„Ernst von Schiller“ – Versionsunterschied

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'''Ernst Friedrich Wilhelm von Schiller''' (* [[11. Juli]] [[1796]] in [[Jena]]; † [[29. Mai]] [[1841]] in [[Vilich]], heute ein Stadtteil von [[Bonn]]) war Landgerichtsrat in [[Trier]] und in [[Köln]]. Er war der zweitälteste Sohn von [[Friedrich von Schiller]] und [[Charlotte von Schiller]].
'''Ernst Friedrich Wilhelm von Schiller''' (* [[11. Juli]] [[1796]] in [[Jena]]; † [[19. Mai]] [[1841]] in [[Vilich]], heute ein Stadtteil von [[Bonn]]) war ein deutscher [[Richter]] in der [[Rheinprovinz]]. Er war der zweitälteste Sohn von [[Friedrich von Schiller]] und [[Charlotte von Schiller]].


== Leben ==
== Leben ==
Schiller studierte [[Rechtswissenschaft]] an der [[Universität Jena]] und wurde 1815 im [[Corps Saxonia Jena|Corps Saxonia Jena (I)]] aktiv.<ref>[[Kösener Corpslisten|Kösener Korps-Listen]] 1910, '''127''', 121</ref><ref>[[Peter Ferdinand Krause|Peter Krause]]: ''O alte Burschenherrlichkeit – Die Studenten und ihr Brauchtum''. 5. Auflage. Graz 1997, S. 74, ISBN 3-222-12478-7.</ref> Dort wurde er jedoch aufgrund seiner Begeisterung für die burschenschaftlichen Gedanken um Ostern 1815 ausgeschlossen. Darauf war er an der Erarbeitung der Verfassung der [[Urburschenschaft]] beteiligt, der er sich anschloss.<ref>Peter Kaupp: Stamm-Buch der Jenaischen Burschenschaft, Köln, 2005</ref> 1819 wurde er [[Assessor]] beim [[Kreisgericht (Preußen)|Kreisgericht]] in [[Köln]]. 1823 heiratete er in [[St. Remigius (Bonn)]] ''Magdalena v. Pfingsten verw. v. Mastiaux'' aus einer wohlhabenden Familie. Er erhielt 1828 eine Anstellung am [[Landgericht Trier]] und wurde 1835 Appellationsgerichtsrat am [[Oberlandesgericht Köln|Rheinischen Appellationsgerichtshof]]. Immer wieder besuchte er den Familiensitz in Bonn. Wie sein Vater litt er an einer [[Lungentuberkulose]]. Er starb in noch jüngerem Alter und wurde auf dem [[Alter Friedhof Bonn|Alten Friedhof Bonn]] neben seiner Mutter bestattet. Da das Grab für zwei Särge zu schmal war, wurde sein Sarg auf den der Mutter aufgesetzt, worauf dieser einbrach.


Die [[Inschrift]] auf der Grabstätte lautet:
Ernst Friedrich Wilhelm von Schiller studierte in Jena [[Rechtswissenschaften]], wurde beim [[Corps Saxonia Jena]] aktiv,<ref>Peter Krause: O alte Burschenherrlichkeit – Die Studenten und ihr Brauchtum. 5. Auflage. Graz 1997, S. 74, ISBN 3-222-12478-7.</ref> war kurzfristig Mitglied der Burschenschaft in Jena, der sogenannten [[Urburschenschaft]] und wurde 1819 [[Assessor]] beim [[Kreisgericht]] in [[Köln]]. 1823 heiratete er Magdalena von Pfingsten, verwitwete von Mastiaux, Tochter einer wohlhabenden Familie in Bonn, in der Bonner Remigiuskirche. 1828 erhielt er eine Anstellung im [[Landgericht]] Trier und 1835 wurde er Appellationsgerichtsrat in Köln. Immer wieder besuchte er den Familiensitz in Bonn. 1841 kam er, schwer lungenkrank, nach Bonn, um sich dort zu erholen.

== Grab ==
[[Bild:Ernst von schiller grabstein alter friedhof bonn 20080509.jpg|thumb|upright|Grabstein Ernst von Schillers auf dem alten Friedhof in Bonn]]
Wie sein Vater litt Ernst Friedrich Wilhelm Schiller an einer [[Lungentuberkulose]] und Verwachsungen innerer Organe. Am 29. Mai 1841 starb er in Bonn und wurde auf dem [[Alter Friedhof Bonn|Alten Friedhof in Bonn]] neben seiner Mutter bestattet. Da das Grab zu schmal für zwei Särge war, wurde sein Sarg auf den der Mutter aufgesetzt, worauf dieser einbrach.

