Laut Programm sind von den Vortragenden „Stellungnahmen“ zu erwarten – heimische und europäische Wissenschaft erInnen und ExpertInnen sowie PolitikerInnen (als Redner fi nden sich Salzburgs Landeshauptfrau Mag. Gabriele Burgstaller und Gesundheitsministerin Maria Rauch-Kallat) werden zu Themen referieren, die zu den wesentlichen Herausforderungen an heutige Gesundheitssysteme zählen: Schutz vor dem neuerlichen Ausbruch von Pandemien, die als Volkskrankheiten titulierten Herz-Kreislauf-Erkrankungen sowie Diabetes und Krebserkrankungen und die nicht ganz unbedeutende Frage: Wie kann die Finanzierung der Gesundheitssysteme gesichert werden? etc. werden einer Erörterung zugeführt.
Ein Themenschwerpunkt wird „Diabetes“ sein. Der Grund dafür ist so progressiv wie bekannt: Seit Jahren ist eine weltweite Zunahme Diabetes-assoziierter Krankheiten zu verzeichnen. Neue wissenschaftliche Erkenntnisse stellen nun bspw. den engen Zusammenhang von Diabetes und Formen von Leberkrebs zur Diskussion, erläutert Univ.-Prof. Dr. Helmut Denk, Vorstand des Instituts der Pathologischen Anatomie an der Medizinischen Universität Graz und Mitglied des Programmbeirats der Alpbacher Gesundheitsgespräche.
Onkologie: Früchte der
80er- und 90er-Jahre
Alpbach thematisiert die Onkologie:
Die bedeutenden Fortschritte
in der Krebstherapie seien darauf
zurückzuführen, dass nun die
Ergebnisse der Laborforschung aus
den letzten zwei Jahrzehnten zunehmend
in die Klinik gelangen, so
Univ.-Prof. Dr. Christoph Zielinski,
Vorstand der Univ. Klinik für
Innere Medizin, klinische Abtlg. für
Onkologie am AKH Wien: „Es vergeht
kaum ein Halbjahr, in dem
nicht ein neues Produkt auf den
Markt kommt.“
Moderne Krebsmedikamente erlauben heute gezielte Tumorbehandlungen mit auf die Patienten und die Erkrankung individualisierten Th erapien: Enorme Fortschritte gäbe es z.B. in der Behandlung von Brustkrebs. Ein Medikament für fortgeschrittenen Brustkrebs könne auch bei frühem Brustkrebs gegeben werden, dabei reduziere sich die Rückfallrate um bis zu 50 Prozent. Pro Patientin koste das rd. 35.000 Euro pro Jahr, da das Medikament zumindest ein Jahr genommen werden muss, so Prof. Zielinski.
Mit seinem abschließendem Appell: „Ich kann und werde nicht akzeptieren, dass (Lebens)Monate kranker Patienten es nicht wert sind, dass in sie investiert wird“ hätte Prof. Zielinski bereits ein die gesundheitspolitisch Verantwortlichen forderndes Thema von Tragweite vorgelegt. Aber es soll in Alpbach nur diskutiert und erörtert, und keine Gesundheitspolitik gemacht werden.