„Erdrutsch“ – Versionsunterschied

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* [http://www.waldwissen.net/themen/naturgefahren/erdbewegungen_erosion/bfw_formel_rutschungen_2005_DE Formel zur Volumenabschätzung von Rutschungen]
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* [http://www.cenat.ch/index.php?nav=4,472,556,556 Hangmure], Naturgefahren Schweiz
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[[Kategorie:Bergsturz| ]]
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Version vom 1. März 2011, 12:44 Uhr

Computersimulation: Hangrutsch im San Mateo County bei San Francisco, 1997

Ein Erdrutsch ist das Abgleiten größerer Erd- und Gesteinsmassen, meistens ausgelöst durch starke Niederschläge (langandauernder Regen oder Starkregen) und das dadurch bedingte Eindringen von Wasser zwischen vorher gebundene Bodenschichten. Durch die Schwerkraft und die Verminderung der Haftreibung zwischen den Bodenschichten rutscht der Hang (bei ausreichend großer Hangneigung) ab. Ein großer Erdrutsch wird auch Bergrutsch genannt; wenn kleine Flächen betroffen sind, auch Hangrutsch oder Hangrutschung.

Ein Erdrutsch unterscheidet sich vom Bergsturz durch die geringere Geschwindigkeit.

Ursachen

Hangrutsch am Karakorum Highway, Westchina
Hangrutsch in Doren im österreichischen Vorarlberg

Die häufigste Ursache ist, dass der Erdboden am Hang zu große Mengen an Wasser, beispielsweise infolge heftiger Gewitterregen oder durch Schneeschmelze, aufgenommen hat. Wegen zu geringer innerer Haftreibung folgt daraus ein Verlust der Stabilität einer Gleitfuge entlang.

Andere mögliche Ursachen sind

Das Risiko eines Erdrutsches ist abhängig von:

  • Der Wasserdurchlässigkeit und Wasseraufnahmefähigkeit der Bodenschichten
  • Dem Gefälle des Geländes
  • Dem Vorhandensein oder Fehlen einer schützenden Vegetation, deren Wurzelwerk die Bodenkrume zusammenhält
  • Dem Vorhandensein rutschiger Grenzflächen, beispielsweise entlang von Tonschichten

Formen des Erdrutsches

Ein Erdrutsch bewegt sich meist in komplexer, rotierender Bewegung nach unten. Je nach Entstehungsort können auch Bäume, Eis- oder Schneemassen oder Bestandteile menschlicher Bauwerke zum Materialstrom beitragen.

Besondere Formen des Erdrutsches sind:

  • Der Erdschlipf oder die Rutschung, bei der Erdmaterial entlang einer Schwächezone als Block abrutscht
  • Die Sackung oder Rotationsrutschung, bei der ein Bodenkörper in einer kreisförmigen Bahn um eine hangparallele Achse abgleitet
  • Die Hangmure, bei der als Folge von starken Niederschlägen Wasser gesättigtes Erdmaterial spontan abrutscht und in Form eines Murgangs relativ weite Strecken zurücklegt
  • Der Schuttstrom, bei dem Wasser und Schutt plötzlich und kanalisiert (z.B. in einem Bachbett) freigesetzt werden (Murgang)

