„Üfter Mark“ – Versionsunterschied

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Die '''Üfter Mark''' ist ein geschlossenes [[Wald]]<nowiki />gebiet in den [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] Kreisen [[Kreis Borken|Borken]], [[Kreis Recklinghausen|Recklinghausen]] und [[Kreis Wesel|Wesel]] am Übergang des [[Naturraum]]s ''[[Niederrhein (Region)|Niederrheinische]] Sandplatten'' zum westlichen [[Münsterland]].
Die '''Üfter Mark''' ist ein geschlossenes [[Wald]]<nowiki />gebiet in den [[Nordrhein-Westfalen|nordrhein-westfälischen]] Kreisen [[Kreis Borken|Borken]], [[Kreis Recklinghausen|Recklinghausen]] und [[Kreis Wesel|Wesel]] am Übergang des [[Naturraum]]s ''[[Niederrhein (Region)|Niederrheinische]] Sandplatten'' zum westlichen [[Münsterland]].


== Geographische Lage ==
== Geographische Lage ==
Die eigentliche Üfter Mark liegt im [[Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland]] zwischen der [[Schermbeck]]er Bauernschaft Üfte und dem [[Dorsten]]er Ortsteil [[Rhade (Dorsten)|Rhade]]. Der Name ''Üfter Mark'' wird heute aber für das gesamte Waldgebiet zwischen [[Erle (Raesfeld)|Raesfeld-Erle]] und [[Dorsten-Holsterhausen]] verwendet. Zu diesem 1.700&nbsp;[[Hektar|ha]] großen Waldgebiet zählt auch die Bakeler Mark, die Emmelkämper Mark und die Rüster Mark. Das Waldgebiet wird von den Bundesstraßen [[Bundesstraße 224|224]] und [[Bundesstraße 58|58]] sowie von der [[Bundesautobahn 31]] durchschnitten.
Die eigentliche Üfter Mark liegt im [[Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland]] zwischen der [[Schermbeck]]er Bauerschaft Üfte und dem [[Dorsten]]er Ortsteil [[Rhade (Dorsten)|Rhade]]. Der Name ''Üfter Mark'' wird heute aber für das gesamte Waldgebiet zwischen [[Erle (Raesfeld)|Raesfeld-Erle]] und [[Dorsten-Holsterhausen]] verwendet. Zu diesem 1.700&nbsp;[[Hektar|ha]] großen Waldgebiet zählt auch die Bakeler Mark, die Emmelkämper Mark und die Rüster Mark. Das Waldgebiet wird von den Bundesstraßen [[Bundesstraße 224|224]] und [[Bundesstraße 58|58]] sowie von der [[Bundesautobahn 31]] durchschnitten.


== Geschichte ==
== Geschichte ==
Vermutlich wurde der ursprüngliche Wald im 17.&nbsp;Jahrhundert für Viehweiden und Ackerflächen gerodet. Im Jahr 1822 waren nur noch etwa 3&nbsp;% der Fläche bewaldet. In der zweiten Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurden die Flächen mit [[Kiefern]] aufgeforstet um den Holzbedarf des Ruhrbergbaus zu decken – der Forst „Gewerkschaft Augustus“ entstand. Außerdem wurde an einigen Stellen Sand im Tagebau abgebaut. 2002 kaufte der [[Regionalverband Ruhr]] (RVR) das Waldgebiet vom [[Mannesmann]]-Konzern um ihn zum „Naturerlebnisgebiet“ auszubauen.
Vermutlich wurde der ursprüngliche Wald im 17.&nbsp;Jahrhundert für Viehweiden und Ackerflächen gerodet. Im Jahr 1822 waren nur noch etwa 3 % der Fläche bewaldet. In der zweiten Hälfte des 19.&nbsp;Jahrhunderts wurden die Flächen mit [[Kiefern]] aufgeforstet um den Holzbedarf des Ruhrbergbaus zu decken – der Forst „Gewerkschaft Augustus“ entstand. Außerdem wurde an einigen Stellen Sand im Tagebau abgebaut. 2002 kaufte der [[Regionalverband Ruhr]] (RVR) das Waldgebiet vom [[Mannesmann]]-Konzern um ihn zum „Naturerlebnisgebiet“ auszubauen.


