AMSTERDAM – 83 Millionen Europäer sind jährlich von einer psychischen Erkrankung betroffen – nur ein Viertel davon erhält
eine – wenn auch minimale – Behandlung. Das ist eine der Kernaussagen des kürzlich auf der Jahrestagung des European College of Neuropsychopharmacology präsentierten Berichts „The Size and Burden of Mental Disorders in Europe“. Weitere Kongress-Highlights waren eine schwedische Studie zu SSRIs und Suizidrisiko sowie neue Erkenntnisse über die Pathologie des Autismus.
WIEN – Fragt man ältere Patienten nach vorangegangenen Stürzen,
wird bei der Antwort oft geflunkert. Ja, man sei vielleicht einmal „gestolpert“ oder „ausgerutscht“, aber ein Sturz wird heftig verneint. Aus Angst, pflegebedürftig und schwach zu erscheinen und als Heimkandidat eingestuft zu werden. Wobei Schwäche tatsächlich Hauptursache für Stürze ist. Ein schwaches Herz, Diabetes und vielleicht noch ein schlechter Ernährungszustand
bringen Senioren schnell zu Fall. Vor allem nächtens!
GRAZ – Gerade im eigenen Land haben Propheten es
bekanntlich oft schwer. Davon
kann auch Univ.-Prof. Dr. Otto Lesch, Universitätsklinik für Psychiatrie, Wien, ein Lied singen. Schon seit vielen Jahren
plädiert der international anerkannte Alkoholismusexperte
dafür, Alkoholabhängige
typenspezifisch zu behandeln. Einen Überblick dazu gab er auf den Grazer Fortbildungstagen.
WIEN – ... zumindest meistens. Denn in der Praxis gibt es immer
wieder Situationen, wo ärztliche Schweigepflicht „flexibel“
gehandhabt werden muss. Nicht immer ist es klug, sich auf sie zu berufen, manchmal muss man sie brechen, und auf jeden Fall ist es gut, einige Rechtsbeispiele im Kopf zu haben – für den Fall der Fälle!
Wissenschaft für die Praxis: Australische Forscher haben den Zusammenhang zwischen hypertensiver
Retinopathie und Insult-risiko untersucht. Dazu wurden Fundusfotografi en von 3654 über 49-jährigen Probanden, die im Zuge der Blue Mountains Eye Study aufgenommen wurden, auf Zeichen einer Retinopathie (Mikroaneurysmen,
retinale Hämorrhagie) analysiert.
Wissenschaft für die Praxis: Forscher des Karolinska Institut
in Stockholm haben Daten von fi nnischen Erwachsenen, die seit den frühen 70er-Jahren in die Cardiovascular Risk Factor, Aging, and Dementia (CAIDE)-Studie aufgenommen wurden auf einen Zusammenhang zwischen Körpergewicht
und Demenzrisiko untersucht.
Wissenschaft für die Praxis: Amerikanische Forscher haben bei 975 Brustkrebspatientinnen und 1007 Kontrollpersonen im Alter zwischen 65 und 79 Jahren eine mögliche Beziehung zwischen
Rauchverhalten und Mammakarzinom-
Risiko untersucht.
KUNDL/WIEN – 2003 wurde der Name der Biochemie GmbH im tirolerischen Kundl in Sandoz GmbH geändert. Sandoz wiederum
umfasst alle Generika-Unternehmen
des schweizerischen Pharmakonzerns Novartis. Geschichte
und Erfolg der ehemaligen
Biochemie sind eng an die Entwicklung des Penicillins geknüpft.
Sonthofen – Überflüssig wie ein Kropf ist der Krankheitsbegriff Fibromyalgie in den Augen des Nervenarztes Dr. Wolfgang Hausotter. Die „pseudoorganische Diagnose“ verstelle den Blick auf tiefsitzende seelische Krankheitsursachen und trage zur Schmerzchronifizierung bei, wettert der Kollege.
WIEN – Mit dem Medicus 2005 ehrte Ärzte ohne Grenzen auch heuer wieder Menschen, Institutionen
und Initiativen, die sich besonders für die weltweite
humanitäre Hilfe einsetzen.
In der Kategorie „Gesundheitswesen“
ging der Medicus an das Waldviertelklinikum Horn, das 2005 gleich zwei Ärzte
für einen Einsatz in einem Krisengebiet freistellte.
BAD ISCHL – Ein Patient mit Morbus Bechterew hat chronisch
Schmerzen, kann oder will aber keine NSAR einnehmen.
Gibt es pflanzliche Alternativen?
Morbus Bechterew pflanzlich kurieren?
KÖLN – Vorsicht mit Infusionen bei akuten Schussverletzungen,
die Volumengabe kann die Prognose verschlechtern, warnt ein Kasseler Anästhesist und erklärt, wie man im Notfall
am besten vorgeht.