Wie der
Austausch von Informationen
zwischen extra- und intramuralem
Bereich und die Betreuung
von onkologischen Patienten
im Idealfall und in
der Realität ausschauen, darüber
diskutierten Klinikärzte und
niedergelassene Allgemeinmediziner auf Einladung
der Medical Tribune
bei einem Roundtable-Gespräch.
Der
fachliche Fokus dieser Folge von „Onkologie
für die Praxis“
liegt am Bronchuskarzinom.
Beim Thema Hautkrebs
geht es nicht alleine
um das zu Recht gefürchtete
Melanom. Stark im Zunehmen
sind Basaliome und Plattenepithelkarzinome.
Deren
Vorstufen – die aktinischen
Keratosen – können auch
nichtinvasiv behandelt werden,
dazu stehen neue Präparate
zur Verfügung. Lesen Sie mehr
zum Hautkrebs, aber auch zu
anderen onkologischen Themen.
Gewinnen Sie einen Überblick über unterschiedliche Bereiche der Onkologie - so etwa die Misteltherapie, neuroendokrine Tumoren und den Kampf gegen üblen Krebsgeruch.
WIEN – Blasenkrebs ist das vierthäufigste Karzinom des Mannes
und das siebenthäufigste der Frau. In Österreich werden jährlich
2500 bis 3000 Neuerkrankungen diagnostiziert. Die Rezidivrate
ist bei herkömmlicher Diagnostik extrem hoch, kann jedoch
durch gezielten Einsatz der Fluoreszenzzystokopie deutlich gesenkt
werden. Damit ist eine Reduktion von Morbidität und
Mortalität möglich – und dies sogar bei gleichzeitigen gesamtökonomischen
Einsparungen.
Für die Therapie und auch die
Prognose einer Akuten Myeloischen
oder Lymphatischen
Leukämie ist das Alter des Patienten
entscheidend. Während
90 Prozent der unter 30-
jährigen Patienten mit akuter
lymphatischer Leukämie die
komplette Remission schaffen,
sinkt dieser Wert bei Patienten
über 60 Jahre auf 57
Prozent. Ein Grund dafür ist,
dass bei älteren Menschen
mehr Rücksicht auf Komorbiditäten
genommen und
die Therapie daran angepasst
werden muss.
Nicht jeder tastbare Knoten
in der Brust ist Brustkrebs,
aber auch nicht jeder Brustkrebs
ist tastbar. Die Mammographie
bleibt das wichtigste
Hilfsmittel bei der
Früherkennung von Mammakarzinomen.
In den vergangenen
Jahren wurde viel
zur Qualitätssicherung der
Mammographie getan. Das
Breast Imaging Reporting
Data System (BIRADS) gibt
nicht nur die radiologische
Beurteilung wieder, sondern
inkludiert auch eine Empfehlung
für das weitere diagnostische
und therapeutische
Vorgehen. Medical Tribune
setzt mit dieser Ausgabe den
Schwerpunkt „Onkologie für
die Praxis“ fort. Ziel ist es,
für die ambulante Betreuung
onkologischer Patienten relevantes
Wissen zu vermitteln.
Die aktuelle Folge widmet
sich dem Brustkrebs.
WIEN – Durch die Vielfalt an Entwicklungen in der Onkologie ist es selbst für Spezialisten schwierig, immer bestens informiert zu sein. Niedergelassene Ärzte sollten zumindest einen Überblick über den aktuellen
Wissensstand in der Onkologie haben, um ihre Patienten optimal versorgen zu können. Vom
18. bis 20. November 2006 fand im Wiener
Wilhelminenspital ein Intensivseminar „Onkologie in Klinik und Praxis“ statt. In diesem Kolloquium fassen wir die wichtigsten Vorträge für Sie zusammen. MedicaI
Tribune sprach mit Seminarleiter Prim. Univ.-Prof. Dr. Heinz Ludwig, 1. Med. Abt., Zentrum für Onkologie
und Hämatologie am Wilhelminenspital Wien.
WIEN – Bereits einfache Maßnahmen können
wesentlich zum Gelingen eines Arzt-Patienten-
Gesprächs beitragen. Prim. Prof. Dr. Heinz Ludwig,
1. Medizinische Abteilung, Zentrum für Onkologie und Hämatologie, Wilhelminenspital: „Schenken Sie
Aufmerksamkeit, vermeiden Sie Störungen,
vergewissern Sie sich, dass Sie der Patient richtig verstanden hat, legen Sie schriftliche Notizen vor, regen Sie Fragen an ...“
WIEN – Im Verlauf von Tumorerkrankungen kann
es durch unterschiedlichste Ursachen zu Komplikationen
und Beeinträchtigungen des Nervensystems kommen. Besonders häufig treten ZNS-Metastasen auf. Je früher sie diagnostiziert werden, desto
weniger belastend und risikoreich ist die Therapie und umso günstiger die Prognose.
WIEN – Die Erstellung eines Therapiekonzeptes bei ZNS-Metastasen ist abhängig von Lokalisation, Größe, Anzahl, Symptomatik und Vorbehandlungen. Mittels stereotaktischer Radiochirurgie (SRS) werden häufig ausgezeichnete Erfolge erzielt. Ein Update dazu gaben Univ.-Prof. Dr. Engelbert Knosp und Dr. Brigitte Gatterbauer, beide Universitätsklinik für Neurochirurgie AKH Wien beim Fortbildungskurs „Onkologie in Klinik und Praxis“ am Wiener Wilhelminenspital.
