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Krieg im Gazastreifen Netanyahu sagt, ein Datum für die Rafah-Offensive stehe fest

»Das wird geschehen – es gibt ein Datum«, sagt Israels Premier zur Rafah-Offensive. Trotz erheblichem internationalen Druck, nicht in die Stadt im Süden des Gazastreifens vorzustoßen, steht dies nun offenbar kurz bevor.
Benjamin Netanyahu: »Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah«

Benjamin Netanyahu: »Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah«

Foto: SEBASTIAN SCHEINER/ AFP

Israels Premierminister Benjamin Netanyahu hat angekündigt, dass eine Offensive nach Rafah im Süden des Gazastreifens bevorstehe. »Dieser Sieg erfordert den Einmarsch in Rafah und die Ausschaltung der dortigen Terroristenbataillone. Das wird geschehen – es gibt ein Datum«, so Netanyahu in einem Video.

Netanyahu hatte immer wieder betont, Israel müsse Bodentruppen nach Rafah schicken, da dies die letzte Hochburg der Hamas im Gazastreifen sei. Die internationale Gemeinschaft mahnte jedoch, davon abzusehen, um die Zivilbevölkerung zu schützen. Laut Israel gebe es einen Plan zum Schutz der Zivilisten. Sie sollen etwa durch eine vorherige Evakuierung geschützt werden. Die USA und zahlreiche weitere Staaten bezweifeln jedoch, dass sich das Vorhaben ohne massive zivile Verluste realisieren lässt. Nachdem weite Teile des Gazastreifens durch Israels Militäreinsatz bereits unbewohnbar geworden sind, harren in Rafah schätzungsweise mehr als eine Million Geflüchtete aus.

Die Debatte über den Vormarsch auf Rafah sorgte zuletzt für zunehmende Spannungen mit den USA, Israels wichtigstem Verbündeten. Die US-Regierung gab unterdessen bekannt, keinen Termin für den Beginn einer israelischen Offensive in Rafah genannt bekommen zu haben. Ohnehin sei man gegen eine umfassende Invasion, sagt der Sprecher des US-Außenministeriums, Matthew Miller.

Die Videobotschaft des israelischen Premiers kam, während in Kairo weiter um ein Waffenstillstandsabkommen mit der Hamas gerungen wird. »Heute habe ich einen detaillierten Bericht über die Gespräche in Kairo erhalten. Wir arbeiten ständig daran, unsere Ziele zu erreichen, vor allem die Freilassung aller Geiseln und einen vollständigen Sieg über die Hamas«, sagte Netanyahu.

Abzug von Truppen aus Chan Junis

Erst am Sonntag gab die israelische Armee bekannt, dass sie ihre Truppen aus dem südlichen Gazastreifen abgezogen habe. »Die 98. Kommandoabteilung hat ihren Einsatz in Chan Junis beendet«, hieß es in einer Mitteilung der Armee. Sie habe den Gazastreifen verlassen, »um sich zu erholen und auf weitere Operationen vorzubereiten«.

Der Gazakrieg begann vor fast sechs Monaten mit dem verheerenden Massaker, das die Terrororganisation Hamas und andere extremistische Gruppen am 7. Oktober im israelischen Grenzgebiet verübten. Israel reagierte zunächst mit massiven Luftangriffen, dann auch mit einer Bodenoffensive in den meisten Teilen des Gazastreifens.

czl/AP/Reuters