Die Inschrift auf der Grabstätte lautet:


''Muß ich ihn wandeln, den nächt-''<br />
''Muß ich ihn wandeln, den nächt-''<br />
''lichen Weg? Mir graut ich bekenn`es!''<br />
''lichen Weg? Mir graut ich bekenn’ es!''<br />
''Wandeln will ich ihn gern führt er zu''<br />''
''Wandeln will ich ihn gern führt er zu''<br />
''Wahrheit und Recht''<br />
''Wahrheit und Recht''<br />


''Herzensgüte,'' <br />
''Herzensgüte,''<br />
''rechtlichen Sinn'' <br />
''rechtlichen Sinn''<br />
''und Geistesklarheit'' <br />
''und Geistesklarheit''<br />
''erbte er von seinem'' <br />
''erbte er von seinem''<br />
''großen Vater, sein letzter Wunsch war'' <br />
''großen Vater, sein letzter Wunsch war''<br />
''ein Grab neben seiner Mutter''
''ein Grab neben dem Grabe seiner Mutter''

Nach Ernst von Schiller ist die Schillerstraße im [[Bonn|Bonner]] Ortsteil [[Vilich]] benannt.


== Literatur ==
== Literatur ==
* Heinrich Döring: ''Ernst v. Schiller''. In: ''Neuer Nekrolog der Deutschen'' 19/1 (1841), S. 528–536 ([https://books.google.de/books?id=-NQ5AAAAcAAJ&hl=de&pg=PA528 Google-Books])

* [[Peter Kaupp]] (Bearb.): ''Stamm-Buch der Jenaischen Burschenschaft. Die Mitglieder der Urburschenschaft 1815–1819'' (= ''Abhandlungen zum Studenten- und Hochschulwesen.'' Bd. 14). SH-Verlag, Köln 2005, ISBN 3-89498-156-3, S. 39–40.
{{NDB|22|759|759|Schiller|Norbert Oellers}}
* [[Josef Niesen]]: ''Bonner Personenlexikon.'' 3., verbesserte und erweiterte Auflage. Bouvier, Bonn 2011, ISBN 978-3-416-03352-7.
* {{NDB|22|759|759|Schiller, Friedrich|[[Norbert Oellers]]|118607626}}
* Ellen Conradi-Bleibtreu: ''Im Schatten des Genius. Schillers Familie im Rheinland.'' [[Aschendorff]], Münster 1981, ISBN 3-402-03940-0


== Weblinks ==
== Weblinks ==
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* [http://www2.bonn.de/stadtmuseum/inhalte/ernst_von_schiller.htm Biografie Ernst von Schillers], Stadtmuseum Bonn
* [http://www2.bonn.de/stadtmuseum/inhalte/ernst_von_schiller.htm Biografie Ernst von Schillers], [[Stadtmuseum Bonn]]


== Einzelnachweise ==
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<references />
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Aktuelle Version vom 3. November 2023, 10:50 Uhr

Wilhelm Bracht: Ernst von Schiller (1831)
Grab

Ernst Friedrich Wilhelm von Schiller (* 11. Juli 1796 in Jena; † 19. Mai 1841 in Vilich, heute ein Stadtteil von Bonn) war ein deutscher Richter in der Rheinprovinz. Er war der zweitälteste Sohn von Friedrich von Schiller und Charlotte von Schiller.

Schiller studierte Rechtswissenschaft an der Universität Jena und wurde 1815 im Corps Saxonia Jena (I) aktiv.[1][2] Dort wurde er jedoch aufgrund seiner Begeisterung für die burschenschaftlichen Gedanken um Ostern 1815 ausgeschlossen. Darauf war er an der Erarbeitung der Verfassung der Urburschenschaft beteiligt, der er sich anschloss.[3] 1819 wurde er Assessor beim Kreisgericht in Köln. 1823 heiratete er in St. Remigius (Bonn) Magdalena v. Pfingsten verw. v. Mastiaux aus einer wohlhabenden Familie. Er erhielt 1828 eine Anstellung am Landgericht Trier und wurde 1835 Appellationsgerichtsrat am Rheinischen Appellationsgerichtshof. Immer wieder besuchte er den Familiensitz in Bonn. Wie sein Vater litt er an einer Lungentuberkulose. Er starb in noch jüngerem Alter und wurde auf dem Alten Friedhof Bonn neben seiner Mutter bestattet. Da das Grab für zwei Särge zu schmal war, wurde sein Sarg auf den der Mutter aufgesetzt, worauf dieser einbrach.

Die Inschrift auf der Grabstätte lautet:

Muß ich ihn wandeln, den nächt-
lichen Weg? Mir graut ich bekenn’ es!
Wandeln will ich ihn gern führt er zu
Wahrheit und Recht

Herzensgüte,
rechtlichen Sinn
und Geistesklarheit
erbte er von seinem
großen Vater, sein letzter Wunsch war
ein Grab neben dem Grabe seiner Mutter

Nach Ernst von Schiller ist die Schillerstraße im Bonner Ortsteil Vilich benannt.

Commons: Ernst von Schiller – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Kösener Korps-Listen 1910, 127, 121
  2. Peter Krause: O alte Burschenherrlichkeit – Die Studenten und ihr Brauchtum. 5. Auflage. Graz 1997, S. 74, ISBN 3-222-12478-7.
  3. Peter Kaupp: Stamm-Buch der Jenaischen Burschenschaft, Köln, 2005