== Naturerlebnisgebiet ==
== Naturerlebnisgebiet ==
Das Naturelebnisgebiet wird von der RVR-Tochter „Ruhr Grün“ entwickelt. Der überwiegend [[Monokultur|monokulturell]] angelegte Kiefernwald soll langfristig einem naturnahen Laub-Mischwald weichen. Dazu werden [[Stieleiche]]n gepflanzt und weitere Laubbäume wie [[Birken]] und [[Erlen (Botanik)|Erlen]] gefördert.
Das Naturerlebnisgebiet wird von der RVR-Tochter „Ruhr Grün“ entwickelt. Der überwiegend [[monokultur]]ell angelegte Kiefernwald soll langfristig einem naturnahen Laub-Mischwald weichen. Dazu werden [[Stieleiche]]n gepflanzt und weitere Laubbäume wie [[Birken]] und [[Erlen (Botanik)|Erlen]] gefördert.


Zu den bemerkenswerten Anlagen gehört ein [[Barrierefreiheit|barrierefreier]] Rundwanderweg mit Informationstafeln für [[Blindheit|Blinde]]. Außerdem sind Aussichtsplattformen zur Beobachtung der etwa 200 [[Rothirsch]]e der Üfter Mark geplant.
Zu den bemerkenswerten Anlagen gehört ein [[Barrierefreiheit|barrierefreier]] Rundwanderweg mit Informationstafeln für [[Blindheit|Blinde]]. Außerdem sind Aussichtsplattformen zur Beobachtung der etwa 200 [[Rothirsch]]e der Üfter Mark geplant.
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Im 34&nbsp;ha umfassenden [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] „Üfter Mark“ sind überwiegend [[Heide (Landschaft)|Heidelandschaften]] geschützt. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von trockenen Heideflächen stellt das Naturschutzgebiet „Üfter Mark“ ein Bindeglied zwischen den trockenen Heideflächen des nördlichen [[Niederrheinisches Tiefland|Niederrheinischen Tieflandes]] und des Westmünsterlandes dar. Der überwiegend gute bis sehr gute Erhaltungszustand der Heidelandschaft im Naturschutzgebiet lässt diesem eine große Bedeutung zukommen. In einzelnen Bereichen wachsen bodensaure Birken- und Eichenwälder; einzelne Exemplare des [[Gemeiner Wacholder|Gemeinen Wacholders]] innerhalb der Kiefernwäldern im östlichen Gebietsteil sind als Relikte der ehemals stark verbreiteten [[Wacholderheide]]n von kulturhistorischer Bedeutung.
Im 34&nbsp;ha umfassenden [[Naturschutzgebiet (Deutschland)|Naturschutzgebiet]] „Üfter Mark“ sind überwiegend [[Heide (Landschaft)|Heidelandschaften]] geschützt. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von trockenen Heideflächen stellt das Naturschutzgebiet „Üfter Mark“ ein Bindeglied zwischen den trockenen Heideflächen des nördlichen [[Niederrheinisches Tiefland|Niederrheinischen Tieflandes]] und des Westmünsterlandes dar. Der überwiegend gute bis sehr gute Erhaltungszustand der Heidelandschaft im Naturschutzgebiet lässt diesem eine große Bedeutung zukommen. In einzelnen Bereichen wachsen bodensaure Birken- und Eichenwälder; einzelne Exemplare des [[Gemeiner Wacholder|Gemeinen Wacholders]] innerhalb der Kiefernwäldern im östlichen Gebietsteil sind als Relikte der ehemals stark verbreiteten [[Wacholderheide]]n von kulturhistorischer Bedeutung.


