBN 978-3-7597-0437-5.