Beispiele für Erdrutsche

Durch Hangrutschungen geformtes Ufer des Lago Maggiore
  • Am 9. Oktober 1963 führte das Einstauen des Vajont-Stausees in den italienischen Alpen zu einem Bergrutsch. Auf 3 km Länge rutschten 270 Millionen Kubikmeter Gestein in den See, das entsprach etwa dem doppelten Stauvolumen. Eine große Wasserwoge zerstörte das Städtchen Longarone vollständig. Bei der Katastrophe vom Vajont starben fast 2000 Menschen.
  • Am 12. April 1983 brachen am „Hirschkopf“ am Albtrauf bei Mössingen auf einer Fläche von rund 50 Hektar 5 bis 6 Millionen Kubikmeter Gestein ab und rutschten samt Wald und Waldweg in die Tiefe, ein Vorgang, der schon seit Jahrtausenden den Trauf der Schwäbischen Alb, der einstmals bis in die Nähe von Stuttgart reichte, immer weiter zurückweichen lässt.
  • Am Abend des 11. Dezember 2004 rutschte ein etwa 300 m langer und bis zu 50 m breiter keilförmiger Block aus dem Kamm des Messingberges (Wesergebirge/Niedersachsen) nach Norden ab. Dabei stürzten Felsmassen in der Größenordnung von ca. 1 Million Tonnen lawinenartig bis zu 300 m weit in den vorgelagerten Steinbruch. Tiefe Risse und Spalten haben sich auch auf der Südseite des Berges gebildet. Weitere Klippenformationen (Mönch und Nonne), die den Kamm bilden, sind gefährdet ebenso abzurutschen. Negative Auswirkungen auf wertvolle Wald- und Naturbereiche dieses touristisch genutzten Erholungsraumes im Weserbergland sind zu erwarten.
  • Am Morgen des 18. Juli 2009 gab es gegen ca. 4:40 Uhr einen großen Erdrutsch am Concordiasee in Sachsen-Anhalt bei dem ein etwa 350 mal 150 Meter breiter Landstreifen in den entstehenden See rutschte.
  • Die Erdrutsche und Murgänge in Rio de Janeiro ab dem 11. Januar 2011.

Mögliche Gegenmaßnahmen

Hangrutschungen lassen sich kaum verhindern, aber bei nicht allzu großen Erdmassen oder langsamer Bewegung in ihrer Wirkung mildern. Wichtigster Punkt dabei ist, das Wasser aus dem Hang entfernen. Dabei gibt es unterschiedliche Maßnahmen, unter anderem:

  • Einbauen von Drainagen, entweder oberflächenhaft oder tief in den Untergrund hinein (z.B. Drainageanker);
  • vorbeugende Einbauten in den gefährdeten Untergrund - analog zur Wildbach- und Lawinenverbauung;
  • kurzfristige Stabilisierung bewegter Hänge durch Beton- und Stahlbewehrung (z.B. militärische Panzerigel);
  • bei kleinen Ausmaßen auch Stabilisierung durch Sandsäcke;
  • großflächiges Abdecken kritischer Hangbereiche durch Planen, um weiteres Eindringen von Regenwasser zu verhindern.

Tektonische Erdrutsche mit globalen Folgen

Ein Erdrutsch ist eine häufig vorkommende, aber in der Regel lokale Naturkatastrophe.

Tektonische Erdrutsche können jedoch eine der schlimmsten weiträumigen Katastrophen auslösen: Überall um die Sockel der Hawaii-Inseln herum findet man unter Wasser mehr als 20 riesige Schuttkegel. Teilweise enthalten sie mehrere Kubikkilometer Material. Sie wurden verursacht durch tektonische Kräfte, nämlich teilweise durch normale Erdbeben und teilweise durch so genannte stille Beben, das heißt rasche tektonische Bewegungen ohne die für ein Erdbeben typischen schlagartigen Erschütterungen.

Wenn eine solche Menge Gestein ins Meer rutscht, dann entstehen gewaltige Tsunamis. Aus Korallenablagerungen an Berghängen weit oberhalb der Wasserlinie schließen Geologen, dass diese eine Höhe von deutlich mehr als 100 m erreichen können. Eine solche Welle würde das schlagartige Ende aller großen Bevölkerungszentren und Industrieregionen an der japanischen, chinesischen und indochinesischen Ostküste und an der amerikanischen Westküste bedeuten.

Geologen schätzen das mittlere Risiko eines solchen Ereignisses auf rund einmal pro 100.000 Jahre.

Siehe auch

Commons: Erdrutsch – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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