[[Bild:Wildfütterung Uefter Mark 05102013.jpg|thumb|Wildfütterung in der Üfter Mark]]
[[Datei:Wildfütterung Uefter Mark 05102013.jpg|mini|Wildfütterung in der Üfter Mark]]


Als Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach den [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-]] und [[Vogelschutzrichtlinie]]n finden sich im Naturschutzgebiet insbesondere [[Heidelerche]]n, [[Nördlicher Raubwürger|Nördliche Raubwürger]], [[Schwarzkehlchen]], [[Schwarzspecht]]e und [[Ziegenmelker (Art)|Ziegenmelker]].
Als Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach den [[Richtlinie 92/43/EWG (Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie)|Fauna-Flora-Habitat-]] und [[Vogelschutzrichtlinie]]n finden sich im Naturschutzgebiet insbesondere [[Heidelerche]]n, [[Nördlicher Raubwürger|Nördliche Raubwürger]], [[Schwarzkehlchen]], [[Schwarzspecht]]e und [[Ziegenmelker]].


Im Naturschutzgebiet befinden sich Grundwasserbrunnen des [[Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen]] der RWW.
Im Naturschutzgebiet befinden sich Grundwasserbrunnen des [[Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen]] der [[Rheinisch-Westfälische Wasserwerksgesellschaft|Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft]] (RWW).


=== Witte Berge und Deutener Moor ===
=== Witte Berge und Deutener Moor ===
[[Bild:Schwarzes Venn Deutener Moor.jpg|thumb|Heideweiher „Schwarzes Venn“]]
[[Datei:Schwarzes Venn Deutener Moor.jpg|mini|Heideweiher „Schwarzes Venn“]]


Bereits seit 1931 sind die Flugsanddünen und das Deutener [[Moor]] als 85&nbsp;ha großes Naturschutzgebiet „''[[Witte Berge und Deutener Moore]]''“ geschützt. Auch hier ist eine Wacholderheide erhalten, an weiteren trockenen Standorten wachsen verschiedene [[Heidekräuter]]. Das „Schwarze Venn“ und die Feuchtgebiete des Bresthausener Wiesenmoors bilden Lebensräume für seltene Pflanzen wie den [[Rundblättriger Sonnentau|rundblättrigen]] und den [[Mittlerer Sonnentau|mittleren Sonnentau]] und gefährdete Amphibien wie [[Moorfrosch|Moorfrösche]] und [[Nördlicher Kammmolch|Kammmolche]].

Bereits seit 1931 sind die Flugsanddünen und das Deutener [[Moor]] als 85&nbsp;ha großes Naturschutzgebiet „Witte Berge und Deutener Moor“ geschützt. Auch hier ist eine Wacholderheide erhalten, an weiteren trockenen Standorten wachsen verschiedene [[Heidekraut|Heidekräuter]]. Das „Schwarze Venn“ und die Feuchtgebiete des Bresthausener Wiesenmoors bilden Lebensräume für seltene Pflanzen wie den [[Rundblättriger Sonnentau|rundblättrigen]] und den [[Mittlerer Sonnentau|mittleren Sonnentau]] und gefährdete Amphibien wie [[Moorfrosch|Moorfrösche]] und [[Nördlicher Kammmolch|Kammmolche]].


== Weblinks ==
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* [http://www.metropoleruhr.de/regionalverband-ruhr/forstwirtschaft/waldgebiete/uefter-mark.html NSG Üfter Mark] auf den Seiten des [[Regionalverband Ruhr]]
*[http://www.rvr-online.de/landschaft/Forstwirtschaft/2-03-03.php?p=2,2,3,2 Naturerlebnisgebiet Üfter Mark]


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[[Kategorie:Waldgebiet in Europa]]
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Aktuelle Version vom 2. Mai 2023, 17:56 Uhr

Kiefern, Birken und Eichen in der Üfter Mark

Die Üfter Mark ist ein geschlossenes Waldgebiet in den nordrhein-westfälischen Kreisen Borken, Recklinghausen und Wesel am Übergang des Naturraums Niederrheinische Sandplatten zum westlichen Münsterland.

