WIEN – Ein neues Institut der Ludwig Boltzmann Gesellschaft in Wien widmet sich der Nutzen-Bewertung medizinischer Interventionen
mit einer gesellschaftlichen Perspektive. Die Evaluationsaufträge
kommen aus der Gesundheitspolitik und von Krankenanstalten-Trägern.
Die Gastroenterologen Europas
sagen dem Darmkrebs den Kampf an. Auf der diesjährigen
United European Gastroenterology Week in Berlin plädierten sie intensiv für europaweite Screening-Programme zur Darmkrebsfrüherkennung.
Einen besorgniserregenden Trend stellt man in den vergangenen
Jahren in den südeuropäischen
Ländern fest. Hier nehmen die Zahlen für chronisch entzündliche Darmerkrankungen zu.
BERLIN/WIEN – Die im Jahr 1710 gegründete Charité in Berlin ist die größte universitätsmedizinische Einrichtung Europas mit 130 Instituten an vier Berliner Standorten. Dr. Behrend Behrends,
Direktor des Klinikums, hat in Wien über die heikle Aufgabe
referiert, wie Krankenhäuser in öffentlicher Trägerschaft trotzdem
wettbewerbsorientiert agieren können – und müssen.
MT hat mit Dr. Behrends vor diesem Hintergrund über die
Kooperationsverträge der Charité mit niedergelassenen Ärzten, die allen Involvierten einen Benefit bringen, gesprochen.
WIEN – Die Bedeutung psychosozialer Betreuung in der Behandlung
von Tumorpatienten ist in den letzten Jahren zunehmend
erkannt worden. Der Postgraduate-Lehrgang in Psychoonkologie bietet Ärzten und Psychotherapeuten die Möglichkeit, eine spezifische Zusatzkompetenz im Umgang mit Krebspatienten zu erarbeiten. Dr. Hans Peter Bilek, Präsident der Österreichischen Gesellschaft für Psychoonkologie (ÖPGO), umreißt die Inhalte des Lehrganges und den unmittelbaren Nutzen für die tägliche Praxis.
HANNOVER – Konfrontiert ein Patient Sie mit dem Problem Schluckstörung, so drängen sich viele Fragen auf. Tumor, neurologische
Erkrankung, Infektion – eine präzise Anamnese bringt Sie rasch auf die richtige Spur. Technische Untersuchungen helfen,
das Alarmsymptom sicher abzuklären.
STOCKHOLM – Der Nobelpreis
für Physiologie und Medizin
2006 ging am 2. Oktober 2006
an die Amerikaner Professor
Dr. Andrew Z. Fire und Professor
Dr. Craig C. Mello, die für
ihre Arbeiten zur RNA-Interferenz
ausgezeichnet wurden.
Die RNA-Interferenz ist ein
Mechanismus zur Ruhigstellung
von Genen und wird der
Medizin höchstwahrscheinlich
neue Therapiemöglichkeiten
eröffnen.
GRAZ – Das Zentrum für Medizinische Forschung ist mit rund 4100 m2 die größte zusammenhängende Forschungsfläche an der Medizinischen Uni Graz. Ein in Europa einzigartiges System gewährleistet eine extrem hohe Auslastung der Ressourcen. Besonderen Wert wird am ZMF auch auf höchste Qualitätsstandards
und die Kooperation zwischen den verschiedenen Forschungsgruppen
gelegt.
WIEN – 2004 wurden insgesamt 3614 IVF-Behandlungen auf IVF-Fondskosten durchgeführt. Da man annimmt, dass 75 % der Kinderwunschpaare derzeit unbehandelt sind, ergibt sich hochgerechnet eine Zahl von ca. 30.000 Kinderwunschpaaren in Österreich mit steigender Tendenz. Über die Möglichkeiten Paaren zum Wunschkind zu verhelfen, sprach MT mit Prim. Dr. Georg Freude, ärztlicher Leiter des Kinderwunschzentrums Gynandron in Wien.
MÜNCHEN – Das generalisierte Hautexanthem als Reaktion auf ein Medikament erscheint meist nicht sofort. Lange Latenzzeiten
sind sogar eher typisch für DRESS, die „Drug Rash with Eosinophilia
and Systemic Symptoms“.
WIEN – Um mehr Augenmerk auf die Augengesundheit der Bevölkerung
zu lenken, startete Anfang November der Aktionsmonat
„Sehen wie ein Lux! Besser sehen – ein Leben lang“ in Wien. Ärztekammer & Partner wollen dabei auf die mannigfaltigen Risiken für die Augengesundheit hinweisen.
Wissenschaft für die Praxis: Für Blähungen spielt die Gasproduktion
infolge des bakteriellen Metabolismus
von Kohlehydraten oder Ballaststoffen eine große Rolle. Nun wurde untersucht, ob durch die Verabreichung
des nichtresorbierbaren Antibiotikums Rifaximin, das auch in Österreich erhältlich ist, Flatulenzbeschwerden
verringert werden können.
Wissenschaft für die Praxis: Über die medikamentöse Behandlung
von Uretersteinen mit Kalziumblockern und Alphablockern
wurde in der Vergangenheit berichtet, ohne dass diese Maßnahmen
großen Eingang in die medizinische
Praxis gefunden haben. Im Rahmen der Metaanalyse von neun Studien, in die insgesamt 693 Patienten mit Uretersteinen eingeschlossen
waren, wurde nun herausgefunden, dass die Wahrscheinlichkeit,
dass es unter der medikamentösen Therapie zu einem
Steinabgang kommt, um 65 % höher ist als in der Plazebogruppe.
Wissenschaft für die Praxis: Patienten mit unerklärlichen laryngealen
Symptomen, wie z.B. trockenem
Reizhusten, erhalten oft Protonenpumpenhemmer, unter der Hypothese der Behandlung eines zu Grunde liegenden gastropharyngealen
Refluxes. Nachdem schon in der Vergangenheit diesbezügliche Studien allerdings keinen wesentlichen
Erfolg belegen konnten – darunter
auch Studien aus der Grazer Medizinischen Universitätsklinik – wurden nun zwei weitere Studien veröffentlicht, welche ebenfalls zu einem
negativen Ergebnis kommen.