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21. August 2011
Medical Tribune Medizin Medien Austria
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Kombinationstherapie fürs Herz?

Im Rahmen der ESPRIT (European/ Australasian Stroke Prevention in Reversible Ischaemia Trial) Studie wurde die Wirkung von Azetylsalizylsäure und Dipyridamol auf das Risiko der Entwicklung von kardiovaskulären Ereignissen untersucht.

Die Studie wurde in 79 Zentren in 15 Ländern durchgeführt. Eingeschlossen wurden 2739 Patienten nach einer TIA oder einem kleinen ischämischen Schlaganfall. Die Patienten erhielten entweder Azetylsalizylsäure (30 mg bis 325 mg täglich) oder Dipyridamol (200 mg zweimal täglich) mit ASS (30 mg bis 325 mg täglich). Unter der Kombinationstherapie war nach dreieinhalb Jahren das Risiko eines kardiovaskulären Todes oder eines nichttödlichen Herzinfarkts oder Schlaganfalls oder einer bedrohlichen Blutung um 3 % verringert (13 % im Vergleich zu 16 %).

Wegen Nebenwirkungen (vor allem Kopfschmerz) musste die Kombinationstherapie allerdings von 17 % der Patienten abgebrochen werden, während dies unter ASS-Monotherapie nur bei 25 % der Fall war.

Für die Praxis: Bessere Wirksamkeit der Kombinationstherapie geht auf Kosten einer höheren Nebenwirkungsrate. 104 Patienten müssen behandelt werden, um nach dreieinhalb Jahren bei einem Patienten ein kardiovaskuläres Ereignis zu verhindern.

The ESPRIT Study Group, Lancet, 2006; 367: 1665 – 1673

© MMA, Medical Tribune 25/2006
Wissenschaft für die Praxis

Univ.-Prof. Dr. Heinz F. Hammer

Univ.-Prof. Dr. Heinz F. Hammer
Medizinische Universität Graz
heinz.hammer@meduni-graz.at