Geographische Lage

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Die eigentliche Üfter Mark liegt im Naturpark Hohe Mark-Westmünsterland zwischen der Schermbecker Bauerschaft Üfte und dem Dorstener Ortsteil Rhade. Der Name Üfter Mark wird heute aber für das gesamte Waldgebiet zwischen Raesfeld-Erle und Dorsten-Holsterhausen verwendet. Zu diesem 1.700 ha großen Waldgebiet zählt auch die Bakeler Mark, die Emmelkämper Mark und die Rüster Mark. Das Waldgebiet wird von den Bundesstraßen 224 und 58 sowie von der Bundesautobahn 31 durchschnitten.

Vermutlich wurde der ursprüngliche Wald im 17. Jahrhundert für Viehweiden und Ackerflächen gerodet. Im Jahr 1822 waren nur noch etwa 3 % der Fläche bewaldet. In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden die Flächen mit Kiefern aufgeforstet um den Holzbedarf des Ruhrbergbaus zu decken – der Forst „Gewerkschaft Augustus“ entstand. Außerdem wurde an einigen Stellen Sand im Tagebau abgebaut. 2002 kaufte der Regionalverband Ruhr (RVR) das Waldgebiet vom Mannesmann-Konzern um ihn zum „Naturerlebnisgebiet“ auszubauen.

Naturerlebnisgebiet

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Das Naturerlebnisgebiet wird von der RVR-Tochter „Ruhr Grün“ entwickelt. Der überwiegend monokulturell angelegte Kiefernwald soll langfristig einem naturnahen Laub-Mischwald weichen. Dazu werden Stieleichen gepflanzt und weitere Laubbäume wie Birken und Erlen gefördert.

Zu den bemerkenswerten Anlagen gehört ein barrierefreier Rundwanderweg mit Informationstafeln für Blinde. Außerdem sind Aussichtsplattformen zur Beobachtung der etwa 200 Rothirsche der Üfter Mark geplant.

Naturschutzgebiete

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Im 34 ha umfassenden Naturschutzgebiet „Üfter Mark“ sind überwiegend Heidelandschaften geschützt. Im Rahmen der landesweiten Biotopvernetzung von trockenen Heideflächen stellt das Naturschutzgebiet „Üfter Mark“ ein Bindeglied zwischen den trockenen Heideflächen des nördlichen Niederrheinischen Tieflandes und des Westmünsterlandes dar. Der überwiegend gute bis sehr gute Erhaltungszustand der Heidelandschaft im Naturschutzgebiet lässt diesem eine große Bedeutung zukommen. In einzelnen Bereichen wachsen bodensaure Birken- und Eichenwälder; einzelne Exemplare des Gemeinen Wacholders innerhalb der Kiefernwäldern im östlichen Gebietsteil sind als Relikte der ehemals stark verbreiteten Wacholderheiden von kulturhistorischer Bedeutung.

Wildfütterung in der Üfter Mark

Als Arten von gemeinschaftlichem Interesse nach den Fauna-Flora-Habitat- und Vogelschutzrichtlinien finden sich im Naturschutzgebiet insbesondere Heidelerchen, Nördliche Raubwürger, Schwarzkehlchen, Schwarzspechte und Ziegenmelker.

Im Naturschutzgebiet befinden sich Grundwasserbrunnen des Wasserwerk Dorsten-Holsterhausen der Rheinisch-Westfälischen Wasserwerksgesellschaft (RWW).

Witte Berge und Deutener Moor

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Heideweiher „Schwarzes Venn“

Bereits seit 1931 sind die Flugsanddünen und das Deutener Moor als 85 ha großes Naturschutzgebiet „Witte Berge und Deutener Moore“ geschützt. Auch hier ist eine Wacholderheide erhalten, an weiteren trockenen Standorten wachsen verschiedene Heidekräuter. Das „Schwarze Venn“ und die Feuchtgebiete des Bresthausener Wiesenmoors bilden Lebensräume für seltene Pflanzen wie den rundblättrigen und den mittleren Sonnentau und gefährdete Amphibien wie Moorfrösche und Kammmolche.

Koordinaten: 51° 42′ 52″ N, 6° 55′ 23″ O