WIEN – Die dritthäufigste Lokalisation von metastasierenden
Tumoren sind die Knochen, wobei in
60 Prozent auch die Wirbelsäule betroffen ist. Obwohl die chirurgische Entfernung der Läsion nicht kurativ ist, hat sie doch meist einen positiven Effekt auf
neurologischen Status, Funktion, Schmerzen
und Mobilität.
WIEN – Hyperkälziämien sind die häufigsten lebensbedrohlichen
Komplikationen bei Malignomen. Auf 100.000 Patienten kommen 15 bis 20 Fälle. Sie
treten bei bis zu 50 Prozent der Myelome und
Mammakarzinome auf, seltener bei Lungen- oder
Kolonkarzinomen.
WIEN – Bei metastasierenden Tumorleiden erleben zirka 50 bis 70 Prozent der Patienten Schmerzen unterschiedlichen Grades, in der terminalen Phase
80 bis 90 Prozent. Diese Schmerzen sind bei zirka
70 Prozent der Patienten tumorassoziiert und überwiegend
durch Tumorprogression hervorgerufen.
Die palliative Strahlentherapie ist eine effektive
Methode zur Linderung oder Ausschaltung von
Tumorschmerzen.
WIEN – Patienten, die eine venöse Thromboembolie (VTE) haben oder hatten, haben nachweislich ein erhöhtes Tumorrisiko. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei einem Patienten mit einer spontanen Beinvenenthrombose
eine Tumorerkrankung besteht, wird in verschiedenen Untersuchungen mit 3,3 bis
23,6 % angegeben.
WIEN – Thrombotische Komplikationen bei Tumorpatienten sind häufig, wobei es sich meistens um venöse Thromboembolien handelt, während arterielle Thrombosen selten sind. Nach Operationen haben Tumorpatienten ein deutlich erhöhtes Thromboserisiko, und auch die Tumortherapie selbst kann Thrombosen verursachen. Der Antikoagulation kommt daher eine besondere Bedeutung zu.
WIEN – Krebszellen innerhalb der Prostata sind keine Seltenheit. Sie können bei einem Drittel aller über 50-jährigen und bei mindestens drei Viertel aller über 80-jährigen Männer beobachtet werden. Diese Zahl – auch latente Karzinome oder Autopsiekrebse genannt – beschreibt die Prävalenz (insgesamt zirka 40 Prozent). Das Modul „Hormonsensitives Prostatakarzinom“
fasst die wichtigsten Daten und Facts zusammen.
WIEN – Die Einführung der raschen empirischen Therapie in Kombination mit der Verfügbarkeit von potenten Antibiotika führte zu einem beträchtlichen Fortschritt im Management von neutropenischen
Tumorpatienten mit Infektionen. „Schnelle und vor allem adäquate Antibiotika-Auswahl ist das Hauptkriterium
einer effektiven Behandlung“, betont Prof.
Dr. Heinz Burgmann, Univ.-Klinik für Innere Medizin I, Klinische Abteilung für Infektionen und
Chemotherapie, AKH Wien.
WIEN – Grundsätzlich stellt der febrile neutropenische Tumorpatient eine große diagnostische Herausforderung
im klinischen Alltag dar. Eine wichtige Voraussetzung
für eine effiziente antimikrobielle Versorgung ist, dass jedes Zentrum über sein Keimspektrum und die Resistenzlage informiert sein muss und danach immer wieder die empirische Therapie festlegt. Hinsichtlich der Prophylaxe ist derzeit eher Zurückhaltung
zu beobachten. Der potenzielle Schaden, wie die Heranzüchtung resistenter Keime, scheint den Benefit zu überwiegen.
WIEN – Bisphosphonate (BP) sind als Therapie der Wahl bei der Hyperkalzämie maligner Neoplasien anzusehen. Auch normokalzämische Patienten mit Knochenmetastasen profitieren von einer Behandlung. „Das derzeit faszinierendste Kapitel der BP-Therapie ist die adjuvante Behandlung von Brustkrebspatientinnen
zur Prävention von Knochenmetastasen“, erklärt Univ.-Prof. Dr. Martin Pecherstorfer. Die Hemmung des Knochenabbaus durch eine BP-Behandung wird über eine Beeinflussung der körpereigenen Osteoklasten vermittelt.
WIEN – Die Nutzung des Internet als Informationsquelle
und Kommunikationsmedium ist für Mediziner aller Fächer heutzutage eine Selbstverständlichkeit. Der optimale Benefit ist Usern vorbehalten, die die besten Adressen kennen und die richtigen Selektionsschritte
beherrschen. Praktische Anleitungen und Tipps von Dr. Kathrin Strasser-Weippl, Wilhelminenspital,
können den Zugang zum World Wide Web erleichtern.
WIEN – Anleitungen zur Therapie von Tumorschmerzen
wurden bereits 1986 durch die WHO als Stufenschema
publiziert. Initial werden nichtsteroidale Antiinflammatoria (NSAR) oder Non-Opioide eingesetzt.
Versagt diese Therapie, soll eine Kombination von NSAR und Opioiden verabreicht werden. „Besteht weiterhin keine ausreichende Analgesie, wird auf starke Opioide in Kombination mit nichtsteroidalen Antiinflammatoria und so genannten Co-Analgetika zurückgegriffen“, betont Prim. Prof. Dr. Wilfried Ilias, Anästhesiologie und Intensivstation, Krankenhaus
der Barmherzigen Brüder, Wien.