Die Nephrologie ist in der öffentlichen
Wahrnehmung – abgesehen von den schmerzhaften
Nierensteinen – ein bisschen ein Stiefkind. Das dürfte sich aber bald ändern, leiden doch bereits elf Prozent
der Bevölkerung an einer chronischen Nierenerkrankung.
Im MT-Interview führt das Univ.-Prof. Dr. Gert Mayer,
Leiter der Nephrologie an der Medizinischen Universität
Innsbruck, auf die hohe Prävalenz von Diabetes und Bluthochdruck und den Fortschritt
der Medizin zurück, der diese Patienten länger leben
lässt.
WIEN – Ein bis zwei Prozent werden in den kommenden Jahren nach Berechnungen die Gesundheitsausgaben gegenüber dem BIP wachsen. Zwei wesentliche Gegebenheiten – Demographie und immer mehr und teurere medizinische Leistungen – werden
häufig als Verursacher der drohenden „Kostenexplosion“ genannt. Der Trend zu neuen Arbeitsverhältnissen tut das seine,
um die Einnahmen der Sozialversicherungen zu untergraben. Strategien zur zukünftigen Sicherung und Finanzierung des Gesundheitswesens
sind gefragt.
Von Amtsmüdigkeit keine Spur, bleibt Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat fit für eine weitere Amtsperiode. Ob oder ob dann nicht: Darüber werden die Wähler am 1. Oktober entscheiden. Mehr über der Ministerin Verhältnis zu ärztlicher Kammerpolitik, verzerrten Darstellungen (Stichwort: OÖ-Patientenbegehren) und nationaler vor EU-Gesundheitspolitik im MT-Gespräch.
WIEN – Der Druck der Gebietskrankenkassen
auf die Ärzte wird in den kommenden Jahren
noch zunehmen, so die annähernd
gleiche Überzeugung befragter ÄrztInnen. Die in eine/n neue/n GesundheitsministerIn
gesetzten Erwartungen
pendeln zwischen „Nichts“ und konkreten Wünschen.
AMIENS – Die spektakuläre Transplantation, mit der französische
Ärzte der schwer entstellten Patientin Isabelle Dinoire zu einem neuen Antlitz verhalfen, war erfolgreich. Sie ist psychisch stabil, mit ihrem Aussehen zufrieden und nimmt wieder am sozialen
Leben teil.
BOCHUM – Eine halbe Stunde
üben vor dem Spiegel, mehrere
Stunden beschwerdefrei: Für Patienten mit quälenden Phantomschmerzen grenzt das an Zauberei. Forscher der Universität
Bochum nutzen pure Sinneseindrücke für ihr raffiniertes
Therapiekonzept.
TORONTO – Können Mikrobizide und neue Impfstoffe zum
Durchbruch bei der Bekämpfung von HIV führen? Davon ist
jedenfalls Bill Gates felsenfest überzeugt. Denn jährlich
infizieren sich immer noch 4 Millionen Menschen weltweit neu mit dem HI-Virus. Ein Hauptfokus der XVI. internationalen
AIDS-Konferenz mit 24.000 Teilnehmern in Toronto lag daher
in dem Bestreben, die jährliche Rate der HIV-Neuinfektionen
BONN – Wenn der Großvater sich bestohlen und verfolgt fühlt und schließlich mit einem Stuhl auf die Schwiegertochter
losgeht, wird das Plegeverhältnis
unerträglich. „Ab ins Heim“ heißt dann oft der letzte
Ausweg. Dabei lässt sich gegen Störungen von Sozialverhalten
und Affekt bei Demenzkranken
viel tun.
Wissenschaft für die Praxis: Es gibt neue Beweise dafür, dass körperliche Aktivität im Alter das Überleben verlängert. In einer Studie
an 302 amerikanischen Senioren
(70 bis 82 Jahre alt) wurde der Energieverbrauch mit dem Sterberisiko
verglichen.
Wissenschaft für die Praxis:
Amerikanische Wissenschafter
analysierten Daten von 28.812 postmenopausalen Frauen, die zwischen
1986 und 1997 an der Iowa Women’s Health Study teilgenommen
hatten. Der Kaffeekonsum der Frauen wurde mittels Fragebögen festgestellt. Zusätzlich wurden die Teilnehmerinnen zu den Diabetes-Risikofaktoren Alter, BMI, körperliche
Aktivitäten, Alkoholkonsum und Rauchgewohnheiten befragt.
Wissenschaft für die Praxis: Bestimmung
des PSA-Wertes zur Frühdiagnostik
des Prostatakarzinoms ist nach wie vor umstritten. Nun wurden weitere Daten veröffentlicht,
welche auf eine Überdiagnose
des Pankreaskarzinoms hinweisen
und die Sinnhaftigkeit des PSA-Wertes in Frage stellen.