„Marschbahn“ – Versionsunterschied

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Zwischen Hamburg und Elmshorn benutzt die Marschbahn die Strecke zusammen mit den Zügen nach Kiel, Flensburg & Neumünster
Zwischen Hamburg und Elmshorn benutzt die Marschbahn die Strecke zusammen mit den Zügen nach Kiel und Flensburg sowie den [[HVV]]-Vorortzügen Hamburg - Elmshorn. Der nur zweigleisig ausgeführte Abschnitt Pinneberg - Elmshorn ist wegen dieser hohen Belastung ein Nadelöhr.


== Bahnbetriebswerke an der Marschbahn ==
== Bahnbetriebswerke an der Marschbahn ==

Version vom 24. Oktober 2005, 16:38 Uhr

Als Marschbahn bezeichnet man die in Schleswig-Holstein gelegene 237 km lange Bahnlinie, die die Bahnhöfe Hamburg-Altona im Süden und Westerland im Norden miteinander verbindet. In den Fahrplänen der Deutschen Bahn ist sie als Kursbuch-Strecke 130 verzeichnet. Das Passagieraufkommen beläuft sich auf etwa 5 Millionen jährlich. Hierzu trägt in erster Linie der Zubringerdienst zu den nordfriesischen Inseln und den Halligen bei. Die Reisezeit beträgt etwa 3 Stunden.

Ebenfalls als Marschbahn bekannt ist die Strecke durch die Vierlande von Tatenberg über Zollenspieker nach Geesthacht.

Landkarte von 1888, die die Marschbahn zwischen Heide und Itzehoe zeigt.

Unterwegsbahnhöfe

Von Süd nach Nord:

Zwischen Hamburg und Elmshorn benutzt die Marschbahn die Strecke zusammen mit den Zügen nach Kiel und Flensburg sowie den HVV-Vorortzügen Hamburg - Elmshorn. Der nur zweigleisig ausgeführte Abschnitt Pinneberg - Elmshorn ist wegen dieser hohen Belastung ein Nadelöhr.

Bahnbetriebswerke an der Marschbahn

Abzweigende Strecken

In Betrieb

Die letztgenannte Strecke ist die ursprüngliche Verlängerung nach Norden.

Außer Betrieb

Teile der beiden letztgenannten Strecken sind Reste des ursprünglichen Verlaufs der Marschbahn zwischen St. Michaelisdonn und Wilster. Bis 1920 waren sie zwischen Eddelak und St. Margarethen miteinander verbunden. Der dazwischen liegende Nord-Ostsee-Kanal wurde ab 1893 mit einer Drehbrücke überquert.

Nicht mehr vorhanden

Hervorhebenswerte Streckenabschnitte

Der Hindenburgdamm verbindet die Insel Sylt mit dem Festland.
  • Zwischen den Bahnhöfen Klanxbüll und Morsum wird die Strecke über den Hindenburgdamm über das nordfriesische Watt geführt. Auf dem Damm befindet sich eine Blockstelle.

Ausbau

Die Strecke ist zum größten Teil zweigleisig ausgebaut. Eingleisige Abschnitte gibt es zwischen Westerland und Morsum, Klanxbüll und Niebüll, Hattstedt und Bredstedt sowie im Bereich der Eiderbrücke bei Friedrichstadt. Elektrifiziert ist die Marschbahn nur auf dem Abschnitt Hamburg-Itzehoe.

Streckenrechte

Die Betriebsrechte wurden 2002 vom Land Schleswig-Holstein neu ausgeschrieben und gingen 2003 ab Dezember 2005 für vorerst zehn Jahre an an die Nord-Ostsee-Bahn (NOB). Dies gilt als bisher größter Auftrag für ein privates Bahnunternehmen in Deutschland.

Geschichte

Nachdem die Altona-Kieler Eisenbahn am 18. September 1844 eröffnet wurde, baute kurz darauf die Elmshorn-Glückstädter Eisenbahn eine Stichbahn von Elmshorn nach Glückstadt, welche am 20. Juli 1845 eröffnet wurde. Zwölf Jahre später am 15. Oktober 1857 erfolgte eine Verlängerung nach Itzehoe.

Am 1. Januar 1879 wurde die Elmshorn-Glückstäder Eisenbahn in die Holsteinische Marschbahn überführt. Die Marschbahn verband Elmshorn über Glückstadt und Itzehoe mit Heide, wo Anschluss an die Bahnstrecke Neumünster-Heide- Karolinenkoog-(Tönningstedt) bestand. Am 1. September 1886 wurde die Marschbahn nach Husum verlängert, von dort weiter nach Norden ausgebaut, am 17. Oktober 1887 bis Bredstedt, am 15. November 1887 bis Niebüll. Ab 1887 war die Marschbahn von Niebüll weiter nach Norden über Tondern (mit Anschlussbahnen nach Tingleff und Hoyer, letztere mit Fähranschluss nach Sylt), Bredebro (mit Anschluss nach Lügumkloster und ab 1901 weiter mit der Apenrader Kreisbahn nach Apenrade), Scherrebek (mit Anschlüssen der Haderslebener Kreisbahn), Ripen bis Bramming fertiggestellt, wo sie Anschluss an das dänische Hauptbahnnetz bekam). Durch die Grenzziehung 1920 ließ der Verkehr nach, und der Weg nach Sylt über die Grenze wurde umständlich, sodass man sich zum Bau des Hindenburgdamms entschloss. Der Anschluss an die Insel Sylt erfolgte mit der Eröffnung des Hindenburgdamms am 1. Juni 1927.

Ursprünglich gehörte zur Marschbahn auch die 1881 fertiggestellte Nebenstrecke St. Michaelisdonn–Marne–Friedrichskoog. Diese war zunächst nur für den Güterverkehr, speziell für den Transport von Zuckerrüben, gebaut und wurde erst später auch für den Personenverkehr freigegeben. Seit 1961 wurden dann wieder nur Güter transportiert, bis die Strecke in den 80er von der Bahn aufgegeben wurde und bis Marne zurückgebaut wurde. Heute dient sie touristischen Zwecken indem dort seit dem 1. Mai 2004 in den Sommermonaten eine Draisinen-Vermietung eingerichtet wurde.

Der 1887 fertiggestellte Abschnitt Niebüll-Tondern wurde, nachdem er seit 1981 nicht von der Deutschen Bahn genutzt wurde, im Jahre 2000 von der Nordfriesische Verkehrsbetriebe AG (NVAG) zunächst probeweise und ab 2001 in den Sommermonaten im zweistündigen Regelbetrieb reaktiviert. Nach umfangreichen Sanierungsarbeiten auf dänischer Seite wird die Strecke seit 2003 ganzjährig von der Nord-Ostsee-Bahn betrieben, die die Streckenrechte der mittlererweile insolventen NVAG übernommen hatte. Der nördliche Abschnitt von Tondern nach Bramming wird heute als Nebenbahn betrieben. Die Züge fahren über Bramming hinaus bis Esbjerg durch.